Informationsverwaltung Grossenbacher
Auswählen, Bestellen, Aktenführung, Überlieferungsbildung, Archivalienarten, Ordnungssysteme und Erschliessungsverfahren Teil 1-5, Erschliessen im Archiv, Aufbewahren und Erhalten Teil 1-3, Recherchekonzepte Teil 1-3, Benutzung Archiv, Recherch. & Fragen
Auswählen, Bestellen, Aktenführung, Überlieferungsbildung, Archivalienarten, Ordnungssysteme und Erschliessungsverfahren Teil 1-5, Erschliessen im Archiv, Aufbewahren und Erhalten Teil 1-3, Recherchekonzepte Teil 1-3, Benutzung Archiv, Recherch. & Fragen
Set of flashcards Details
Flashcards | 257 |
---|---|
Language | Deutsch |
Category | Career Studies |
Level | Vocational School |
Created / Updated | 02.06.2015 / 20.04.2017 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/informationsverwaltung_grossenbacher
|
Embed |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/informationsverwaltung_grossenbacher/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
Geschichte des Films
· Im 17. Jahrhundert: Laterna magica (Zauberlaterne) à Gerät, das eine Reihe von Bildern (auf Glasplatte gemalt) ähnlich einem Diaprojektor an Wand werden. Musste manuell bewegt werden.
· Im 19. Jahrhundert entwickelte sich mit Fotografien heutiger Film.
1877: galoppierendes Pferd mit 24 Kameras versetzt aufgenommen à Reihenbild (E. Muybridge)
· 1888: Reihenfotografien auf Rollfilm (Zelluloidfilme) in schneller Abfolge über Zahnrad am Objektiv vorbeigeführt und belichtet (T. Edison). à Guckkasten. Über Linse reinschauen und an Kurbel drehen.
· 1895: erstes Abspielgerät (Projektionsapparat) von Brüdern Lumière à Väter des Films
Filmstreifen am Rand gelöchert
16 Bilder/Sekunde (Bildfrequenz)
Bild wird während Transportphase verdunkelt und während Wiedergabe/Projektion belichtet
1895: Geburtsstunde Kino
· Erste Kinos nach 1. Weltkrieg, erste Filme: ca. 20 min.
· Zuerst schwarz-weiss, dann handkoloriert (jedes Bild einzeln)
1912: erste Farbfilme
· 1906: Acetatfilm löst Nitratfilm (sehr explosiv) ab
1950: Polyesterfilm
· Später: computergenerierte Spezialeffekte
· Seit 2005: Filme werden direkt ab Server auf Kinoleinwand projiziert.
Formate für Bild und Ton (Film)
Seit Edison: 35mm-Film = Standardformat
Seit 1920er: 16mm-Film = für Amateurfilmer
Seit 1965: Format Super 8 = für Heimgebrauch (heute v.a. für Kunst- und Experimentalfilme)
Für Tonbegleitung benutzte man zuerst Grammophon, das parallel zum Film lief.
1922: Synchronisierung Bild und Ton àLichttonaufzeichnung. Verlauf des Schallpegels wird auf Filmstreifen fotografisch abgebildet à durchleuchtet und in Schall umgewandelt
Mikroformen (Film)
Seit Mitte 19. Jahrhundert
Dokumente kopieren (gute Qualität) und platzsparend und lange aufbewahren
Durch Fotografie verkleinern, ohne das Infos verlorengehen. (8-, bis 25-fache Verkleinerungen)
Bis zu 500 Jahre haltbar (bei guter Lagerung und ohne Farbfotos)
· Mikro-Rollfilm 35mm (Spulen/Kassetten)
· Mikro-Rollfilm 16mm (Spulen/Kassetten)
· Mikrofiche
· Mikrofilm-Lochkarte
COM (Computer-Output on Microfilm) = Computerdaten auf Mikrofilm belichten
Master-Exemplar (negativ) = zur Herstellung weitere Kopien
Im Archiv werden drei Exemplare eines Mikrofilms hergestellt:
· Archivmaster: negativ, qualitativ bestes Exemplar, sicher gelagert, nur einmal verwendet (Printmaster)
· Printmaster: erste Kopie, negativ, zur Herstellung von Benutzungskopien
· Benutzungskopie: positiv, wird Benutzer vorgelegt, muss ersetzt werden, da durch Lesegerät
Beschädigt
Sicherungsverfilmung: Wertvolle Dokumente, speziell geschützte Räume (Kulturschutz-Bunker), im Falle einer Katastrophe
Schutz- oder Gebrauchsverfilmung: Bedrohte Dokumente verfilmen und Benutzern nur noch Mikrofilm vorlegen à Schutz der Originale
Ersatzverfilmung: Platz sparen: Vernichtung Originale (nicht wertvoll)
Bestandeserhaltung von Foto und Film
Zuerst: V.a. Glasplatten
· 1890-1950: Nitrofilm (Cellulosenitrat): hochexplosiv, leicht brennbar (sogar unter Wasser) und tödliche Dämpfe à Gefahr für Archiv
· 1920 bis heute: Celluloseacetat. Nicht brennbar à Sicherheitsfilm. Bei zu feuchter Lagerung à Essigsäure die Film zersetzt. Riecht.
