M4_3407 Kap. 4-9 Einführung in die Sozialpsychologie I

B. Sc. Psychologie Fernuniversität Hagen

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Set of flashcards Details

Flashcards 70
Language Deutsch
Category Psychology
Level University
Created / Updated 18.05.2014 / 09.01.2018
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Wovon hängt die Enge einer Beziehung ab?

  1. Grad der wechselseitigen Abhänigkeit
  2. gegenseitiger Einfluss
  3. Intensität und Stabilität des Einflusses
  4. Dauer der Beziehung

Faktoren, die Auftreten von interpersonaler Attraktion fördern:

Merkmale

  • des Kontexts (Häufigkeit des Kontakts)
  • der Zielperson (phyische attraktivität)
  • der Beziehung zw. Beobachter und Zielperson
    a) Ähnlichkeiten
    b) Annahme gemocht zu werden
    c) Bestätigung der eigenen Einstellung (-> positive Gefühle)
  • des Beobachters (Stimmung beeinflusst Beurteilung)

Was besagt die Reaktanztheorie?

Wenn externe Ursachen ein Kennenlernen erschweren, steigt das Interesse an der Zielperson (z.B. Verbot oder Hindernis).

Beeinflusst behaviorale, kognitive und emotionale Ebene.

Was ist einer der einflussreichsten theoretischen Ansätze zur Analyse interpersonaler Beziehungen?

Austausch- und Interdepenztheorien

  • Menschen in ihrer Bedürfnisbefriedigung wechselseitig voneinander abhängig
  • Austasuch von materiellen, sozialen und psychologischen Ressouren
  • Beziehung aufgenommen, wenn
    a) Nutzen die Kosten übersteigen
    b) Resultat über erwarteten Ergebnis der besten Beziehungsalternative

Was sind die zwei Beziehungstypen?

  1. Austauschbeziehungen (Gleichheitsprinzip bei Geben und Nehmen)
  2. Gemeinschaftsbeziehungen (Bedürfnisprinzip, achte nicht so darauf was und wieviel der andere mir zurück gibt)
  3. meistens aber Mischformen, in denen ein Typ überwiegt
     

Wie kann man Stimmungänderungen feststellen?

z.B. durch Experience sampling method (Empfindungen im Alltag in Echtzeit festhalten, also im Moment des Erelbens)

Was ist Einsamkeit?

Die emotionale und kognitive Reaktion auf eine Diskrepanz zwischen tatsächlicher und gewünschter Anzahl und Qualität sozialer Beziehugnen.

Strukturelle und funktionelle Merkmale sozialer Unterstützung:
 

strukturell: z.B. Größe des sozialen Netzwerkes, Häufigkeit sozialer Kontakte

funktionell: zugrunde liegende Bedürfnisse
   a) emotionale Unterstützung
   b) Unterstützung bei Bewertung und Entscheidungsfindung
   c) instrumentelle Unterstützung (materiell oder finanziell)

 

Verschiedene Theorien über Liebe:

  • Fehr und Russel: Teilnehmer an Studie fanden 93 Arten von Liebe (am typischten: mütterliche, elterliche und romantische Liebe)
    Definition der Liebe im Alltag ist komplex und unscharf
  • J.A. Lee: Klassifikationssystem:
    - 3 primäre Stile von Liebe: Eros (Leidenschaft), Ludus (Spiel) und Storge (Kameradschaft)
    - 3 sekundäre Stile (entstehen durch Vermischung der Primärstile): Pragma (kühl kalkulierend), Agape (aufopfernd), Mania (obsessiv)
  • Sternberg: unterschiedliche Varianten der Liebe durch Kombination von 3 basalen Komponenten:
    - Intimität: Zuneigung, Wohlwollen, Verbundenheit, "warm"
    - Leidenschaft: Motor für Romantik und sexuelle Handlungen, "heiß"
    - Bindungskomponente: kognitive Entscheidung zur Liebe, "kalt"
    -> in der Realität aber häufig Mischformen

Welche 2 Formen der Liebe gibt es nach E. Hatfield (1988)?

  • leidenschaftliche Liebe (Missattributionen möglich)
  • kameradschafliche Liebe

Was sind Missattributionen?

Eine durch einen ersten Stimulus hervorgerufenen Erregung (z.B. über Brücke laufen - Anstrengung) wird auf einen zweiten Stimulus übertragen, so dass dieser fälschlicherweise als Ursache angenommen wird.

(Brücken Bsp: Männer überqueren Hängebrücke oder stabile Brücke, werden danach befragt und bekommen Telnr. von attraktiver Frau -> Männer über Hängebrücke ruften häufiger an)

Was ist das Investitionsmodell von Caryl Rusbult?

