Kosten- und Leistungsrechnung

Wirtschaftsfachwirt IHK

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Langue Deutsch
Catégorie Finances
Niveau Autres
Crée / Actualisé 11.02.2015 / 21.04.2025
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Abgrenzungsrechnung

Die Abgrenzungsrechnung filtert betriebliche und neutrale Aufwendungen und Erträge heraus. Außerdem werden die kalkulatorischen Kosten berücksichtigt.

Aufgaben der KLR

  • Grundlage für Planungen und Entscheidungen
  • Kontrolle der Wirtschaftlichkeit
  • Ermittlung der Selbstkosten für ein Produkt. Die Grundlage für die Berechnung von Verkaufspreisen wird geschaffen.
  • Instrument fer kurzfristigen Erfolgsrechnung
  • Ermittlung von Deckungsbeiträgen

Aufwendungen

Gesamter Werteverzehr an Gütern und Dienstleistungen in einer Abrechnungsmethode.

Aufwendungen und Erträge

Aufwendungen vermindern das Eigenkapital zB Zinszahlungen für ein Darlehen.

Erträge erhöhen das Eigenkapital zB Zinsgutschriften für eine Geldanlage

Ausgaben und Einnahmen

Hierzu zählen der Zahlungsmittelbestand zuzüglich der noch ausstehenden kurzfristigen Forderungen und abzüglich der kurzfristigen Verbindlichkeiten.

Zahlungsmittelbestand
+ kurzfristige Forderungen
- kurzfristige Verbindlichkeiten
= Ausgabe/Einnahme

Auszahlungen und Einzahlungen

betreffen nur den Zahlungsmittelbestand, d.h. den Kassenbestand sowie die verfügbaren Bankguthaben.

Beschäftigungsbezogene Kosten

Die Höhe der Kosten hängt von der jeweiligen Beschäftigung ab.

Beschäftigung = tatsächliche Nutzung des Leistungsvermögens eines Unternehmens innerhalb einer bestimmten Zeitperiode (Jahr, Monat). Die Beschäftigung wird in so genannten Leistungseinheiten gemessen.
zB - Ausbringungsmenge
      - Arbeitsstunden
      - Maschinenstunden

Beschäftigungsgrad = tatsächlich genutzte Kapazität x 100
                                 maximal vorhandene Kapazität

Das Leistungsvermögen wird auch als Kapazität bezeichnet.

Der Beschäftigungsgrad drückt das prozentuale Verhältnis der tatsächlichen Beschäftigung zur maximal vorhandenen Kapazität aus.

Es können beschäftigungsabhängige Kosten (variable Kosten=Einzelkosten) und beschäftigungsunabhängige Kosten (fixe Kosten) unterschieden werden.

 

Betriebliche Erträge

Sie ergeben sich aus der betrieblichen Leistungserstellung. Sie bestehen unter anderem aus Umsatzerlösen sowie der Erhöhung der Bestände an Erzeugnissen.

Definition Kostenstellen

Räumlich, organisatorisch und verantwortungsmäßig abgegrenzter Teilbereich eiens Unternehmens zur Erfassung der Gemeinkosten am Ort ihres Entstehens.

Divisionskalkulation

Eignet sich bei der Massenfertigung des Kalkulationsverfahrens.

Massenfertigung = es wird ein einheitliches Produkt in großer Menge hergestellt zB Elektrizitätserzeugung.

Selbstkosten des Kostenträgers = Gesamtkosten 
                                                              Gesamtmenge

Einzelkosten

Einzelkosten können dem Kostenträger direkt zugerechnet werden.

Ergebnisbegriffe

  • Einzahlungen - Auszahlungen = Einzahlungsüberschuss (aktuelle Liquidität)
  • Einnahmen - Ausgaben = Einnahmeüberschuss (strukturelle Liquidität)
  • Erträge - Aufwendungen = Unternehmensergebnis (GuV)
  • Leistungen - Kosten = Betriebsergebnis (KLR)

Erträge

Gesamte Wertzugänge, die einem Unternehmen innerhalb einer Abrechnungsperiode zufließen.

1. Betriebliche Erträge

2. Neutrale Erträge: Betriebsfremde Erträge, außerordentliche Erträge, periodenfremde Erträge

Fixkosten

Unter Fixkosten versteht man Kosten, die sich bei einer Änderung des Beschäftigungsgrades in ihrer absoluten Höhe nicht verändern.
zB - Miete
      - Abschreibung
      - Gehälter
      - Kfz-Steuer
      - Versicherung

Fixkosten können als Gesamtkosten oder als Druchschnittskosten- bzw. Stückkosten betrachtet werden.

