Internes Rechnungswesen

Internes Rechnungswesen - Uni Leipzig - 2. Semester

Internes Rechnungswesen - Uni Leipzig - 2. Semester

Tobias Warkentin

Tobias Warkentin

Kartei Details

Karten 115
Sprache Deutsch
Kategorie Finanzen
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 15.04.2014 / 22.03.2017
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Grundbegriffe der Kosten- und Erlösrechnung

Was sind Zurechnungsprinzipien?

Zurechnungsprinzipien legen fest, welche Kosten einem Kalkulationsobjekt zugerechnet werden.

- Kosten, die einem Kalkulationsobjekt direkt zugerechnet werden können, sind Einzelkosten.

- Echte Gemeinkosten können einem Kalkulationsobjekt dagegen nicht nicht direkt zugerechnet werden, weil sie von mehreren Kalkulationsobjekten gemeinsam verursacht worden sind.

--> Unechte Gemeinkosten des Kalkulationsobjekt sind prinzipiell Einzelkosten, aber die Zuteilung wäre zu aufwendig.

Zuordnungsprinzipien

Was ist das Kausalprinzip?

Nach dem Kausalprinzip werden einem Kalkulationsobjekt alle Kosten zugerechnet, die in einem kausalen (Ursache-Wirkungs)Zusammenhang zu diesem Kalkulationsobjekt stehen.

Ohne das Kalkulationsobjekt wären die Kosten nicht angefallen.

 

Kalkulationsobjekt: Produkteinheit   --> Kosten: MEK

                              Instandhaltung                      externe Wartungskosten

Zuordnungsprinzipien

Was ist das Finalprinzip?

Mittels des Finalprinzips werden Kalkulationsobjekten auf möglichst nidriger Hierachieebene Kosten zugerechnet, die in eimem finalen (Mittel-Zweck)-Zusammenhang zu diesen Kalkulationsobjekten stehen.

Die Kosten werden für das Kalk.Objekt in Kauf genommen.

 

Kalkulationsobjekt: Produktgruppe   --> Kosten: gemeinsamer Vertrieb der Produktarten

                               Kostenstelle                          Gehalt des Kostenstellenleiters

Was sind Verteilungsprinzipien?

Mit Hilfe der Verteilungsprinzipien werden die übergeordneten Kalkulationsobjekten zugeordneten Kosten auf untergeordnete Kalkulationsobjekte verteilt.

Was ist das Beanspruchungsprinzip?

Die Verteilung der Kosten basiert auf mengenmäßigen Schlüsselgrößen, die die Ressourcenbeanspruchung des Kalkulationsobjektes wiedergegeben.

 

Bsp.: Insgesamt fallen Rüstkosten von 1200€ an. Auftrag A macht 3, B 2 und C 5 Rüstvorgänge erforderlich.

Was ist das Tragfähigkeitsprinzip?

Die Verteilung der Kosten basiert auf absatzpreisabhängigen Schlüsselgrößen.

Bsp.: Produktart 1 erzielt Gesamterlöse von 120€, P2 von 240€ und P3 von 60€. Die Kosten des gemeinsamen Vertriebs betragen 35€

Was ist das Durchschnittsprinzip?

Die Verteilung der Kosten basiert auf anderen mengen- oder wertmäßigen Schlüsselgrößen.

Bsp.: Die Miete für das Verwaltungsgebäude beträgt 36000€. In dem Gebäude sind die Finanzabteilung auf 440qm, das Controlling auf 220qm und die Perso auf 330qm untergebracht.

Was sind Kosteneinflussgrößen?

Die Kosten eines Kalkulationsobjektes hängen von Kosteneinflussgrößen (=Kostentreiber) ab.

  • Beschäftigung (Maschinenstd, Leistungsabgabe, Ausbringungsmenge)
  • Faktorpreise (Rohstoffpreis, Lohnniveau,  Investitionsgüterpreis)
  • Faktorqualität (Arbeitsproduktivität, Rohstoffqualität)
  • Produktionsprogramm (Produktarten, -varianten, Fertigungstiefe)
  • Betriebsgröße (Beschäftigtenzahl, Gesamtumsatz, Niederlassungen)

 

Formel:
Nutzkosten
Leerkosten
Stückdeckungsbeitrag

Nutzkosten: KN= KF * (x/xmax)

Leerkosten: KL = KF - KN

Stückdeckungsbeitrag: d = p - kv(x)

Was ist die Fristigkeit von Kostenfunktionen?

