HS2015


Kartei Details

Karten 204
Lernende 27
Sprache Deutsch
Kategorie Politik
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 19.12.2015 / 30.12.2018
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Sollten Staaten sich darauf vorbereiten, einen nuklearen Krieg zu führen?

• Die Anordnung eines Vergeltungsschlags der USA ist nicht glaubwürdig
-    Der Westen würde davor zurückschrecken, Millionen Menschen zu töten
• NUTS (nuclear utilization theory)
-    Schutz der Bevölkerung
-    Raketenabwehr
-    Zielgenaue Waffensysteme, um gegnerische Kernwaffen zu zerstören (nicht nur auf grosse Waffen verfassen)
• Sicht des Militärs während des Kalten Krieges: Vorbereitung auf Krieg
• Sicht der Politiker: Vermeidung eines Krieges
• zu positives Bild vom Westen, zu negatives Bild vom Osten? NUTS war Bande, die in den USA geführt wurde, gab vielleicht auf russischer Seite ähnlich denkende gab → Gorbatschow → moralische Bedenken

 

Gibt es MAD noch heute?

• Numerisches Gleichgewicht zwischen USA und Russland (beide haben noch genügend Atomwaffen trotz dem Abbau)
• Technologische Weiterentwicklungen in den USA (schneller als in Russland)
• Verschlechterung der Kapazitäten Russlands
• kleine veraltete Kapazitäten Chinas (aber aktuell Modernisierung, wenig Sprengköpfe im Vergleich
• USA haben vielleicht Erstschlagfähigkeit

 

Abbau von Kernwaffen

• Anzahl Sprengköpfe: dünne Linie → die die wirklich eingesetzt werden

Verarbeitung von Kernwaffen

• Einfach: Erhalt von Bauplänen für Kernwaffen (Technologie)
• Schwierig: Erlangung von spaltbarem Material
-    Plutonium (Nebenprodukt in Atomreaktoren) und Uranium müssen verarbeitet bzw. angereichert werden (Länder mit Atomreaktoren können dies genaugenommen bekommen)
• Strategien um Kernwaffen zu erhalten
-    Aufbau von Expertise und Material durch zivile Nuklearprogramme: Indien, Canada, Israel
-    Technologie-Austausch: zwischen China/Pakistan und Nordkorea
-    Weitere Versuche: Iran, Irak, Quadeer Khan (ist ein Pakistana und hat versucht mit pakistanischen Waffen Handel zu betreiben

 

Was motiviert Staaten dazu Kernwaffen zu besitzen?

• Motivation Kernwaffenprogramme zu entwickeln – trotz hohen Entwicklungskosten und die Gefahr der internationalen Ächtung
• Konflikte mit regionalen Rivalen (sind ausschlaggebend): Indien – Pakistan; Israel – Iran, Irak, Syrien, Libyen
• internationales Prestige → wenn Waffe vorhanden ist, gehört man zu dem „Grossen“ dazu: GB, F; Indien, China
• Sicherheit für schwache Staaten → hilft, da man drohen kann: Israel, Südafrika (wurde während des Apartheitsregimes von vielen Seiten bemängelt → Macht auf internationalem Parkett)

 

Wie gefährlich ist Proliferation (Weiterverbeitung von Kernwaffen)

• Kenneth Walz (1995/2002): Grössere Verbreitung!
-    Je mehr Staaten Kernwaffen haben, desto stärker ist die Stabilität durch Abschreckung
-    Irakkrieg 2003? Hätte Irak Atomwaffen gehabt, hätte USA wahrscheinlich nicht angegriffen


• Scott Sagan (1995/2002): Verbreitung ist gefährlich!
-    Militärregierungen (nicht auf Abschreckungen reagieren → Knopf drücken)
-    Erstschlagfähigkeiten zwischen regionalen Rivalen
-    Atomare Unfälle
-    Ausnutzung der Vorsicht durch aggressive Staaten

 

Abrüstungsbemühungen

• Atomwaffensperrvertrag (Non-Proliferation Treaty) 1968
→ Verbot der Verbreitung von Kernwaffen
• SALT I/II (Strategic Arms Limitation Talks), 1972/1979
→ Deckelung der Anzahl Sprengköpfe
• START I (Strategic Arms Reduction treaty) 1991
→ Verringerung der Sprengköpfe
• Diplomatische Bemühungen
→ Libyen, Ehemalige Sowjetrepubliken, Iran
• Getting to Zero?

