M4 Einführung in die Sozialpsychologie II
Intragruppale und intergruppale Prozesse - Fernuni Hagen
Intragruppale und intergruppale Prozesse - Fernuni Hagen
Set of flashcards Details
Flashcards | 72 |
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Language | Deutsch |
Category | Psychology |
Level | University |
Created / Updated | 19.10.2015 / 01.02.2021 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/m4_einfuehrung_in_die_sozialpsychologie_ii
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Beschreibe transaktionale Führungsansätze.
Betont wird die Abhängigkeit zwischen Führungsperson und Gruppenmitgliedern im Hinblick auf die Bedürfnisbefriedigung. Es findet ein Austausch individuell benötigter materieller, sozialer oder psychologischer Ressourcen statt. Effektive Führung liegt dann vor, wenn der Nutzen für beide Seiten maximal ist.
Beschreibe trasnformationale Ansätze von Führung!
Wichtig ist die Fähigkeit der Führungsperson, die Einstellungen, Emotionen, Werte und Verhaltensweisen der Gruppenmitglieder aktiv zu verändern (transformieren), und so die Motivation zu erhöhen.
Welche Merkmale sind für die transformationalen Ansätze kennzeichnend?
- Idealisierender Einfluss
- Inspirierende Motivation
- Intellektuelle Stimulierung
- Individualisierte Mitarbeiterorientierung
Was ist ein Prototyp?
Kontextspezifische, oftmals unscharfe kognitive Repräsentationen der typischen/idealen Attribute, die eine Gruppe charakterisieren und sie gleichzeit von einer oder mehreren Gruppen abgrenzen.
Was macht ein prototypischen Eigengruppenmitglied zur aktiven Führungsperson?
- Soziale Attraktion
- Dispositionale Attributionsprozesse
Was ist das Metakontrast-Prinzip?
Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Ansammlung sozialer Stimuli als Mitglieder einer Kategorie (=der Eigengruppe) wahrgenommen werden, steigt in dem Maße, in dem die Unterschiede auf einer relevanten Vergleichsdimension innerhalb dieser Gruppe von Stimuli als geringer wahrgenommen werden als die Unterschiede dieser Stimuli zu anderen Stimuli (=den Mitgliedern der Fremdgruppe).
Man zählt Sachen eher zur eigenen Kategorie, wenn die Unterschiede zu anderen Kategorien größer sind.
Über welche rhetorischen Mittel kann eine Führungsperson die soziale Identität der Gruppe definieren?
- Stabilisierung der eigenen Führungsperson
- Definition der "zu Mobilisierenden"
- Definition der kollektiven Ziele
Was versteht man unter dem Begriff "Respekt" in der Literatur zu intragruppalen Kooperationsprozessen und wie ließe sich ein respektvoller Umgang innerhalb einer Gruppe fördern?
- meint eine faire und wohlwollende Behandlung durch andere Gruppenmitglieder
- signalisiert Status eines gleichberechtigen Gruppenmitglieds
- Förderung: Etablierung Normen und Regeln für den Umgang der Gruppenmitglieder untereinander (z.B. Regeln konstruktiven Feedbacks in Gruppendiskussionen)
- Institutionalisierte Verfahren (z.B. die Verleihung von Auszeichnungen)
Was sind Stereotype?
Sozial geteilte Überzeugungen bezüglich der Attribute, Eigenschaften, Verhaltensweisen etc., hinsichtlich derer die Mitglieder einer Gruppe einander ähneln.
Was sind Vorurteile?
Die positive oder negative Bewertung einer sozialen Gruppe und ihrer Mitglieder aufgrund der ihr zugeschriebenen Merkmale, der mit der Gruppe assoziierten Affekte und verhaltensbezogener Informationen.
Was ist Soziale Diskriminierung?
Die Ablehnung oder Benachteiligung von Personen aufgrund ihrer Gruppenzugehörigkeit.
Was ist ein Stigma?
Ein negativ bewertetes Attribut, durch welches der Träger von normativen Erwartungen abweicht und welches ihn in den Augen anderer derartig diskreditiert, dass er seinen Anspruch auf gesellschaftliche Gleichberechtigung verliert.
Beschreibe das Akzentuierungsprinzip nach Henri Tajfel!
Bildet die Grundlage für die wahrgenommene Homogenität von Fremdgruppen aufgrund von...
- Assimilation: Unterschiede der Stimuli innerhalb einer Kategorie werden unterschätzt
- Kontrastierung: Unterschiede der Stimuli unterschiedlicher Kategorien werden überschätzt
Was sind die sozialen Funktionen von Stereotypen nach Tajfel?
- Positive Differenzierung
- Kausale Erklärung
- Soziale Rechtfertigung
Definiere "Legitimierender Mythos"!
