Lernkartei M7 3419 Kap. 1 (Seite 2 von 3)

Karten	91
Lernende	11
Sprache	Deutsch
Kategorie	Psychologie
Stufe	Universität
Erstellt / Aktualisiert	19.10.2016 / 12.01.2025
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Zu Spearmans Modell der Intelligenz – was trifft zu?

Das Modell ist geprägt durch die Möglichkeiten der statistischen Analyse von Leistungsergebnissen

Den Ausgangspunkt für die Definition der Theorie bilden Korrelationen und Faktorenanalysen

Die Korrelationen zwischen den Einzeltests lassen sich auf einen Faktor zurückführen, den g-Faktor

Die nicht erklärte Varianz führt Spearman auf unspezifische Faktoren zurück

In Spearmans Modell ist die gesamte Varianz erklärt

Wie lässt sich der g-Faktor beschreiben/testen?

Man lässt die Testpersonen Aufgaben mit einem geringen Anteil an allgemeiner Intelligenz (g) und hohen Anteilen an spezifischer Intelligenz (s) lösen

Man lässt die Testpersonen Aufgaben lösen, die hoch auf dem g-Faktor laden

Man lässt die Testpersonen figurale Matrizenaufgaben lösen

Man testet Kinder z.B. mit dem WAIS-IV

Man testet Erwachsene z.B. mit dem HAWIK-IV

Figurale Matrizenaufgaben

sind für Kinder ungeeignet

sind sprachfreie Multiple-Choice-Intelligenztests

wurden von John Raven entwickelt

sind sehr verbreitet und werden heute noch verwendet

finden z.B. Anwendung in folgenden Verfahren: Ravens Progressive-Matrices (P-M) in der ursprünglichen Form der Standard-P-M, als Coloured-P-M für die Anwendung bei jüngeren Kindern, älteren Menschen und Menschen mit Lernbehinderungen sowie als Advanced-P

Weitere Verfahren, die (Nachfolger von) Ravens Matrizen verwenden, sind u.a.:

Bochumer Matrizen-Test (BOMAT) und Wiener Entwicklungstest

Adaptiver Matrizen-Test (AMT)

Intelligenz-Struktur-Test 2000 R (I-S-T 2000 R)

Rorschach-Test

HAWIK-IV und WAIS-IV

Welche Aussagen zur 2-Faktoren-Theorie der Intelligenz von Spearman sind richtig?

Korrelationen und Varianzanalysen bilden die Ausgangsbasis für die Definition der 2-Faktoren-Theorie.

Figurale Matrizenaufgaben finden sich u.a. im WMT (Wiener Matrizen Test), im SAM (Structured Advanced Matrices) sowie im AMT (Adaptiver Matrizen Test).

Die Intelligenz ist durch einen g-Faktor und viele s-Faktoren bestimmt.

Zur Lösung figuraler Matrizenaufgaben benötigt man einen hohen Anteil an allgemeiner Intelligenz und einen geringen Anteil spezifischer Intelligenz.

Allen kognitiven Leistungen liegt ein g-Faktor zugrunde, der den positiven korrelativen Zusammenhang verschiedener Leistungsbereiche erklärt.

Welche Aussagen zum Modell mehrerer gemeinsamer Faktoren von Thurstone sind richtig?

Jede Person ist durch verschiedene Intelligenzkomponenten gekennzeichnet, nicht aber durch eine allgemeine Intelligenz.

Thurstones Modell findet sich bspw. im Berliner Intelligenz-Strukturmodell sowie im Intelligenz-Struktur-Test.

Nach Thurstone gibt es im Gegensatz zu Spearman nicht nur zwei, sondern mehrere unabhängige Faktoren, die ineinander überführbar sind und zu einer allgemeinen Intelligenz verrechnet werden können.

Das Modell von Spearman lässt sich durch Methoden der Faktorenanalyse und obliquer Annahmen in das Modell von Thurstone überführen.

