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Flashcards 317
Language Deutsch
Category Finance
Level University
Created / Updated 07.06.2014 / 15.08.2020
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Merkmale des Avalkredits:

- Haftung des Kreditinstituts für die Verbindlichkeiten des Kreditnehmers

- Eventualverbindlichkeiten für den Avalgeber, da er nur bei Nichterfüllung des Schuldners leisten muss

- keine Bonitätsprüfung des Schuldners durch den Gläubiger

- Erleichterung des Geschäftsverkehrs des Kreditnehmers durch Zahlungsaufschub, Zahlungssammlung oder Zahlungsgewährleistung

- Kreditkosten als Provision je nach Art des Avals und der Bonität des Kreditnehmers zwischen 1% und 3% p.a.

Formen der langfristigen Kreditfinanzierung:

Ohne Einschaltung der Börse: - langfristige Bankkredite

                                                       - langfristige Darlehen von nicht institutionellen Kreditgebern

                                                        - Schuldscheindarlehen

Mit Einschaltung der Börse:   - Anleihe

Anleihen (Straight Bonds)

Hier handelt es sich um Schuldverschreibungen, d. h. um verbriefte Kredite. Eine Anleihe stellt ein langfristiges, i. d. R. fest verzinsliches Darlehen dar, das nur von Emittenten mit erstklassiger Bonität herausgegeben werden kann. ALs Emittenten können Großunternehmen oder der Staat auftreten. Über die Börse erhalten die Emittenten von einer Vielzahl von Darlehensgebern einen mehrjährigen festverzinslichen Kredit, wobei eine Stückelung der Gesamtsumme in Teilschuldverschreibungen erfolgt.

Schuldscheindarlehen

ist ein Darlehen von einem Kreditgeber an einen Kreditnehmer. Es wird gegen ausstellen eines Schuldscheins. der als Beweismittel dient, gegeben, ohne dass die Börse zwischengeschaltet wird.

Definition: SIe sind anleiheähnliche, langfristige Großkredite, die bei Kapitalsammelstellen, die nicht Banken sind (Lebensversicherungen, Bausparkassen, Pensionskassen) aufgenommen werden. Bei Kapitalsammelstellen werden durch freiwilliges oder zwangsweises Sparen regelmäßig große Kapitalsummen angesammelt. 

Das Schuldscheindarlehen wird bei Fälligkeit komplett zurückgezahlt.

Merkmale des Schuldscheindarlehens:

- Kreditnehmer: Unternehmungen mit beliebiger Rechtsform, aber hervorragender Bonität

- Kreditgeber: Kapitalsammelstellen, insb. private Versicherungen (nur Großbeträge)

- Schuldurkunde: Schuldschein als Beweisurkunde, bzw. Schuldscheindarlehensvertrag

- Fungibilität: gering, zum Börsenhandel nicht zugelassen, begrenzte Möglichkeit der FOrderungsabtretung

- Laufzeit: individuelle Vereinbarung bis max. 15 Jahre

Merkmale der Schuldverschreibung:

- Kreditnehmer: nur Gesellschaft mit Emissionsrecht, Börsenfähigkeit

- Kreditgeber: institutionelle und private Anleger über Kapitalmarkt (auch in Kleinbeträgen)

- Schuldurkunde: Wertpapier, Inhaber-, Order- oder Namensschuldverschreibung

- Fungibilität: hoch, da an der Börse gehandelt

- Laufzeit: zwischen 10 und 15 Jahren; starke Tendenz zu kürzerer Laufzeit

Kennzeichen eines langfristigen Bankkredits:

- er wird bei einem Kreditinstitut aufgenommen

- es kann sich bei dem Kredit um Annuitäten-, Abzahlungs- oder endfälliges Darlehen handeln

- die Kreditvergabe erfolgt i. d. R. gegen dingliche Sicherheiten

- die Kreditvergabe und der Kreditzins sind abhängig vom Rating des Kreditnehmers

Annuitätendarlehen

Hier bleibt der Kapitaldienst (Zinsen + Tilgungsrate) über die gesamte Darlehenslaufzeit gleich. Das bedeutet: Während die Zinsraten sinken (da ja von Rate zu Rate das Darlehen abnimmt und somit weniger verzinst wird), steigen dafür die Tilgungsraten. Die Tilgungsraten steigen so, dass die Annuität (Zinsanteil + Tilgungsanteil) immer gleichbleibend ist. Ein Annuitätendarlehen kann nur bei einem Festsatzkredit (fester Zinssatz) vereinbart werden.

