KLR

Kostenrechnung und Controlling

Kostenrechnung und Controlling


Kartei Details

Karten 29
Sprache Deutsch
Kategorie Finanzen
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 09.06.2015 / 14.03.2022
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Zusammenhang Unternehmens-, Betriebs- und neutrales Ergebnis

Unternehmensergebnis = Erträge - Aufwendungen (Buchführung)

Betriebsergebnis = Leistung - Kosten (KLR)

neutrales Ergebnis = neutrale Erträge - neutrale Aufträge 

Unternehmensergebnis - neutrales Ergebnis = Betriebsergebnis

Prinzipien der Kostenrechnung

o   Verursachungsprinzip: nur variable EK sind Produkte zuzuordnen

o   Durchschnittsprinzip:    Durchschnittskostensatz = GKfix / Fertigungszeitgesamt

       Fixkosten = Durchschnittskostensatz * Fertigungszeit je Stück

o   Kostenträgerfähigkeitsprinzip: Durchschnittskostenanteil = GKfix / Umsatzgesamt

       Fixkosten = Durchschnittskostenanteil * Nettoerlös je Stück

Kalkulatorische Abschreibungsmethoden abnutzbarer Betriebsmittel 

Leistungsabh. Abschr.: Ausgangswert / Gesamtleistung * Periodenleistung

Lineare Abschr.: Ausgangswert / Nutzungsdauer

Geometrisch-degressive Abschreibung: Restbuchwert * Abschreibungssatz

Arithmetisch-degressive Abschr.: Ausgangswert / ∑ Nutzungsjahre * Periodenziffer

Erfassung des Materialverbrauchs

 Zugangsmethode: Verbrauch = Zugänge --> Verbrauch = AB + Zugänge – EB

Skontrationsmethode: Verbrauch = Summe der erfassten Zu- und Abgänge

Retrograde Methode: Verbr. = Stückverbrauch lt. Stückliste * fertiggestellte Stück

Schätzung

Kapitalkosten

Kalkulatorische Zinsen = betriebsnotwendiges Kapital * Kalkulationszinssatz

Betriebsnotwendiges Kapital = Betriebsnotwendiges Vermögen - Abzugskapital = AV + UV

Abzugskapital = Lieferantenkredite - Erhaltene Anzahlungen - Rückstellungen  ( -> „zinslos“ gewährte Kredite)

AV = nicht abnutzbares AV zum vollen Wert + abnutzbares AV zum Durchschnittswert (-> Mittelwert ges. ND)

UV = UV zum Durchschnittswert = (JahresAB + JahresEB) / 2

Schritte Kostenstellenrechnung

1.    Verteilung primäre GK auf Kostenstellen

2.    Innerbetriebliche Leistungsverrechnung

3.    Zuschlags- und Verrechnungssätze

4.    Über- bzw Unterdeckung

Zuschlagssätze BAB

MGK-Zuschlagssatz   =       100   *   MGK                FGK-Zuschlagssatz   =       100   *   FGK  
                                                      MEK                                                                      FEK

 

VerwGK-ZS   =           100   *   VerwGK                    VertrGK-ZS   =           100   *   VertrGK            
                            Herstellkosten d. Umsatzes                             Herstellkosten d. Umsatzes

Über- bzw- Unterdeckung

Über- bzw. Unterdeckung = Normalgemeinkosten - Istgemeinkosten

-->      +   =   Überdeckung
           -    =   Unterdeckung

Einstufige Divisionskalkulation zur Berechnung der Stückkosten

k   =   K / x

Voraussetzungen: nur ein Erzeugnis, keine Bestandsveränderungen unfertiger Erzeugnisse, produzierte Menge = abgesetzte Menge

Zweistufige Divisionskalkulation zur Berechnung der Stückkosten

k   =   (K/ xp) + (KVV / xA )   =   kH + kVV

Voraussetzungen: nur ein Erzeugnis, keine Bestandsveränderungen unfertiger Erzeugnisse, produzierte Menge ≠ abgesetzte Menge

k             =             Selbstkosten je Stück
xp           =             Produzierte Menge
xA           =             Absatzmenge
KH          =             Herstellkosten
KVV        =             Verwaltungs- und Vertriebsgemeinkosten

Mehrstufige Divisionskalkulation zur Berechnung der Stückkosten

k   =   (KH1  / xp1) + (KH2  / xp2) + … + (KHn  / xpn) + (KVV / xA )   =   kH1 + kH2 + … + kHn + kVV