· Auch heute: Polyesterfilm. Besonders unempfindlich. Brennt nicht.
Aufbewahren und Schäden
Kühler und trockener als Papier: unter 16°C, 30-35% RF
Farbfotografien: 13°C, 25-30% RF
Keine Temperaturschwankungen à Kondenswasserbildung
Zu hohe Temperaturen à beschleunigen chemische Reaktionen
Zu tiefe Luftfeuchtigkeit à Versprödung
Zu hohe Luftfeuchtigkeit à Ablöseprozesse, Verklebungen, Verziehungen, Oxidationen (Verbleichen/Verfärben) und Mikroorganismen
· Mechanische Schäden: Risse, Kratzer, Glasbruch etc. à schlechter Umgang/Lagerung
· Biologische Schäden: Schimmelpilz, Insektenfrass, Nagetiere à erhöhte Luftfeuchtigkeit
· Physikalische Veränderungen: Schrumpfung, Verwölbung àunsachgemässe Lagerung
· Chemische Schäden: Veränderung der Substanz, unvermeidbar à Fotochemisches Filmmaterial ist chemisch instabil. Verlangsamen durch richtige Lagerung
Fotos NICHT übereinanderstapeln à Verklebung durch Gelatineschicht. Horizontal in säurefreien Hüllen lagern (auch Diapositive und Negative)
Glasplatten vertikal lagern.
Archivbehältnisse sollten licht- und staubdicht sein.
Sonnenlicht sehr schädlich à Ausbleichen (UV-Strahlen) und Gelbstich (Infrarot)
Farbfilme verbleichen aber sowieso
Rollfilme nur locker auf Spule wickeln (Verhinderung temparaturwechselbedingte Spannungen), lose Seitenlagerung.
Mikrofiches nicht dicht an dicht lagern (Verklebung)
Offene Behältnisse, damit Luft zirkulieren kann à Voraussetzung: staubfreie Umgebung
Silberfilm: sehr archivtauglich
Celluloseacetat: zerfallen schneller
Ton und Video: Tondokumente (Technik der Tonaufnahme und -wiedergabe)
Aufzeichnung und Wiedergabe von Schall.
Technischer Vorgang: akustische Schwingungen werden in elektrische Signale umgewandelt (mit Mikrofon) und in analoger/digitaler Form auf Trägermedien gespeichert
Amplitude: Stärke des Ausschlags der Schwingung. Je grösser, desto lauter. Masseinheit = Dezibel dB
Frequenz: Anzahl der Schwingungen in einer Sekunde. Je schneller, desto höher Ton. Masseinheit = Hertz (1 Hertz = 1 Schwallwelle/Sekunde) Schwingungen über 20‘000 Hertz = Ultraschall
Verschiedene Speicherarten:
· Mechanisch (Schallplatte, Rillen in Walzen)
· Fotografisch (Lichttonspur beim Film)
· Magnetisch (Tonband)
· Optisch (CD)
Beim Abspielen: umgekehrter Prozess à Lautsprecher wandelt elektrisches Signal in Schwingungen um.
