Internes Rechnungswesen

Internes Rechnungswesen - Uni Leipzig - 2. Semester

Internes Rechnungswesen - Uni Leipzig - 2. Semester

Tobias Warkentin

Tobias Warkentin

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Langue Deutsch
Catégorie Finances
Niveau Université
Crée / Actualisé 15.04.2014 / 22.03.2017
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versicherte Wagnisse vs. nicht versicherte Wagnisse

Versichtere Wagnisse:
Kosten = Versicherungsprämie
Erfassung: Dienstleistungskosten

nicht versicherte Wagnisse:
Kalkulatorische Wagniskosten
Erfassung: betreffende Kostenart, eigene Kostenart

Allgemeine Unternehmerwagnisse

  • konjunkturelle Entwicklung,
  • Inflationäre Tendenzen
  • neue Wettbewerber
  • Substitutionsprodukte
  • Technologischer Fortschritt

grundsätzlich nicht versicherbar
Abgegolten im Eigenkapitalkostensatz

Was sind Gebühren/Beiträge?

Was sind Steuern?

Gebühren/Beiträge sind Zahlungen in Verbindung mit der Inanspruchnahme bzw. der Zusage staatlicher Leistungen.

Steuern sind Zwangsabgaben ohne Anspruch auf Gegenleistung.
 

Was sind Aufgaben der Kostenstellenrechnung?

Im Rahmen der Kostenstellenrechnung werden die primären (Gemein-)Kosten abgegrenzten Betriebsbereichen (Kostenstellen) zugerechnet.

  • Kostenplanungs- und Kontrollfunktion
    Verbesserung der Kostenplanung
    Feststellung und Beseitigung von Unwirtschaftlichkeiten
    Motivation der verantwortlichen Mitarbeiter
  • Kostenvermittlungsfunktion
    Verbesserung der Zurechnung von Kosten zu Kostenträgern



 

Was sind Inhalte der Kostenstellenrechnung?

  • Aufstellung des Kostenstellenplans
  • Aufstellung des BABs
  • Zurechnung der pirmären GK zu den Kostenstellen
  • Innerbetriebliche Leistungsverrechnung (Sekundärkostenrechnung)
  • Bestimmung der Gesamtkst und Endkst der Kostenstellen
  • Berechnung von Zuschlagssätzen für die Kostenträgerrechnung

Was sind Möglichkeiten zur Gliederung von Kostenstellen?

Gliederung nach der betrieblichen Funktion
Material-, Fertigungs-, F&E-, Verwaltungs-, Vertriebs-, Allg. Kostenstellen

Gliederung nach produktionstechnischen Kriterien
Haupt-, Hilfs-, Nebenkostenstellen

Gliederung nach abrechnungstechnischen Kriterien
Vor-, Endkostenstellen

Was ist der Betriebsabrechnungsbogen?

Der BAB ist ein Organisationsmittel zur strukturierten Erfassung von Kostenarten und Kostenstellen und zur Durchführung der Kostenstellenrechnung.

Wie werden die primären GK zu Kostenstellen zugerechnet?

Die primären Gemeinkosten werden den Kostenstellen entweder direkt (Kostenstelleneinzelkosten) oder indirekt (Kostenstellengemeinkosten) zugerechnet.

Was ist die innerbetriebliche Leistungsverrechnung?

Im Rahmen der innerbetrieblichen Leistungsverrechnung (Sekundärkostenrechnung) werden die den Kostenstellen zugerechneten primären Gemeinkosten nach Maßgabe der Leistungsbeziehungen zwischen den Kostenstellen verteilt.

Was ist das Blockumlageverfahren (Anbauverfahren)?

