Immobilienwirtschaft
Unternehmenssteuerung und -kontrolle
Unternehmenssteuerung und -kontrolle
Set of flashcards Details
Flashcards | 89 |
---|---|
Students | 10 |
Language | Deutsch |
Category | Micro-Economics |
Level | Other |
Created / Updated | 14.01.2015 / 14.04.2024 |
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Erklären Sie Kostenträgerzeitrechnung!
Kostenträgerzeitrechnung (Betriebsergebnisrechnung)
In der Kostenträgerzeitrechnung werden die Kosten einer Abrechnungsperiode für die Kostenträger ermittelt.
Durch die Gegenüberstellung von Periodenkosten und Periodenleistungen für einzelne Kostenträger oder den Gesamtbetrieb wird der kurzfristige Betriebserfolg ermittelt.
Die Kostenträgerzeitrechnung liefert Daten für die Planung und Budgetierung, Kontrolle sowie Steuerung des Betriebserfolgs der Periode. Sie schließt sich direkt an die Kostenstellenrechnung an.
Der Betriebserfolg kann entweder nach dem Umsatzkostenverfahren oder dem Gesamtkostenverfahren ermittelt werden.
Erläutern Sie die Kostenträgerstückrechnung!
Kostenträgerstückrechnung (Kalkulation)
In der Kostenträgerstückrechnung steht die Ermittlung der auf ein einzelnes Stück eines Erzeugnisses entfallenden Selbstkosten im Vordergrund.
In Abhängigkeit vom Zeitpunkt unterscheidet man in:
- Vorkalkulation Dient in erster Linie der Preisermittlung. Soll mutmaßlich in der Zukunft anfallende Kosten festlegen.
- Nachkalkulation
Nachträgliche Ermittlung von in der Vergangenheit angefallenen Kosten. - Zwischenkalkulation
Unterform der Nachkalkulation bei Großprojekten mit langer Fertigungsdauer.
Das Kalkulationsverfahren (Kalkulationsmethode) wird in erster Linie durch die Fertigungsstruktur bestimmt.
Dfinieren Sie die Vollkostenrechnung!
Die Vollkostenrechnung erfasst alle Leistungen und Kosten (Vollkosten), d.h. sowohl
- fixe Kosten (Bereitschaftskosten wie z.B. Miete und Abschreibungen) als auch
- variable Kosten (z.B. Rohstoffe, Bauteile),
und rechnet diese den Kostenträgern (Produkten, Dienstleistungen) zu.
Unterschied zu Teilkostenrechnung
Werden hingegen nicht alle Kosten auf die Kostenträger verrechnet, liegt eine Teilkostenrechnung vor.
Definieren Sie die Teilkostenrechnung!
Die Teilkostenrechnung erfasst nur Teile der gesamten Kosten, in der Regel die variablen Kosten, und rechnet diese den Kostenträgern (Produkten, Dienstleistungen) zu.
Die Teilkostenrechnung erfordert somit eine Kostenspaltung in
- Fixkosten und
- variable Kosten.
Z.B. ist die Deckungsbeitragsrechnung eine Teilkostenrechnung.
Die auch als Grenzkostenrechnung bezeichnete Teilkostenrechnung dient dazu, Entscheidungen zu treffen, z.B. hinsichtlich der Annahme eines Auftrags oder der Ausgestaltung des Sortiments.
Mittels der Teilkostenrechnung können Deckungsbeiträge, kurzfristige Preisuntergrenzen sowie der Break-Even-Punkt ermittelt werden.
Die Teilkostenrechnung erlaubt es dadurch auch, Sortimentsentscheidungen (z.B. zugunsten von Produkten mit höheren Deckungsbeiträgen) zu treffen.
Was ist die Plankostenrechnung?
Die Plankostenrechnung als zukunftsorientierte Kostenrechnung plant Leistungen und Kosten für eine künftige Abrechnungsperiode.Die Plankostenrechnung unterteilt dabei regelmäßig in fixe Kosten (Bereitschaftskosten) und variable Kosten, um später Kostenabweichungen
– namentlich die Verbrauchsabweichung und die Beschäftigungsabweichung
– analysieren zu können.
Budgetplanung
Mittels der Plankostenrechnung erfolgt eine Budgetplanung für die einzelnen Bereiche eines Unternehmens, die v.a. für die Kostenkontrolle bzw. Abweichungsanalyse (Untersuchung der Abweichungen zwischen Plan-/Sollwerten und Istwerten) verwendet wird.