Voraussetzungen: nur ein Erzeugnis, Bestandsveränderungen unfertiger Erzeugnisse, produzierte Menge ≠ abgesetzte Menge

k              =             Selbstkosten je Stück
xpn         =              Produzierte Menge Stufe n
xAn         =             Absatzmenge Stufe n
KHn        =             Herstellkosten Stufe n
KVV        =             Verwaltungs- und Vertriebsgemeinkosten

Einstufige Äquivalenzziffernkalkulation

1.: Verrechnungseinheit/Einheitsmenge n = Menge Sorte n * Äquivalenzziffer n

2.: Stückkosten Einheitssorte = Gesamtkosten Periode / Summe Einheitsmengen

3.: Gesamtkosten je Sorte = Stückkosten Einheitssorte * Einheitsmengen d. Sorte

4.: Stückkosten je Sorte = Stückkosten Einheitssorte * Äquivalenzziffern d. Sorten

 

Mehrstufige Äquivalenzziffernkalkulation:

Bestandsänderungen oder Kostenrelationen von Stufe zu Stufe unterschiedlich

1.: Kosten jeder Stufe wie bei Einstufiger Äquivalenzziffernkalkulation berechnet

2.: Selbstkosten je Sorte = Addition der jeweiligen Stufenkosten

Summarische Zuschlagskalkulation:

MEK + FL + SEK = EK + GK = SK (MEK-ZS * MEK; FEK-ZS * FL; EK-ZS * EK --> ZS aus BAB

Differenzierende Zuschlagskalkulation

MEK

+   MGK-ZS * MEK

+   FEK

+   FGK-ZS * FEK

+   SEKF

=   HK

+   VerwGK-ZS * HK

+   VertrGK-ZS * HK

+   SEKV

=   SK

Verrechnungssatzkalkulation / Bezugsgrößenkalkulation

o   1.: Maschinenstundensatz = Maschinenkosten / produktive Maschinenzeit

o   2.: Restgemeinkosten = bisherige (Normal-)GK – Maschinenkosten
      Rest-FGK-ZS = Restgemeinkosten / Fertigungslohn

o   3.: MEK

+   MGK-ZS * MEK

+   FEK I
+   FGK-ZS * FEK I

+   FEK II

+   Rest-FGK-ZS * FEK II

+   Maschinenkosten
+   SEKF

=   HK

+   VerwGK-ZS * HK

+   VertrGK-ZS * HK

+   SEKV

=   SK

Vorwärtskalkulation des Verkaufspreises

                Selbstkosten

+    Gewinnaufschlag

=    Barverkaufspreis

+    Skonto                                          BVP / (100 - Y %) * Y %

=    Zielverkaufspreis

+    Rabatt                                           ZVP / (100 - Z %) * Z %    Z %        

=    Listenverkaufspreis 

+    Umsatzsteuer

=    Auszeichnungspreis

Rückwärtskalkulation des Verkaufspreises

      Listenverkaufspreis  

-    Rabatt                                            LVP * X %

=    Zielverkaufspreis   

-    Skonto                                           ZVP * Y %

=   Barverkaufspreis

-    Gewinnaufschlag                      BVP / (100 + Z %) * Z % Z %        

  =   Selbstkosten

Differenzkalkulation des Verkaufspreises

      Listenverkaufspreis                                                               

-    Rabatt                                       LVP * X %                          

=    Zielverkaufspreis                                                                                   

-    Skonto                                       ZVP * Y %                          

=   Barverkaufspreis                                                                     

-    Selbstkosten s. Kostenkalkulation    

=   Gewinn/Verlust entsprechend SK-Aufschlag              SK * Z %

Betriebsergebnisrechnung Gesamtkostenverfahren

     Umsatz

+   Bestandsmehrung fertige Erzeugnisse

-    Bestandsminderung fertige Erzeugnisse

+   Aktivierte Eigenleistungen

=   Gesamtleistungen

-    Gesamtkosten

=   Betriebsergebnis

Überleitung Gesamtkostenverfahre zu Umsatzkostenverfahren

     Gesamtkosten

-    Bestandsmehrung fertige Erzeugnisse

+    Bestandsminderung fertige Erzeugnisse

-    Aktivierte Eigenleistungen

=    Selbstkosten des Umsatzes

Umsatzkostenverfahren

     MEK

+   MGK

+    FEK

+    FGK

+    SEKF

=    Fertigungskosten

=    Herstellkosten d. Rechnungsperiode (MK + FK)

+    Bestandsminderung UE

-    Bestandsmehrung FE

=    Herstellkosten des Umsatzes

+     VerwGK

+     VertrGK

=     Zwischensumme

+     SEKV

=     Selbstkosten der Rechnungsperiode

 

o        Umsatz

-    Selbstkosten des Umsatzes

=   Betriebsergebnis zu Normalkosten

+   Überdeckung    /   - Unterdeckung (aus BAB)