(BAB)

  • Umlage der Vorkostenstellen im Ganzen auf die Endkostenstellen
  • Keine Berücksichtigung von:
    Eigenverbrauch
    Leistungen unter Vorkostenstellen
    Endkststellen werden nicht auf Vorkststellen umgelagert
    Leistungen innerhalb von Endkststellen

Das Blockumlageverfahren lässt sich im Prinzip nur anwenden, wenn keine Leistungsbeziehungen zwischen den Vorkostenstellen einerseits und den Endkostenstellen andererseits bestehen und die Endkostenstellen nicht an die Vorkostenstellen liefern.

Was ist das Treppenumlageverfahren (Stufenleiterverfahren)?

(BAB)

Beim Treppenumlageverfahren werden die Kosten von den Vorkostenstellen schrittweise auf Endkostenstellen umgelegt.

  • Keine Berücksichtigung von 
    Eigenverbrauch
    Leistungen von nach zu vorgelagerten Kst
    --> ggf Änderung der Reihenfolge
    keine Endkst auf Vorkst

Das Treppenumlageverfahren lässt sich im Prinzip nur bei einfach zusammenhängenden Leistungsbeziehungen anwenden.

Was ist das Gleichungsverfahren?
(BAB)

Beim Gleichungsverfahren werden alle innerbetrieblichen Leistungen kostenmäßig ausgeglichen (Kostenstellenausgleichsverfahren).

Bestimmung der Gesamtkosten durch Lösung eines linearen Gleichungssystems
Endkosten als Differenz aus Gesamtkosten und weiterbelasteten Kosten
Verrechnungspreis als Quotient aus Gesamtkosten und Ausbringungsmenge
Vernachlässigung des Eigenverbrauchs führt zu gleichen Endkosten, aber geringeren Gesamtkosten

Was ist das Iterative Verfahren?
(BAB)

Bei den iterativen Verfahren werden die Verrechnungspreise, Gesamt- und Endkosten angenähert, die sich exakt nach dem Gleichungsverfahren ergeben.

Was ist das Kostenartenverfahren?

Beim Kostenartenverfahren werden die den innerbetrieblichen Leistungen direkt zurechenbaren Kosten (Sekundäreinzelkosten) kostenartenweise an die empfangenden Kostenstellen weitergegeben.

Das Kostenartenverfahren lässt sich durch Zurechnung der Sekundärgemeinkosten mittels Zuschlagsrechnung zum Kostenträgerverfahren ausbauen.
Die innerbetrieblichen Leistungen werden dann wie Kostenträger behandelt.

Bestimmung von Zuschlagssätzen

Im Anschluss an die innerbetriebliche Leistungsverrechnung
werden Zuschlagssätze bestimmt, anhand derer die Gemeinkosten der Endkostenstellen den Kostenträgern zugerechnet werden können.

i.d.R. Zuschlagssatz für jede Endkostenstelle

Zuschlagssatz = ges. Gemeinkst der Endkststelle / Zuschlagsgrundlage(i.d.R. EK)

Was sind Aufgaben der Kalkulation?

Im Rahmen der Kalkulation (Kostenträgerrechnung) werden letztendlich interessierenden Kalkulationsobjekten (Kostenträgern) Kosten zugerechnet.

-Planung:
Kalkulation von Selbstkosten als Grundlage der Preisbildung
Kalkulation von Selbstkosten zur Optimierung des Produktionsprogramms

-Steuerung:
Kalkulation von Herstellkosten als Grundlage der Kostenkontrolle
Kalkulation von Selbstkosten als Grundlage der Erfolgskontrolle

-Dokumentation:
Kalkulation von Herstellkosten als Grundlage für das externe Rechnungswesen
Kalkulation von Selbstkosten bei öffentlichen Aufträgen

Wie wird der Listenverkaufspreis ermittelt?

Selbstkosten
+ Gewinnaufschlag (in % der Selbstkosten)
= Barverkaufspreis
+ Skonto (in % des Zielverkaufspreises)
= Zielverkaufspreis
+ Rabatt (in % vom Netto-Listenverkaufspreis)
= Netto-Listenverkaufspreis
+ Umsatzsteuer (in % vom Netto-Listenverkaufspreis)
= Brutto-Listenverkaufspreis

Was sind Kostenträger?