Die Fristigkeit der Kostenfunktion gibt an, wie schnell die Kosten auf Bezugsgrößenänderungen reagieren.

Was ist der Zusammenhang von Kosten und Kapazität?

In der längerfristigen Betrachtung muss der Auf- und Abbau von Kapazitäten berücksichtigt werden.

Was sind die Aufgaben der Kostenartenrechnung?

Im Rahmen der Kostenartenrechnung werden die primären Kosten strukturiert erfasst.

Aufbau:

  • Erstellung eines Kostenartenplans
  • Artenweise Erfassung derk primären Kosten
  • Ggf. weitergehende Strukturierung der primären Kosten in EK und GK

Was sind primäre Kosten?

Primäre Kosten resultieren aus dem Verbrauch von Gütern, die das Unternehmen von aussen bezieht.

Einordnung der Kostenartenrechnung

Kostenartenrechnung: Erfassung & Strukturierung der Kosten

--> ggf. Kostenstellenrechnung: Zurechnung der Kosten zu Kostenstellen; Verrechnung von Kosten unter Kostenstellen
--> ggf. Prozesskostenrechnung: Zurechnung der Kosten zu Prozessen
 

--> Kostenträgerrechnung; Zurechnung der Kosten zu Kostenträgern

Was sind mögliche Gliederungskriterien für Kosten?

Einteilung nach:

  • Art der verbrauchten Güter (Material-, Personalkst
  • betriebliche Funktion  (Beschaffungskosten. Vertriebskst)
  • Art der Zurechnung (EK, GK)
  • Verhalten bei Beschäftigungsänderungen (variable Kosten, fixe Kosten)
  • Art der Kostenerfassung (aufwandsgleiche Kosten, kalkulatiorische Kosten)
  • Herkunft der verbrauchten Güter (primäre, sekundäre Kosten)

Was ist der Kostenartenplan?

Der Kostenartenplan ist das Organisationsmittel zur systematischen Erfassung und Abgrenzung der primären Kosten.

Wie hängen Kostenartenrechnung und Finanzbuchhaltung aufeinander auf?

Die Kostenartenrechnung baut in der Regel auf den Daten der Finanzbuchhaltung auf.

Was sind Materialkosten?

Materialkosten beziehen sich auf den Einsatz von Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen.

Arten der Erfassung von Verbrauchsmengen

  • Skontrationsrechnung (Verbrauch = Summe der Abgänge)
  • Befundrechnung (Verbrauch= AB+Zugänge - EB)
  • Rückrechnung (Verbrauch=Verbrauch pro Produkteinheit * Produkteinheiten)
  • Schätzung (Verbrauch = Summe der Zugänge)

Was ist Einzelbewertung?

Eine Einzelbewertung des verbrauchten Materials ist nur bei getrennter Lagerhaltung oder Kennzeichnung des Materials möglich.

Einfache , gewogene und gleitende Durchschnitsbildung

Einfacher Durchschnittspreis =
Einkaufspreise/Anzahl Einkäufe

Gewogener Durchschnittspreis =
(bewerteter AB + Zugänge)/(Menge AB + Menge Zugänge)

Gleitender Durchschnittspreis =
Summe des bewerteten Lagerbestands/Lagerbestandsmenge
 ! für jeden Abgang neu berechnen !

Wie wird der Verbrauch nach dem FIFO bzw. dem LIFO Verfahren bewertet?

FIFO:
Verbrauch wird mit dem ältesten im Lager liegenden Materialien bewertet
Das Zuerst zugegangene Material wird zuerst verbraucht.

LIFO:
Verbrach wird mit den jüngsten im Lager liegenden Materialien bewertet.
Das zuletzt zugegangene Material wird zuerst verbraucht.

Was sind Personalkosten?

