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Flashcards 317
Language Deutsch
Category Finance
Level University
Created / Updated 07.06.2014 / 15.08.2020
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Finanzwirtschaft

Oberbegriff für Finanzierung und Investition

Die Aufgabe der Finanzwirtschaft:

Lenkung aller finanziellen Maßnahmen zur Planung, Steuerung und Kontrolle der Zahlungsströme die durch die Vorbereitung, Durchführung und Veräußerung von Unternehmensleistungen bedingt sind.

Gewährleistung der Liquidität des Unternehmens 

Aufgaben der FInanzierung:

- Kapitalbeschaffung, d. h. die Planung, die Steuerung und die Kontrolle der finanziellen Vorgänge

- Erschließung und Nutzung von Finanzierungsquellen

Eigenkapital

-  von Eigentümern bereitgestellt

. nicht ausgeschüttete Gewinne

 

Fremdkapital

- von Dritten als Gläubiger für begrenzte Zeit zur Verfügung gestellt

- hierzu gehören Verbindlichkeiten und Rückstellungen

Passivseite der Bilanz

gibt Auskunft darüber, welche Kapitalbeträge der Unternehmung zur Verfügung stehen und woher sie kommen

Aktivseite der Bilanz

lässt die Mittelverwendung erkennen. Sie zeigt, welche Arten von Vermögen die Unternehmung besitzt, und zwar unterteilt in Anlagevermögen und Umlaufvermögen.

Investitionen sind ...

Auszahlungen, die in der Erwartung getätigt werden, zukünftig (überwiegend) Einzahlungen zu erzielen.

Unter Finanzierung versteht man ...

alle Möglichkeiten, die der Beschaffung von finanziellen Mitteln (Kapital), mit denen die Zahlungsfähigkeit eines Unternehmens gewährleistet wird, dienen.

Aufgaben des Finanzmanagements:

- Kapitalbeschaffung (Finanzierung)

- Disposition der finanziellen Mittel unter Risiko- und Ertragsgesichtspunkten (finanzielles Gleichgewicht)

- Liquiditäts- und langfristige Finanzplanung

- Beziehungsmanagement mit aktuellen und potenziellen Geldgebern

Finanzwirtschaftliche Aufgaben eines Unternehmens werden unterteilt in:

- Kapitalbeschaffung

- Kapitalverwendung

- Kapitalrückzahlung (Tilgung)

Zahlungsmittelbestand besteht aus:

- Kasse

- Bankguthaben

- kurzfristig veräußerbaren Wertpapieren

Geldvermögen setzt sich zusammen aus:

Zahlungsmittelbestand

+ Forderungen

- Verbindlichkeiten

Reinvermögen berechnet sich aus:

aus der Differenz zwischen dem Vermögen und den Schulden

Auszahlung Definition:

Abfluss liquider Mittel (Bargeld und Sichtguthaben) = Verminderung des Zahlungsmittelbestands.

Bsp: Zahlung einer Lieferantenrechnung, Barentnahme, Kredittilgung, Bareinkauf, Vorauszahlungen für später eingehende Produktionsfaktoren, Vergabe eines Kundendarlehens

Einzahlung Definition:

Zufluss liquider Mittel (Bargeld und Sichtguthaben) = Erhöhung des Zahlungsmittelbestands.

Bsp: Barzahlung eines Kunden, Aufnahme eines Kredits, Bareinlage der Anteilseigner, Kundenanzahlung, Eingang einer Banküberweisung

Ausgabe Definition:

Wert aller zugegangener Güter und Leistungen pro Periode (Geldwert der EInkäufe an Gütern und Dienstleistungen). Die Ausgaben vermindern das Geldvermögen = Auszahlungen + Schuldenzugang + Forderungsabgang.

Bsp: Wareneinkauf auf Ziel (Schuldenzugang); Eingang einer Warenlieferung, für die in der vergangenen Periode eine Anzahlung geleistet wurde. Die geleistete Anzahlung wird mit der Warenlieferung aufgelöst, d. h. es handelt sich um eine Verringerung der Forderungen (Forderungsabgag)

Einnahme Definition:

Wert aller veräußerten Güter und Leistungen pro Periode. DIe Einnahmen erhöhen das Geldvermögen = Einzahlungen + Forderungszugang + Schuldenabgang.

Bsp: Warenverkauf auf Ziel (Forderungszugang); eine erhaltene Anzahlung (= Verbindlichkeit) eines Kunden wird durch Lieferung der Leistung an den Kunden aufgehoben (Schuldenabgang).

Aufwand Definition:

Wert aller verbrauchten Güter und Leistungen pro Periode.

Bsp: Abschreibungen, Verbrauch von Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen, Entlohnung der Mitarbeiter

Ertrag Definition:

Wert aller erstellten Güter und Leistungen pro Periode. Dazu gehören die gesamten von einem Unternehmen innerhalb einer Periode geschaffenen bzw. zur Verfügung gestellten Sachgüter und Leistungen, und zwar unabhängig davon, ob sie dem Betriebszweck dienen oder nicht.

Bsp: Umsatzerlöse (Verkauf von Fertigerzeugnissen, Waren und Dienstleistungen); Lagerleistung (Erhöhung des Lagerbestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen).

Barwert

auch Gegenstandswert genannt, ist der Wert, der sich durch Diskontieren (Abzinsen) der zukünftigen Ein- und Auszahlungen auf den gegenwärtigen Zeitpunkt ergibt. Durch die Diskontierung der Zahlungen kann also ermittelt werden, welchen Wert diese Zahlungen zu Beginn des Betrachtungszeitraums haben.