Festdarlehen (endfälliges Darlehen)

Hier bestehen die Kapitaldienste des Kreditnehmers während der Laufzeit nur aus gleichbleibend hohen Zinsen. Am Ende der Darlehenslaufzeit oder nach einer Kündigungsfrist wird das gesamte Darlehen in einer Summe getilgt. 

Bei dieser Kreditform spricht man auch von einer Zinshypothek. Die Tilgung erfolgt erst am Ende des n-ten Jahres, bspw. durch den Einsatz einer dann fälligen Lebensversicherung. 

Ratendarlehen (auch Abzahlungsdarlehen genannt)

ist ein i. d. R. langfristiger Kredit, der meist nach Freijahren in gleich hohen Tilgungsbeträgen während der Laufzeit zurückgezahlt wird. Die Rückzahlung erfolgt in jährlich fallenden Beträgen. Dabei bleibt der Tilgungsanteil am Rückzahlungsbetrag gleich, es ändert sich jedoch der Zinsanteil, der mit zunehmender Laufzeit sinkt.

Beteiligungsfinanzierung

Sie umfasst alle möglichen Formen der Eigenkapitalzuführung, die einem Unternehmen von außen zufließen. Sie ist eine klassische Außenfinanzierung (Einlagenfinanzierung), d. h. die Eigentümer (Einzelunternehmer bzw. Gesellschafter) stellen dem Unternehmen das Eigenkapital in FOrm einer Einlage zur Verfügung.

Arten der Beteiligungsfinanzierung:

- Bareinlage

- Sacheinlage

- Bereitstellung von Rechten

Arten der Beteiligungsfinanzierung:

Bareinlage

Erhöhung des Eigenkapitals durch Zuführung von finanziellen Mitteln

Arten der Beteiligungsfinanzierung:

Sacheinlage

Erhöhung des Eigenkapitals durch Zuführung von Sacheinlagen wie z. B. Kfz, Waren, Maschinen, Grundstücke etc.

Arten der Beteiligungsfinanzierung:

Bereitstellung von Rechten

Erhöhung des Eigenkapitals durch Überlassung von Rechten in Form von Patenten, Marken, Lizenzen oder EDV-Programmen

Private Equity

Finanzierung mit EIgenkapital durch Beteiligungen bei nicht börsenfähigen Unternehmen

Public Equity

Finanzierung mit EIgenkapital durch Beteiligungen bei börsenfähigen Unternehmen

Börsenfähige Unternehmen wie Aktiengesellschaften oder Kommanditgesellschaften auf Aktien haben es leichter, neues Eigenkapital zu bekommen.

Nichtemissionsfähige Unternehmen:

Gesellschaftsformen

- Einzelunternehmung

- GbR

- OHG

- KG

- Partnergesellschaft (PartG)

- GmbH

- Haftungsbeschränkte Unternehmergesellschaft (UG haftungsbeschränkt)

- GmbH  & Co. KG

- Limited

- Genossenschaft

 

Nichtemissionsfähige Unternehmen

Kein Zutritt zur Aktienbörse. Folge: Reibungsverluste bei der Suche nach möglichen Eigenkapitalgebern auf schlecht organisierten Märkten

Emissionsfähige Unternehmen

Gesellschaftsformen:

- AG

- Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA)

- Societas Europaea (SE)

Emissionsfähige Unternehmen

Zutritt zum organisierten Kapitalmarkt Börse. Dadurch bestehen gute Möglichkeiten der Beteiligungsfinanzierung.