 

Atomwaffensperrvertrag (NPT)

• fast universale Anerkennung (alle ausser: Indien, Israel, Pakistan, Südsudan)


• Der Vertrag – the frand bargain
-    Teilung der Staatenwelt: Atommächte und Nicht-Atommächte
-    Verzicht auf Entwicklung oder Erwerb von Kernwaffen
-    Recht auf friedliche Nutzung von Kernenergie
-    Inspektionen der Kernenergieanlagen durch die IAEA


• die positive Bilanz des Vertrages
-    Legitimität für die Atommächte
-    Technologietransfer für friedliche Nutzung
-    Stopp des Wettlaufs – keine neuen relativen Gewinne/Verluste


• die negative Bilanz des Vertrages:
-    Aber: nicht wirksam für die hartnäckigen Fälle – keine kollektiven Sanktionen
-    Kontrollen können behindert werden

 

Chemische und Biologische Waffen

• Chemische Waffen (z.B. Chlor- und Senfgas, Sarin)
• Chemical Weapons Convention (CWC) 1993/1997
-    188 teilnehmende Staaten
-    Verbot der Produktion und des Besitzes chemischer Waffen
-    Inspektion durch die UN-Organisation OPCW
• Biologische Waffen (z.b. Milzbrand „Antharax“ USA 2001)
• Toxic and Biological Weapons convention (BWC) 1972
-    165 teilnehmende Staaten
-    Verbot der Entwicklung, Produktion und des Besitzes biologischer Waffen

 

Vergleich von ABC-Waffen

• Beschaffung
-    spaltbares Material sehr schwierig zu beschaffen
-    biologische/chemische Waffen relativ einfach zu beschaffen
• rechtlicher Status
-    biologische/chemische Waffen: allgemeines Verbot
-    Kernwaffen: legal für Atommächte, Verbot für Nicht-Atommächte
• Massenvernichtungswaffen?
-    biologische/chemische Waffen haben ein grosses Tötungspotenzial, aber wesentlich geringer als Kernwaffen
• Abschreckung
-    Verteidigung gegen biologische/chemische Waffen möglich, aber gegen Kernwaffen praktisch unmöglich
• qualitativer Unterschied: nuklear → Abschreckung, bei chemischen & biologischen Waffen nicht

 

Kernwaffen und Terrorismus

• Terrorgruppen haben meistens keinen Staat → Abschreckung durch Vergeltung nicht wirksam
• Können Terrorgruppen in den Besitz von Kernwaffen gelangen?
-    Bau sehr schwierig, sogar für Staaten
-    Weitergabe? Der Staat riskiert Vergeltung
→ Wahrscheinlichste Gefahr: „Schmutzige Bombe“

 

Weltwirtschaft 1750-2000

• wooden sailing ships & iron steamships → Standardisierung des Welthandels für die Schiffe
→ Stahlcontainer
• railroads → sehr wichtig für Welthandel

 

2 Wellen der Globalisierung

• 1. Welle: 1900 → Handel ging in die Höhe, Reaktion der Staaten auf Krise und Schutz des eigenen Handels → Abfall nach 1900
• 2. Welle: Globalisierung
→ Steigung hat Konsequenzen, nicht nur für die Wirtschaft an sich sondern auch auf ihre Menschen und die Politik

 

Die grosse Rezession

• Einbruch nach der letzten Finanzkrise (2008/9): Handel ist in vielen Ländern eingestürzt → globale Nachfrage ging nach unten

Macht in den internationalen Wirtschaftsbeziehungen

• Zentrale Frage in den Wirtschaftsbeziehungen: Zu welchem Preis werden Güter gehandelt?
• Handel ist ein Positiv-Summen-Spiel, daher gibt es Verhandlungsspielraum
-    Beispiel: Verkäufer (Produzenten( min. 10 USD), Käufer (Konsumenten) höchstens 140 CHF
• Viele Verkäufer, viele Käufer: Marktpreis
-    Nachfrage und Angebot legen den Marktpreis fest
-    Macht ist in den Wirtschaftsbeziehungen breit verteilt: Die Macht des einzelnen Staates ist eingeschränkt
-    Z.B. Wirtschaftssanktionen: Einzelne Länder können davon profitieren bei Sanktionen nicht mitzumachen. Aktuell Wirtschaftssanktionen gegen Russland → Länder die nicht mitmachen können profitieren
-    Vgl. Sicherheitsbeziehungen: Macht der einzelnen Staaten ist sehr eingeschränkt.
• politische Gestaltung:
-    Einfluss auf Preise durch Handelsabkommen (Zölle, Beschränkungen)
-    Kartelle (OPEC)
-    Sanktionen → haben einen direkten Einfluss auf die Preise