Geschichte und Entwicklung (Ton)
Bereits im Mittelalter: Zahnradkonstruktionen (Vorläufer Drehorgel und Musikdose)
Ab 1850: Nadeltonverfahren (mechanische Methode). Verlauf des Schalldrucks wird mit Stichel in einen Träger eingeritzt. Zum Abspielen dient Nadel à diese erzeugt mechanische Schwingungen. Bsp.: Schallplatte.
mechanische Speichermedien (Ton)
· Phonautograph: älteste Tonaufnahme (1806). Schweinsborste vibrierte auf russgeschwärzter Walze. Diente zum Zeigen, wie Schallschwingungen aussehen.
· Phonograph: erste praxistaugliche Tonaufnahmen (Edison, im Jahr 1877). Walze, mit Wachspapier beschichtet. Mittels Stichel wurden Schallschwingungen eingeritzt (vertikal). Verbesserungen durch Zinnfolien, Silber-, Gold- oder Platinlegierungen statt Wachs.
· Schallplatte: 1887. Horizontale Bewegungen. Schallschwingungen auf Platte eingeritzt àSpiralförmige Rille. Zum Abspielen à Grammophon (1895). Für Musikalisches. Walzen immer noch im Gebrauch für Gesprochenes.
o Schellackplatte: Naturprodukt. 25-30 cm. 3 Min. Spielzeit.
o Vinylplatte: Günstiger. Kunststoff. Schmalere Rillen möglich à 25 Min. Spielzeit.
magnetische Speichermedien
Basis-Technologie: Audio-Bereich, Video-Bereich, Computer-Bereich (Diskette, Festplatte)
Magnetschicht auf Träger à Einzelne Magnetpartikel (Stäbchen)
Durch äusseres Magnetfeld werden Teilchen in verschiedene Richtungen ummagnetisiert. à unterschiedliche Muster der Magnetisierung à diese werden gespeichert
· Drahttongerät: 1890. Speicherung von Tönen auf Stahldraht à Telegraphon.
· Spulentonband: 1934. Auf Flexiblem Magnetband. Eignet sich zum Zusammenschneiden. Im Professionellen Bereich. Nicht archivtauglich (geklebte/geschnittene Bänder).
· Tonbandkassetten: Einfache Handhabung à Amateurbereich. 1960er. Niedrige Kosten.
· DAT (Digital Audio Tape): 1980er. Im Profibereich. Sicherheitsträger im Archiv: Klangqualität besser.
optische Speichermedien
Tonbänder abgelöst. Titel lassen sich direkt anwählen. Informationen mittels Laserstrahl auf Medium angebracht und gelesen. Lesen nur mit digitalen Techniken. CDs = Digitalmedien.
· Audio-CD: Ende 1982.4 Schichten:
o Farbschicht (Cover, Label)
o Schutzschicht aus Plastik/Lack
o Zwischenschicht aus Metall (Aluminium), reflektiert Laserstrahl
o Trägerschicht aus Kunststoff, dort sind Infos eingepresst (Spiralförmige Spur)
Laserstrahl liest Schicht, wird von Zwischenschicht zurückreflektiert und vom Spieler gelesen. CD muss dabei rotieren.
· Mini-Disc: 1993. Magnet-optisches System: magnetisierbare Schicht à Polarität bei Erwärmung (mit Laserstrahl) veränderbar. Informationen können wieder gelöscht werden.
Video
Viedo = ich sehe
In Anknüpfung auf Fernsehtechnik wird Bild fortlaufend in elektrische Signale umgewandelt à es entstehen Spannungswerte. Diese werden auf Videoband aufgezeichnet. à elektrisches Signal wird in magnetisches Feld umgewandelt und auf Magnetband aufgebracht.
1956: die ersten Geräte zur Aufzeichnung.
Keine Entwicklung nötig (wie z.B. beim Film)
Filme konnten gelöscht und Bänder wiederverwertet werden (bei Film nicht)
1958: Erste Viedo-Recorder
1970: Erste Kassette (VCR)
· VHS (Video Home System): brauchen eigene Abspielgeräte
· DVD (Digital Versatile Disc): 1995. Optisches Prinzip. Bei DVD sind Vertiefungen der Spirale kleiner à mehr Speicherplatz. Kann auch doppelseitig beschrieben werden. Neuer Laserstrahl (Orange-Rot). CD-ROM kann deshalb nicht für DVD verwendet werden.
· Blu-ray Disc: 2008. Grössere Speicherkapazität. Höhere Auflösung.