Als Kostenträger werden diejenigen Kalkulationsobjekte bezeichnet, für deren Erstellung oder Bereitstellung die Kosten
letztendlich in Kauf genommen werden.

Was sind Grundformen der Kalkulation?

In Abhängigkeit von der Behandlung von Einzelkosten lassen sich
zwei Grundformen der Kalkulation unterscheiden, die auch kombiniert eingesetzt werden.

-Zuschlagskalkulation

- Divisionskalkulation

Wann werden die verschiedenen Kalkulationsverfahren angewendet?

Zuschlagskalkulation:
Einzelfertigung, z.B. Großanlage
Serienfertigung, z.B. Modelle einer Automarke

Divisionskalkulation:
Sortenfertigung, z.B. Bier
Massenfertigung, z.B. Strom, Wasser

Was ist die summarische Zuschlagskalkulation?

Bei der summarischen Zuschlagskalkulation werden die Gemeinkosten mittels eines einzigen Zuschlagssatzes verteilt.

Was ist die differenzierende Zuschlagskalkulation auf der Basis wertmäßiger Zuschlagsgrundlagen?

Bei der differenzierenden Zuschlagskalkulation auf der Basis wertmäßiger Zuschlagsgrundlagen werden die Gemeinkosten mittels mehrerer Zuschlagssätze verteilt.

• Differenzierte Bestimmung von Zuschlagssätzen für die Endkosten der Endkostenstellen
• Verwendung der Einzel- bzw. Herstellkosten als Zuschlagsgrundlage
• Bestimmung der Zuschlagssätze im Rahmen des Betriebsabrechnungsbogens

Die differenzierende Zuschlagskalkulation auf der Basis
von Lohneinzelkosten als Zuschlagsgrundlage,
insbesondere für Fertigungsgemeinkosten,
wird auch als Lohnzuschlagskalkulation bezeichnet.

Was ist die differenzierende Zuschlagskalkulation
auf der Basis mengenmäßiger Zuschlagsgrundlagen?

Die Verwendung mengenmäßiger Zuschlagsgrundlagen kann zu einer beanspruchsgerechteren Verteilung der Gemeinkosten beitragen.

• Geeignete Zuschlagsgrundlagen können z. B. aus Mengen-, Gewichts- oder
Volumeneinheiten, Fertigungsstunden oder Maschinenminuten abgeleitet werden.
• Mengenmäßige Zuschlagsgrundlagen sind insbesondere für die Verteilung der Endkosten der
Fertigungsstellen zweckmäßig.
• Die Zuschlagsgrundlagen werden auch als Bezugsgrößen bezeichnet, wenn diese als
Maßgrößen der Kostenverursachung interpretiert werden können (Bezugsgrößenkalkulation).
• Häufig werden mengen- und wertmäßige Zuschlagsgrundlagen nebeneinander verwendet.

Bei der Maschinenstundensatzkalkulation werden Kostenplätze abgegrenzt und die jeweiligen Maschinenlaufzeiten als Zuschlagsgrundlage verwendet.
Die Zuschlagssätze werden als Maschinenstundensätze bezeichnet.

Wie werden die Zuschlagskalkulationen beurteilt?

  • Die Zuschlagskalkulation nutzt die direkte Zurechenbarkeit von Einzelkosten.
  • Eine summarische Zuschlagskalkulation ist nur dann sinnvoll, wenn die Gemeinkosten einen nur geringen Umfang haben.
  • Eine differenzierende Zuschlagskalkulation mit wertmäßigen Zuschlagsgrundlagen ist problematisch, wenn die Zuschlagssätze eine bestimmte Größenordnung überschreiten. 
  • Die Verwendung mengenmäßiger Zuschlagsgrundlagen bietet sich insbesondere für die Verteilung von Fertigungsgemeinkosten an.

Was ist die einfach einstufige Divisionskalkulation?