Gemeinkosten

Gemeinkosten können den Kostenträgern nicht direkt zugeordnet werden (indirekte Kosten). Gemeinkosten fallen für verschiedene Erzeugnisse gemeinsam an zB Strom.
Die Gemeinkosten werden zuerst in Kostenstellen erfasst und dann den Kostenträgern zugerechnet.

Gliederung Kostenrechnung

je nach Zweck:

  • Verhalten der Kosten bei Beschäftigungsänderung (beschäftigungsbezogene Kosten)
    - Variable Kosten
    - Fixe Kosten
    - Mischkosten (zB Fahrzeug variable und fixe Kosten)
    => Ziel: marktorientierte Entscheidungen treffen (Zusatzauftrag annehmen)
  • Verrechnung der Kosten auf die Kostenträger (verrechnungsbezogene Kosten)
    - Einzelkosten
    - Sondereinzelkosten (zB Verpackung)
    - Gemeinkosten
    => Ziel: Kalkulation erstellen
  • Gliederung nach Verbrauchsart
    - Materialkosten
    - Betriebsmittelkosten
    - Personalkosten
    - Zwangsabgaben
    - Umweltkosten
    => Ziel: Verbrauch von Produktionsfaktoren planen & kontrollieren

Hauptkostenstellen, Hilfskostenstellen und allgemeine Kostenstellen

Hauptkostenstellen: Sind unmittelbar an der Produktion beteiligt, zB Abteilung Montage.

Hilfskostenstellen: Sind nicht unmittelbar an der Produktion beteiligt, zB Ingenieurbüro.

Allgemeine Kostenstellen:
zB - Betriebskindergarten
      - Kantine
      - Werksfeuerwehr
> Die Kostenstellen werden in einem Kostenstellenplan festgehalten
> Kostenstellen werden bestimmten Verantwortungsträgern zugeordnet dh klare Verantwortungsbereiche
> Für jeden Kostenbereich sollte mindestens eine Kostelstelle gebildet werden
=> Organisatorisches Hilfsmittel in der Kostenstellenrechnung ist der Betriebsabrechnungsbogen (BAB)

Innerbetriebliche Leistungsverrechnung nach dem Gleichungsverfahren

Die interne Kostenrechnung (innerbetriebliche Leistungsverrechnung) setzt voraus:

  • Die Gemeinskosten aus der Kostenartenrechnung wurden auf die einzelnen Kostenstellen verteilt dh die Verrechnung der so genannten Primärkosten fand bereits statt.
  • Die jeweils abgegebenen und empfangenen Leistungen sind bekannt.
  • Es müssen Verrechnungspreise bestimmt werden.

Das Gleichungsverfahren kann bei wechselseitigen Leistungsabgaben angewendet werden.

Kalkulatorische Abschreibungen

  • Abschreibungen der Kostenrechnung
  • tatsächlicher Werteverzehr der Anlagegüter
  • fließen in das Betriebsergebnis ein
  • keine gesetzlichen Vorgaben
  • häufig lineare Abschreibung
  • Nutzungsdauer darf selbst festgelegt werden
  • Häufig vom Wiederbeschaffungswert (bilanzielle Abschreibungen vom Anschaffungswert)
  • Sollen die Substanzerhaltung des Anlagevermögens sicherstellen

Kalkulatorische Kosten

  • Kalkulatorische Abschreibungen
  • Kalkulatorische Zinsen
  • Kalkulatorische Wagnisse
  • Kalkulatorischer Unternehmerlohn

Zweck:
1. Die Genauigkeit der Kostenrechnung und amit auch die darauf aufbauende Kalkulation zu verbessern.
2. Die Vergleichbarkeit der KLR zu verbessern.

Kalkulatorische Wagnisse

Allgemeines Unternehmenswagnis: wird nicht erfasst.

