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Stefanie Zießmann

Stefanie Zießmann

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Cartes-fiches 16
Langue Deutsch
Catégorie Affaires sociales
Niveau École primaire
Crée / Actualisé 28.12.2013 / 05.04.2024
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Intégrer
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Wissenschaftstheorie

  • Teilgebiet der Philosophie erforscht, wie die Wissenschaften die Regelmäßigkeiten der Außenwelt erkennen und erkennen sollen dazu zählt insbesondere:
    • Epistemologie: Lehre von den Möglichkeiten der Erkenntnis
    • Methodologie: Lehre von der Vorgehensweise bei wissenschaftlicher Tätigkeit zur Beschreibung und Erklärung sozialer Phänomene

Arten von Begriffen

  • logische Begriffe (z.B. UND, ODER, NICHT)
    • Bedeutung als bekannt vorausgesetzt
       
  • empirische Begriffe (z.B.: Industrialisierung, Armut)
    • diese sind zu präzisieren
    • Präzisierung erfolgt durch Nominaldefinitionen

Nominaldefinitionen

  • Festlegung der Bedeutung eines Begriffs (Definiendum) durch einen oder mehrere bereits bekannte Begriffe (Definiens)

Definiens und Definiendum

  • Definiendum (Begriff, der zu definieren ist)
  • Definiens (Begriffe, die Inhalt des Definiendum darstellen)
  • Formal: Definiendum ≡ Definiens
  • Beispiel: Definition Macht
    • Macht (definiendum) bedeutet (≡) jede Chance, innerhalb einer sozialen Beziehung den eigenen Willen auch gegen Widerstreben durchzusetzen, gleichviel worauf diese Chance beruht (definiens). (Definition von Max Weber)

Problem: Definiens ist unbekannt

  • weitere Definitionen von Begriffen nötig
  • Verhinderung eines unendlichen Regress von Folgedefinitionen:
  1. Legitim an Punkt abzubrechen, bei dem plausiblerweise argumentiert werden kann, dass Definiens durch Alltagssprachgebrauch hinreichend definiert ist
  2. Nutzen von Prädikationen (z.B. „Dies ist ein Tisch.“)

Intension eines Begriffes

  • Menge der Merkmale, die gegeben sein müssen, damit die Objekte mit dem Begriff bezeichnet werden können
  • Intension Engel: allgegenwärtiges, unsichtbares und den Menschen schützendes Wesen

 

Extension eines Begriffes

  • Menge aller Objekte, die die Intension des Begriffs erfüllen
  • Extension Engel: unklar, ggf. 0

→ Definition der intensionalen Bedeutung hat Konsequenzen für die extensionale Bedeutung

Beispiel: mögliche Definitionen von Armut

operationale Definitionen

  • Zuordnung von Begriffen zu beobachtbaren Sachverhalten (siehe Operationalisierung)
  • Beispiel: Bildung → Schulbildung, Berufsbildung
  • Nominaldefinition → Operationalisierung vornehmen

Aussagen

Wahrheitsfähige Kombinationen von Begriffen

Arten von Aussagen

  1. Analytische Aussage → können nur wahr oder falsch sein (unabhängig vom Zustand der Welt)
  • Beurteilung des Wahrheitsgehalts (nur) durch Logik
  • analytisch wahr (a + nicht a = wahr → tritt immer ein)
    • Tautologie (Aussage, die, unabhängig vom Wahrheitswert der zugrunde liegenden Bestandteile, immer wahr ist, z.B.: „Es regnet oder es regnet nicht.“)
  • analytisch falsch (a + nicht a = falsch → tritt nie ein)
    • Kontradiktion (Aussage, die, unabhängig vom Wahrheitswert der zugrunde liegenden Bestandteile, immer falsch ist, z.B.: „Es regnet und es regnet nicht.“)

 

  1. Normative (präskriptive) Aussage → Beurteilung des Wahrheitsgehalts durch übergeordnete normative Aussage (und Logik) → 10 Gebote
  • Werturteile, Normen, Soll-Sätze  → Beispiel: Du sollst nicht töten
  • nicht wissenschaftlich begründbar / prüfbar → daraus abgeleitete Hypothesen auch nicht
  • empirisches Wissen kann allerdings eine Rolle bei der Begründung von Normen spielen (z.B. mit Blick auf Erfüllbarkeit)
  • aus dem „Sein“ das „Sollen“ abzuleiten, ist nicht möglich (Humes Gesetz)
  • Beispiel: John Graunt beobachtete 1:1 Verhältnis von Männer und Frauen und folgerte daraus, dass Monogamie göttlicher Wille sei

 

  1. Empirische Aussage → normativ belegt → Beurteilung des Wahrheitsgehalts durch beobachtbare Fakten (und Logik)
  • stellen Behauptungen über prinzipiell beobachtbare Sachverhalte auf, die wahr oder falsch sein können
  • Unterscheidung nach Geltungsbereich und Geltungswahrscheinlichkeit

Aussagen: Unterscheidung nach Geltungsbereich

  • singuläre Aussagen (Elementarsätze)
    • beziehen sich auf einzelnes Objekt (Ort/Zeit): Personen, Staaten, Organisationen, Situationen, ...
    • Beispiel: Hans reagiert in einer bestimmten Situation auf seine Frustration mit Aggression.
  • nicht-singuläre Aussagen mit eingeschränktem Geltungsbereich
    • beziehen sich auf Teile der (Grund-)Gesamtheit der Objekte
    • Beispiel: Bei den Demonstrationen zum 1. Mai in Berlin reagieren die Menschen auf ihre Frustration mit Aggression.
  • nicht-singuläre Aussagen mit uneingeschränktem Geltungsbereich
    • beziehen sich auf (Grund-)Gesamtheit der Objekte
    • Beispiel: Frustration führt (bei allen Menschen) zu Aggression.

Aussagen: Unterscheidung nach Geltungswahrscheinlichkeit

  • Deterministische Aussage
    • erlauben keine Ausnahmen im Geltungsbereich
    • Beispiel: Alleinerziehende sind von Armut betroffen.
  • Probabilistische Aussage
    • erlauben Ausnahmen im Geltungsbereich
    • Beispiel: Alleinerziehende sind oft von Armut betroffen

Empirischer Gehalt oder Informationsgehalt von Aussagen

  • Informationsgehalt einer Aussage entspricht der Zahl potentieller Falsifikatoren, also der Menge der von dieser Aussage ausgeschlossenen empirischen Aussagen.
    • Bsp: „Das BIP Deutschlands wird 2011 um 2-3 Prozent wachsen.“ versus „Das BIP Deutschlands wird 2011 um 2,5-3 Prozent wachsen.“
      • Informationsgehalt der zweiten Aussage höher.
  • Informationsgehalt ≠ empirische Wahrheit → Beispiel: Alle Kühe sind grün.
  • Normative und analytische Aussagen haben keinen Informationsgehalt

Variablen

 

  • Namen für die Menge von Merkmalsausprägungen, die Objekten zugeschrieben werden
  • Beispiel: Variable „Geschlecht“ hat Merkmalsausprägungen „männlich“ und „weiblich“

Hypothesen

 

 

  • Vermutungen (Aussagen) über den (kausalen) Zusammenhang zwischen mindestens zwei Variablen

Deterministische Hypothesen

  • allgültiger Zusammenhang zwischen X und Y
  • häufig bei naturwissenschaftlichen Gesetzen