Innerhalb einer Gesellschaft weitgehend geteilte Überzeugungssysteme, die dazu dienen, bestehende Status- und Machtunterschiede zwischen Gruppen zu rechtfertigen.
Was sind soziale Repräsentationen?
Sozial geteilte Meinungen und Vorstellungen über bestimmte Sachverhalte innerhalb einer Gesellschaft (Krankheiten, politische Systeme, wissenschaftliche Disziplinen etc.), die in sozialen Diskursen innerhalb und zwischen Gruppen konstruiert werden.
Was sind die Funktionen von Sozialen Repräsentationen von Krankheiten?
- Erklärungs- und Kommunikationsfunktion
- Koordinationsfunktion
- Legitimationsfunktion
Nenne die vier verschiedenen Arten von Stereotypen in Abhängigkeit von intergruppalen Wettbewerb und Gruppenstatus nach Fiske (Stereotype-Content-Model)!
- Paternalistische Stereotype: Kooperation, Inkompetenz
- Bewundernde Stereotype: Kooperation, Kompetenz
- Verächtliche Stereotype: Konkurrenz, Inkompetenz
- Neidvolle Stereotype: Konkurrenz, Kompetenz
Was bedeutet "Relative Deprivation"?
Die Wahrnehmung, weniger zu haben als einem zusteht, die mit einem Gefühl der Unzufriedenheit einhergeht. Eine wichtige Quelle relativer Deprivation ist der soziale Vergleich.
Egoistische relative Deprivation resultiert aus interpersonalen Vergleichen (eine Person nimmt wahr, dass sie - ungerechterweise - weniger besitzt als eine andere Person).
Fraternale relative Deprivation resultiert aus intergruppalen Vergleichen (d.h. dem Vergleich der Eigengruppe mit einer relevanten Fremdgruppe).
Welche Strategien zur Verbesserung der positiven sozialen Identität nach Tajfel und Turner kennst du?
- Soziale Mobilität
- Soziale Kreativität
- Sozialer Wettbewerb
Was ist Kreuzkategorisierung?
Potentiell orthogonal zueinander stehende soziale Kategorisierungen, durch die Personen sowohl als Mitglieder unterschiedlicher Gruppen als auch als Mitglieder einer gemeinsamen Gruppe kategorisiert werden können.
Welche Bedingungen sind erforderlich um Intergruppenkontakt zu fördern?
- gemeinsame übergeordnete Ziele
- Kooperation
- gleicher Status
- Autoritäten, Normen und Gesetze
- Freundschaftspotential
Was ist "Deprovizialisierung"?
Neue Perspektive kann der unkritischen Bevorzugung der Eigengruppe entgegenwirken und zu einer offeneren, respektvolleren Haltung gegenüber Fremdgruppen im Allgemeinen führen.
Was ist Substereotypisierung?
Gruppenmitglieder, deren Eigenschaften und Verhaltensweisen dem Stereotyp nicht entsprechen werden mental in einer Unterkategorie der sozialen Kategorie zusammengefasst
Welche Prozesse stehen der Generalisierung entgegen?
Wegerklären, Substereotypisierung, Kontrastierung
Welche Schritte sind nach Pettigrew zur Generalisierung notwendig und welche Modelle stecken dahinter?
- Intialer Kontakt (Modell der Dekategorisierung)
- Etablierter Kontakt (Modell der wechselseitigen Differenzierung)
- Gemeinsame Gruppe (Modell der Rekategoriesierung)
Was ist eine soziale Bewegung?
Eine große Anzahl von Personen, die sich selbst als Gruppe definieren und von anderen so definiert werden. Ziel sozialer Bewegungen ist es, ein gemeinsames soziales und politisches Problem zu lösen. Dabei setzen sie unterschiedliche Formen des poltischen Protests ein.
Welche 4 Stufen muss ein Teilnehmer einer sozialen Bewegung nach Bert Klanderman überwinden?
- Teil des Mobilisierungspotentials der sozialen Bewegung werden
- Ziel werden von Mobilisierungsversuchen
- Teilnahmemotivation entwickeln
- Teilnahmebarrieren überwinden
Was ist ein Collective Action Frame?
Ein System sozial geteilter Meinungen und Überzeugungen, die zur Interpretation der sozialen Problemsituation herangezogen werden und aus denen sich angemessene kollektive (Re-)Aktionen ableiten lassen.
Welche drei Komponenten beinhaltet der Collective Action Frame?
- Ungerechtigkeitskomponente
- Identitätskomponente
- Handlungskomponente
Welche Prozesse gehen der Politisierung sozial geteilter Identität voraus?
- Wahrnehmung sozial geteilter Missstände
- Ursachenzuschreibung auf einen Gegner
- Triangulation der weiteren Gesellschaft
Was bedeutet umgekehrte Diskriminierung?
Fremdgruppenmitgliedern wird mehr geholfen als Eigengruppenmitgliedern.