M1_3400 Kap. 1 - Einführung in die Psychologie und ihre Geschichte

B.Sc. Psychology Fernuniversität Hagen Modul 1

B.Sc. Psychology Fernuniversität Hagen Modul 1


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Langue Deutsch
Catégorie Psychologie
Niveau Université
Crée / Actualisé 14.10.2013 / 16.10.2024
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narrative Psychologie

versucht zu verstehen, in welcher Weise Erzählungen und Geschichten von Menschen für eine Sinngebung genutzt werden

Introspektion

Fähigkeit zur inneren Beobachtung. Galt einmal als die dominante Methoder der Psychologie.

Stereotype

bestimmte verallgemeinerte Urteilsmuster, mit denen wir soziale Informationen über z.B. Eigenschaften, Erwartungen klassifizieren und automatisch mit uns dazu passend erscheinenden Informationen ergänzen

Definition Wissenschaft nach Städtler 1998

Die Wissenschaft vom Erleben und Verhalten

Erste-Person-Perspetkive

Selbstbeobachtung, Ich erlebe, denke, fühle, sehe ..., dass ich psi (=z.B. hunger habe)

Dritte-Person-Perspektive

Ich beobachte, dass P(i) am Ort o zum Zeitpunkt t Bewegungsmuster Bm zeigt, das überlicherweise las "Lachen" bezeichnet wird.

Warum ist die Femdbeobachtung zu bevorzugen?

Die Selbstbeobachtung ist nicht objektiv und wurde versucht auszuklammern. ABER 1.-Person-Perspektive lässt sich nicht zu gunsten der 3ten eliminieren. Die Folge wäre: Beschreibungen ohne Beschreiber, Beobachtungen ohne Beobachter

Introspektion

Selbstbeobachtung

Schwierigkeiten der Anwendung der psychologischen Methode "Selbstbeobachtung"

subjektiv, Bewusstsein von außen nicht beobachtbar, kann nicht genau geklärt werden wie Selbstbeobachtung funktioniert, das zu Beobachtende und die Beobachtung werden simultan von einander erzeugt und sind somit schwer entwirrbar

Was für diskrepante Erfahrungen gibt es?
 

Umspringfiguren (Pokal), Konstanzleistungen, optische Täuschung

Erkläre Umspringfigur, optische Täuschung, Konstanzleistung.

Umspringfigur: das selbe Muster kann zu zwei Wahrnehmungen führen (unverändertes physikalisches Draußen, aber kein eindeutiges seelisches inneres) Beide Eindrücke sind gleich richtig.

optische Täuschung: Wahrnehmungseindruck steht im Konflikt mit unserem Wissen (Pfeile). Wahrnehmungen widersprechen sich.

Konstanzleistung (Größenkonstanz): Wahrnehmung bleibt gleich, während Ding sich verändert. z.B. betrachte Tasse von weiter weg, wird nicht kleiner. Reizgrundlage auf der Netzhaut verändert sich aber Wahrnehmunseindruck bleibt weitgehend gleich. Ausnahme, sehe Menschen von hohem Turm.

 Kausale Wirksamkeit der mentalen Zustände

Gefühle sind eigene Zutat und hängen nicht wie Farben an Dingen. Erkenntnis: andere Menschen haben wie ich ein Inntenleben. Kinder lernen, dass mentale Zustände kausal wirksam sein können, so dass man manchmal eine Absicht unterdrücken muss, um das Ziel bei günstigerer Gelegenheit zu verwirklichen.

Bewusstseinsunabhänige Außenwelt

Bsp. Tauche Stock ins Wasser. Sehe einen Knick, weiß aber dass Stock gerade war bevor ich ihn eingetaucht habe. Somit muss Knick mit dem Unterschied der Lichtbrechung in Luft und Wasser zu tun haben. Oder Doppler-Effekt.

--> keine echten Diskrepanten Erfahrungen, denn dafür ist ein Doppelstatus der Außenweltobjekte nötig

Wie kommt Psychologie zu ihren Erkenntnissen?

Es wird aus Beobachtungen, insbesondere experimentellen Beobachtungen, indirekt auf Psychisches geschlossen.  Psychisches z.B. Erleben ist aber nur jedem einzelnen zugänglich. Somit braucht alles, was erforscht wird öffentliche Kriterien.

3 der bedeutensden Gründerpersönlichkeiten der wissenschaftlichen Psychologie

Franz Brentano, William James, Wilhelm Wundt

Was sind psychische Eigenschaften?

Relativ stabile und generelle Merkmale eines psychischen Prozesses oder einer psychischen Funktion (Wahrnehmung, Gedächtnis...), die relativ unabhängig von situativen und zeitlichen Randbedingenen sind.

Was sind psychische Funktionen?

Sammelbezeichnung für Prozesse und Strukturen, auf die sich jegliche Aktivität von Menschen stützt und durch die Menschen zu einem flexiblen, adaptiven (Anpassung) Verhalten in einer vielfältigen, sich veränderenden Umgebung befähigt werden. (Sehen, riechen, hören, tasten, fühlen, Schmerzempfinden, vorstellen, denken, wählen, wollen, beabscihtigen, handeln)

Psychische Funktionen stehen im Dienste des Handelns

Wichtige Teilklassen der seelischen Funktionen und Eigenschaften?

Erleben, Verhalten, Handeln

Lt. Wundt Seele:

Konfiguration von Prozessen, wie ein Organismus. Die Seele ist als ein System, ein Gefüge von seelischen Funktionen, Fähigkeiten und Fertigkeiten zu verstehen, dessen dominanter Zug die Tätigkeit, die Aktualität, ist, weswegen man auch von der Seele als "arbeitende funktionale Form" sprechen sollte.

