M5 - Lohaus

M5 - Lohaus WS 15/16

M5 - Lohaus WS 15/16


Set of flashcards Details

Flashcards 79
Students 10
Language Deutsch
Category Psychology
Level University
Created / Updated 28.01.2016 / 20.02.2018
Weblink
https://card2brain.ch/box/m5_lohaus1
Embed
<iframe src="https://card2brain.ch/box/m5_lohaus1/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>

1

1. Wie lässt sich der Begriff Entwicklung definieren?

- relativ überdauernde intraindividuelle Veränderungen des Erlebens und Verhalztens über die Zeit hinweg

1

2. Welche Aufgaben der Entwicklungspsychologie lassen sich unterscheiden?

- Beschreibung und Erklärung von Entwicklungsveränderungen

- Entwicklungsdiagnostik

- Prognose für die zukünftige Entwicklung

1

3. Auf welche Zeitstrecken lässt sich der Begriff der Entwicklung beziehen?

- Phylogenese: Stammesentwicklung

- Anthropogenese: Phylogenese beim Menschen

- Ontogenese: Entwicklunng des Menschen von Konzeption bis Tod

1

4. Warum bezog sich die Entwicklungspsychologie traditionell besonders stark auf das Kindes- und Jugendalter?

- Entwicklung in diesem Abschnitt besonders schnell

- Phänomene können von Anfang an beobachtet werden

 

1

5. Welche Voraussetzung sollte vorliegen, damit eine Orientierung am Lebensalter bei der Beschreibung von Entwicklungsverläufen sinnvoll ist?

- Varianz zwischen den Altersgruppen größer als Varianz innerhalb der Altersgruppen

6. Welche Hinweise lassen sich als Indiz dafür nutzen, dass es auch in der Humanentwicklung qualitative Entwicklungsveränderungen geben könnte?

- zb Übergang von vorsprachlichem zu sprachsymbolischen Denken

- zb Fähigkeit zur Perspektivübernahme

(kognitive Theorie Piagets geht von qualitativen Änderungen aus)

2

1. Welche Ausgänge können sich nach der Theorie Eriksons bei einer Identitätskrise im Jugendalter ergeben?

- Rollendiffusion; keine eigensständige Identität sondern Ausrichtung nach Situation, kein Erleben als konsstente Persönlichkeit

2

2. Was versteht man unter einer negativen Verstärkung?

- positive Verstärkung: positiv bewertete Konsequenz kommt hinzu

- negative Verstärkung: negativ bewertete Konsequenz fällt weg

2

3. Welche Konsequenzen ergeben sich bei einer kontinuierlichen und einer intermittierenden Verstärkung für die Aufrechterhaltung eines Verhaltens?

- zufällig intermittierende Verstärkung führ zu relativ stabiler Beibehaltung des Verhaltens 

2

4. Wie lässt sich beim Modellernen empirisch zeigen, dass es sinnvoll ist, zwischen Aneignung und Ausführung eines Verhaltens zu unterscheiden?

- Aneignung des Verhaltens= Aufmerksamteit und Behalten

- Ausführung des Verhaltens= (motorische) Reproduktionskompetenz und Motivation

2

5. Welche zentralen Bewertungsschritte sind nach dem Anforderungs-Bewältigungs-Ansatz zu unterscheiden?

- Primäre Bewertung: positiv/irrelevant vs. stressig

- Sekundäre Bewertung: Bewätigungsressourcen nicht ausreichend vs. ausreichend 

2

6. An welchen Kennzeichen lässt sich erkennen, ob ein Kind der präoperationalen Entwicklungsstufe zuzuordnen ist?

- Kognitive Theorie Piagets

- Egozentrismus im Denken

- statisches, wenig prozesshaftes Denken

- unzureichende Beachtung mehrerer Dimensionen (3-Berge-Versuch)

2

7. Was sind Teilkomponenten des Langzeitgedächtnisses und wofür sind sie zuständig?

- episodisches

- semantisches (Weltwissen)

- prozedurales

2

8. Welche Systemebenen lassen sich nach der Konzeption von Bronfenbrenner unterscheiden? 

- Mikro: direkte Interaktionen mit anderen

- Meso: Wechselbeziehungen zwischen unterschiedlichen Lebensbereichen (Mikro)

- Exo: nicht inmittelbar beteiligt aber Auswirkungen

- Makro: Gemeinsamkeiten und Ähnlichkeiten der untergeordneten Syst. (Kultur/Subultur)

- Chrono: Zeit

3

1. Mit welchen Nachteilen ist der Einsatz einer Querschnittmethode zur Datenerhebung in der Entwicklungspsychologie verbunden?

