Introduction to Evolutionary Biology

Lernkarten zu der Vorlesung Introduction to Evolutionary Biology für 3 Semester UWIS Studierende an der ETH Zürich.

Lernkarten zu der Vorlesung Introduction to Evolutionary Biology für 3 Semester UWIS Studierende an der ETH Zürich.

Oliver Gross

Oliver Gross

Set of flashcards Details

Flashcards 211
Students 31
Language Deutsch
Category Biology
Level University
Created / Updated 24.10.2014 / 17.07.2020
Weblink
https://card2brain.ch/box/introduction_to_evolutionary_biology
Embed
<iframe src="https://card2brain.ch/box/introduction_to_evolutionary_biology/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>

Wie wird der Selektionskoeffizient s berechnet und was sagt er aus?

s ist der prozentuale Anteil gemessen am fittesten Genotyp einer Population welcher sich fortpflanzen kann:

falls AA sich zu 100% reproduzieren kann --> s = 0

falls Aa sich zu 75% reproduzieren kann --> s = 0.25

falls aa sich zu 50% reproduzieren kann --> s = 0.5

Sagt also aus, wie stark sich ein Genotyp in der population behauptet.

 

Wie wird die relative Fitness berechnet und was bedeutet sie?

\(\omega= 1-s \)

Omega beschreibt die relative Fitness eines Individuums im Verlgeich zum Druchschnitt der Gesamtpopulation.

Führt Selektion immer zu einer Änderung der Allelfrequenzen?
 

Nein. Es kann sien dass selektion Auftritt aber sich das Verhältnis der Allelen nicht verändert. Dann könnte man meinen das HWP gilt, ist aber falsch!

Für was wird der chi-square-test gebraucht?

Er wird dazu gebraucht um bei einer Hypothese zu testen ob es sich einfach um einen Messfehler o.Ä. handelt oder ob die Hypothese aussagekräftig ist.

Welche 5 Fälle von Selektion gibt es? (Bezogen auf dominante und recessive Gene)

1. Selektion gegen recessives Allel

2. Selektion gegen ein dominantes Allel

3. Selektion welche heterozygoten bevorzugt

4. Selektion welche homozygoten bevorzugt

5. frequenz-abhängige Selektion

Wieso gibt es Selektion gegen ein recessives Allel? (Fitness)

 

Bei Selektion gegen ein recessives Allel ist anzunehmen, dass dieses die Fitness verringert, sonst gäbe es keine Selektion dagegen.
Fitness Genotyp AA = 1,
Fitness Genotyp Aa= 1, da dominates Gen vorhanden.
Fitness Genotyp aa = 1-s, geringere Fitness gegenüber anderen Genotypen a stirbt aus.

 

Erkläre anhand einer Grafik wie Selektion gegen ein Recessives Allel abläuft

Grafik siehe Bild.

Am Anfang läuft die Selektion gegen das rezessive Allel sehr schnell, d.h. das dominante Allel wird sehr schnell fixiert. Im Verlaufe der Selektion wird die Selektion langsamer, die Fixierung der dominanten Allels geht langsam gegen 100%. Das recessive Allel nähert sich dann immer langsamer seiner Extinktion. 

Wieso kommt es zu selektion gegen ein dominantes Allel?

 

Individuen mit dem dominanten Allel haben eine niedrigere Fitness (w):

W(AA) = 1-s, w(Aa) = 1-s, w(aa) = 1

Erkläre anhand einer Grafik wie Selektiong gegen ein dominantes Allel abläuft. 

 

Umgekehrt als bei der Selektion gegen ein rezessives Allel läuft die Selektion und die Fixierung des rezessiven Allels zuerst sehr langsam und erst gegen ende nimmt die Selektion und die Fixierung sehr stark zu, bis das dominante Allel fast ausgelöscht und das rezessive fixiert ist.
 

 

Wie verändert sich die Mittleren Fitness bei der Selektion gegen ein recessives Allel und wie gegen ein bei der Selektion gegen ein dominantes allel? 

 

Die Mittlere Fitness der Population nimmt in beiden fällen natürlich immer mehr zu da das schädliche rezessive, bzw. dominante Allel immer mehr verschwindet. 

 

Erkläre anhand einer Grafik wie Selektion funkiioniert, welche heterozygoten beforzugt.

 

Wenn die das Gen V und das Gen L jedes gewisse Vorteile mitsich bringt, sind Heterozygoten bevorzugt, da sie beide Vorteile haben. 

Erkläre die Selektion welche die Homozygoten bevorzugt. 

Keine Ahnung --> nachfragen

Was passiert bei einer Frequenz-abhängigen Selektion?

Die Fitness nimmt ab, sobald ein phenotyp zu häufig vorkommt. Diese Art der Selektion kann also denjenigen Phänotypen bevorzugen welcher weniger häufig ist. 