Bestandeserhaltung Schallplatten
Nicht stapeln.
In weichmacherfreien Hüllen.
19°C und 40% RF.
Wärme à Wellungen/Verspröden
Wasserdampf à Zersetzungen
Lichtschutz
Staubfreie Umgebung, denn Schallplatte = elektrostatisch aufgeladen und zieht Staub magnetisch an
Hautkontakt vermeiden à nur am Rand anfassen
Nicht zu oft abspielen à Rauschen ; dann auf DAT aufzeichnen
Magnetmedien Bestandeserhaltung
Unter 17°C und bei 30-50% RF
Hohe Temperaturen: Verspröden
Kein Tageslicht.
Staubfrei.
Nicht in der Nähe von Magnetfeldern. à Kopiereffekt (Beeinflussung von Magnetträgern auf magnetisierte Nachbarschichten à jährliche Umspulung
Optische Medien Bestandeserhaltung
Haltbarkeit sehr verschieden
Unter 20°C, 20-50% RF
Aufrecht aufbewahren à Plastik-Boxen
Nur am Rand/in der Mitte berühren.
Keine Klebeetiketten verwenden
DVD für Archivierung ungeeignet
digitale Datenträger: analog und digital
Eine Einteilung der Medienwelt in rein analog oder rein digital ist unmöglich, der Mensch verarbeitet immer nur analoge Reize als Empfänger der Signale. Digitale Vorgänge finden innerhalb der EDV-Kommunikation statt, irgendwann müssen diese wieder in analoge Werte umgesetzt werden. Digitale Informationen können wir nicht direkt, nur mithilfe einer Maschine wahrnehmen.
Analogsignal: Signal, dessen stärke jeden Wert zwischen Minimum und Maximum wahrnehmen kann.
Digitalsignale: Zahlenfolgen, abgeschlossen und nicht miteinander verbunden. Diese digitalen Signale beruhen heute auf dem Binärsystem mit zwei Werten 0 und 1. Es werden also alle Daten als Folge von Nullen und Einsen dargestellt, damit einfach und zuverlässig gespeichert und durch Computer maschinell bearbeitet werden können.
Eigentlich sind es aber keine Nullen und Einsen, sondern immer zwei Zustände bsp.:
Spannung-keine Spannung
Strom-kein Strom usw.
Die kleinste Einheit im Binärsystem ist das Bit (binary digit=Binärziffer), es hat entweder den Wert 0 oder 1.
8 Bit ergeben ein Byte. Pro Byte wird ein Zeichen codiert. Mit einem Byte kann man 256 Dinge nummerieren. Wenn diese Zahlen weitererhöht werden, kann man Kilobytes, Megabytes, Gigabytes und Terabytes (Speicherkapazitäten) berechnen.
Datenträger und Speichermedien (digit. Datenträger)
Es gibt viele Möglichkeiten, Daten zu speichern. Speicher unterscheiden sich im Preis, der Kapazität, der Übertragungs- und Zugriffsgeschwindigkeit, Ausbaufähigkeit und Zuverlässigkeit.
mechanische Speichermedien (digit. Datenträger)
Lochkarten und lochkartenähnliche Systeme wurden ab etwa Mitte 18. Jh. Im Bereich der Automatisierung und Datenverarbeitung verwendet. Man brauchte sie um wiederkehrende Abläufe zu wiederholen. Drehorgeln sind oft heute noch mit Lochkarten gesteuert. Dieses Lochkartenformat war später im Computerbereich weitverbreitet. Diese Lochkarte ist ein rechteckiger dünner Karton mit gewisser Länge und Breite, worein in vorgegebene Positionen Löcher hineingestanzt werden, um eine Folge von Zeichen (Zeile Text z.B.) zu codieren. Im 20. Jh. Wurden Computer entwickelt, die Lochkarten wurden dann Medium zur Programmeingabe und Datenspeicherung.
Magnetspeicherung digitaler Daten
Diese Speicherung verdrängte die Lochkarte als Speichermedium. Man setzte dann zuerst Magnetbänder und Spulen, später Disketten und Festplatten ein.
