M3_3413 Kap. I Lernen
B. Sc. Psychologie Fernuniversität Hagen
B. Sc. Psychologie Fernuniversität Hagen
Fichier Détails
Cartes-fiches | 42 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Psychologie |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 01.06.2014 / 18.01.2023 |
Lien de web |
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Intégrer |
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Disposition
Fähigkeiten / Fertigkeiten (z.B. Sprechen und Schreiben -> kann einfach getestet werden)
Lernen durch Versuch und Irrtum oder Lernen am Erfolg
Ob Mensch etw. gelernt hat, muss anhand von beobahctbarem Verhalten festgestellt werden (z.B. Lerntests)
Lernen ist
der Erwerb eines neuen Verhaltens- oder Handlungsschemas
Verhaltensschema
Verhaltensweise, die nach Abshcluss des Lernens vorliegt (Tier)
beim Menschen wird von Handlungsschema gesprochen
Methodisches Problem der Lernforschung:
Kontrolle der Vorerfahrung
Reifung muss ausgeschlossen werden, damit eine Verhaltensänderung als Lernen bezeichnet werden kann (z.B. Laufen lernen prozess der Reifung)
Man kann nur lernen, was Teil des Verhaltensrepertoires ist (Mensch kann z.B. nicht ohne Hilfsmittel fliegen)
Wesentliche Funktionen des Lernens:
- Anpassung an die Umgebungsanforderungen
- Lernen erlaubt Erweiterung des Verhaltensrepertoises
- indukitver / prädiktiver Art
- Lernen als Bedinung für Reaktionen
- Lernen auch im Dienste d. Befriedigung v. Bedürfnissen und Trieben
-> Ohne die Wiederholbarkeit von Re-Aktionen wäre es nicht möglich, zu lernen
Definition "Lernen"
Prozess des Erwerbs einer neuen Verhaltensweise und damit eine Verhaltensänderung, wobei man Reifung und kurzzeitige Zustandsänderungen wie Änderungen der Aktviertheit ausschließen können soll.
verschiedene Lernformen:
- intentionales Lernen: geplant, absichtlich
- inzidentielles Lernen: unabsichtlich, ungeplant (z.B. zufällige Beobachtung)
- explizites Lernen: VP bekommt Instruktion zu Lernen und weiß, dass es Test gibt
- implizites Lernen: VP bekommt keine Instruktion und weiß nicht, dass getestet wird
- latentes Lernen: Lernen ohne Belohnung, nicht unbedingt sichtbar (z.B. satte Ratte wird durch Labyrinth geschickt, hungrige Ratte findet Weg schneller)
Lerngegenstände:
- verbales Lernen
- non-verbales Lernen
- motorisches Lernen
Ziel der Assoziationsgesetze:
Erklären, welche Kräfte die psychischen Elemente zu größeren Einheiten verbinden und welche den Ablauf von Vorstellungen erklären können.
-> Assoziationsstärke
Woher stammt der Assoziationismus?
Aus dem Empirismus
Was ist freie serielle Assoziation (Freud)?
auf ein Reizvort werden alle Einfälle dazu genannt
Was ist restringierte Assoziation?
auf das Reizwort werden Einfälle genannt, die das Gegenteil bedeuten.
Wichtigste Assoziationsgesetze:
- Gesetz der Ähnlichkeit (auf Vater Einfall Mutter)
- Gesetz der Kontiguität (bezieht sich auf Nähe nach Raum und Zeit)
Was sind determinierende Tendenzen?
Tendenz, auch gegen bestimmte Tendenzen (Assoziationsstärken) eine Zieltendenz durchzusetzen. (Würzburger Schule)
S-O-R-Theorien:
- O für Organismus, wird als black box behandelt
- Lernen nach dem Vorbild des Reflexbogens und trägt mechanistische Züge
- Mittelpunkt: methodische Untersuchung der Ausbildung von S-R-Assoziationen im Labor
- Behaviorismus: beinahe jede beliebige S-R-Verbindung kann hergestellt werden = Universialitätsthese
-> illusorisch, denn in natürlichen Umgebungen schwer Reize und Reaktionen zu isolieren - Neobehaviorismus: Annäherung zum Kognitivismus, auch Annahmen über innere Zustände
-> Rückkehr zum Vorstellungsassoziationsimus (Vorstellung als intervenierende Variablen)
Theorien des Kognitivismus:
- Lernen als Prozess der Informationsverarbeitung
- Lernen planmäßig und bewusst
- Strukturen als Schemata/Skripts/Pläne/Mentale Modelle
- Lernen zum Denken & Problemlösen
- Wenn-Dann-Verbindungen
Theorien des Konstruktivismus:
- Lernen als aktiver Prozess
- Wissen in Beziehung zu früheren Erfahrungen
- Piaget:
a) Assimilation: Einordnung von Infos in vorhandene Strukturen (z.B. Wiedererkennen von Wörtern beim Lesen, oder Problem kann nach Schema x behandelt werden)
b) Akkomodation: Konstruktion neuer kognitiver Strukturen, deren Konstruktion sich nach dem Erfolg richtet (z.B. Kinder lernen, dass man Wasser nicht greifen kann, neues Schema muss her -> Schöpfschema)
Kontiguität:
Für ein Gelingen der Konditionierung müssen der neutrale Reiz und der bedingte Reiz mehrmals miteinander und zeitlich kurznaheinander, sowie räumlich beieinader liegen. Kontiguität bezeichnet in diesem Fall also das zeitlich, räumliche Zusammentreffen von Reizen.