Möglichkeiten der nominellen Eigenkapitalerhöhung

der Einzelkaufleute und Personengesellschaften:

- Gewinnthesaurierung

- Einlage aus dem Privatvermögen

- Aufnahme neuer Gesellschafter (nur bei Personengesellschaften)

- Aufnahme eines stillen Gesellschafters

Möglichkeiten der nominellen Eigenkapitalerhöhung

der Kapitalgesellschaften

Hier der AG:

- ordentliche Kapitalerhöhung

- bedingte Kapitalerhöhung

- genehmigte Kapitalerhöhung

- Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln: Umwandlung von Rücklagen und Bilanzgewinn in Grundkapital ohne Zuführung von zusätzlichen Finanzmitteln

Möglichkeiten der nominellen Eigenkapitalerhöhung

der Kapitalgesellschaften

Hier der GmbH:

- ordentliche Erhöhung des Stammkapitals (gegen Einlagen)

- Abruf von Nachschüssen

- (nominelle) Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln

Möglichkeiten der nominellen Eigenkapitalerhöhung

der eingetragenen Genossenschaften:

- Gewinngutschrift aus Geschäftsguthaben

- Übernahme weiterer Gesellschaftsanteile durch bisherige Mitglieder

- Aufnahme neuer Mitglieder

Vorteile emissionsfähiger Unternehmen bei der Beteiligungsfinanzierung

- Aufteilung des Eigenkapitals in kleine Teilbeträge (Aktien)

- hohe Fungibilität, da Anteile (Aktien) an der Börse gehandelt werden

- eine große Anzahl von Eigenkapitalgebern (Aktionäre) ermöglichen die Aufbringung großer Kapitalbeträge

Probleme nicht emissionsfähiger Unternehmen bei der Beteiligungsfinanzierung

- keine fungiblen Anteile

- Probleme bei der Ermittlung der Kaufs- und Verkaufspreise von Anteilen, da ein funktionstüchtiger Markt mit vielen Anbietern und Nachfragern fehlt

- Altgesellschafter möchten häufig ihre Geschäftsführungsbefugnis nicht abgeben

Stille Beteiligung

Diese Form der Beteiligungsfinanzierung ist an die Rechtsform der stillen Gesellschaft gebunden. Die stille Gesellschaft ist eine sogenannte reine Innengesellschaft. Die Geldgeber einer stillen Gesellschaft treten nach außen, d. h. gegenüber Gläubigern, Kunden, der Belegschaft und der Öffentlichkeit nicht hervor. Die stillen Gesellschafter partizipieren jedoch als stille Teilhaber an der wirtschaftlichen Entwicklung des Unternehmens. In der Bilanz erscheint die Beteiligung nicht explizit, sondern wird als Teil des Eigenkapitals des Inhabers ausgewiesen. Die Haftung des st. Gesellschafters im Verlustfall beschränkt sich auf die Höhe seiner Einlage.

Beteiligungsgesellschaften Def

Sie stellen sogenanntes Wagnis- oder Risikokapital zur Verfügung. Sie investieren Kapital langfristig in wachstumsträchtige Unternehmen, um die Anteile in der Zukunft gewinnbrigend zu veräußern oder von den Gewinnausschüttungen zu profitieren. 

Formen der Beteiligungsgesellschaft:

- Unternehmensbeteiligungsgesellschaften

- Kapitalbeteiligungsgesellschaften

- Venture-Capital-Gesellschaften

Unternehmensbeteiligungsgesellschaften (UBG)

hier handelt es sich um eine Untergruppe der privaten Kapitalbeteiligungsgesellschaften, die mittelständischen Unternehmen Risikokapital (Eigenkapital) zur Verfügung stellen. Als Rechtsform ist hierfür die AG, die GmbH oder die KGaA vorgeschrieben. Das Beteilgungskapital, welches diese Gesellschaften in Unternehmen investieren, wird i. d. R. über die Börse beschafft. Meist werden die Anteile an einer UBG von einem Kreditinstitut gehalte. Die Aufgabe einer UBG ist, anderen Unternehmen Kapital zur Verfügung zu stellen, und zwar durch den Erwerb, das Halten und die Veräußerung von nicht börsennotierten Aktien, GmbH- und Kommanditanteilen inländischer Unternehmen oder Beteiligungen als stiller Gesellschafter an inländischen Unternehmen, deren Anteile weder an der Börse, noch einem sonstigen organisierten Markt gehandelt werden.

