Infektionslehre und Hygiene MGL 450
Ausbildung NHP
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Fichier Détails
Cartes-fiches | 50 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Médecine |
Niveau | Autres |
Crée / Actualisé | 15.11.2016 / 26.05.2023 |
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Ablauf einer Infektionskrankheit
- Ansteckung/ Infektion - Haften und Eindringen
- Inkubationsphase - Vermehrung (Brüten)
- Krankheitsphase - Schädigung durch Bakterien und Toxine
- Überwindungsphase - Abwehrreaktion
- ev. Immunität - Bildung von Gedächtnisabwehrstoffen
Inkubationszeit
- umfasst die Zeit vom Moment des Eindringens der Erreger in den Körper bis zum Auftreten der ersten Krankheitssymptome
Pathogenität
- Fähigkeit eines Erregers eine Krankheit auszulösen
- obligat pathogen: Erreger die in jedem Fall zu einer Krankheit führen (z.B. ETEC enterotoxische Escheria coli)
- fakultativ pathogen: Erreger, welche nur unter bestimmten Bedungungen zur Krankheit führen (z.B. Candida)
- nicht pathogen: Erreger, welche für den Menschen harmlos sind (z.B. Haut-, Darmflora = Mikrobiom des Menschen)
Übertragungswege von Infektionskrankheiten
- Mensch - Mensch: direkt durch Tröpfchen-, Kontakt-, Schmierinfektion oder Sexualverkehr; indirekt: durch Wasser, Lebensmittel, Staub
- Tier - Mensch: direkt durch Bisse, Stiche, Kratzverletzungen oder Speichelkontakt
- Umwelt - Mensch: indrekt durch verschmutzte Luft, Erde oder Wasser
Aufnahmewege von Infektionskrankheiten
- aerogen: über Luftwege
- Tröpfcheninfektion beim Husten oder Niesen
- peroral/ enteral: über Mund- und Magen-Darm-Trakt
- konatminierte oder imnfizierte Lebensmittel
- kontaminiertes Trinkwasser
- Schmierinfektion, fäkal-oraler Infektionsweg
- parenteral: alle Aufnahmewege, welche nciht über den Magen-Darm-Trakt gehen
- Sexualkontakt
- Hautverletzungen (OP`S, Bisse, Insektenstichverletzungen)
- intravenöse Zugänge (Bluttransfusion, i.v. Drogenmissbrauch
- perinatal:
- Kind während der Geburt von Mutter angesteckt
Erscheinungsformen einer Infektionskrankheit
- inapparent: klinisch stumm, keine Krankheitserscheinungen trotz Infektion
- latent: verborgene, vorerst ohne Symptome verlaufende Infektion, wobei ein Ausbruch der Smptome jederzeit möglich ist
- abortiv: kurz nach Erkrankungsbeginn, plötzlich unerwartetes Verschwinden der Symptome
- manifest: Infektion mit deutlichen Krankheitserscheinungen
Infektionskrankheitsverläufe nach zeitlicher Dauer
- akut: plötzlicher Beginn der Symptome, volles Krankheitsbild bereits nach wenigen Tagen
- chronisch: schleichender Beginn der Symptome, Krankheitsverlauf über Wochen, Monate, Jahre
- rezidivierend: wiederholt auftretend
Defintion Epidemie
- Auftreten einer Infektionskrankheit in örtlicher und zeitlicher Begrenzung (z.B. Cholera nach Überschwemmungen, Keuchhusten in Kindergärten...)