Akkomodation:
Veränderung bereits bestehender Schemata gemäß den Umweltanforderungen
Assimilation:
Nutzung bereits bestehender Schemata beim Umgang mit Objekten
Habituation:
Rückgang der Orientierungsreaktion = Gewöhnung (z.B. neuer Reiz taucht auf, z.B. Knacken in der Heizung, wenn es anhält geht OR zurück)
-> ohne Habituation keine kl. Konditionierung möglich
-> elementarster kognitiver Prozess / Lernprozess
Prägung
In sensibler/ kritischer Phase sind Lebewesen besonders empfänglich für bestimmte Reize.
Prägung hinterlässt ein stabiles/ irreversibles Lernergebnis
-> biologische Grundform des Lernens
Klassische Konditionierung:
- Reflextheorie (Pawlow): Verhalten aus komplexer Hierarchie von Reflexen zusammengesetzt
bedingte / konditionierte Reflexe (erlernbar, nicht angeboren)
unbedingte / unkonditionerte Reflexe (angeboren) - Reizsubstitutionslernen: Signallernen/Reizkontigenzlernen
-> Universalitätsprinzip: jeder beliebige neutrale Reiz kann zu einem CS werden, wenn Kontiguität gegeben ist - Lösung/Extinktion: dem CS folgt oft kein UCS -> Reaktion schwächt sich ab
- Spontanerholung: Wird Reiz nach Erholgung wieder gegeben, kommt es meist zu einer abgeschwächten Form der CR (Emotional-motivationale Reaktionen häufig sehr widerstandsfähig gegenüber Löschung)
- Generalisierung: Reaktionen die mit CSi gekoppelt sind, können auch durch CSj hervorgerufen werden
- Diskrimination: Reaktion nur bei Reiz Si, nicht bei Sj (also Gegenteil von Gernarlisierung)
Exitatorische Konditionierung
CS (Ton) ruft gleiche Reaktion hervor wie der unbedingte Reiz UCS (Futter)
exitatorischer Reiz = CS+
Inhibitorisch bedingter Reiz (CS-)
existiert weiterer Reiz auf den öfter kein UCS (Futter) folgt, wird dieser neutrale Reiz zu CS-
-> die bedingte Reaktion fällt schwächer aus, als bei CS+
Lernen einer bedingten Wahrscheinlichkeit
= Ausbildung einer konditionierten Reaktion (CR)
CR wird nur ausgebildet, wenn gilt:
p(UCS|CS) > p(UCS|nonCS)
Wahrscheinlichkeit von unbedinger Reiz unter der Bedingung bedingter Reiz ist größer als Wahrscheinlichkeit UCS unter der Bedingung kein CS
Grenzen des Universalitätsprinzips
Nicht jeder beliebige Reiz kann konditioniert werden.
Geschmacksreize können z.B. leicht mit Übelkeit gekoppelt werden, aber nicht mit Lichtblitzen oder Tönen. Diese lassen sich nur mit äußerlichen Schmerzzuständen koppeln.
-> best. biologische Dispositionen schränken Universalitätsprinzip ein = Preparedness
Unterschied kl. Konditionieren und op. Konditionieren:
kl. Konditionieren: bereits Vorhandenes Verhalten wird mit neuem Reiz gekoppelt (z.B. Speichelfluss auf Glockenton)
op. Konditionieren: anderes, neues Verhalten wird durch Belohnung verstärkt (z.B. Dressur)
Law of effect nach Thorndike:
- Instrumentelle Kond.