Zu den Primärfaktoren zählen u.a. memory (das Behalten paarweiser gelernter Assoziationen), number (die Geschwindigkeit und Präzision bei einfachen arithmetischen Aufgaben) sowie induction oder reasoning (Auffinden einer allgemeinen Regel in einer vorgege

Welche Aussagen zum Intelligenzmodell nach Wechsler sind nicht richtig?

Zur Wechsler-Intelligenztest-Familie gehören u.a. der WAIS-IV von 2012 und der WISC-IV von 2011.

Die allgemeine Intelligenz setzt sich nach Wechsler aus zwei Faktoren zusammen, der verbalen Intelligenz und der Handlungsintelligenz.

Der WISC-IV bezeichnet einen Intelligenztest für Kinder, der WAIS-IV einen Intelligenztest für Erwachsene.

Der Wechsler-Intelligenztest für Kinder ist gültig für Kinder ab 6 Jahren.

Das Wechsler-Intelligenzmodell ist besser empirisch-theoretisch fundiert als die Modelle von Spearman und Thurstone, aber weniger empirisch-theoretisch fundiert als die Modelle von Cattell und Guilford.

Welche Aussagen zur Theorie der fluiden und kristallinen Intelligenz nach Cattell sind richtig?

Nach Cattell lässt sich die allgemeine Intelligenz in die fluide und die kristalline Intelligenz zerlegen.

Die kristalline Intelligenz bezeichnet die Fähigkeit zum Problemlösen und zur Anpassung an neue Situationen.

Das Intelligenzmodell von Cattell integriert die Modelle von Spearman und Wechsler.

Die fluide Intelligenz bezeichnet die Fähigkeiten, die sich durch Lernerfahrungen gebildet haben.

Die kristalline Intelligenz ist Voraussetzung für die Ausbildung der fluiden Intelligenz.

Welche Aussagen zur Theorie der fluiden und kristallinen Intelligenz nach Cattell sind richtig?

Die kristalline Intelligenz wird häufig über Matrizen erfasst.

Die fluide Intelligenz ist weitgehend unabhängig von erworbenem Wissen.

Zu den Primärfaktoren der kristallinen Intelligenz zählen „induktives Schließen“ und „mechanische Kenntnisse“.

Die fluide Intelligenz ist eine notwendige, aber nicht hinreichende Bedingung für die Entwicklung der kristallinen Intelligenz.

Die fluide Intelligenz ist mit der Geburt relativ determiniert und unabhängig von sozialen oder kulturellen Einflüssen.

Welche Aussagen zur Theorie der fluiden und kristallinen Intelligenz nach Cattell sind richtig?

Der CFT-20-R ist ein Grundintelligenztest nach Cattel für die Altersstufe von 8 bis 60 Jahren.

Die fluide Intelligenz wird von Cattel mit Gf(h) bezeichnet und ist nicht identisch mit Spearmans g-Faktor. Er umfasst die ontogenetisch frühe allgemeine geistige Veranlagung.

„Kulturfaire“ Intelligenztests nach Cattell messen die fluide Intelligenz. d. der CFT-1 ist ein Grundintelligenztest nach Cattel für die Altersstufe von 5 bis 9 Jahren.

der CFT-1 ist ein Grundintelligenztest nach Cattel für die Altersstufe von 5 bis 9 Jahren.

Der für die Ausbildung der kristallinen Intelligenz verantwortliche Faktor wird von Cattel mit Se bezeichnet und stellt den Einfluss von schulischen und familiären Erfahrungen dar.

Welche Aussagen zum Facettenmodell von Guilford sind nicht richtig?

Guilfords Facettenmodell kombiniert 3 Dimensionen, nämlich 4 Inhalte mit 5 Operationen und 6 Produkten.

Zu den 4 Inhalten des Modells von Guilfords zählen figurale, symbolische, konvergente und divergente Aspekte.

Das Facettenmodell von Guilford enthält 140 verschiedene, unabhängige Fähigkeiten (Facetten).

Guilford konnte seine zahlreichen Facetten zeitlebens nicht mit einer ausreichenden Anzahl an Testaufgaben realisieren.

Guilfords Facettenmodell konnte nicht validiert werden, hat sich aber nach Expertenmeinung als stimulierend für die empirische Forschung erwiesen.