 

Unterschiedliche Sichtweisen der internationalen Politischen Ökonomie

• Merkantilismus
-    Wirtschaftsbeziehungen aus Sicht der Realismus
-    Betonung der gegensätzlichen Interessen
-    Hauptakteure sind Staaten
-    Macht steht im Mittelpunkt:
o    Wohlstand stärkt militärische Macht
o    Handelskonditionen bestimmen Machtzugewinn und die Machtverhältnisse zwischen den Staaten. Je nach Handelskonditionen bringt der Handel eher Gewinn oder Verlust an Macht
o    Früher: Handelsüberschuss und Anhäufung von Gold
-    Verteilung von Handelsgewinnen, wichtig sind die relativen Gewinne
-    Der Staat sollte Handel nur fördern, wenn die Verteilung der Handelsgewinne den eigenen Staat bevorzugt (der Staat relative Gewinne macht)
• Ökonomischer Liberalismus
-    Wirtschaftsbeziehungen aus Sicht des Liberalismus
-    Betonung der gemeinsamen Interessen/Vorteile
-    Hauptakteure sind Firmen und Haushalte → innerstaatliche Akteure: Konsumenten und Produzenten
-    Wohlstand steht im Mittelpunkt: Wichtig sind die absoluten Gewinne
-    Schaffung von Handelsgewinnen
o    Handel erhöht die Effizient und schafft gemeinsame Gewinne
o    Internationale Institutionen fördern Handel und Austausch
o    Internationaler Austausch fördert Frieden: Weil Staaten am Wohlstand interessiert sind, kann der Frieden durch den Handel gesichert werden
- der Staat sollte Freihandel fördern, weil er Effizienz und Wohlstand schafft (weil es immer Gewinne gibt)
• Theorien, aber auch Ideologien, gemäss derer Politiker handeln

 

Klassische Handelsgewinne (David Ricardo)

• Zwei Länder: Schweiz, Taiwan
• 2 Güter: Chemikalien und Textilien
• Produktion in der Autarkie
-    CH: 50 Mio. Einheiten Chemikalien, 50 Mio. Einheiten Textilien
-    Taiwan: 20. Mio. Einheiten Chemikalien, 15 Mio. Einheiten Textilien
• Handelsgewinne durch Spezialisierung auf den komparativen Kostenvorteil → relativer Vorteil

• Die Schweiz hat absolute Vorteile bei Textilien und bei Chemikalien
• Taiwan hat Nachteil bei beidem → Schweiz kann effizienter produzieren
• relative Kosten: für jede Einheit Textilien kann eine Einheit Chemikalien produziert werden (CH)
• Produktion und Opportunitätskosten

• Opportunitätskosten
-    Für Jede Einheit Chemikalien muss die Schweiz auf 1 Einheit Textilien verzichten
-    Für jede Einheit Chemikalien muss Taiwan auf 3 Einheiten Textilien verzichten
• Wohlstandsgewinne komparativer Kostenvorteile

• Die Schweiz und Taiwan einigen sich auf ein Austauschverhältnis von 2Einheiten Textilien für 1 Einheit Chemikalien
• Die Schweiz produziert 100 Mio. Einheiten Chemikalien, exportiert davon 28 Mio. Einheiten und konsumiert 72. Mio. Einheiten. Das sind 22. Mio. Einheiten mehr als im Fall ohne Handel.
→ Nicht nur die Schweiz gewinnt, Taiwan auch wegen dem Unterschied der Opportunitätskosten