- Reaktion auf Reize wird über Effekt der Reaktion ausgebildet: positiver Effekt (R. wird häufiger gezeigt), negativer Effekt (R. wird seltener gezeigt)
-> erklärt Selektivität des Verhaltens:
- Selektionskriterium ist Erfolg,
- algedonische Emotions-/Motivationstheorie
- Dennet bring law of effect mit Darwins Selektionsprinzip in Verbindung: in beiden Fällen werden Verhaltensweisen selektiv mit Umgebungszuständen und Ereignissen gekoppelt
-> Dennet Bezug auf Individuum, Darwin auf Population
Kritik am law of effect: zirkulär
--> Lerntheorien ohne Theorien über Motive könne Verhalten nicht erklären
Aktionseffektkontingenzlernen
Eine Assoziation zw. Operant und Effekt wird erlernt
Kontingenzschema:
- Verstärker: positiver V. kommt hinzu oder negativer V. wird entfernt.
primärer V: angeboren (Nahrung)
sekundärer V: erlernt (Geld) - Bestrafung: positiv: aversiver Reiz kommt hinzu
negativ: postivier Reiz wird entfernt
Verstärkerpläne:
- Kontinuierliche Verstärkung: jede gewünschte Reaktion wird verstärkt (schnelles Lernen, aber auch schnelles Vergessen)
- Intervallverstärkung: nach best. Zeit wird verstärkt
- Quotenverstärkung: nach best. Anzahl von gewünschten Reaktionen wird verstärkt (fixiert oder variabel)
Shaping
- Variante, wie Verhalten durch Verstärkung ausgebildet / gelöscht werden kann
- nicht komplettes Verhalten wird verstärkt, sondern jeder einzelne Schritt (z.B. Katze soll auf Handtuch sitzen: Blick zu Tuch - Verst. - Schritt zu Tuch - Verst. usw.)
-> komplexe Handlungen können leichter erlernt werden - instinctive drift: biologische Einschränkungen der op. Kond. (z.B. Waschbären Kond. Münzen in Behälter zu legen, behandeln sie aber nach einiger Zeit wie Futter und fangen an sie zu waschen)
- auch hier Grenzen, nicht jede Verhaltensweise kan mit jedem Effekt gekoppelt werden -> am besten funktionieren Dressuren mit arttypischem Verhalten
Kritische Betrachtungsweise kl. und op. Konditionieren:
- Mechanistisches Weltbild (Mensch als Black Box)
- kaum Erklärungen dafür, dass der Mensch sich selbst verstärken/lernen kann ohne eine Reaktion zu zeigen
- Behavioristische Lerntheorien bieten für das Funktionieren der Tierdressur eine Erklärung
- Tiere nicht repräsentativ, es dominieren Ratten
- Eindruck, dass Methode Richtung Gehirnwäsche geht
- op./kl. Konditionieren hat im Zusammenhang mit Verhatlenstherapie zentrale Bedeutung, Grundannahme: Verhaltensstörung ist erlernt -> Reize, die mit schmerzlichen Erfahrungen verbunden sind kann man z.B. mit Shaping neu lernen
- großer Verdienst: methodologische Forderung Verhaltensweisen genau zu beschreiben, gründlich beobachten und Hypothesen abzuleiten
- Token als Verstärker (Token entspricht Sammelpunkten)
Vorgehensweisen der Anwendung:
- Schule: Lehrer können Shaping-Verfahren verwenden Verhaltensweisen der Schüler zu lenken
- Sport: Fertigkeiten und Selbstvertrauen der Spieler aufbauen, indem kleine Verbesserungen belohnt werden
- Beruf: Arbeitsmoral erhöhen, indem klar definierte und erreichbare Verhaltensweisen belohnt werden
Neobehavioristische Kognitive Lerntheorie
Tolman; Innere Vorgänge als intervenierende Variablen zwischen Umweltreiz und Verhalten
Hixon-Symposium (1949)
"Untergang der behavioristischen Theorie"
Präsentation theoretischer Problem, die mit der seriellen Ordnung des Verhaltens zu tun haben;
Behavioristische Theorie kommt an ihre Grenzen, wenn es um Organisation/ Steuerung des Verhaltens über große Zeitbereiche geht
Universelle Syntax
Theorie von N. Chomsky;
Es existiert eine universelle Syntax im Hirn, die nicht mit der Variabilität der S-R-Kopplung erklärt werden kann. Syntax als hierarchisch verzweigte Baumstruktur
Was bedeutet TOTE
Test-Operate-Test-Exit
Phasen des Lernmodells nach Bandura:
beinhaltet behav. und kognitive Elemente
- Aufmerksamkeitsprozesse
- Gedächtnisprozesse
- Motorische Reproduktionsprozesse
- Motivationale Phase
Formen des Modelllernens nach Bandura:
- Aufbau neuer Verhaltensweisen
- Modifikation bestehender Verhaltensweisen
- Schaffung diskriminativer Hinweisreize