Pandemie (Wanderseuche)
- Ausbreitung einer Infektionskrankheit über Länder und Kontinente
- örtlich unbegrenzt, zetilich begrenzte Seuche (Grippe)
Defintion Endemie (Dauerseuche)
- ständiges Vorhandensein einer Infektionskrankheit innerhalb eines geographischen Gebietes
- örtlich begrenzt, zeitlich unbegrenzt (FSME)
Aufbau und Merkmale eines Virus
- kleinste Erreger
- bestehen aus Nukleinsäure (DNA oder RNA), Kapsid und manche weisen eine Hülle auf
- keinen eigenen Stoffwechsel
- benötigen zum Überleben eine lebende Zelle, einen "Wirt" (Vermehrung intrazellulär)
- können sich nicht aktiv fortbewegen
- ca. 25 Virenarten bekannt
Aufbau einer Bakterie
- einzellige Mikroorganismen
- besteht aus:
- DNS
- Zytoplasma
- keine Kernmembran
- Ribosomen: Eiweiss-Synthese
- Zellwand: wirkt als Antigen
- evt. Schleimkapsel, macht resistenter
- evt. Geissel, zur Fortbewegung
Merkmale einer Bakterie
- Vermehrung (extrazellulär und intrazellulär)
- eigener Stoffwechsel
- aktive Fortbewegung
- Sporenbildung
- Bildung von Toxin (Bakteriengift)
- Exotoxine - Ausscheidungsgifte
- Endotoxine - Zerfallsgifte
- unterschiedlicher Sauerstoffbedarf (aerob- benötigen O2 und anaerob - benötigen kein O2)
Definition und allgemeine Eigenschaften von Pilzen
- einzellige oder mehrzellige Mikroorganismen
- pflanzenähnlich, keine Photosynthese- leben von Wirtszellen = Schmarotzer
- geschlechtliche Vermehrung möglich
- besteht aus:
- Zellkern mit Chromosomen, Kernmembran
- Mitochondrien, ER, Ribosomen
- meistens nur fakultativ pathogen - bei intakter Abwehr verursachen sie keine Symptome
- Unterteilung beim Menschen in
- Hefe (Candida), Schimmel- (Aspergillus), Haut- (Dermatophyten) und dimorphe Pilze - Mykose: Pilzinfektion
Allgemeinen Eigenschaften der Protozoen
- "Urtierchen"
- einzellige Lebewesen
- Vermehrung durch Zellteilung oder sexuell
- können Erkrankungen primär (direkt) verursachen oder bei einer bestehenden Erkrankung Mitverursacher einer weiteren Erkrankung sein
• z.B. Malaria - 5 Klasseneinteilung:
- Geisseltierchen
- Wurzelfüssler
- Sporentierchen
- Wimperntierchen
- nicht einzuordnende Protozoen
Unterteilung von Parasiten
- Würmer
- Saugwürmer
- Bandwürmer
- Fadenwürmer
- Gliederfüssler
- Vektoren (Krankheitsüberträger)
- Milben
- Zecken (z.B. können durch Biss Borrelien übetragen = Borreliose)
- Flöhe
- Läuse
- Wanzen
- Mücken (z.B. Gelbfieber, Malaria)
- Fliegen
- Vektoren (Krankheitsüberträger)
Nenne die wichtigsten direkten und indirekten Nachweisverfahren von Infektionserregern
- direkt:
- Mikroskop
- Züchten auf Nährböden
- laborchemischer Nachweis von Virusbestandteilen
- indirekt
- Messung von Antikörpern (Leukozytose, CRP, Blutsenkungsgeschwindigkeit)
- Auftreten charakteristischer, klinischer Symptome
- erhöhte BSG
- erhöhte Leukozytenzahl
- erhöhtes CRP
Definition Hygiene
- Lehre von der Gesunderhaltung des Menschen und seiner Umwelt
- Ziel: Vermeidung der Übertragung von Krankheitserregern
Definition Sterilisation
- Abtöten oder entfernen aller lebensfähiger Vegetativ- und Dauerformen von pathogenen und apathogenen Mikroorganismen in Stoffen, Zubereitungen oder an Gegenständen
- in spez. Sterilisatoren
- völlige Keimfreiheit
- 4 verschiedene Formen:
- Dampfsterilisation
- Heissluftsterilisation
- Gassterilisation
- Strahlensterilisation
Definition Desinfektion
- Unschädlich machen der meisten Keime auf einem Gegenstand, so dass er nicht mehr infizieren kann (keine Keimfreiheit!)