Personalkst entstehen für eingesetzte Arbeitsleistungen

  • Löhne (Arbeiter; Verrechnung als EK oder GK)
  • Gehälter (Angestellte; idR GK)
  • Kalk. Unternehmerlohn (für Gesellschafter von Personengesellschaften; Grundlage=vergleichbare Gehälter)
  • Lohnnebenkosten (gesetzl, freiweillig Sozialkst)
  • sonstige Personalkosten

Welche Lohnformen gibt es?

  • Zeitlohn
  • Akkordlohn (Geld- , Zeitakkord)
  • Prämienlohn

Was sind Betriesbmittelkosten?

Betriebsmittelkosten resultieren aus der Nutzung von Betriebsmitteln.

Leistungsabhängige Abschreibung

Abschreibung = (AK - VP) * anteilig verbrauchte Menge

Lineare Abschreibung

Abschreibung = (AK - VP) * anteilige Nutzungsdauer

Geometrisch degressive Abschreibung

Prozentsatz = 1 - Nutzungsdauerwurzel(VP/AK)

Arithmetisch degressive Abschreibung / Digitale Abschreibung

d = (2*(AK-VP)) / (ND*(ND+1))

a1= ND * d

at = at-1 -d

Bilanzielle und kalkulatorische Abschreibung

Zweck:  B=True and Fair View     K=Abnahme des Nutzungspotenzials

Ausgangsbasis:  B=AK/HK    K=Anschaffungs-, Tages, Wiederbeschaffungs-, Verrechnungspreis; HK, Selbstkst

Nutzungsdauer:  B=Aus AfA Tabelle      K= wirtschaftl. ND

Abschreibungsverfahren:   B= nach gesetzl. Vorschriften         K=nach angenommener Nutzungspotenzialabnahme

Restwert:     B= meist unberücksichtigt                K= berücksichtigt

Was sind Kapitalkosten?

Kapitalkosten entstehen infolge der Bindung von Kapital im sachzielnotwendigen Vermögen.

Was ist das Restbuchwertverfahren?

  • Verzinsung des durchschnittlich in der Periode gebundenen Kapitals
  • Höhe der Kapitalkosten ist abhängig vom Alter der Anlagen
  • Vorteil: Annähernd korrekte Verzinsung des gebundenen Kapitals
  • Nachteil: Kalkulationsergebnisse abhängig vom Alter der Anlagen

Berechnung:

((Abschreibungsjahr+Vorjahr) / 2) * Kapitalkostensatz

Was ist das Durchschnittswertverfahren?

  • Verzinsung des während der Nutzung durchschnittlich gebundenen Kapitals
  • Höhe der Kapitalkosten ist unabhängig vom Alter der Anlagen
  • Vorteil: Kalkulationsergebnisse unabhängig vom Alter der Anlagen
  • Nachteil: Keine korrekte Verzinsung des gebundenen Kapitals

Berechnung:

((Anfangswert + Restbuchwert letztes Jahr) / 2) * Kapitalkostensatz

Wie wird der Kapitalkostensatz bestimmt?

Ermittelt als gewogenes Mittel aus Fremd - und Eigenkapitalkostensatz (WACC)

k= (EK / EK+FK) * ek + (FK / EK+FK)*fk * (1-s)

 

ek = Eigenkapitalkostensatz
fk = Fremdkapitalkostensatz
s = Steuersatz

Wie wird der Eigenkapitalkostensatz (ek) ermittelt?

ek = r + (u-r) * ß

r = risikoloser Zinssatz
u = Erwartete Rendite des Marktportefeuilles
ß = Betafaktor

Sepzielle unternehmerische Wagnisse

Beständewagnis

Verrichtung, Schwund, Wertminderung, von Werkstoffen sowie Zwischen- und Endprodukten

Sepzielle unternehmerische Wagnisse

Arbeitswagnis

Ausfall von Arbeitsleistung, z.B. durch Krankheit von Arbeitnehmern

Sepzielle unternehmerische Wagnisse

Anlagenwagnis

Verrichtung, Schwund, Wertminderung von Betriebsmitteln

Sepzielle unternehmerische Wagnisse

Produktionswagnis

 

Fertigung, Entsorgung, Nachbearbeitung von fehlerhaften Produkten (Ausschuss)

Sepzielle unternehmerische Wagnisse

Forschungs- und Entwicklungsprojekte

 

Fehlgeschlagene Forschungs- und Entwicklungsprojekte