--> Fotos dazu siehe Zusammenfassung

Theorien des Aussenhandles und Wohlstandsgewinne

• Produktivität und komparative Vorteile
-    relative Produktivitätsvorteile von Ländern
-    Adam Smith, David Ricardo
• Verteilung von Ressourcen
-    Arbeit, Kapital, Land (CH: wenig Land, viel Kapital; China: viel Land, wenig Kapital, viel Arbeiter)
-    Eli Heckscher, Bertil Ohlin
• Marktgrösse: Zunehmende Skalenerträge
-    neue Handlungstheorie: Monopolistischer Wettbewerb
-    Paul Krugmann, Elhanan Helpman
-    Neue neue Handelstheorie: Unterschiedlichkeit von Firmen (grosse Firmen können es sich leisten, ins Ausland zu exportieren
-    Marc Melitz, Pol Antras
→ Ein Produkt zu produzieren kostet weniger, wenn man es in grossen Mengen produziert. Wenn es einen grossen Markt gibt → Produkte werden günstiger → Spezialisierung (mit oder ohne Patent) → erklärt Import und Export von den selben Gütern
→ Handel fördert insgesamt den Wohlstand & schafft Gewinne

 

Warum dann keinen Freihandel?

• Handelsliberalisierung schafft Gewinner und Verlierer (hängt oft mit der geographischen Lage zusammen)
-    Sektoren: z.B. Chemie und Textilbranche
-    Produktionsfaktoren (Land, Kapital, Arbeit), z.B. Agrarwirtschaft
-    Daher oft auch Regionen: z.B. Süd-und Nordengland
-    Firmen: kleine und grosse Firmen
→ Die Verlierer können gegen offeneren Handel eintreten
• Unterschiedliche Konzentration von Gewinnen und Kosten (Vorteile von Handel sind breit gestreut)
-    Gewinne durch niedrigere Preise sind breit verteilt: Konsumenten (Handel → sinkende Preise)
-    Kosten sind oft konzentriert: z.B. in der Agrarwirtschaft
-    Konkretes Beispiel: US Stahlzölle 2002 –Kosten 2.4 Mrd. (für 2002)
-    2.4 Mrd. auf 7300 Stellen: 326‘000 USD (2002)
-    2.4 Mrd. auf 320 Mio. Konsumenten: 7.50 USD (bzw. 20 USD 2002-2005)
→ Die Verlierer sind oft kleine gruppen, die sich gut organisieren können
• Zölle zum Schutz junger Industriezweige
-    Mangelnde Wettbewerbsfähigkeit bei jungen Industriezweigen
-    Temporäre Zölle ermöglichen dien Aufbau eines neuen Industriezweiges
-    z.B. US Industrien vor dem 2. Weltkrieg, Autoindustrie in Korea
• Industrien wichtig für die nationale Sicherheit: z.B. US Mikrochip-Industrie in den 1970er Jahren, Militärgüter
• Schutz gegen Preisdumping (Land verkauft im Ausland billiger als zuhause → globaler Marktanteil sichern): Dumping: Verkauf von Produkten zu Preisen unterhalb der heimischen Preisen um Marktanteile zu gewinnen und die Preise dann zu erhöhen
→ gefährdete Industrie spricht oft von Dumpingpreisen

 

Fragen des Protektionismus

• Tarifäre Handelshemmnisse (Zölle): Grenzübergang CH: 17.- pro kg Fleisch (über 1 kg)
• Nichttarifäre Handelshemmnisse
-    Importquoten: Mengenbeschränkung der Importe
-    Freiwillige Exportbeschränkungen: Freiwille Mengenbeschränkung des Exports – auf Druck des Importlandes
-    Subventionen: um heimische Produkte wettbewerbsfähiger zu machen z.B. Agrarprodukte
-    Regulierungen:
o    Können gezielt en Import erschweren
o    Beschränkung der Lagerzeit von Milch in Griechenland (Milch darf nur 5 Tage im Laden stehen → keine Chance für ausländische Milch)
o    Arbeits- und Umweltstandards

 

Vom GATT zur WTO

• General Agreement on Tariffs and Trade (GATT) 1947 (sollte zuerst nur temporär sein)
-    Scheitern der ITO: „temporäres“ multilaterales Abkommen
-    Runden: Kennedy-Runde, Tokyo-Runde, … → in jeder Runde wurden Zölle abgebaut
-    Abbau von Zöllen
• United Nations Conference on Trade and Development (UNCTAD) 1964
Förderung der Interessen der Entwicklungsländer gegen GATT
• Uruguay- Runde , 1986-1994
-    Umwandlung des GATT in die Welthandelsorganisation (WTO)
-    Ausbau des Streitschlichtugnsverfahren
-    Ausweitung in weitere Bereiche: Geistiges Eigentum (TRIPS), Dienstleistungen (GATS), Investitionen (TRIMS)
• Doha-Runde 2001-2013: keine wichtigen Zugeständnisse

