Kinder- und Jugendliteratur
1. Semester FHNW PH
1. Semester FHNW PH
Fichier Détails
Cartes-fiches | 56 |
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Utilisateurs | 10 |
Langue | Deutsch |
Catégorie | Allemand |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 07.06.2014 / 17.10.2018 |
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Kinderspiel/ Spielvers/ Spiellied
nicht unbedingt ein eigenes literarisches Genre, da die performative Funktion weite Teile der Kinderlyrik bestimmt. Wenn Kinder ihrem Spielbedürfnis nachkommen, benutzen oder produzieren sie häufig selbst entsprechende Texte, die fester Bestandteil des Spiels sind. Bsp.: Abzählreime, Reigenlieder oder spielbegleitende Sprechgesänge wie „Häschen in der Grube…“ oder „Fürchtet ihr den schwarzen Mann…?“
Sprachspiel
Ergebnisse eines Spielens mit Sprache, mit Lauten, Buchstaben und Schrifttypen, mit Wörtern und Wortkombinationen, mit Reimen, Sätzen und Satzzusammenhängen. Bsp.: Zusammenhängende Geschichte, Satzanfänge nach Alphabet. Nur bedingt als eigene Untergruppe der Kinderlyrik zu sehen, da sie als Stilelement der Kinderlyrik überhaupt, aber auch anderen Textsorten wie erzählerischen Prosatexten, Witzen, Rätseln usw. eigen sind.
Wo liegen die Anfänge der Kinderlyrik?
Volkstümliche Kinderlyrik- vor allem Kinderreim im engeren Sinne stammt üblicherweise von Kindern, die sich an verschiedenen Vorbildern (z.B. Volkslieder, Gedichte, Schlager, Werbung) orientierten.
Wo die Anfänge der Kinderlyrik liegen, ist nicht feststellbar, Durch Überlieferungen wird jedoch deutlich, dass es in der Zeit vom 13. Bis 15. Jahrhundert bereits Kinderreime gab. Durch die Erfindung des Buchdrucks um die Mitte des 15. Jahrhunderts wurde dieses belegt. Im 16. und 17. Jahrhundert traten häufiger Kinderreime auf, und sie wurden in Kirchengesangbüchern und Gebetbüchern fester Bestandteil.
In der neueren Kinderliteratur gibt es eine Tendenz zum intertextuellen Vorgehen. Was ist damit gemeint? Geben Sie ein Beispiel!
Intertextuelles Vorgehen: bewusst und meist auch offensichtlich wird Altes, Bekanntes aufgegriffen und verarbeitet
Bsp.: Rotkäppchen, Hänsel und Gretel…
elf Aspekte literarischen Lernens nach Kaspar H. Spinner
Beim Lesen und Hören Vorstellungen Entwickeln
Subjektive Involviertheit und genaue Wahrnehmung miteinander ins Spiel bringen
Sprachliche Gestaltung aufmerksam wahrnehmen
Perspektiven literarischer Figuren nachvollziehen
Narrative und dramaturgische Handlungslogik verstehen
Mit Fiktionalität bewusst umgehen
Metaphorische und symbolische Ausdrucksweise verstehen
Sich auf Unabschliessbarkeit des Sinnbildungsprozesses einlassen
Mir dem literarischen Gespräch vertraut werden
Prototypische Vorstellungen von Gattungen / Genres gewinnen
Literaturhistorisches Bewusstsein entwickeln
Beim Lesen und Hören Vorstellungen entwickeln:
„Lebendige Vorstellungen beim Lesen oder Zuhören literarischer Texte entwickeln“ → Kind während Zuhören einer Geschichte Bild malen lassen. Phantasie, Kopfkino. Fokus: 4. Klasse
Subjektive Involviertheit und genaue Wahrnehmung miteinander ins Spiel bringen:
Wichtige Rolle: In Wechselbeziehung zwischen subjektiver Invorviertheit und genauer Textwahrnehmung → Prozess der Verfremdung und des Wiedererkennens. →Kind liest Buch → identifiziert sich mit dem Thema/ Inhalt → Kind findet sich im Buch wieder. Wenn man sich involviert fühlt, verfolgt man den Text oft genauer. Fokus: Primar/ Oberstufe
Sprachliche Gestaltung aufmerksam wahrnehmen:
Reicht vom intuitiven Empfinden von Klang & Rhythmus bis zur Textanalyse (Funktion für ästhetische Wirkung wird erkannt und erfahren) → Kind kann sprachliche Gestaltung eines Textes erkennen. Sprach-, Stil-, Textanalyse (Hänsel& Gretel: „der Wind, der Wind,…; Kinderlieder: Marrini, Marruni, Marroni…) Fokus: ab Grundstufe