Welche Aussagen zum Berliner Intelligenzstrukturmodell (BIS) von Jäger sind richtig?

Auf der untergeordneten Ebene des BIS werden die Leistungen durch acht verschiedene Fähigkeiten beeinflusst.

Zu den operativen Fähigkeiten zählen die Merkfähigkeit, die Bearbeitungsgeschwindigkeit, der Einfallsreichtum und die Verarbeitungskapazität.

Nach dem hierarchisch aufgebauten BIS steht die allgemeine Intelligenz an der Spitze. Diese ist breit angelegt und beeinflusst jede Form der Leistung.

Zu den inhaltlichen Fähigkeiten gehören verbale, numerische, semantische und figural-bildhafte Fähigkeiten.

Die Fähigkeiten der untergeordneten Ebene lassen sich in inhaltliche und operative Fähigkeiten unterteilen.

Welche Aussagen zum Berliner Intelligenzstrukturmodell (BIS) von Jäger sind richtig?

Das BIS wurde in verschiedenen Studien überprüft und hat sich als valide herausgestellt.

Nach dem BIS wird jede Leistung durch alle Intelligenzbereiche beeinflusst, aber durch unterschiedliche Muster.

Ein Problem der Tests, die sich auf das BIS beziehen, ist die Schwierigkeit der Feststellung von Hochbegabung.

Das BIS ist als umfassendes Modell entworfen, kann prinzipiell aber durch weitere Fähigkeitsbereiche erweitert werden.

Das BIS vereint Elemente von Spearman, Thurstone und Guilford.

Welche Aussagen zur Three-Stratum-Theory von Carroll sind richtig?

Nach Carroll befindet sich auf der Stratum-III-Ebene die allgemeine Intelligenz, die er als g bezeichnete, auf der Stratum-II-Ebene befinden sich 8 Fähigkeitsdimensionen, darunter befinden sich 69 spezifische Fähigkeiten der Stratum-I-Ebene.

Zu den Stratum-I-Fähigkeiten zählen u.a. Klangunterscheidung, Klanggedächtnis, Kreativität und Leseverständnis.

Zu den Stratum-II-Fähigkeitsdimensionen gehören u.a. die visuelle und die auditive Wahrnehmung sowie die fluide und die kristalline Intelligenz.

Carroll untersuchte die Ergebnisse von 461 vorherigen Studien zur Intelligenzmessung.

Eine Integration der Modelle von Cattel und Jäger in das Modell von Carroll fällt sehr leicht, die Integration des Modells von Thurstone fällt schwerer, dennoch lassen sich verschiedene Parallelen ausmachen.

Welche Aussagen sind nicht richtig?

Zu den hierarchischen Modellen gehören die Modelle von Cattel und die Three-Stratum-Theorie.

Intelligenz ist eine Eigenschaft, die nach aktuellen Forschungsergebnissen nicht hierarchisch aufgebaut ist.

Das BIS und das Modell nach Guilford zeichnen sich durch die inhaltliche Differenzierung von Fähigkeiten aus.

Die CHC-Theorie (Cattell-Horn-Carroll-Theorie) nimmt keinen generellen Intelligenzfaktor auf der obersten Ebene an.

Intelligenztheorien können danach eingeteilt werden, ob sie einen allgemeinen Intelligenzfaktor annehmen oder nicht oder ob sie hierarchisch aufgebaut sind oder nicht.

Welche Aussagen sind richtig?

Bei der Standardisierung werden die Rohwerte durch eine lineare und additive Transformation vereinheitlicht.

Ein T-Wert von 60 entspricht einem IQ-Wert von 115.

Zur Normierung wird ein Test einer großen, möglichst repräsentativen Stichprobe vorgelegt.

Die gängige Normierung des IQ erfolgt durch eine Festlegung des Mittelwerts auf M=100 und die Standardabweichung beträgt SD=10.

Ein IQ-Wert von 70 entspricht einem z-Wert von 2.

Welche Aussagen sind richtig?

Die z-Skala wird beim BIS-4 eingesetzt.

Die T-Skala wird beim AID eingesetzt.