Gib ein Beispiel für eine Frequenzabhängige Selektion.

Schuppenfressende Fische haben entweder einen nach links oder einen nach rechts gerichteten Mund. Die Selektion nach rechts oder links gerichtet hängt von der Frequenz ab, damit es immer etwa gleich viele gibt. 

Was ist overdominance?

Anderer Begriff für die Überlegenheit von Heterozygoten --> Selektion bevorzugt heterozygoten

Was ist underdominance?

Wenn die Selektion Homozygoten bevorzugt.

Wie sieht der Verlauf der durchschnittlichen Fitness bei over- und underdominance aus?

grafik

wie berechnet man die Gleichgewichtsfrequenz bei over- und underdominance?

P(eq) stellt die Gleichgewichtsfrequenz für das Allel A1 dar, daraus lässt sich q(eq) die gleichgewichtsfrequenz für das Allel A2 ableiten.

Welches Vorzeichen haben die Selektionskoeffizienten bei over- bzw. underdominance?

grafik

Welche Effecte kann Mutation auf die Fitness eines Organismus haben?

positiven Effekt --> gesteigerte Fitness. Tritt sehr selten auf.

neutralen Effekt --> gleichbleibende Fitness. häufig, diese Änderungen setzen sich nur durch genetischen Drift oder Hitchhiking durch.

negativer Effekt --> schlechtere Fintess. Sehr häufig! gegen diese wirkt eine Selektion. Ihr Vorkommen in der Population ist abhängig von der Mutation-Selektions-Balance.

Was bedeutet Hitchhiking?

Neue Mutationen (egal welcher Art) sind sehr nah lokalisiert bei einer anderen, positiven Mutation. Die positive Mutation wird durch Selektion bevorzugt, wodruch die andere neue Mutation sich ebenfalls etabliert, weil sie durch ihre nähe zur positiven Mutation mit dieser mitfährt. (Hitchhiking)

Wann tritt das Mutations-Selektions-Gleichgewicht ein?

Wenn die Rate mit welcher schädliche Allele eliminiert werden gleich der Rate ist, mit welche neue schädliche Allele durch Mutation hergestellt werden.

Wie wird die Frequenze eines schädlichen Allels im Selektions-Mutations-Gleichgewicht berechnet? (für ein recessives, schädliches Allel?)

je grösser q desto höher ist die Frequenz des schädlichen Allels.

 gleichgewicht also wichtiger Indikator für die Analyse der Population auf das Vorkommen des Schädlichen Allels (--> Vergleiche mit anderen Populationen, zukunftsprognosen)

 

Welche Schlüsse können aus dem Mutations-Selektions-Gleichgewicht für recessive, schädliche Allele gezogen werden?

Falls der Selektionskoeffizient s klein ist dann: 

  • hat der Genotyp trotz dem schädlichen Allel eine relativ hohe Fitness (da w = 1- s ist) --> schädliches Allel bringt sehr wahrscheinlich auch Vorteile
  • Gleichgewichtsfrequenz ist relativ hoch --> das Gen kommt häufig vor

Falls der Selektionskoeffizient s gross ist dann:

  • relatitv geringe Fintess --> schädliches Allel sehr schädlich
  • Gleichgewichtsfrequenz ist relativ klein --> Gen wird druch Selektion häufig eliminiert und kommt daher selten vor

Was bedeutet autosomal?

Als Autosomen werden jene Chromosomen beschrieben, welche nicht zu den Geschlechtschromosomen zählen. Der Mensch hat 46 Chromosomen (23 Chromosomenpaare). Chromosomenpaar 1-22 sind autosomal, das 23. Paar ist das Geschlechtschromosom.

Welche sind die beiden häufigsten beim Menschen vorkommenden tödlichen, autosomalen, rezessiven Krankheitsallele?

1. Spinal muscular Atrophy (SMA)

2. Cystic Fibrosis

Was löst die Krankheit spinale Muskelatrophie aus?

Es kommt zu einer Mutation in Chromosom 5, wodruch weniger motorneurone hergestellt werden. (motorneurone steuern die Muskeln). Durch die zu kleine Produktion sterben die Motorneurone in der Wirbelsäule und die Muskeln welche von der Wirbelsäule aus gesteuert werden (also alle) sterben somit mit. (Muskel brauchen Motorneurone um zu bestehen). Irgendwann stirbt auch die Lungenmuskulatur und man stirbt

Annahme: man weiss das bei SMA ein selektionskoeffizient von 0.9 herrscht und die vorkommensfrequenz in der Population 0.1 ist.

Wie gross ist die Mutationsrate my?

\(q=\sqrt {\mu\over s} \)

q= 0.01 (relativ grosser Wert!)

s = 0.9 (90% aller Allelträger werden getötet)

My= 1.1*10^-4!! --> ebenfalls hoher wert!

dWeshalb ist die Frequenz in der Population von ASM so hoch?

