Lohaus ab Kapitel 13
Das Buch ab Kapitel 13
Das Buch ab Kapitel 13
Kartei Details
Karten | 49 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 10.07.2015 / 13.06.2017 |
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ideationale Prädikatenzuweisungen
Neues Wissen über die eigene Person wird durch Reflexion vergangener Erfahrungen und deren Einfluss auf aktuelle Erfahrungen gewonnen.
Ausbildung eines Persönlichkeitskonzeptes
Entsprechend verändert sich auch die Struktur des repräsentierten, selbstbezogenen
Wissens im Jugendalter. Die Konstruktion eines kohärenten Selbstbildes aus
vergangenen, gegenwärtigen und (antizipierten) zukünftigen Erfahrungen führt zu der
Ausbildung eines Persönlichkeitskonzeptes welches wiederum die Kohärenz des Selbstbildes unterstützt.
Kontextualiserung der abstrakten Selbstkonzeptaspekte
nachdem, in welchem
sozialen Kontext sich die Person bewegt, kann sie lieb und tolerant sein (zu engen
Freunden) oder aber rowdymäßig und intolerant (in Freundesgruppen, wenn ein solches
Verhalten dort unterstützt wird). Jugendliche beginnen sich also zunehmend auf
der Grundlage verschiedener sozialer Rollen zu beschreiben. Die damit einhergehende
Zunahme an Differenzierung des Selbstbildes verstärkt auf der anderen Seite wiederum
das Bedürfnis des Jugendlichen, sich mit der Frage auseinanderzusetzen, welches das
»wahre Ich« ist.
Körperselbstkonzept
Das Körperselbstkonzept scheint sich aus vier verschiedenen
Facetten zusammenzusetzen: sportliche Kompetenz, physische Attraktivität, körperliche
Fitness und physische Kraft. Diese Struktur findet sich in beiden Geschlechtsgruppen,
wobei adoleszente Jungen in allen Bereichen positivere Werte erzielen als
Mädchen
Körperselbstkonzept
Mädchen
Mädchen scheinen sich insbesondere bezüglich ihres Körperselbstkonzeptes deutlich
negativer einzuschätzen als Jungen. Gleichzeitig aber kommt dieser Facette des
Selbstkonzeptes in der Jugend, wie bereits erwähnt, eine dominante Bedeutung zu.
Unrealistische und überhöhte weibliche Schönheitsideale werden im Rahmen der Entwicklung
einer Geschlechtsrollenidentität internalisiert.
Beides kann – insbesondere bei weiblichen Adoleszenten – dazu führen, dass ein negatives
Körperselbstbild im Zusammenhang mit Depressionen und Essstörungen steht.
Zusammenhang zwischen Selbstkonzept und Selbstwert
Studien, die den Zusammenhang zwischen Selbstkonzept und Selbstwert untersuchen, lieferten den
überraschenden Befund, dass Personen mit einem niedrigen Selbstwert keinesfalls ein
negatives Selbstkonzept besitzen müssen. Vielmehr scheint es so zu sein, dass diese
Personen weniger über sich selbst wissen und dass dadurch eine größere Unsicherheit
und Instabilität bei ihren Einschätzungen zutage tritt.
Zeitpunkt für entsprechende Interventionsmaßnahmen
Dass daher die frühe Jugend oder späte Kindheit als ein wichtiger und geeigneter
Zeitpunkt für entsprechende Interventionsmaßnahmen gelten muss, wird zudem
dadurch untermauert, dass sich die Stabilität (d. h. Retest-Korrelation) des Selbstwertes
über die Jugend kontinuierlich erhöht. Während also in der Kindheit ein geringer
Selbstwert nicht unbedingt zeitlich stabil ist, erweist sich die Zeit der Jugend, in der eine
eigene Identität und Persönlichkeit gesucht wird, als eine Zeit, in der ein geringer oder
sinkender Selbstwert von zunehmender Dauerhaftigkeit sein kann.