Diskette: magnetischer Datenträger, der zur Datenspeicherung verwendet wurde. Flexible Kunststoffscheibe (floppy = floppy disk), mit einem magnetisierbaren Material beschichtet und zum Schutz in einem Kunststoffgehäuse verpackt wird. Sie verfügen ausserdem über einen Schreibschutz, der sich an- und abschalten lässt.
Festplatten: Festplattenlaufwerk, Festplatte, HD oder Hard Disk, mechanisches Speichermedium, welches Daten auf die Oberfläche einer rotierenden Scheibe schreibt. Grosser Speicherplatz, schneller Zugriff und geringe Kosten = wichtigstes Massenspeichergerät
elektronische Datenträger
Verwenden Halbleiterelemente (Bestandteile aus Elektrotechnik) zur Datenspeicherung.
Bsp.Chipkarten (VISA, EC), Flash-Speicher (Foto-Speicherkarte, USB-Sticks), Halbleiterspeicher (RAM), Transponder (RFID).
Erhaltung digitaler Daten
Der Verlust der digitalen Daten unterscheidet sich vom Zerfall analoger Daten: Letztere zeigen Qualtitätsverschlechterungen, die durch optimale Lagerung nicht aufgehalten aber verlangsamt werden kann. Bei den digitalen gespeicherten Informationen ist entweder lesbar und weist keinen Qualitätsverlust auf oder die Information ist unlesbar und verschwunden. Aus Sicht der Bestandeserhaltung gibt es ein besonderes Merkmal: digitale Daten sind unabhängig vom Träger. Sie haben einen Träger, jedoch lassen sie sich verlustfrei vervielfältigen. Daher ist das Ziel der Bestandeserhaltung nicht die Erhaltung des Trägers, sondern die langfristige Aufbewahrung der Daten. Speichermedien haben nur eine kurze Haltbarkeit. Magnetische und optische Speicher können schon nach wenigen Jahren Daten verlieren, sie müssen also immer wieder überprüft und umkopiert werden. Das grösste Problem bei der Archivierung digitaler Daten ist die Schnelllebigkeit der Informatikbranche, wo immer wieder neue Hard- und Software produziert wird. Man rechnet mit einer Lebensdauer von 5-7 Jahren, d.h. die gespeicherten Daten werden unlesbar, weil die Systemwechsel so schnell sind. Daher muss man die Datenbestände immer wieder auf die aktuellen Systeme konvertieren. Dazu sollte man Datenformate verwenden, deren Standard offen gelegt ist. Bei der Migration auf neue Datenformate ist ein gewisser Informationsverlust nicht zu vermeiden.
Konvertierung
Heisst das Überführen einer Dateiform oder von einem Format in ein anderes, wobei nur die Form und nicht die Inhalte verändert werden. Es existieren versch. Arten von Konvertierung, für uns sind folgende von Bedeutung:
Formatkonvertierung: Wechsel von einem Dateiformat in ein anderes, z.B. Format Textverarbeitungsdokument in Format einer anderen Textverarbeitung geändert.
Medienkonvertierung: Wechsel von einem Speichermedium auf ein anderes. Man braucht die entsprechende Hardware und ein Konvertierungsprogramm.
Diese beiden sind für uns von Bedeutung.
Es gibt dann noch:
Datenkonvertierung: Veränderung der Art der Datendarstellung, z.B. Konvertierung von einer binären zu einer dezimalen Zahlendarstellung. Manchmal von Hand durchgeführt.
Softwarekonvertierung: Änderung oder das Übertragen eines Programms, welches für einen best. Computer entworfen wurde, auf einen anderen Computer.
Systemkonvertierung: Wechsel von Betriebssystem auf anderes.
Umkopieren (Medienkonvertierung)
Lebenszeit von Magnetmedien im Vergleich mit Papier bescheiden. Auch wenn die Lebensdauer unterschiedlich angegeben wird, kommt man an den Punkt, wo man die Daten umkopieren muss, um die Daten zu retten. Trotz aller vorsorglichen Massnahmen lässt sich die Demagnetisierung der Medien nicht verhindern. Bei jedem Abspielen wird magnetisches Material entfernt, Informationen gehen verloren. Alterungsbedingte Demagnetisierung, Verschleiss und lagerungsbedingte Schäden lassen bei der Wiedergabe Aussetzer im Ton oder Löcher im Bild auftreten. Mechanische Störungen (Zugspannung, verklemmte Rolle) führen zu Schäden wie Bandsalat oder Reissen des Bandes. Das Lebensalter wird auch durch die technologische Veralterung stark begrenzt, z.B. Format wird nicht mehr unterstützt oder Abspielgeräte lassen sich nicht mehr erneuern (defekt). Solche Abspielgeräte sollte man also mit archivieren. Das Umkopieren folgt auf digitaler Basis, z.B. bei Ton um die Qualität zu stabilisieren. Analoge Aufzeichnungen nehmen mit jeder Kopierung an Qualität ab. Digitale jedoch haben keinen Qualitäsverlust.