Endwert

auch Zukunftswert genannt, ist der Wert, der sich durch Aufzinsen der Ein- und Auszahlungen auf einen zukünftigen Zeitpunkt ergibt. Durch die Aufzinsung der Zahlungsgrößen kann also ermittelt werden, welchen Wert die Zahlungen am Ende des Betrachtungszeitraum haben.

Annuität

ist eine in gleichen Zeitabständen (i. d. R. ein Jahr) regelmäßig wiederkehrende, gleichhohe Zahlung.

Der Begriff Finanzierung umfasst:

- alle Maßnahmen, die der kurz-, mittel und langfristigen Beschaffung von Kapital in allen Formen (Eigen- und Fremdkapital) dienen und

- die Kapitaldisposition (Verwendung) im weitesten Sinne.

Bei einer Umfinanzierung kann es sich z. B. um eine ...

- Prolongation (Verlängerung der Kreditdauer)

- Substitution (Austausch von Kapital bei Nichtgewährung von Prolongationen; bei Ablaufen oder Kündigung von Kreditverträgen) 

- Transformation (Umwandlung der Kapitalart ohne Änderung des Finanzstroms, z. B. kurzfristiges durch langfristiges Kapital oder Eigenkapital durch Fremdkapital bzw. umgekehrt erstetzen)

handeln.

Die verschiedenen Finanzierungsarten können nach unterschiedlichen Kriterien systematisiert werden:

- nach der Rechtsstellung der Kapitalgeber: Eigen- und Fremdfinanzierung

- nach der Mittelherkunft: Innen- und Außenfinanzierung

- nach der Dauer der Kapitalbereitstellung: kurz-, mittel-, langfristig oder unbefristet

- nach dem Finanzierungsanlass: laufende Finanzierung, Gründungs-, Erweiterungs-, Um- und Sanierungsfinanzierung

Möglichkeiten der Außenfinanzierung:

- Beteiligungsfinanzierung

- Mezzanine-Finanzierung

- Kreditfinanzierung

- Subventionsfinanzierung

- Kreditsubstitute

Möglichkeiten der Außenfinanzierung:

Beteiligungsfinanzierung:

- Gesellschaftereinlagen

- Kapitalbeteiligungsgesellschaften

- Emission von Aktien

- Mitarbeiterbeteiligung

- Venture Capital

Möglichkeiten der Außenfinanzierung:

Mezzaninefinanzierung:

- Gesellschafterdarlehen

- Nachrangdarlehen

- Genussrechte

- Wandelanleihen

- Optionsanleihen

- Stille Beteiligungen

Möglichkeiten der Außenfinanzierung:

Kreditfinanzierung - kurzfristig:

- Kontokorrentkredit

- Diskontkredit

- Lombardkredit

- Akzeptkredit

- Avalkredit

- Lieferantenkredit

- Kundenanzahlungen

Möglichkeiten der Außenfinanzierung:

Kreditfinanzierung - langfristig:

- langfristige Bankdarlehen

- Schuldscheindarlehen

- Anleihe

- konzerninterne Kredite

Möglichkeiten der Außenfinanzierung:

Subventionsfinanzierung:

- Investitionszulagen

- Zinszuschüsse

- Fördermittel

- Spenden

Möglichkeiten der Außenfinanzierung:

Kreditsubstitute:

- Leasing

- Factoring

- Forfaitierung

- Asset Backed Securities (ABS)

- Franchising

- Finetrading

Varianten der Innenfinanzierung:

- Überschussfinanzierung: Selbstfinanzierung, Finanzierung aus Abschreibungen und Rückstellungen

- Finanzierung aus Vermögensumschichtung

Varianten der Innenfinanzierung:

Überschussfinanzierung -> Selbstfinanzierung:

Temporäre oder dauernde Einbehaltung von erwirtschafteten Gewinnen, offen oder verdeckt

Varianten der Innenfinanzierung:

Überschussfinanzierung -> Finanzierung aus Abschreibungen und Rückstellungen:

Temporäre oder dauernde Zurückhaltung von erwirtschafteten Abschreibungs- und Rückstellungswerten

Varianten der Innenfinanzierung:

Finanzierung aus Vermögensumschichtung:

Veräußerung von nicht betriebsnotwendigen Vermögensgegenständen, 

Rationalisierungsmaßnahmen im Beschaffungs-, Produktions- und Absatzbereich, die den Kapitalumschlag beschleunigen (z. B. Reduzierung der durchschnittlichen Kapitalbindungsdauer in Rohstoff- oder Warenbeständen)

Eigenkapital erfüllt folgende Funktionen:

- Gründungs- und Ingangsetzungsfunktion

- Verlustausgleichs- und Haftungsfunktion

- Existenzsicherungsfunktion

- Repräsentationsfunktion

- Finanzierungsfunktion

Eigenkapital - 

Gründungs- und Ingangsetzungsfunktion:

Für die Ingangsetzung eines Unternehmens ist immer eine gewisse Eigenkapitalausstattung notwendig. Die Mindestkapitalausstattung beträgt für eine GmbH 25.000 €, für eine AG 50.000 €.

Eigenkapital -

Verlustausgleichs- und Haftungsfunktion:

Die Verlustausgleichsfunktion resultiert aus der Tatsache, dass bei Verlusten zunächst das Eigenkapital vermindert wird und die Gläubigeransprüche vorerst unberührt bleiben. Außerdem haftet das Eigenkapital im Insolvenzfall.