Perspektiven literarischer Figuren nachvollziehen:
Über Figuren in Texten wird nicht nur informiert → es werden Anweisungen gegeben, um sie sich vorstellen zu können. Perspektivenübernahme beim Lesen: „Bei der Beschäftigung mit literarischen Texten Sensibilität und Verständnis für Gedanken, Gefühle und zwischenmenschlichen Beziehungen zeigen.“. Typen, Meinungen und Beziehungen verstehen. → Kind nimmt Figuren wahr, findet eigene Gefühle wieder, sieht Wunschvorstellungen anderer als Möglichkeit → spielt Situation in Pause nach! Fokus: Kindergarten und Primarstufe
Narrative und dramaturgische Handlungslogik verstehen:
Literarischer Text verweist nicht primär auf aussertextliche reale Gegebenheiten → literarische Welt muss aus dem Textzusammenhang erschlossen werden. Daher wichtig für kompetentes literarisches Verstehen: Herstellung innertextlicher Bezüge (→ Kind gibt Geschichte wieder (Zusammenhänge & chronologisch!) evtl. mit Hilfe von Materialien/ Rollenspielen), Aussagen & Botschaften erkennen. Fokus: ab Kindergarten
Mit Fiktionalität bewusst umgehen:
Fiktionalität: Tatsache, dass literarische Texte nicht direkt auf aussertextliche Wirklichkeit verweist, sondern ein eigenes Bezugssystem schafft. „Etwas ins Bewusstsein rufen, was einem bereits vertraut ist.“. → Phantasiespiel, Rollenspiel → Kind nimmt Banane als Telefon. Erkennen, was fiktiv und was real ist → Grundschulkinder haben Mühe damit! Fokus: nimmt bei steigender Stufe immer mehr ab (Fiktion schwindet)
Metaphorische und symbolische Ausdrucksweise verstehen:
Metaphern und Symbole ordnen sich in literarischen Texten in einem satzübergreifenden Bildzusammenhang ein. „Erkennen/ deuten/ interpretieren der Symbole und Metaphern in Texten“. → Kind bringt „Wald“ und „Märchen“ in Verbindung mit Wald, dunkel und böse. → Deutung: Adler= Macht, Fuchs= schlau, Wolf= böse. Sprachliche Bilder, Symbole und Metaphern erkennen. Fokus: ab Mittelstufe (jedoch ab KiGa intuitiv klar)
Sich auf Unabschliessbarkeit des Sinnbildungsprozesses einlassen:
Offensein gegenüber Texten, die mehrere mögliche Enden haben, die verschiedene Interpretationen zulassen, die verschiedene Bedeutungen haben. → Kind liest/ hört Geschichte → Ende aber selber malen/ schreiben → Kindern verschiedene Fragen stellen → verschiedene Interpretationen möglich. Literarische Texte können verschieden oder nicht abschliessend interpretiert werden oder enden. Fokus: ab KiGa
Mit dem literarischen Gespräch vertraut werden:
Literarisches Gespräch erfordert von Teilnehmenden Einbringen von eigenen Sinndeutungen, Fähigkeit andere Vorschläge nachzuvollziehen, Verständnis, dass Gespräch eine „Suchbewegung“ ist um Balance zwischen Selbstkundgabe, Ernstnehmen der anderen und Textbezug zu schaffen. → Kind interpretiert Texte; argumentiert, diskutiert Texte. Gedanken ausdrücken, interpretieren können. Fokus: ab 4. Schuljahr
Prototypische Vorstellungen von Gattungen/ Genres gewinnen:
Aneignung verschiedener Charakterzüge der Gattung/ des Genres (Märchen, Novellen, Romane etc.) → nicht alle Texte können einer Gattung/ eines Genes zugeteilt werden! Merkmale der Gattungen/ Genres benennen. → Kind weiss → „Es war einmal…“ → Grimm’sche Märchensammlung. Merkmale von Märchen, Kurzgeschichten, Novellen etc. kennen. Fokus: umstritten! Ab KiGa?
Literaturhistorisches Bewusstsein entwickeln:
Unter Einbezug der Kunst-, Musik-, Filmgeschichte die Zuordnung von Texten zur passenden Epoche bzw. Stilrichtung vornehmen. Wichtig: Einblick in intertextuelle Zusammenhänge. → Kind kann Text mit Hilfe von Musik-, Kunst-, Filmgeschichte passender Epoche zuordnen (Verknüpfungen machen). Epochen & Stilrichtungen kennen. Fokus: Oberstufe