=   Betriebsergebnis zu Istkosten

Einstufige Deckungsbeitragsrechnung

       Umsatz

-    variable Kosten

=   Deckungsbeitrag

-    fixe Kosten

=   Betriebsergebnis zu Normalkosten

+   Überdeckung   /   - Unterdeckung

=   Betriebsergebnis zu Istkosten TKR

--> Abweichendes BE in Teilkostenrechnung von Vollkostenrechnung, da Bestandsveränderungen und aktivierte Eigenleistungen nur zu kvar, nicht zu gesamten HK, bewertet:

     BE zu Istkosten in TKR

+   Bestandsmehrung fix

-    Bestandsminderung fix

+   Aktivierte Eigenleistung fix

=   BE zu Istkosten in VKR

Mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung

·              Umsatz

-    variable Kosten

=   Deckungsbeitrag I

-    Produktfixkosten

=   Deckungsbeitrag II

-    Produktgruppenfixkosten

=   Deckungsbeitrag III

-    Spartenfixkosten

=   Deckungsbeitrag IV

-    Unternehmensfixkosten

=    Betriebsergebnis

--> Spaltenanzahl mit jeder Ebene abnehmend!!

Gewinnschwellenanlyse 

--> Gewinn

--> Stückdeckungsbeitrag

--> Break-Even-Menge

--> Break-Even-Umsatz

--> Sicherheitskoeffizient

G   =   U – K   =   p * x   -   (Kfix + kvar * x)

x   =   (Kfix + G)   /   (p – kvar)

d   =   (p – kvar) --> Stückdeckungsbeitrag

xBE =  Kfix   /   (p – kvar) --> Break-Even-Menge = Fixkosten / Stückdeckungsbeitrag

UBE =   p * xBE   =    p * (Kfix / d) --> Break-Even-Umsatz

S   =   (x – xBE)   /   x   *   100   =   (U – UBE)   /   U   *   100   -->  Sicherheitskoeffizient (Um wie viel Prozent darf Absatzmenge/Umsatz gegenüber Ausgangssituation ohne Verlust zurückgehen) 

Deckungsbeitrag als Entscheidungsrechnung

Kurzfristsituation ohne Engpass --> Stückdeckungsbeitrag

Kurzfristsituation mit Engpass --> relativer Stückdeckungsbeitrag = d / Engpasseinheit
(nach aufsteigendem drel planen, Mindestmengen zu erst)

 

Methodik Prozesskostenrechnung

o   1.   Kosten in jeder Kostenstelle nach Teilprozessen gruppiert

leistungsmengeninduzierte TP (lmi): Mengenabhängig, Leistungsmengen über Kostentreiber gemessen

leistungsmengenneutrale TP (lmn): Mengenunabhängig, auf lmi umgelegt (proportional zu direkt zugerechneten Kosten)

o   2.   Zusammengehörige Teilprozesse zu Hauptprozessen zusammenfassen

--> TP-Kosten auf HP (abteilungsübergreifende Gesamtleistung) verdichtet

Prozesskoeffizienten = Ø Anzahl Ablauf TP für einmal Abwicklung d. HP

Prozesskostensatz = Gesamtkosten TP / Prozessmenge

o   3.   Von Hauptprozessen fließen die Kosten zu Kostenträgern (Kalkulation über Hauptprozesskostensätze)

Gesamtkosten HP = ∑ Teilprozesskosten = ∑ (Gesamtkosten TP/Prozessmenge)

HP-Kostensatz = GK HP / Prozessmenge

Prozessorientierte Zuschlagskalkulation der Selbstkosten

+ 3 Effekte

     MEK

+   MGK

+   FEK

+   FGK

+   HP I

+   HP II

=   HK

+   Verw./Vertr.GK

=   SK

--> Degressionseffekt: HK/SK pro Stück verändern sich in der Prozesskalkulation
      (bei normaler Zuschlagskalkulation HK/SK gleichbleibend pro Stück)

--> Komplexitätseffekt: Je mehr Hauptprozesse für ein Produkt notwendig sind, umso teurer

      werden die HK/SK

--> Allokationseffekt: Produktvarianten im Vergleich zu Standardprodukten kostenintensiver

      (trotz gleicher Einzelkosten) 

Prozessorientierte Deckungsbeitragsrechnung (mehrstufig)

     Umsatz

+   MEK

+   FEK

+   variable FGK

=   DB I

-    Prozesskosten

                    HP 1

               +   HP 2

               +   HP 3

=   DB II

-    restliche Kfix

=   BE