 

WTO Prinzipien

• Handelsliberalisierung: Abbau der Zölle und nicht tarifären Handelshemmnisse
• Gegenseitigkeit (Reziprozität): Staaten bauen Handelshemmnisse gegenseitig ab
• Nichtdiskriminierung: Meistbegünstigung: Handelserleichterungen für das begünstige Land gelten für alle Mitglieder der WTO → genialer Einfall um Handel insgesamt zu liberalisieren
• Ausnahmen der Nichtdiskriminierung: Begünstigung wirtschaftlich schwacher Staaten (enabling clause), regionale Handelsabkommen
• Freihandelsabkommen → Bedingung: Abbau der Handelshemmnisse für „substantially all the trade“. Kein Aufbau von Handelshemmnissen gegenüber Dritten → Unterscheidung bilateral/regional wird nicht gemacht

 

WTO Organisation

World Trade Organisation

Weitere Handelsregime

• bilaterale (auch regionale) Abkommen
-    Gegenseitiger Abbau von Handelshemmnissen zwischen 2 Staaten
-    Verhandlung einfacher als bei globalen oder regionalen Abkommen
• Regionale Freihandelszonen
-    Handelsabkommen zwischen mehreren Staaten einer Region
-    Z.B. NAFTA (Nordamerika), Mercosur (Südamerika; aktuell: Transpazifische Partnerschaft (TIP), Transatlatic Trade and Investment Partnershit (TTIP)
-    Schwächung der WTO: globale Abkommen werden weniger wichtig
-    Unterteilung der Welt in separate Handelsblöcke

 

Wirtschaftiche Zusammenschlüsse

• EU: Europäische Union
• NAFTA: North American Free Trade Agreement, Nordamerikanische Freihandelszone
• MERCOSUR: gemeinsamer Markt Südamerikas
• SADC: Southern Africa Development Community, Südafrikanische Entwicklungsgemeinschaft
• EAWU: Eurasische Wirtschaftsunion
• ASEAN: Association of South-East Asian Nations, Südostasiatische Staatengemeinschaft

 

Transpazifische Partnerschaft

• Wurde diesen Sommer beschlossen, Textdokument als Vorlage (6000 Seiten) → es gibt für jedes Produkt Vorschläge, wie sich der Handel verhalten soll
• USA will dass Gedankengut (Film) bis zu 70 Jahre nach dem Tod noch Eigentum ist → Walt Disney
• Kanada, USA, Mexiko, Peru, Chile, Japan, Vietnam, Brunei, Malaysia, Singapur, Australien, Neuseeland

 

Die Schweiz im globalen Handelssystem: Leistungsbilanz der Schweiz

• ist sehr positiv, Exporte grösser als Importe → CH spart
• Primäreinkommen: Erträge von FDI  (foreign direct investment) zurück in die Schweiz
• Sekundäreinkommen: Krankengeld nach Hause schicken

 

Importe und Exporte der Schweiz. Trifft die klassische Handelstheorie zu?

• CH nimmt durch Exporte mehr ein als sie für Importe ausgibt.
→ Summen sind nur Wert der Exporten, heisst aber auch dass auch Geld aus der CH geflossen ist → Schweiz spart
• Theorie sagt, man soll sich spezialisieren → es werden jedoch viele Chemikalien exportiert, aber auch importiert
→ sehr aggregiert → könnte sein dass etwas nur in der CH produziert wird
→ ist so weil Lösungsmittel importiert werden, Chemikalien exportiert. Zwischenprodukte werden importiert, Fertigprodukte exportiert
• Finanzdienste sind wesentlich grösser im Export als im Import
• Verhandlungsposition mit EU: EU ist essentiell für die CH (Exporte), Exporte der EU in die CH machen nur ca. 10% aus → für die EU ist die CH weniger wichtig als die EU für die CH
• Bilaterale Verträge CH – EU
-    CH ist Mitglied der EFTA → Handelsabkommen mit ganz vielen Staaten
-    CH ist im Freihandel insgesamt bemüht
-    Wichtig für Handel: seit Abstimmung der Masseneinwanderungsinitiative → gewisse Sachen sind nun auf Eis gelegt