Digitalisierung von Bild und Ton
Computer zerlegt Bild rastermässig in Bildpunkte (Pixel), über dieses Bild wird also ein imaginäres Gitter gelegt. Aus jedem Quadrat darin, wird ein Pixel mit bestimmten Farb- und Helligkeitswert errechnet. Anzahl Pixel gibt die Auflösung in Inch. Damit errechnet man den Speicherplatz von Bildern. Daneben ist die Farbtiefe von Bedeutung. Diese wird nach einem Farbsystem gesteuert. Jeder Farbpunkt besteht aus drei Punkten, rot, grün, blau, mit versch. Intensitäten, die sich zu einem Punkt mischen.
Töne sind Schwingungen im hörbaren Frequenzbereich, deren Lautstärke sich ändert. Analoge Signale, als Welle darstellbar, Computer muss Töne in Einzelteile umsetzen.
Titelsuche (Bibliographieren)
Suche: Bibliographische Ermittlung eines bestimmten Titels / Literaturangabe
Zweck: Überprüfung des vorliegenden Titelzitats
Literatursuche / - recherche (thematische oder sachliche Literatursuche)
Suche: Thema, Sachgebiet, Retrospektiv (länger zurückliegender Zeitraum)
Wichtige Punkte: Was?, Einführung, Grundlegendes, Populärwissenschaftliches, Wissenschaftliches?, Erste Orientierung oder umfassende Information? Dokumentationseinheiten? (Relevanz, Vollständigkeit der Treffer)Zeitraum der Literatur?Sprache? Termin? Form?
Allg. Suchfunktionen
Rechtschreibung, Umlaute, Gross / Kleinschreibung
Trunkierungen / Maskierungen
Ermittlung verschiedener Formen: *, ?, #
->Wortzusammensetzungen, Wortendungen, Pluralformen usw.
Endtrunkierung (fisch*) =rechts
Anfangstrunkierung (?gymnasium) =links
Maskierung (do?ument)
Indexfunktionen (Browse)
ABC, Nummerische Suchbegriffliste -> an best. Stelle aufschlagen und vor/zurückblättern (browsing)
è Personenindex, Titelindex, Schlagwort- bzw. Stichwortindex, Körperschaftsindex
Trefferanzeige
Kurzformat Verfasser, Sachtitel, Jahr, Signatur
Vollformat vollständige Titelaufnahme (versch. Anzeigen: MARC usw.)
Catalog Enrichment (Kataloganreicherung) -> + Inhaltsverzeichnis, Inhaltsangaben/Abstract, Rezensionen, Abbildungen usw.
Ähnlichkeitssuche -> Bsp. Schreibfehlerkorrektur, ähnliche Begriffe.
Hypertextverlinkung -> externe Daten/Informationen, Bsp. Volltexte usw.
Suchfunktionen bei der Titelsuche
Titelrecherche -> Titel
Literaturrecherche -> Inhalt
Freitextsuche (mit Titelstichwörtern) mit Wörtern (Ausnahme Stoppwörter (Artikel, Präpositionen, Konjunkturen)). Achtung: keine unspezifischen Wörter verwenden!
Phrasensuche (=Titelanfang) sofern der Titelanfang bekannt ist. Achtung: Mit Endtrunkierungen kann am besten recherchiert werden.
Weitere Suchmöglichkeiten: Verfasser-/Personennamen, Körperschaftsnamen, Erscheinungsjahr, Erscheinungsort, ISBN / ISSN, Signatur, Medienart, Dokumententyp, Sprache
Suchfunktionen bei Literatrusuche (Sachrecherche)
Freitextsuche mittels Schlagwörter bzw. Schlagwortketten oder Stichwörtern
Achtung: Stichwörter sind nur dann Sinnvoll, wenn sie Katalogisate nicht mit Schlagwörtern erschlossen sind.