Die Z-Skala wird beim I-S-T 2000 R eingesetzt.

die Wertpunkt-Skala wird beim WIE eingesetzt.

Die Z-Skala wird beim I-S-T 2000 R als SW-Skala bezeichnet.

Welche Aussagen sind richtig?

Ein IQ-Wert von 115 entspricht einem Prozentrang von 84%.

Ein IQ-Wert von über 130 entspricht nach Holling et al. (2004) einem weit überdurchschnittlichen Bereich.

Ein Prozentrang von 95% bedeutet, dass 5% der Teilnehmer im Test eine schlechtere Leistung gezeigt haben.

Ein IQ-Wert von 80 bezeichnet nach Holling et al. (2004) den weit unterdurchschnittlichen Bereich.

Die Klassifizierungen orientieren sich allgemein am Mittelwert und definieren die verschiedenen Klassen anhand der Standardabweichung.

Modell mehrerer Primärfaktoren nach Thurstone – was ist korrekt?

Thurstones Modell umfasst verschiedene Intelligenzen und ist somit ein Gegenmodell zu Spearmans Generalfaktorenmodell

Nach Thurstone sind mehrere voneinander abhängige Faktoren gemeinsam an der Lösung von Aufgaben beteiligt und bestimmen eine Leistung

Da diese Faktoren nicht ineinander überführbar sind und in Gruppen wirksam werden, können sie nicht zu einer allgemeinen Intelligenz zusammengeführt werden, sondern sie kennzeichnen verschiedene Intelligenzkomponenten, die jede Person kennzeichnen

Die einzelnen Komponenten bezeichnet Thurstone als Primärfaktoren

Thurstone unterscheidet 8 solcher Primärfaktoren

Zu den Primärfaktoren gehören

Verbal comprehension und word fluency

Number und memory

Space und air

Memory und perceptual speed

Induction oder reasoning

Was gilt für Tests, die die Intelligenzfaktoren nach Thurstone messen?

Sie sollten verschiedene Aufgabentypen enthalten

Sie sollten mit den gestellten Aufgaben möglichst genau die einzelnen primären Fähigkeitsbereiche abdecken

Die Tests ermitteln vor allem einen Wert für das allgemeine Intelligenzniveau einer Person

Ein Test, der verbale, numerische und figurale Fähigkeiten, Merkfähigkeit und schlussfolgerndes Denken erfasst, ist z.B. der Intelligenz-Struktur-Test (I-S-T 2000 R, Amthauer, Brocke, Liepmann & Beauducel, 2001)

Mit dem I-S-T 2000 R lässt sich allerdings kein Gesamttestwert zum logischen Schlussfolgern berechnen

Vergleich der Theorien von Thurstone und Spearman – was ist falsch?

Die beiden Theorien resultieren aus konträren theoretischen Vorstellungen

Beide Theorien kommen aufgrund ihrer Forschungsergebnisse zu gleichen Schlussfolgerungen

Das von Spearman verwendete Aufgabenmaterial war homogener als das von Thurstone

Bei Thurstones Untersuchungen führte die „Homogenität“ der Studienteilnehmer (vorwiegend Studenten) zu einer Varianzeinschränkung im Bereich der Intelligenz

Es gibt keine Möglichkeiten, das Modell von Thurstone in das von Spearman zu überführen

Welche Stichworte passen zusammen?

Spearman – hohe Korrelation der Ergebnisse

Thurstone – mehrfaktorielle Lösungen

Spearman – geringe Korrelationen zwischen den Aufgaben

Thurstone – Generalfaktor

Spearman – spezifische Intelligenzfaktoren

Das Intelligenzmodell nach Wechsler – was stimmt?

Es ist mehr empirisch-theoretisch fundiert als die Theorien von Thurstone und Spearman

Die Intelligenz setzt sich zusammen aus verbaler Intelligenz und Handlungsintelligenz

Wechsler stellt heraus, dass Intelligenzfaktoren als Merkmale eines komplexen Funktionsgefüges aufzufassen sind

„Nicht intellektuelle globale Faktoren“, die bei einer Intelligenz-Messung wirksam werden, sind z.B. Antriebsstärke, Ausdauer, Interesse, Testmotivation

Diese globalen Faktoren lassen sich gut anhand von Scores abschätzen, da sie bedeutende Anteile an der Varianz aller erfassten Intelligenztestwerte determinieren

Beispiele für Intelligenztests nach dem Modell von Wechsler sind z.B.