Bei der einfachen einstufigen Divisionskalkulation ergeben sich die Selbstkosten einer Produkteinheit aus der Verteilung der gesamten primären Kosten auf die Produktionsmenge der Periode.

k= K / x

k= Selbstkosten der Produkteinheit
K= gesamte primäre Kosten der Periode
x= gesamte Produktionsmenge der Periode

Was ist die einfache mehrstufige Divisionskalkulation?

Bei der einfachen mehrstufigen Divisionskalkulation werden auf jeder Produktionsstufe die Herstellkosten (Material- und Fertigungskosten) pro gefertigter (Zwischen-) Produkteinheit ermittelt. Die Selbstkosten der Produkteinheiten entsprechen
den Herstellkosten zuzüglich einem Aufschlag für Verwaltungs- und Vertriebskosten.

Berechnung s. Skript

Was ist die Mehrfache mehrstufige Divisionskalkulation?

Bei der mehrfachen Divisionskalkulation wird die einstufige oder die mehrstufige Divisionskalkulation nebeneinander für verschiedene Produktarten verwendet.

Was sind Anwendungsbedingungen
der einfachen oder mehrfachen Divisionskalkulation?

1. Voraussetzung
Homogene Massenprodukte

2. Voraussetzung
Einstufige Fertigung

3. Voraussetzung
Keine Lagerhaltung

1+2+3: einstufige ggf. mehrfache Divisionskalkulation
1+2: zweistufige, ggf. mehrfache Divisionskalkulation
1: Mehrstufige, ggf. mehrfache Divisionskalkulation

keine: anderes Verfahren

Was ist die einstufige Divisionskalkulation mit Äquivalenzziffern?

Bei der einstufigen Divisionskalkulation mit Äquivalenzziffern werden die primären Kosten Produktarten mittels Äquivalenzziffern zugerechnet.
Daran anschließend erfolgt die Verteilung der Kosten auf die Produkteinheiten

Berechnung s. Skript

Was ist die mehrstufigen Divisionskalkulation mit Äquivalenzziffern?

Bei der mehrstufigen Divisionskalkulation mit Äquivalenzziffern werden die primären Kosten auf den verschiedenen Produktionsstufen mittels Äquivalenzziffern zugerechnet.

Wie wird die Divisionskalkulation bewertet?

-Divisionskalkulationen setzen keine Aufschlüsselung von Einzel- und Gemeinkosten voraus und erfordern nicht unbedingt eine Kostenstellenrechnung.
-Einstufige Divisionskalkulationen sind grundsätzlich nur einsetzbar, wenn es nicht zu Lagerbestandsveränderungen bei Zwischen- und Endprodukten kommt.
-Mehrfache Divisionskalkulationen sind grundsätzlich nur einsetzbar, wenn die Produkte unabhängig voneinander gefertigt werden.
-Divisionskalkulation mit Äquivalenzziffern führen zu brauchbaren Ergebnissen, wenn die
Äquivalenzziffern die tatsächliche Kostenverursachung widerspiegeln.

Was entsteht bei der Kuppelproduktion?

Bei der Kuppelproduktion entstehen zwangsläufig verschiedene Produktarten.

Was ist die Restwertrechnung?

Bei der Restwertrechnung werden die Produkte in ein Hauptprodukt und eine Reihe von Nebenprodukten unterteilt. Den Nebenprodukten werden Kosten in Höhe der für sie erzielten Erlöse zugerechnet (Kostentragfähigkeitsprinzip).

Was ist die Rechnung auf Basis technischer Maßstäbe?

Bei Rechnungen auf der Basis technischer Maßstäbe werden die Gemeinkosten anhand technischer Größen verteilt (Beanspruchungs- oder Durchschnittsprinzip).

Was ist die Marktwertrechnung?

Bei der Marktwertrechnung werden die Gemeinkosten auf der Grundlage der erzielten Erlöse verteilt (Kostentragfähigkeitsprinzip).