3 prominente Nachfolgebegriffe für Seele

Selbst, Ich und Person

Intentionalität

Gerichtetheit seelischer Funktionen (nach Brentano)

Absicht in der Welt etwas zu verändern (hin auf ein Ziel)

Organismus kann auch aufgefasst werden als:

Informationsverarbeitendes System. Um sich weiter zu entwickeln wird Information benötigt. Organismus passt sich seiner Umgebung an, da er ohne Umgebung keine Ordnung aufrechterhalten kann. Energie gewinnt er aus der Umgebung und um das zu tun muss er die Ordnung und Regelmäßigkeit seiner Umgebung kennen.

Semiotische Kompetenz

=Wissenschaft der Zeichen

Fähigkeit d. Menschen Zeichensysteme für kognitive und kommunikative Ziele zu erlernen und zu gebrauchen - bezieht sich auf sprachl. und nicht sprachl. Kommunikation.

Fähigkeit Begriffe und Zeichen zu bilden, zu verknüpfen und anzuwenden.

Dispositionen

Man spricht statt von psychischen Fähigkeiten allgemeiner von Dispositionen. Auch seelische Fähigkeiten sind Dispositionen. Sind durch Eigenschaftswörter gekennzeichnet (intelligent, freundlich)

Dispositionsbehauptung: "Frau Müller ist freundlich" beschreibt, dass Fr. Müller immer freundlich ist. Bedarf weiterer Beobachtungen und Evidenzen, denn vielleicht Beahuptung von einer Person, die Fr. Müller gar nicht richtig kenn und nur meint, dass sie freundlich ist, da sie gerade lächelt.

Gestaltgesetze

Gesetz der Nähe (Gruppierung bildet sich visuell, wenn Striche näher beieinander sind)

Gesetz der Geschlossenheit (Striche verbunden, Säulen entstehen)

Geschlossenheit schlägt Nähe!

seelische Funktion nicht gleich Wahrnehmungsfunktionen

Identifizieren und Unterscheiden sind auch seelische Funktionen, aber nicht an einen bestimmten Wahrnehmungssinn (Modalität) gebunden. Ich kann z.B. hörend eine Stimme identifizieren. Man kann auch abstrakte Gegenstände im Denken unterscheiden, z.B. Staat und Gesellschaft, Seelisches und Körperliches.

Was bedeutet Zweckmäßigkeit einer seelischen Funktion?

Funktion bedeutet eine Zuordnung zwischen mind. zwei Relata. Im Falle des Sehens ist es das Gesehene und das Erlebnis des Gesehenen, der Tisch, den ich vor mir sehe und die Art und Weise, wie mir der Tisch erscheint.

Was ist ein Phänomen?

bedeutet Erscheinung (aber nur im naiven, nicht im philosophischen Sinne), ist das was uns tagein tagaus in der Erfahrung begegnet.

z.B. sehe ich eine Wolke und denke mir, das ist eine Wolke und nicht, da ist irgendwas weißes, d.h. wir lassen unsere Erfahrungen, Wissen und unsere semiotische Kompetenz einfließen.

abschließende Interpretation einer Wahrnehmungsepisode

"Ich sehe einen Tisch" beschreibt keine Wahrnehmung sondern eine Erkenntnis, da ich den Tisch nicht aus allen Seiten/Perspektiven sehe. Man muss das Sehen unterscheiden im Sinne von "Etwas sehen" von "Etwas-als-Bestimmtes" sehen.

Die Erkenntnis kommt durch die Verbindung der Wahrnehmungsepisode mit unsererm Wissen und unserer semiotischen Kompetenz zustande.

Flow-Erlebnis

Balance zwischen Umweltanforderung und Fähigkeiten einer Person. (Musik machen, Klettern, Computerspiel)

hier der Ich-Welt-Zusammenhang ungebrochen (nur dort Phänomene zu finden)

propositionale Einstellung

"Ich sehe (glaube,meine, weiß,...), dass das hier vor mir ein Tisch ist."

HS: Verprachlichung der 1.Person-Perspektive und das Verb, das die mentale "Einstellung" aus drückt.

NS: Proposition "dass p (der Fall ist)"

Was sind Attributionsfehler

Aufgrund weniger Informationen über eine Person (zB. männl.,mittleren Alters, Polizist) werden ihr weitere innere Eigenschaften zugeschrieben (unbewusst)

Seelisches ist in zweifacher Weise erfahrbar:

1) unmittelbar mit dem Charakter des Privaten, Inneren, nur dem Erlebenden in der besonderen Weise Wie-es-ist-X-zu-erleben

2)in der Form der vermittelten Erfahrung, in der wir Seelisches im Medium eines Zeichens interpretieren, z. B. sprachliche Mitteilung, Ausdrucksverhalten (schmerzverzerrtes Geschicht), oder in der Art und Weise wie jmd. handelt oder nicht handelt (grüßt mich nicht) woraus wir die Einstellung erschließen.

wichtigste Methoden der Psychologie

Selbst- und Fremdbeobachtung

Ausgangspunkt dafür ist: 1. und 3. Person-Perspektive, aber auch Wechsel zwischen 1. und 3. im Wechselhandeln sowie der verbalen und paraverbalen Kommunikation

Was sind die Ziele der Psychologie als Wissenschaft?

Beschreiben, Erklären, Vorhersagen und verändern des menschlichen Erlebens, Verhaltens und Handelns.