WAIS: Wechsler Adult Intelligence Scale (1939)

HAWIE: Hamburg-Wechsler-Intelligenztest für Erwachsene (1956)

WAIS IV von 2012 als aktuelles deutschsprachiges Verfahren

AMT Adaptiver Matrizentest

HAWIK-IV: Hamburg-Wechsler-Intelligenztest für Kinder (2007), der seit 2011 als Wechsler Intelligence Scale for Children (WISC-IV) vorliegt

Fluide und kristalline Intelligenz nach Cattell – was trifft zu?

Cattell verbindet das Modell von Spearman (genereller Faktor g) mit dem Primärfaktorenmodell von Thurstone

Nach C. lässt sich der g-Faktor in die beiden Bestandteile fluide Intelligenz und kristalline Intelligenz zerlegen

Die fluide Intelligenz ist größtenteils mit der Geburt relativ determiniert und von sozialen oder kulturellen Einflüssen unabhängig, während die kristalline Intelligenz die Fähigkeiten bezeichnet, die sich durch Lernerfahrungen gebildet (kristallisiert) h

Nach Cattell ist die fluide Intelligenz notwendige (aber nicht hinreichende) Bedingung für die Entwicklung der kristallinen Intelligenz, vgl. hierzu den „Matthäus-Effekt“

Nach dem Matthäus-Effekt macht jemand mit einer gut ausgeprägten kristallinen Intelligenz (und damit guter Lernfähigkeit) schnellere und größere Fortschritte im Wissenserwerb als jemand mit weniger gut ausgeprägten kognitiven Lernvoraussetzungen (Preckel

Was stimmt nicht: Die fluide Intelligenz nach Cattell

Wird oft über Matrizen gemessen

Wird oft über Wissensfragen oder verbale Aufgabentypen gemessen

Hat als Primärfaktor „verbales Verständnis“ und „mechanische Kenntnisse“

Hat als Primärfaktor „induktives Schließen“ und „intellektuelle Geschwindigkeit“

Kann durch die von Cattell entwickelten „kulturfairen“ Intelligenztests (CFT) gemessen werden, z.B. Grundintelligenztest Skala 2 (CFT 20-R, von 8 bis 60 Jahre) und Grundintelligenztest Skala 1 (CFT-1, von 5 bis 9 Jahren)

Intelligenzfaktoren nach Cattell – was ist korrekt?

Fluide und kristalline Intelligenz können (neben einigen Primärfaktoren) mit dem I-S-T 2000R auf individueller Ebene berechnet werden

Der Intelligenzstrukturtest ist von dem Hintergrund der Intelligenztheorie von Cattell nicht interpretierbar

Empirische Befunde bestätigten die Unabhängigkeit der beiden Intelligenzfaktoren fluide und kristalline Intelligenz

Cattell führte 1971 einen hypothetisch-theoretischen übergeordneten Faktor (fluid intelligence-historical) gf(h) ein, der die ontogenetisch frühe allgemeine geistige Veranlagung umfasst und nicht mit Spearmans g identisch ist

Neben dem übergeordneten Faktor existiert ein weiterer Einflussfaktor se, der den schulisch-familiären Einflussbereich darstellt und für die Ausbildung kristalliner Intelligenz verantwortlich ist

Zum Facetten-Modell der Intelligenz nach Guilford – was stimmt?