 

Invetitionen und Wechselkurse - Internationale Finanzströme

• Ausländische Direktinvestitionen FDI (foreign direct investment): Firma geht ins Ausland und macht dort eine Firma auf oder kauft eine Firma. Es muss jedoch ein bestimmter Bedarf vorhanden sein → Eigentumsvorteil
-    Ziel: Einflussnahme (control)
-    Eigentums-, Standort- oder Internalisierungsvorteile
-    Tochtergesellschaften, Firmenbeteiligungen (Anteile > 10%)
• Portfolioinvestment (von Renditen im Ausland profitieren, es geht nicht um Einflussnahme)
-    Ziel: Profitbeteiligung und Diversifikation (Sortimentausweitung in der Wirtschaft)
-    Firmenbeteiligungen (Anteile < 10%), Wertpapiere
• Bankeinlagen und Kredite: Bankkredite an ausländische Firmen oder Haushalte
→ es hängen alle von den Wechselkursen ab

 

Wechselkurs

• Preis einer Währung ausgedrückt in einer anderen Währung
• Angebot und Nachfrage nach Vermögenswerten (Assets) einer Währung
-    Angebot/Nachfrage nach Vermögenswerte und Waren/Dienstleistungen, aber: Volumen des Handels von Vermögenswerten übersteigt das der Waren/Dienstleistungen um ein Vielfaches
• Faktoren, die Angebot und Nachfrage beeinflussen
-    Erwarteter Ertrag: in diesem Land bzw. mit dieser Währung. Je grösser die Rendite, desto attraktiver ist es Dollar zu Kaufen → Kurs steigt
-    Zinsen (ändert erwarteter Ertrag ) → Währungskurs steigt wenn die Zinsen zunehmen
-    Risiko: je grösser das Risiko, desto weniger attraktiv sind die Anlagen von Währungen und desto niedriger ist der Wechselkurs
-    Devisenkäufe, -verkäufe der Zentralbanken: wenn Zentralbanken Devisen verkauft, wertet dies die Währung auf
→ für USA ist Wechselkurs, im Gegensatz zur CH, ziemlich irrelevant
• Korrelationen
-    In reichen Ländern ist die Inflation wichtig. Wenn die Inflation och ist, dann verlieren die realen Werte
→ Möglichkeit: Einfluss oder sogar Fixierung des Wechselkurses

 

Was treibt den Wechselkurs des Franken am meisten?

• in der letzten Zeit gab es in der Euro Zone viele Krise, da bietet sich die Schweiz als Alternative für Investitionen an --> Schweiz als sicherer Hafen
• Beeinflussung durch die Leitzinsen der Amerikanischen und der Europäischen Zentralbank
• das Risiko in der Schweiz sei sehr klein, deshalb gibt es einen Anreiz in der Schweiz zu investieren
• Franken ist für die Exportwirtschaft niedrig, dass man dann andere Devisen kauft und somit den Franken abwertet
→ steht solide da, hat schon seit vielen Jahren einen Handelsüberschuss, Gibt eine sehr niedrige Inflation.
• Intervention der CH Nationalbank, Politik der SNB ist eine Reaktion auf die gestiegene Nachfrage
• Warum Mindestkurs aufgeben? Europa fängt mit einer laxen Geldpolitik an
→ CH ist im Vergleich zu Europa relativ klein dh Ströme von Europa haben einen sehr grossen Einfluss in der CH

 

Der Big Mac Indes: Über- und Unterbewertung nach Kaufkraft

• Um Preise über längere Zeit zu vergleichen wird der BigMac genommen → ist in allem Ländern genau gleich & Produkte und Arbeitskräfte sind lokal
• ökonomische Theorie: über längere Zeit hin gesehen müssen sich die Preise angleichen. Jedoch kann Ungleichgewicht über eine längere Zeit erhalten bleiben.
→ Wechselkurse beeinflussen

 