- keine Info über intraindividuelle Veränderungen und Entwicklungsverläufe

- keine Entwicklungsveränderungen im Sinne der Entwicklungsdefinition erfasst

- Alters- und Generationsunterschiede nicht trennbar bzw. Konfundiert

- Gültigkeit nur für jeweiligen Erhebungszeitpunkt

3

2. Wie könnte ein Untersuchungsdesign aussehen, bei dem das Konvergenzmodell zum Einsatz gelangt?

- Kombination von Längs- und Querschnitt

 

3

3. Was ist mit einem Erwartungs-Induktions-Paradigma gemeint und wie könnte eine Untersuchung aussehen, in der dieses Paradigma zum Einsatz gelangt?

- Assoziationslernen

- Präsentation von Stimuli soll Erwartungen erzeugen; Beobachtung ob Relation erkannt wird

3

4. Wie könnten mögliche Maßnahmen aussehen, um eine Interviewsituation kindgerecht zu gestalten? 

- emotionale Anpassung an Untersuchungssituation erleichtert

- wahrgenommenes soziales Gefälle reduziert

- Kommunikationsverhalten des Kindes gefördert

4

1. Mit welchen Nachteilen ist die Zwillingsmethode zur Abschätzung von Erblichkeitsanteilen behaftet?

- Nichtrepräsentativität von Zwillingsstichproben

- Annahme gleicher Umweltvariation bei eineiigen und zweieiigen

- Beschränkung der Aussagen auf vorgefundene Umweltvariationen

2. Welche Intraklassenkorrelationen vergleicht man typischerweise bei einer Adoptivstudie?

- Messwert Kind

- Messwert biologische Mutter

- Messwert Adoptivmutter

4

3. Wie lässt es sich erklären, wenn bei Adoptivstudien mit zunehmendem Lebensalter eine zunehmend höhere Übereinstimmung mit den leiblichen Eltern auftritt?

- aktive und evozierende Wirkung des Genotyps

- aktiv: Kind sucht Umwelt entsprechend der Gene

- evozierend: Verhaltensweisen, die ein Kind in seiner soz. Umgebung hervorruft 

4

4. Was ist der Unterschied zwischen einer aktiven und einer passiven Wirkung des Genotyps?

- aktiv: Kind sucht Umwelt entsprechend der Gene

- passiv: Eltern bringen Kind in Umwelt, die eigener Genausstattung entspricht

4

5. Was ist mit der Modifikationsbreite eines Merkmals gemeint?

- Bandbreite, über die sich ein Merkmal durch Umwelteinflüsse beeinflussen lässt

6. Was ist mit dem Begriff der Epigenetik gemeint und welche Bedeutung kommt der Epigenetik bei der Verhaltenserklärung zu? 

- Frage der Wechselwirkungen zwischen Genen, Umwelt und Verhalten

(können Gene durch Umwelt an- oder abgeschaltet werden?)

- Einflüsse von Ernährung und Teratogenen ist bekannt (gelbe dicke Mäuse)

- es gibt offensichtlich sensible Phasen für epigenetische Wirkung

5

1. Welche Formen der Reliabilitätsbestimmung lassen sich unterscheiden?

- Zuverlässigkeit, mit der der Test das misst, was er misst

- Retest-Reliabilität

- Paralleltest-Reliabilität

- Split-Half-Reliabilität

- Konsistenzanalyse

5

2. Welche spezifischen Probleme ergeben sich bei der Reliabilitätsbestimmung in der Entwicklungspsychologie?

- Ausprägung des Merkmals kann sich bei Retest verändert haben = Konfundierung mit Entwicklungsveränderungen

5

3. Worauf beziehen sich die Begriffe der kriterienbezogenen Validität und der Konstruktvalidität?

- kriterienbezogene Validität: bildet ein Test ein Merkmal optimal ab?

Zb Entwicklungsstand an Lebensalter, dann soll Korrelation mit Lebensalter vorliegen

- Konstruktvalidität: wird das Konstrukt, das erfasst werden soll, mit dem

Erhebungsinstrument tatsächlich erfasst?

Zb Temperament; Test mit verschiedenen Temperamentsdimensionen 

5

4. Welche Aussagemöglichkeiten eröffnen sich, wenn ein Entwicklungstest normiert ist?

- Feststellung möglich, wie weit ein Kind im Verhältnis zu einer Bezugsgruppe gleichen Alters entwickelt ist 

5

5. Welche Aussagen über den Entwicklungsstand erlaubt ein Screeningtest?

- rascher Überblick zum Entwicklungsstand 

6

1. Was sind Teratogene und wie wirken sie typischerweise in der Embryonal- und in der Fötalzeit?

-schädigende Einflussfaktoren, die bereits pränatal die Entwicklung beeinträchtigen

- Alkohol oder Drogen

- Rauchen

- spezifische Medikamente

- Umweltgifte oder Strahlenschäden

- Infektionskrankheiten der Mutter 

6

2. Welche Parameter werden mit dem Apgar-Index erhoben und zu welchem Zeitpunkt im Entwicklungsverlauf findet die Erhebung statt?