Was motiviert Menschen zur Aufrechterhaltung ihrer Beziehung?

Beruht auf einer Erweiterung klassischer austauschtheoretischer Überlegungen, zentral ist das Konzept des "Commitment".

Was ist "Commitment"?

Innere Festlegung auf eine Beziehung

beinhaltet:

  • Absicht die Beziehung aufrechtzuerhalten (Verhalten)
  • Gefühl der affektiven Bindung an die Beziehung (emotional)
  • Orientierung, sich und den Beziehungspartner auch zukünftig als Paar zu sehen (kognitiv)

Von was ist die Stärke des Commitment abhängig?

  • Zufriedenheit
  • Alternativen
  • Investitionen

Nenne die 2 Kommunikationsmuster, die in gestörten Beziehungen besonders häufig auftreten:

  • Reziprozität negativer Affektivität: Gleiches mit Gleichem, negative Affekte werden negativ beantwortet, positives Verhalten wird übersehen, auf negatives scharf reagiert
  • Mitteilungsbedürfnis vs. Rückzugs-Interaktionsmuster: Frauen wollen reden, Männer ziehen sich zurück
    -> es entsteht eine Diskrepanz zw. den Strategien und dadurch entsteht das Problem

Was ist distress-maintaining attribution?

Attributionen, die Spannungen zw. Partnern erhalten

erwünschtes Verhalten wird als instabil angesehen, unerwünschtes Verhalten als stabil

Was ist die Selbstwahrnehmungtheorie und von wem?

Daryl Bem

  • Informationsquelle für selbst: in sich hineinsehen und eigenes Verhalten
  • neue Situationen: Personen verhalten sich wie exteren Beobachter

Was ist die bedingte Selbstkonzeption?

nach Charles Cooley

  • Vorstellungen über sich selbst, indem man sich in Interaktionspartner hineinversetzt
  • "Looking-glass self" (Spiegel Selbst)

Was ist die Theorie der sozialen Vergleichsprozesse nach Festinger?

  • Soziale Vergleiche mit anderen Menschen leisten wichtigen Beitrag zur Selbsterkenntnis
  • Akkuratheit der eigenen Einstellungen
  • Mit wem vergleichen sich Menschen?
    a) Kritische Attribute
    b) abwärtsgerichtete Vergleiche
    c) aufwärtsgerichtete Vergleiche

Was ist ein Selbstaspekt?

Jede Rolle, Beziehung, Aktivität, Eigenschaft, Gruppenzugehörigkeit etc. einer Person, die Bestandteil ihrer Selbstrepräsentation ist, sowie die jeweils dazugehörigen kognitiven Inforamtionen und affektiven Bewertungen.

Wovon hängt es ab, welche soziale Identität erlebens- und verhaltensrelevant wird?

  • sozial-kontextuelle Passung
  • Bereitschaft eine entsprechende Identität zu übernehmen
  • Relevanz für einen selbst

Psychologische Prozesse, die Stabilität und Konstitenz des Selbstbilds erzeugen:

  • Eingeschränkte Zugänglichkeit
  • Selektives Erinnern
  • "Wegattribuieren"
  • Konzentration auf Schlüsseleigenschaften (Stichwort: selektive Informationssuche)

Was ist die Selbstdiskrepanztheorie?

von Tory Higgins

  • wahrgenommene Diskrepanzen
  • 3 Selbstbildvarianten:
    a) aktuelles SB
    b) ideales SB
    c) gefordertes SB
  • b und c dienen als Vergleischstandard für Selbst
  • Versuch a mit b und c in Einklang zu bringen

--> Weiterentwicklung in die Theorie des regulatorischen Fokus: Promotionsfokus und Präventionsfokus
--> hat weiteren Gültigkeitsbereich als Selbstdiskrepanztheorie

Was ist positive Illusion?

Erfolge werden besser erinnert als Misserfolge

-> zwar unrealistisch, aber wichtig für Gesundheit

Einstellungskomponenten nach Rosenberg & Hovland:

  1. kognitive Einstellungskomponente (Überzeugungen über eine Person oder Objekt)
  2. affektive Einstellungskomponente (Gefühle, Emotionen über ein Einstellungsobjekt)
  3. konative (verhaltensbezogene) Einstellungskomponente (Infos über Objekt wird aus eigenem Verhalten geschlossen)

psychologische Funktionen von Einstellungen:

  • Instrumentelle, Anpassungs- oder utilitaristische Funktionen
  • Ich-Verteidigungsfunktion: Reduktion von Angst und Unsicherheit
  • Wertausdrucksfunktion
  • Wissensfunktion

Wie können Einstellungen gemessen werden?