Ausgangspunkt für Guilfords Intelligenzmodell war sein Aufgabenmaterial, das den Vpn vorgelegt wurde, wobei dann anhand der Testergebnisse die Theorie abgeleitet wurde

Das Facetten-Modell beinhaltet 120 verschiedene, unabhängige Fähigkeiten (=Facetten), die durch Kombination verschiedener, theoretisch angenommener Bereiche zustande kommen

Das Modell besteht aus drei Dimensionen, nämlich vier Inhalten, fünf Operationen und 6 Produkten, aus diesen werden durch Kombinationen die 120 Fähigkeitsbereiche konstruiert

Guilfords Idee zur Intelligenz war der von Spearman von allen Theorien die ähnlichste

Guilfords Modell konnte nicht validiert werden, gab aber wichtige Impulse für die empirische Forschung

Berliner Intelligenzstrukturmodell (BIS) von Jäger – was ist falsch?

Basiert im Gegensatz zu Guilfords Modell auf vorangestellten theoretischen, durch empirische Untersuchungen begleiteten Überlegungen und ist hierarchisch aufgebaut

Eine breit angelegte allgemeine Intelligenz steht an der Spitze und beeinflusst in hohem Maße jede Form der Leistung

Auf der untergeordneten Ebene beeinflussen sieben verschiedene Fähigkeiten aus den Bereichen inhaltliche Fähigkeiten und operative Fähigkeiten, die sich beliebig kombinieren lassen, die Leistungen

Die inhaltlichen Fähigkeiten betreffen die Modalität einer Aufgabe oder eines Problems

Die operativen Fähigkeiten betreffen die Leistungsbereiche bei der Verarbeitung

BIS - Zu den inhaltlichen Fähigkeiten zählen:

Verbale Fähigkeiten

Merkfähigkeit

Numerische Fähigkeiten

Bearbeitungsgeschwindigkeit

Figural-bildhafte Fähigkeiten

BIS - Die operativen Fähigkeiten betreffen

Einfallsreichtum

Numerische Fähigkeiten

Verarbeitungskapazität

Merkfähigkeit

Bearbeitungsgeschwindigkeit

Was ist richtig? - Das BIS

Ist ein integrierendes Intelligenzmodell, das eine Charakterisierung von Intelligenztests erlaubt

ist valide

ist ein umfassendes Modell, das nicht erweitert werden kann

vereinigt Elemente aus den Kategoriesystemen von Spearman, Thurstone und Guilford unter Berücksichtigung allgemeiner Erkenntnisse der Intelligenzforschung und sehr gezielt durchgeführter gesonderter Erhebungen/Analysen

Aktuelle, auf das BIS bezogene Tests sind der BIS-4 als 4. Revision des BIS und der BIS-HB als Test für Hochbegabte

Die Three-Stratum-Theory von Carroll – Was ist korrekt?

Caroll untersuchte die Ergebnisse von 461 vorherigen Studien und fand mittels einer Faktorenanalyse drei Ebenen, von denen er die Three-Stratum-Theory ableitete

Diese Theorie verbindet u.a. die Forschungsergebnisse von Spearman, Cattell und Thurstone, indem bspw. auf der Stratum-II-Ebene mit 8 Fähigkeitsdimensionen die fluide und kristalline Intelligenz zu finden sind und auf der Stratum-3-Ebene als höchster Eben

Auf der Stratum-I-Ebene finden sich 120 Fähigkeiten, die jeweils dem Fähigkeitsfaktor der Stratum-II-Ebene zugeordnet werden, auf dem sie am höchsten laden

Die Allgemeine Intelligenz g setzt sich nach Carroll aus Teilfähigkeiten zusammen, die wiederum durch spezifischere Teilfähigkeiten definiert werden

Die Theorie bietet die Möglichkeit der Integration verschiedener theoretischer Vorstellungen und Modelle, wobei insbesondere die Integration des BIS von Jäger leichtfällt

Was ist falsch - Zur Cattell-Horn-Carroll-Theorie (CHC-Theorie)

Sie beinhaltet die Überlegungen von Cattell (fluide und kristalline Intelligenz)

Sie beinhaltet nicht die Überlegungen von Horn (es existiert kein g Faktor)

Sie beinhaltet die Überlegungen von Carroll (hierarchischer Aufbau)

Es werden zwei Ebenen angenommen

Die höchste angenommene Ebene ist die Ebene eines generellen Intelligenzfaktors

Welche Aussagen treffen zu?