Punktevergabe (0 bis 2) für:

- Herzfrequenz

- Atmungsaktivität

- Reflexauslösbarkeit

- Muskeltonus

- Hautfärbung

6

3. Mit welchen Maßnahmen lässt sich das Risiko eines plötzlichen Säuglingstods reduzieren?

- bereits aufgetretener lebensbedrohlicher Zustand

- an SIDS verstorbenes Geschwisterkind

- Frühgeburt vor 33. Woche / sehr niedriges Geburtsgewicht

- Drogenkonsum der Mutter

- Schlafen in Baulage

- Rauchen der Mutter während der Schwangerschaft

- Rauchen in der Gegenwart des Kindes

- Verzicht auf das Stillen des Kindes

- Überwärmung des Kindes (hohe Raumtemperatur, zu viel Bekleidung) 

6

4. Was ist mit einer erfahrungsabhängigen (in Abgrenzung von einer erfahrungserwartenden) Plastizität gemeint? 

- Erfahrungsanhängig: Gehirn verändert sich aufgrund neuer Erfahrungen (Synapsen)

- Erfahrungserwartend: Gehirn benötigt in bestimmten Entwicklungsabschnitten spezifische Erfahrungen für optimale Entwicklung

7

1. Welche Reflexe lassen sich im Neugeborenenalter nachweisen? 

- Rooting-Refelex: Reflektorisches Wenden zur Nahrungsquelle

- Saug-Reflex

- Greifreflex

- Schreitreflex

- Moro- oder Schreckreflex

- Rückziehreflex (bleibt erhalten)

- Blinzelreaktion (bleibt erhalten)

7

2. Wie lässt sich das visuelle Auflösungsvermögen eines Säuglings mit der Präferenzmethode prüfen?

- Präferenzparadigma: Streifenmuster wird präferiert, daher längeres Betrachten

- Habituations-Dishabituationsparadigma: Gewöhnung für zu kürzerer Betrachtung

7

3. Wie unterscheiden sich jüngere und ältere Kinder in ihrer Reaktion auf die visuelle Klippe?

- Säuglinge von 2-3 Monaten: Herzrate sinkt > erhöhte Aufmerksamkeit / Interesse

- ältere Kinder: höhere Herzrate > Angst

- ab 6 Monaten: nicht mehr dazu zu bewegen, auf die Glasplatte zu kriechen

> systematische Nutzung von Tiefencues

7

4. Wie lässt sich nachweisen, dass Kinder bereits in den ersten Tagen eine Präferenz für die Stimme ihrer Mutter zeigen?

Unterscheidung schon 4 Tage nach der Geburt,

nicht bei Vater > vorgeburtliche Erfahrung bez. Mutter

7

5. Was ist mit der Fähigkeit zu einer intermodalen Wahrnehmung gemeint? 

- oder crossmodale Wahrnehmung: Integration von Informationen aus verschiedenen Sinnessystemen zu einem ganzheitlichen Sinneseindruck 

8

1. Welche elterlichen Verhaltensweisen gehören zu den Verhaltensweisen, die als intuitives Elternprogramm zusammengefasst werden?

- Fürsorgesystem: durch geeignetes Fürsorgeverhalten, Bedürfnisse des Kindes nach

Nähe und Sicherheit befriedigen

- hierzu Rückgriff auf frühere Fürsorgeerfahrungen, abgespeichert im inneren

Arbeitsmodell

8

2. Welche Entwicklungsabfolge ergibt sich bei der Entwicklung der Bindung nach Bowlby?

- 0 - 6 Wo: Vorphase der Bindung: Bindungsverhalten bei jedem, angeborene Signale

- 6 Wo - 6-8 Mo: Phase der entstehenden Bindung: spez. Reaktionen auf vertraute Pers.

Entwicklung spez. Erwartungen an Bezugspersonen

- 6-8 Mo – 1,5-2 J: Phase ausgeprägter Bindung: Entstehen spez. Bindung

- ab 1,5-2 J: Phase reziproker Beziehungen: inneres Arbeitsmodell zur

Bindungsrepräsentation;

Akzeptieren von Trennungssituationen