Kapitalbeteiligungsgesellschaft

Sie sind größtenteils Tochtergesellschaften von Finanzunternehmen. Anstatt Kredite zu vergeben, stellen sie Eigenkapital in Form von Beteiligungen zur Verfügung. Aufgrund ihrer Herkunft aus dem Bankenbereich beschränkt sich die Tätigkeit der Kapitalbeteiligungsgesellschaften auf Finanzierungsaufgaben. Beratungsleistungen werden nur in geringem Maß angeboten. Sie sind sehr risikoavers, sodass die Investitionstätigkeit auf langjährig bestehende Unternehmen aus traditionellen Branchen, wie dem Maschinen- und Anlagenbau, fokussiert ist. Das primäre Ziel ist der Profit durch die Gewinnausschüttung

Venture-Capital-Gesellschaften

Venture-Capital wird oft als Synonym für Risiko- und Wagniskapital bezeichnet. Venture-Capital-Gesellschaften unterstützen meist junge und innovative Unternehmen aus Hightech-Branchen. Die Kapitalgeber der Venture-Capital-Gesellschaften riskieren für Erfolg versprechende Innovationen große Verluste, um im Falle des ERfolgs kräftige Gewinne mitzunehmen. Sie begleiten das Unternehmen über einen längeren Zeitraum. (meist 3-8 Jahre) Die V-C-G möchte während des Beteiligungszeitraums durch die erhoffte Wertsteigerung der Beteiligung ihren beabsichtigten Gewinn erzielen. Weiterhin zeichnen sich diese Gesellschaften dadurch aus, dass sie an junge Unternehmen Wissen, bspw. Management-Know-How, weitergeben. In der Desinvestitionsphase verkauft die v-C-G ihren Anteil, wenn das Geschäft gut angelaufen ist, mit kräftigem Gewinn ("Going.public")

Aktien

Die Aktie ist ein Wertpapier und stellt einen Bruchteil des Grundkapitals einer AG dar. Für den Erwerb muss der Eigentümer (Aktionär) eine ihrem Wert entsprechende Bar- oder Sacheinlage tätigen. Je nach Aktiengattung hat der Anleger Verwaltungsrechte wie:

- das Stimmrecht in der Hauptversammlung

- das Recht zur Teilnahme an der Hauptversammlung und

- das Auskunftsrecht bei der Hauptversammlung 

- das Recht zur Anfechtung von Hauptversammlungsbeschlüssen

sowie Vermögensrechte wie:

- das Recht auf Gewinnbeteiligung (sog. Dividendenrecht)

- das Bezugsrecht auf junge Aktien bei Kapitalerhöhungen oder auf Wandelschuldverschreibungen und 

- das Recht auf einen anteiligen Liquidationserlös

Aktienarten:

Einteilung nach der Übertragbarkeit: Inhaberaktien, Namensaktien, vinkulierte Namensaktien

Einteilung nach dem Ausgabezeitpunkt: alte Aktien, neue (junge) Aktien

EInteilung nach der Form des Handels: börsennotierte Aktien, nicht notierte Aktien

EInteilung nach dem Umfang der verbrieften Rechte: Stammaktien, Vorzugsaktien

Einteilung nach der Zerlegung des Grundkapitals: Nennwertaktien, Stückaktien

Inhaberaktien

(EInteilung nach der Übertragbarkeit)

Übertragung durch Einigung und Übergabe

Namensaktien

(Einteilung nach der Übertragbarkeit)

Übertragung durch Indossament und Umschreibung im Aktienbuch

Vinkulierte Namensaktien

(Einteilung nach der Übertragbarkeit)

Übertragung wie bei Namensaktien nur mit Zustimmung der AG

Alte Aktien

(Einteilung nach dem Ausgabezeitpunkt)

Aus früheren Emissionen, d. h. Ausgabe erfolgte bei der Unternehmensgründung

Neue (junge) Aktien

(Einteilung nach dem Ausgabezeitpunkt)

Ausgabe bei Kapitalerhöhung