Einzelwagnis: werden erfasst (Berechnung mit Hilfe von Wagniszuschlägen)
zB - Vertriebswagnis (Forderungsausfälle, Währungsverluste)
      - Beständewagnis (Schwund, Verderb, Preissenkungen auf dem Markt)
      - Anlagewagnis (Vorzeitiges Nutzungsende durch Veralterung, Maschinenausfälle durch Schäden)
      - Gewährleistungswagnis (Ersatzlieferung, Preisnachlass)
      - Fertigungswagnis (Mehrkosten durch Fehler, Nacharbeiten, Ausschuss)
      - Entwicklungswagnis (Fehlentwicklung)

Kalkulatorische Zinsen

  • Werden vom betriebsnotwendigen Kapital (Eigen- oder Fremdkapital) berechnet
  • Fließen in die Preiskalkulation mit ein

Anlagevermögen (zu kalkulatorischen Restwerten)
+ Umlaufvermögen (zu kalkulatorischen Mittelwerten)       
= betriebsnotwendiges Vermögen
- Abzugskapital (wird Zinslos zur Verfügung gestellt)          
= betriebsnotwendiges Kapital

Kalkulatorischer Unternehmerlohn

Wird bei Einzelunternehmen und Personengesellschaften angesetzt. Höhe soll sich an den Gehältern von vergleichbaren Positionen orientieren.
Die durch Umsatzerlöse zurückfließenden kalkulatorischen Kosten stehen den Unternehmen als flüssige Finanzierungsmittel zur Verfügung.

Kosten

Kosten entstehen im Rahmen der betrieblichen Leistungserstellung und Leistungsverwertung.

1. Zweckaufwand = betrieblicher Aufwand

2. Kalkulatorische Kosten: Zusatzkosten und Anderskosten

3. Verrechnungsbezogene Kosten = Unterschiedliche Verrechnung der Kosten auf die Kostenträgen zB Produkt
    > Einzelkosten
    > Gemeinkosten

4. Beschäftigungsbezogene Kosten = Unterschiedliches Verhalten der Kosten bei Beschäftigungsänderungen zB Erhöhung der Auslastung

5. Sonstige Kosten

Kalkulationsmöglichkeiten (Kostenträgerstückrechnung)

Mögliche Kalkulationsverfahren:

  • Divisenkalkulation: homogene Leistungen
  • Äquivalenzziffernkalkulation: ähnliche Leistungen
  • Zuschlagskalkulation: heterogene Leistungen (Serienfertigung)
  • Maschinenstundensatz: Sonderform der Zuschlagskalkulation

Leistungen

Leistungen sind das Ergebnis der betrieblichen Leistungserstellung und Leistungsverwertung.

  • Absatzleistungen = Umsatzerlöse
  • Erhöhung der Bestände an fertigen und unfertigen Erzeugnissen (Bestandserhöhung)
  • Aktivierte Eigenleistungen: selbsterstellte Sachanlagen, die im Unternehmen genutzt werden

Neutrale Erträge sind keine Leistungen => nicht KLR.

Maschinenstundensatz

  • Sonderform der Zuschlagskalkulation
  • Maschinenplatz als weitere Kostenstelle im BAB (als selbstständige Fertigungshauptstelle)

Maschinenabhängige Fertigungsgemeinkosten:
- kalkulatorische Abschreibungen für die Maschinen
- Kalkulatorische Zinsen für die Maschine
- Instandhaltung
- Energiekosten
- Raumkosten
Zuschlagsgrundlage: Maschinenlaufzeit

Restgemeinkosten:
- Gehälter
- Hilfslöhne
- Soziale Kosten
Zuschlagsgrundlage: Fertigungslöhne

Maschinenstundensatz= maschinenabhängige Fertigungsgemeinkosten
                                                                        Maschinenstunden

Die maschinenabhängigen Fertigungsgemeinkosten können zusätzlich in fixe und variable Fertigungsgemeinkosten unterteilt werdden, damit der Maschinenstundensatz an Beschäftigungsveränderungen angepasst werden kann.

Bei der Berechnung der kalkulatorischen Zinsen wird wie folgt vorgegangen:
Es kann das Durchschnittsverfahren verwendet werden. Bei der Zinsberechnung wird dann von den halben Anschaffungskosten (oder Widerbeschaffungskosten) ausgegangen. Dadurch erhält man jährlich gleich hohe Zinsen.