Notationen (Systemstellen) -> Hierarchische Gliederung
Dokumentationsstellen
o Literaturdatenbanken (Literaturhinweisbanken, bibliografische Datenbanken, Zitate) -> meist unselbständige Literatur
o Faktendatenbanken (Sachverhalte, Tatbestände, Befunde, Statistiken, Firmeninformationen, Zahlenwerte usw.)
o Volltextdatenbanken (ganze Artikel)
o Bilddatenbanken (Bildmaterial)
Geschichtliches (Recherchekonzepte)
Datenbankenanfänge in den 60er Jahren. Zuerst nur Literaturnachweise, dann ab 80er Jahren Volltexte und Fakten. Erst staatlich, heute mehr privatwirtschaftliche Organe.
Fachinformationsrichtungen
Datenbankhersteller -> Erfassen, Indexieren, Verkaufen/-mieten
Datenbankbetreiber/-anbieter (Host) -> Aufbereiten, in retrivalfähiger DB darstellen
(Retrivalsprache = Abfragesprache -> Host
entwickelt diese, stellt sie zur Verfügung)
Online-Informatinsvermittlungsstellen -> Führt Recherchen durch für Endnutzer
Bibliothekskataloge (bestandsbezogene Literaturinformationsmittel)
Wichtige Bibliothekskataloge: Library of Congress online catalog
British Library catalogue
BN-OPALE PLUS -> Bibliothéque nationale France
Deutsche Nationalbibliothek
Helvetica ->Schweizerische Nationalbibliothek
Gesamtkataloge = mehrere Bibliotheken, Bsp. Worldcat
Zentralkataloge = städtische/regionale Kataloge,
Verbundskataloge = Kooperative Katalogisierung, Arbeitsteilung, Bsp. Swissbib grün
Metakataloge = Übergreifendes Recherchetool über mehrere Kataloge, Bsp. KVK
Bibliographien
Bibliografie = nach best. Gesichtspunkten geordnetes Verzeichnis von Publ.
Aktives Bibliografieren -> erstellen von Schrifttumsverzeichnissen
Passives Bibliografieren -> nachschlagen & recherchieren in Verzeichnissen
Bibliographienarten
Erfassungsart:
Primärbibl. (durch Autopsie verzeichnet)
Sekundärbibl. (aus Verlagsprospekten usw.)
Erscheinungsweise:
Periodische Bibl.
Retrospektive Bibl.
Erschliessungstiefe:
Selbständig erscheinende Bibl.
Unselbständig erscheinende Bibl. (auch analytische Bibl.)
Mischform
Zweck:
Literaturkontrolle (Neuerscheinungen)
Literatursuche (Bibl. die zu einer Recherche erstellt wurde. Spezifische, einmalige Bibl. zu Thema)
Titelsuche (Recherche zur Ermittlung fehlender Bibl.angaben)
Inhalt:
Anzeigende Bibl. (Anzeige Bibliografische Beschreibung)
Annotierende Bibl. (+ Erläuterungen, Hinweise)
Referierende Bibl. (+ nicht wertende Zusammenfassung)
Räsonierende Bibl. (+ wertende Zusammenfassung)
Äussere Form:
Online-Bibl.
Offline-Bibl. (CD-ROM)
Gedruckte Bibl. (werden kummuliert = jährlich und 5 jährlich zusammengefasst als Bibl. publiziert)
Buchhandelsverzeichnisse
Verzeichnis lieferbarer Bücher (VLB) =Deutsch
Livres disponibles = Französisch
Book in Print (Bowker) = USA
Whitaker's book in print = Grossbritannien
Global books in Print PLIS (Bowker / Whitaker) = englischsprachige Titel weltweit
Nationalbibliographien
Werden von Nationalbibliotheken erstellt, da diese ein Pflichtexemplar erhalten.
Schweiz: Schweizer Nationalbibliothek (Helveticat abrufbar). Die Nationalbibliothek beherbergt das Schweizerische Literaturarchiv
Deutschland: Deutsche Nationalbibliothek, Bibliografie erscheint in Reihen