M11 Obstipation
M11 Obstipation
M11 Obstipation
Set of flashcards Details
Flashcards | 14 |
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Language | Deutsch |
Category | Medical |
Level | Primary School |
Created / Updated | 27.08.2014 / 10.02.2023 |
Weblink |
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Beobachtungskriterien für Stuhl
- Häufigkeit: Norm 3x/Woche bis 3x/d
- Form: homogen geformt, dickbreiig bis fest
- Konsistenz: abhängig von Ernährung und Darmpassagezeit
- Menge: 60-180g/d beim Erwachsenen, abhängig von Ernährung
- Farbe: bräunlich div Abweichung
- Geruch: abhängig von Ernährung, nicht übermässig übelriechend
- Beimengung: normal keine Schleim Unverdautes
- PH Wert: neutral
Siehe Thiemes S. 377
Stuhlprotokoll: Kings Stool Chart
- Beurteilung der Konsistenz der Stuhlausscheidung durch Vergleich mit Hilfe der Beschreibung und anhand der Fotos (A,B,C,D)
- Beurteilen des Stuhlvolumens bzw. gewichts mit Hilfe des 10cm Masses und der Fotos mit Massstab (1,2,3)
- Protokollieren der Häufigkeit des Stuhlgangs innerhalb von 24h
- Protokollieren weitere Merkmale des Stuhlgangs welche als wichtig erkannt werden z.B. Inkontinenz, Farbe etc.
Siehe separates Blatt
Definition Obstipation
„Obstipation beschreibt den subjektiven Eindruck, den Darminhalt nicht in adäquater Häufigkeit und ausreichender Menge, in zu harter Konsistenz und/oder nur unter Beschwerden ausscheiden zu können.
- Zu harter Stuhl
- Zu seltener (<3 Entleerung /Woche) Stuhlgang
- Und oder zu kleines Volumen (<200g/d)
- Schmerzhafte Passage
Siehe Thiemes 375
Häufigkeit der Obstipation
Die habituelle Obstipation ist ein häufiges Problem in der Arztpraxis
- CH 7-16% leiden unter Obstipation, Prävalenz bis 27%
- Frauen sind häufiger betroffen 15% als Männer 5%
- Ältere Menschen sind häufiger betroffen als jüngere
Das Symptom Obstipation ist häufig es belastet den Betroffenen und beeinträchtigt die Lebensqualität
Definition nach ROM III Kriterien (bei chronischer Obstipation)
Mindestens zwei der folgenden Symptome bei mindestens einem Viertel der Defäkation während drei der zurückliegenden sechs Monate dauernd oder intermittierend
- Heftig Pressen
- Knolige oder harte Stühle
- Gefühl der inkompletten Entleerung
- Gefühl der analen Blockierung
- Manuelle Manöver zur Stuhlentleerung
- Zwei oder weniger Entleerung pro Woche
Obstipation akut /chronsich Ursachen
Akute Obstipation:
Entwickelt sich innert Stunden
- Jüngere: Änderung der normalen Gewohnheiten: Reisen Tagesablauf akute Erkrankungen Fieber
- Bei Älteren: Obstruktion (Colon CA Divertikulitis) ab 60 sehr häufig CVI Analfissur Änderung der Medikamente
Chronische Obstipation:
Länger resp. Andauernd
- Idiopathisch /habituelle Obstipation
- Normale /verlangsamte Transitzeit (zu lange liegen bleibt dauer von der Verdauung)
- Beckenbodendysfunktion /Defäkationsstörung
- Sekundäre Obstipation
- Bei bestimmten Medis (opiate)
ROM III Kriterien
Ursachen/Medikation:
Ursachen:
- Kolorektalkarzinom
- Diabetes Mellitus
- Neurologische Erkrankungen (M.Parkinson MS)
- Hypothyreose