Die Modelle von Spearman und Thurstone sind nicht hierarchisch aufgebaut

Die Three-Stratum-Theorie und die revidierte Vorstellung von Cattell sind nicht hierarchisch aufgebaut

Jedes im SB behandelte Intelligenzkonstrukt hat eine spezifische Validität, aber keines stellt die einzig richtige Lösung dar

Intelligenztheorien können danach eingeteilt werden, ob sie von einem globalen Intelligenzkonstrukt (wie Thurstone) oder von verschiedenen unabhängigen Fähigkeiten (wie Spearman) ausgehen

Intelligenz wird sowohl durch einen Generalfaktor als auch durch spezifische Faktoren bestimmt

Was ist falsch?

Die Theorien von Spearman, Thurstone, Cattell, Jäger, Wechsler und Carroll beziehen sich auf die akademische Intelligenz, die stark auf Ausbildungs- und Bildungsfähigkeiten bezogen ist

Howard Gardner unterscheidet in seiner Theorie der multiplen Intelligenz (MI-Theorie) bis zu 9 Formen der Intelligenz

Zu den Formen der multiplen Intelligenz gehören u.a. sprachliche und logisch-mathematische Intelligenz, inter- und intrapersonale Intelligenz, räumliche Intelligenz

Gardners Modell gilt in der wissenschaftlichen Forschungsgemeinschaft wegen der umfassenden empirischen Erforschung als unumstritten

Daniel Goleman postuliert das Konstrukt der emotionalen bzw. auch sozialen Intelligenz, das allerdings weder in der Fachwelt noch unter Laien große Beachtung fand

Intelligenzmessung – Was ist richtig?

Zur Normierung eines Tests wird dieser möglichst repräsentativen, großen Stichproben vorgelegt, die Ergebnisse werden festgehalten und die Mittelwerte und Streuungen werden ermittelt (evtl. spezifisch)

Diese Daten werden nur selten ins Testmanual übernommen

Die ermittelten Ergebnisse dienen nicht zur Standardisierung des Tests

Die Standardisierung (also die verwendete Skala) ist bei den meisten Tests gleich

Werden verschiedene Skalen verwendet, ist eine Überführung und damit ein Vergleich der Werte zwischen den verschiedenen Skalen problemlos möglich

Interpretation eines ermittelten IQ-Wertes – was ist falsch?

Eine Möglichkeit zur Interpretation des IQ-Wertes bietet der Prozentrang, der in vielen Testmanualen tabellarisch mit den spezifischen Roh- und Intelligenzwerten aufgeführt ist

Bei der Klassifizierung orientiert man sich allgemein am Mittelwert und definiert die verschiedenen Klassen anhand der Standardabweichung

Die Bezeichnungen sind auch ohne Hintergrundinformationen über das Testverfahren eindeutig

Nach Holling et al. (2004) liegt eine durchschnittliche Intelligenz bei Werten von 85 bis 115 vor, Personen mit einem IQ kleiner 70 bezeichnet er als ausgesprochen schwachsinnig

Terman (1916) bezeichnet Personen mit einen IQ größer 140 als „genial“, Holling bezeichnet diese als „weit überdurchschnittlich“

Welche Aussagen zu den Geschlechtsunterschieden beim IQ sind richtig?

Prinzipiell ist der IQ von Männern und Frauen gleich.

Nach der Metaanalyse von Maltby, Day und Macaskill (2007) haben Frauen bessere Fähigkeiten bei Wahrnehmungsgeschwindigkeit und Sprachproduktion, Männer sind bei räumlicher Wahrnehmung besser.

Die Unterschiede zwischen Männern und Frauen liegen nach der Metaanalyse von Maltby, Day und Macaskill (2007) in den Bereichen verbale Argumentation, Leseverständnis und Wortschatz bei einem d-Wert unter .05, also einer kleinen Effektgröße.

Es gibt keine Unterschiede in den spezifischen Fähigkeiten von Männern und Frauen.

Geschlechtsunterschiede verschiedener Teilbereiche bei kognitiven Fähigkeiten machen 5-10% der Gesamtvarianz in der Bevölkerung aus.

M7 3419 Kap. 1

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