So hohe Frequenzen entstehen meist wenn die Mutation schon in der Keimbahn stattfindet (Keimbahn= Entwicklung von der Eizelle zum Fötus)

Was ist zystische Fibrose (cystic fibrosis?)

Stoffwechselerkrankung welche zu einer Fehlfunktion der Körperdrüsen führt. Welche so einen zähflüssigen Schleim in der Lunge bilden, in welchem sich Bakterien einnisten können welche dann eine ernsthafte Krankheit auslösen.

Bei der zystischen Fibrose hat der Träger dieser Krankheit zwei kaputte CFTR-Gene. (CFTR = protein wichtig für Kanäle in der Zellmembran --> Drüsen)

 

Berechne die Mutationsrate von CF bei einer Frequenz von 0.2 und einem S-Wert von 1.

 

Mutationsrate my= 4x10^-4

 

Welchen Nachteil haben jedoch Organsimen mit zwei funktionierenden CFTR-Genen?

Salmonellen brauchen um sich im Körper einzunisten das CFTR-Protein. Ein gesunder Mensch ohne CF stellt bei einer Infektion mit salmonellen also die CFTR-Produktion ab, damit eine Infektion mit Salmonellen verhindert werden kann. Dadurch mach er sich aber anfällig auf CF!

In der Realität ist die Mutationsrate für CF jedoch viel kleiner als 4x10^-4 nämlich nur 7x10-7.

Wieso ist dies so?

Da homozygoten mit zwei funktionierenden CFTR-Genen anfällig auf Salmonellen sind und homozygoten mit zwei kaputten CFTR-Genen sehr anfällig auf CF sind haben Heterozygoten die beste überlebenschance. Sie können zwar immer noch von beiden krankheiten getroffen werden, haben aber einen relativ guten Schutz --> Heterozygotenüberdominanz -> wenn in individum nur eine Mutation vollzogen wurde wird diese weitergegeben, da beste überlebenschance --> kommt also bei der Frequenz dieser Krankheit nicht allein auf die Mutationsrate an.

 

Wieso sind diese lethalen Allele in der Menschlichen Population so oft enthalten, wenn sie doch so tödlich sind?

Gewisse lethale Allele bringen trotzdem Vorteile mit sich und können deshalb in der Population überleben. Siehe Bsp mit CF.

Wie wird die Mutations-Selektions-Balance für dominante lethale Allele berechnet?

\(p=\mu\)

Falls eine Mutation ein dominantes tödliches Allel hervorbringt ist die Frequenz gleich der Mutationsrate. Da die Mutation

Beschreibe in je einem Satz genetischer Drift und Selektion. mache den unterschied klar.

Genetischer Drift ist unterschiedlicher reproduktiver Erfolg eines Allels welcher einfach passiert.

Selektion ist unterschiedlicher reproduktiver Erfolg eines Alles welche aus ein Grund heraus passiert (--> höhere Fitness!)

Welcher Einfluss hat die Populationsgrösse auf den gentischen Drift?

Je grösser die Population desto weniger Einfluss hat der genetische Drift.

Bei kleiner Populationsgrösse (oberste Grafik) wird ein Allel durch Drift entweder rasch fixiert oder eliminiert. Je grösser die Populationsgrösse desto besser können sich die Allele halten --> weniger einfluss auf die Population.

Welchen Einfluss hat genetischer Drift auf die heterozygosität der Population?

Die heterozygosität in der Population kann nach Mendel max. 50% betragen (Kreuzungsexperiment).

Durch genetischer Drift nimmt der Anteil an Heterozygoten immer mehr ab. (Solange keine neuen Allele gebildet werden). Je kleiner die Population ist, desto schneller nimmt der Anteil der Heterozygoten ab!

--> genetische Vielfalt wird druch gentischen Drift zerstört!

Erkläre das Prinzip des Bottelneck im Bezug auf Artbildung.
 

In einer Flasche sind alle in einer Population vorkommenden Allele. Durch einen speziellen Event (z.B. Neubesidlung eines Territoriums wird von dieser Flasche ein Teil der Allele an den neuen Ort geleert. Die Verteilung der Allele ist in diesem neuen Ort ganz anders als in der Flasche! So kann sich eine neue Art bilden, da andere Allelverteilung!!

Wie wird die wahrscheinlichkeit der Fixierung eines Allels durch genetischer Drift berechnet?

\(P(fix)={x \over 2N}\)

x= totale Anzahl der Allelkopiene (= Anzahl aller gleichen Allele)

N = Anhzahl diploider Individuen in der Population (3N falls triploid!)

--> die Wahrscheinlichkeit das irgendein Allel zur Fixierung tendiert ist abhängig von seiner Frequenz in der Population --> je grösser die Frequenz desto höher der Wahrscheinlichkeit!