- Psychische Störungen (Depression Anorexia Nervosa)
- Demenz
- Schwangerschaft
- Chirurgische Eingriffe
- Beckenbodenveränderung
Medikamente:
- Opiate
- In und tetrazyklische Antidepressiva
- Diuretika Eisen Kalziumblocker Antihypertensiva
- Antiepileptika
- Anti Parkison Medikamente
- Neuroleptika
Obstipation im Alter
Mögliche Ursachen allgemein:
- Durstdefizit
- Immobilität
- Vernachlässigte Stuhlgewohnheit (Immobilität Heim)
- Faserarme Ernährung (schlecht sitzende Prothese)
- Schluckstörungen Kaukraft vermindert
- Analfissur Hämorrhoiden Rektumprolaps
Ursachen für sekundäre Obstipation:
- DM2 M. Parkinson Depression Demenz Medikamente
- Wichtig: Bei Betagten immer zuerst die Medikamente als Ursachen für eine Obstipation überprüfen
Symptome Obstipation:
- Harter Stuhl (kleine harte Bröcken knollartig)
- Seltene Darmentleerung (<2 Entleerung /Woche)
- Schwierige schmerzhafte Stuhlgang
- Heftiges Pressen
- Gefühl der unvollständigen Entleerung
- Völlegefühl Blähungen Unwohlsein
Alarmsymptome sind:
- Zunehmende Bauchschmerzen
- Schmerzen beim Stuhlgang Änderungen der Stuhlgewohnheit
- Schwarzer Stuhl oder Analblutungen
- Allgemeinsymptome (Gewichtsabnahme Abgeschlagenheit)
Therapie
Das wichtigste Ziel der Therapie ist die subjektive Beschwerdefreiheit des Patienten
- Änderung der Lebensgewohnheit (mehr Bewegung Flüssigkeit zufuhr 2-3L Ballaststoffernährung Nahrungsumstellung)
- Füllstoff Quellmittel
- Laxantien: osmotisch wirksame Laxantien (Transipeg forte)
Laxantien: Füll und Quellstoffe
Volumenvermehrung durch Wasseraufnahme und schnellere Transitzeit
Wirkungseintritt nach einigen Tagen
- Leinsamen
- Flohsamen
- Metamucil
- Agiolax
- Benefiber
- Ressource
- Opti Fibre
Wichtig: genügend Flüssigkeit einnehmen
Nebenwirkungen:
Blähungen
Osmotische Laxantien
Führen zu Wasseransammlung im Darmlumen (weicher Stuhl)
Salinische Laxantien:
Wirken innert 30 Minuten bis 3 Stunden
BSP: Magnesium, San Pellegrino (Pulver)
Zuckeralkohole /Zucker:
Wirken innert 1-2 Tagen
BSP: Duphalac, Agarlo, Importal, Feigensirup
Macrogole:
Wirken innert 1-2 Tagen
BSP: Movicol, Transipeg
Nebenwirkungen allgemein:
Blähungen und Koliken v.a. zu Beginn der Behandlung
Stimulantien
Erhöhen die Darmmotilität und die Sekretion ins Darmlumen
Wirkt innert 8-12 Stunden
Sennaprodukte = Darmol X Prep Agiolax
Rizinusöl
Dulcolax Laxoberon
NW: langfristige Elektrolytstörung
Andere Mittel:
Weichmacher: Paragol
Kombinatiospräperate: Paragar Valverde Sirup/Dragee
Suppositorien Klistiere (MC PC) Einläufe Gleitmittel und oder Dehnungsreize
Osmotische Substanzen
Siehe Thiemes 384/387
Obstipationsprophylaxe
- Glas warmes Wasser vor dem Frühstück
- Abführende Obst und Gemüsesorten (Sauerkraut Rhabarber Ananas Feigen Plfalumen Melonen Dörrfrüchte)
- Vollkornprodukte bevorzugen
- Vermeiden von Süssigkeiten (Kuchen Getränke)
- Regelmässig Bewegen (30min am Tag)
- Entspannungsübungen bei Stress
- Darmtraining regelmässige Entleerung Rituale einhalten
- Intimsphäre Ruhe
- Kolonmassage
- Feuchte Wärme: Wickel
- Abführmittel nur in Absprache mit dem Arzt