Maschinenlaufzeit:
Es muss immer die tatsächliche Maschinenlaufzeit ausgerechnet werden.
Theoretische Kapazität pro Jahr
- Fehlzeiten durch Störungen und Wartung                         
= tatsächliche jährliche Maschinenlaufzeit

Mehrstufige Divisionskalkulation

Selbskosten des Kostenträgers =  HK Fertigung I       +       HK Fertigung II     +      Verw. u. Vertr.       
                                                              Prod. Menge I       +        Prod. Menge II           abgesetzte Menge

Neutrale Aufwendungen

a) Betriebsfremde Aufwendungen
Sie fallen bei der Verfolgung betriebsfremder Ziele an.
zB - Spenden
      - Verluste aus Wertpapieren

b) Außerordentliche Aufwendungen
Sie stehen im Zusammenhang mit dem betrieblichen Leistungsprozess, sie fallen aber unregelmäßig an.
zB - Verkauf einer Maschine unter Buchwert
      - Schäden wegen Unterschlagung oder Betrugs

c) Periodenfremde Aufwendungen
Betriebsbezogene Aufwendungen, die aber eine frühere Geschäftsperiode betreffen.
zB - Steuernachzahlungen
      - Gehaltsnachzahlungen

Neutrale Erträge

a) Betriebsfremde Erträge
Es besteht kein Zusammenhang mit dem betrieblichen Prozess
zB - Mieterträge
      - Zinserträge

b) Außerordentliche Erträge
Sie stehen im Zusammenhang mit dem betrieblichen Prozess, fallen aber unregelmäßig an.
zB - Verkauf eines gebrauchten PKW über Buchwert

c) Periodenfremde Erträge
Betriebsbezogene Erträge, die aber eine frühere Geschäftsperiode betreffen.
zB - Zurückerstattung von Steuern

Rechnungskreise

Rechnungskreis I (externes Rechnungswesen): Fibu (Aufwendungen und Erträge > Unternehmensergebnis)

Rechnungskreis II (internes Rechnungswesen): Abgrenzung + KLR (Neutrale Aufwendungen, Neutrale Erträge, Betriebliche Aufwendungen, Verrechnete Kosten, Kosten und Leistungen > Neutrales Ergebnis und Betriebsergebnis)

Sonstige Kosten

  • Produktionsfaktor bezogene Kosten
    - Materialkosten
    - Personalkosten
    - Betriebsmittelkosten
    - Dienstleistungskosten
    - Abgaben
  • Funktionsbezogene Kosten
    - Beschaffungskosten
    - Fertigungskosten
    -Vertriebskosten
    - Verwaltungskosten
  • Umfangbezogene Kosten
    - Vollkostenrechnung (Einzelkosten + Gemeinkosten)
    - Teilkostenrechnung ( fixe & variable Kosten)
  • nach zeitlichem Horizont
    - vergangenheitsorientiert mit Istkosten
    - geglättet mit Normalkosten
    - zukunftsbezogen mit Plankosten

Variable Kosten

= Einzelkosten

Variable Kosten verändern sich in der Regel im gleichen Verhältnis wie die Beschäftigung, d.h. sie verlaufen linear bzw. proportional.
zB - Verbrauch von Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen
      - Einsatz von Handelswaren
      - Benzinverbrauch
      - Akkordlöhne

Normalkosten

Normalkosten = Druchschnittskosten, die aus den Istkosten oder Istkostenzuschlagssätzen der Vergangenheit berechnet werden.

Kostenüberdeckung = Normalkosten > Istkosten
Kostenunterdekcung = Normalkosten < Istkosten

Zusatz-und Anderskosten

Zusatzkosten = aufwandslose Kosten
Sie stellen einen betrieblich bedingten Werteverzehr dar, dem keine Aufwendung in der GuV gegenübersteht.
zB Kalkulatorischer Unternehmerlohn bei Personengesellschaften (Einzelunternehmer)

Anderskosten = aufwandsungleiche Kosten
Die Aufwendungen aus der Buchhaltung werden mit einem anderen Wert angesetzt.
zB bilanzmäßige Abschreibung von den AK in der Buchhaltung und im Gegensatz dazu kalkulatorische Abschreibung vom Wiederbeschaffungswert in der KLR.

Zweckaufwand

= aufwandsgleiche Kosten
= betriebliche Aufwendungen

Der Zweckaufwand (Grundkosten) entspricht den betrieblichen Aufwendungen. Die Grundkosten können der GuV entnommen werden.
Sie stehen in unmittelbarem Zusammenhang mit dem eigentlichen Betriebszweck.
zB - Verbrauch von Rohstoffen
      - Lohnzahlungen

Zweistufige Divisionskalkulation

Selbstkosten des Kostenträgers =      Herstellkosten          +   Vertriebskosten/Verwaltungskosten
                                                              Produktionsmenge                                 Absatzmenge