Wechselkursregime

• Flexible Wechselkursregime
-    unabhängiges Floating: Nachfrage und Angebot bestimmt Wechselkurse
-    kontrolliertes Floating (dirty floating): Nationalbank greift ein um Ausschläge zu vermeiden
• Fixe Wechselkursregime
-    Peg: fixe Wechselkurse → Wert der Währung wird festgelegt
-    Currency board: in Gesetzen oder in der Verfassung festlegen
-    Dollarisierung: Heimische Währung wird verdrängt und man benutzt nur noch Fremdwährung
-    Währungsunion: wenn Länder ihre Währung komplett aufgeben und eine mit anderen Ländern gemeinsame Währung einführen → EU: es kann nicht mehr auf- oder abgewertet werden
-    Mindestkurs: Franken → diry float nach oben, nach unten wärs ein Peg

 

Fixe Wechselkurse

• Entwicklungsländer → Wechselkursvorgabe → Inflation vorbeugen
• Vorteile
-    keine Wechselkursvolatilität: Planungssicherheit für internationale Transaktionen (Umplanungen)
-    Länder mit hoher Inflation können die niedrige Inflation eines anderen Landes „importieren“
-    Bei niedrigem Wechselkurs: Förderung des Exports
• Risiken für Länder mit Handelsüberschuss
-    Gefährdung einer Erhöhung der Inflation
-    Vergeltung durch andere Länder (Abwertung) → Wettlauf zwischen 2 Ländern
-    Anhäufung von (risikoreichen) ausländischen Reserven/Forderungen. Können auch man ausfallen z.B. Eurokrise (Griechenland konnte nicht mehr zahlen)
• Risiken für Länder mit Handelsdefizit
-    Abbau von Reserven, Aufbau von Schulden (auch privat!)
-    Zahlungsbilanzkrise – wenn ausländische Finanzströme austrocknen und/oder Reserven ausgehen → es muss wieder Geld in das eigene Land fliessen
→ Austeritätsmassnahmen oder Abwertung (oder beides)

 

Flexible Wechselkurse

• Vorteile
-    Zentralbank kann Geldpolitik allein an der heimischen Wirtschaft ausrichten (autonome Geldpolitik)
-    Ausgleich von Handlungsungleichgewichten durch Wechselkursänderungen – langfristig
• Risiken:
-    Wechselkursschwankungen: Planungsunsicherheit

 

Wechselkurse als Problem kollektiven Handelns

→ die nationale Entscheidung der Länder führt zu einer Verschlechterung der Gesamtsituation

Der internationale Währungsfonds

• vorher Goldstandart → fester Wechselkurs, man konnte die Währungen in Gold umwechseln
• Gründung 1944 in Bretton Woods, New Hampshire, USA
• Sonderorganisation der UN, 188 Mitgliedsstaaten, 2600 Mitarbeiter
• Mittel (Quoten): 334 Milliarden US Dollar
• Hauptaufgabe: Sicherung der Stabilität des internationalen Finanzsystems (Währungssystem & Zahlungssystem)
• Ursprüngliche Ziele des IWF
-    Wiederherstellung der Konvertibilität der Währungen
-    Aufbau eines internationalen Systems fixer Wechselkurse (Anpassung möglich nach Genehmigung)
-    Bereitstellung von Beistandskrediten für Länder mit Zahlungsproblemen
→Fonds: Mitgliedsländer stellen Geld (Quoten) bereit, das bei Bedarf geliehen werden kann

 

Sonderziehungsrechte

→ Künstliche Währung (aus Euro, Yen, Pfund und US Dollar)
→ Voraussichtliche Neuerung: Hinzufügung des Chinesischen Renminbi

 

Aufgaben des IWF heute

• Förderung der internationalen Zusammenarbeit in der Währungspolitik
• Überwachung der nationalen Geld- und Währungspolitiken
• Finanzielle Hilfe bei Zahlungsdefiziten
-    kurzfristige Kredite
-    Kredite mit Auflagen (Konditionalität): sehr kontrovers, da sie mit den Auflagen verbunden sind und Strukturprogramme fördern
• technische Hilfe beim Aufbau von Geld- und Finanzsystemen  (Experten)

 

Die Stimmenanteile des IWF

• UN Generalversammlung: jedes Land hat gleich viele Stimmen, 5 Veto-Länder
• IWF: Stimmen sind gewichtet nach der Wichtigkeit der Wirtschaftlichkeit
• wenn USA dagegen stimmt, kommt es nicht durch, weil man benötigt 85% der Stimmen