  • Explizite Maße: Personen geben ihre Einstellung an, z.B. Likert-Sakal
  • Implizite Maße: Einstellung wird durch Verfahren erfasst, z.B. IAT

Was ist das TACT-Korrespondenzprinzip?

Wenn sich Maße für Einstellungen und Verhalten auf 4 Elementen entsprechen, kann eine zuverlässige Vorhersage getroffen werden:

  • Target (Zielelement)
  • Action (Handlungselement)
  • Context (Kontextelement)
  • Time (Zeitelement)

Was ist wahrgenommene Verhaltenskontrolle?

Wahrnehmung einer Person, dass sie über die erforderlichen Fähigkeiten und Ressourcen verfügt, um ein bestimmtes Verhalten ausführen zu können

3 Möglichkeiten, menschliche Einstellungen zu verändern:

  1. Förderung des direkten Kontakts
  2. Veränderung einstellungsrelevanter Verhaltensweisen durch positive und negative Verhaltensanreize (z.B. Dissonanzreduktion)
  3. Kommunikative Persuasion (Einstellg. der Person durch Kommunikation verändern)

Verarbeitung persuasiver (überredend) Argumente

  • zentrale Route: intensiver kognitiver Aufwand
  • periphere Route: kein großer kognitiver Aufwand, umfasst Prozesse der kl. Konditionierung und die Verwendung einfacher Heuristiken:
     - Expertenheuristik
     - Attraktivitätsheuristik
     - Länge der Nachricht

-> beide Routen ahben unterschiedliche Konsequenzen:

  • zentrale Route -> lang anhaltende, änderungsresistente Einstellungsänderung
  • periphere Route -> fragil gegenüber Veränderungen

 

Beeinträchtigung der Verarbeitungsmotivation durch:

  • Stimmung: bei positiver Stimmung vermeide ich anstrengende Verarbeitung
  • individuelles Kognitionsbedürfnis: wer gerne nachdenkt ist i.d.R. motivierter
  • persönliche Relevanz der Botschaft / des Themas

Klassifikationssystem "Helfen":

  • Planungsgrad
  • Schweregrad
  • Art des Kontakts

Evolutionäre Grundlagen, warum Menschen helfen:

Verandtenselektion:

  • helfe ich Verwandten, helfe ich einen Teil meiner Gene weiterzugeben
  • Konzept der Gesamtfitness:
    a) direkte Fitness (direkte Nachkommen)
    b) indirekte Fitness (Weitergabe Gene über Verwandte)

Reziproker Altruismus:

  • Hilfe auch bei Nichtverwandten, wenn es sich lohnt
  • Prinzip der Wechselseitigkeit
  • in fast allen Kulturen, 2 Vorschriften:
    1) denen helfen, die mir geholfen haben
    2) nicht die verletzen, die mir geholfen haben
  • Sozialwissenschaft: universell gültige Norm
  • Evolution: kulturübergreifende Verbreitung als Beleg, dass Reziprozitätsprinzip genetisch verankert

Was ist das Negative-State-Relief-Modell? (Cialdini)

Menschen helfen, um eigene negative Gefühle abzubauen

Zwei Merkmalsdimensionen, die Hilfeverhalten veranlassen (Penner et al.):

  1. Empathische Veranlagung
  2. Dispositionelle Hilfsbereitschaft

5 Schritte, die ein Zeuge überwinden muss, damit er einem Opfer hilft (Latané und Darley):

  1. Ereignis bemerken
  2. Ereignis als Notfall interpretieren
  3. Verantwortung übernehmen
  4. Passende Art der Hilfeleistung auswählen
  5. Enscheidung umsetzen

Formen aggressiven Verhaltens:

  • körperlich vs. verbal
  • offen vs. verdeckt
  • zw. Individuen vs. zw. Gruppen
  • Unterscheidung der subjektiven Ziele:
    feindselige (heiße o. affektive) Aggression
    instrumentelle (kalte o. strategische) Aggression
  • Gewalt (bezieht sich auf Unterkategorien aggr. Verhaltensweisen) nur Gewalt, wenn tatsächl. oder angedrohte körperl. Schädigung (bloßes Anschreien ist verbale Aggression)
     

Aggressionsverschiebung

Tenden, Aggressionen gegen unbeteilitgte Dritte zu richten, wenn sie nicht gegenüber der usrrpünglichen Quelle der Frustration zum Ausdruck gebracht werden können.

Kognitiv-neoassoziationistische Perspektive (Berkowitz)

  • Verbindung von Befunden der Aggressionsforschiung mit allg., kognitionspsy Modellen
  • spezifiziert Prozesse, die Zusammenhänge zw. Frustration und Aggression vermitteln
  • entscheident, ob ein Erieignis einen negativen Affekt auslöst
  • Schema s. Skript / Zusammenfassung Kap. 9