- physikalische oder thermische Desinfektion
- Ausglühen, Erhitzen, Pasteurisieren, Bestrahlen
- chemische Desinfektion
- Desinfektionslösung in Form von Spray oder Flüssigkeiten
Definition Antibiotika
- sind zusammengefast alle Medikamente, welche gegen bakterielle Infektionen gegeben werden
- haben eine abtötende (antibakterielle) und / oder eine wachstumshemmende (bakteriostatische) Wirkung
Definition Breitbandantibiotika
- nennt man Medikamente, die breitgefächert Bakterien verschiedener Gruppen abtöten
- nur wenn der Erreger nachzuweisen ist
Begründe die Notwendigkeit einer hygienischen Arbeitsweise in der Praxis und praktische Durchführung
- Massnahmen, die dazu beitragen, die Weiterverbreitung und Kontamination mit Erregern zu vermindern oder zu verhindern
- Körper- und Haarhygiene
- Bekleidungs- und Schutzhygiene
- Handhygiene
- frische Bezüge und Unterlagen
- alle Materialien nach Benutzung desinfizieren oder waschen
richtige Desinfekion von Mobiliar und Geräten
- Wischdesinfektion
- Liege
- Spülbecken
- sichtbare Schmutzstellen mit Infektionsgefahr
- Sprühdesinfektion
- schwer zugängliche Stellen
- kleinere Oberflächen mit 70% Ethanol
- nicht nachtrocknen
Praxisabfall richtig entsorgen
- in den Hausmüll
- infektiöser Abfall gehört in den Sondermüll (auch Blut)
Infektion
- Eindringen von Mikroorganismen in einen Makroorganismus
Infektionskrankheit
- treten Krankheitssymptome auf, welche durch einen rreger hervorgerufen werden, so spricht man von einer Infektionskrankheit
Infektiologie
- Die Lehre von der Verhütung, Erkennung und Behandlung von Infektionskrankheiten
Primärinfektion
- Beim ersten Kontakt mit einem spezifischen Erreger erfolgt eine Primärinfektion
Superinfektion
- Erneute Infektion mit gleichem Erreger (z.B: mutierter "gleicher" Virus) während Primärinfektion noch nicht abgeheilt ist
Sekundärinfektion
- Infektion mit einem anderen Erreger während der Primärinfektion
Reinfektion
- Nach Ausheilung des Primärinfektes erneute Erkrankung mit dem gleichen Erreger
Ausbreitung einer Infektion im Körper
- Lokalinfektion
- nur lokale Entzündungszeichen
- daneben auch systeische entzündunszeichen
- Allgemeininfektion
- Erreger (v.a. Viren) gelangen von einer Lokalinfektn oder direkt von der Eintrittspforte ins Blut- Kreislaufsystem und schwächen den ganzen Körper (Malaria, Röteln, Masern, ...)
- Sepsis
- lebensbedrohliche Allgemeininfektion, bei welchem vn eine Infektinsherd kontinuierlich oder schubweise vor allem Bakterien in die Blitbahn abgegeben werden
Symptome einer Infektion
- lokale Entzüdnungszeichen:
- Rötung,
- Überwärmung,
- Schwellung,
- Schmerz,
- Funktionseinbusse
- systemische Entzündungszeichen:
- Fieber (ab 38º)
- Tachycardie
- Tachypnoe
- verminderter AZ
- Inappetanz
- regionale Lymphknotenschwellung
Unterschied grampositive und gramnegative Bakterien
- bei dickerer Zellwand färben sich Bakterien blau- grampositiv
- bei dünnerer Zellwand färben sich Bakterien rot- gramnegativ
Prionen
- infektiöse Proteinpartikel
- neben einer physiologischen Variante, deren genaue Funktion noch unbekannt ist, gibt
es eine pathogene Variante des Proteins, die als Auslöser der so genannten
"übertragbaren spongioformen Enzephalopathien" - BSE und Creutzfeld-Jacob-Syndrom
Abwehrsysteme des Körpers
unspezifische Abwehr
verschiedene Abwehrmechanismen, wobei der Erreger nicht spezifisch erkannt wird, allgemeine Grundabwehr
spezifische Abwehr
Anpassen der Abwehr an die verschiedenen Krankheitserreger oder Fremdstoffen
und Wiedererkennung bei erneutem Kontaktdanach erfolgen abgesimmte, spezifische Abwehrmassnahmen: AK-Bildung, Vermehrung von Killerzellen, etc.
Faktoren der unspezifischen Abwehr
- mechanische
- humorale
- zelluläre
Mechanische Fakroren der unspezifischen Erregerabwehr
- Oberflächenabdeckung: Haut und Schleimhaut
- Transportbewegungen: von innen nach aussen
Unspezifische humorale Abwehr
- Säuren
- Säurschutzmantel der Haut, Scheidensekret, Magensäure
- Lysozym
- Enzym in Speichel, Tränen, Nasen-, Darmschleim und Granulozyten
- bringen Zersetzungsmechanismen in Gang
- Interferone
- wirken vor allem gegen Viren, aber auch gege umorzellenund können das Abehrsystem beeinflussen (hmmen oder anregen)
- Komplementsystem
- Gruppe von Glukoproteinen, inaktiv im Serum, werden durch Ag-Ak-Komplexe akiviert