Kostenkontrolle und Abweichungsanalyse
Dabei werden im Rahmen der Ursachenforschung die Abweichungen in einzelne Bestandteile aufgespalten:
Beschäftigungsabweichung
Die sogenannte Beschäftigungsabweichung bezeichnet die Abweichung der tatsächlichen Kosten (Istkosten) von den Plankosten, die daraus resultiert, dass eine andere Menge als die geplante produziert wurde.
Verbrauchsabweichung
Die Verbrauchsabweichung resultiert daraus, dass gegenüber der Planung abweichende Einsatzmengen und/oder andere Faktorkosten (Einkaufspreise, Löhne und Gehälter etc.) auftreten.
Was ist die Funktion der Istkostenrechnung?
In der Istkostenrechnung werden die realen Kosten der Periode (in der Regel ist das mindestens ein Monat) betrachtet und mit den erbrachten Leistungen verrechnet. Sie ist damit eine vergangenheitsorientierte Betrachtung und dient der Dokumentation der Kosten als auch zur Bestandsbewertung für die Handels- und Steuerbilanz.
Auch die Nachkalkulation von Produkten wird auf Istkostenbasis durchgeführt, um die realen Selbstkosten zu ermitteln.
Wie errechnet sich der Gewinn nach Steuern (EAT = Earnings after Taxes)?
Der Gewinn nach Steuern entspricht handelsrechtlich dem Jahresüberschuss nach § 275 Abs. 2 Nr. 20 HGB der Gewinn- und Verlustrechnung, er berücksichtigt also die Positionen Nr. 18 (Steuern vom Einkommen und Ertrag) und Nr. 19 (sonstige Steuern) (in Klammern die Nummer der Position nach § 275 Abs. 2 HGB):
Betriebsergebnis (14)
+/- Finanzergebnis
+/- außerordentliches Ergebnis (17)
= Gewinn vor Steuern
- Steuern vom Einkommen und Ertrag (18)
- sonstige Steuern (19)
= Gewinn nach Steuern (Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag) (20)
Insbesondere bei der Analyse der Gewinnverwendung kommt der Gewinn nach Steuern zum Einsatz. Ein Unternehmen wird dann ein hohes Eigenkapitalwachstum erreichen, wenn sein Gewinn nach Steuern besonders hoch ausfällt. Er wird einerseits eine hohe Gewinnthesaurierung ermöglichen und andererseits durch hohe Ausschüttungen (Dividenden) auch zu einer höheren externen Kapitalerhöhung beitragen können.
Wie verteilt sich der Gewinn nach Steuern bei Kapitalgesellschaften?►
Gewinn nach Steuern steht als Verteilungsgröße bei Kapitalgesellschaften wie folgt zur Verfügung:
Gewinn nach Steuern (Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag)
+ Gewinnvortrag aus dem Vorjahr oder
- Verlustvortrag aus dem Vorjahr
+ Entnahmen aus der Kapitalrücklage
+ Entnahmen aus Gewinnrücklagen
- Einstellungen in Gewinnrücklagen
= Bilanzgewinn/Bilanzverlust
Was ist der Vervielfältiger im Ertragswertverfahren aus dem sich durch Multiplikation mit dem Jahresreinertrag der Baulichen Anlagen der Ertragswert der Baulichen Anlagen ergibt und wo ist er zu finden?
Der Vervielfältiger ist der Kapitalisierungsfaktor bei der Bestimmung des Gebäudeertragswertes. Er gilt als Barwertfaktor bei der Kapitalisierung und ist der – Anlage 1 – Barwertfaktoren für die Kapitalisierung – in der Immobilienwertermittlungsverordnung (ImmoWertV vom 19.05.2010) zu entnehmen. Die ImmoWertV ist seit 01.07.2010 in Kraft und löste die vorherige Wertermittlungsverordnung vom 06.12.1888 ab.
Der Vervielfältiger wird wie folgt bestimmt:
\(BWF = {q ^n-1 \over q ^n*LZS}\)
\(q ^n = {(1 +LZS) ^n} \)
\(BWF= {(1 +LZS) ^n-1 \over (1 +LZS) ^n*LZS}\)
Legende:
q Zinsfaktor = 1 + i
z.B. = (1 + i), z.B. (1 + 0,06) = 1,06 = q
n Jahre = Restnutzungsdauer (RND) in Jahren ca. 50 bis 100 Jahre
i Liegenschaftszinssatz z.B.
7 % bei Mietwohngrundstücken
5,5 % bei gemischtgenutzten Grundstücken mit 50 % gewerblichem Mietanteil
6,5 % bei Geschäftsgrundstücken
8 % analog bei Citylage in Kleinstädten
8 % analog in Großstädten
Der Zinssatz ist nach Art der baulichen Anlagen und nach der Lage auf dem Grundstücksmarkt anzusetzen. Er drückt den Barwert aller bis zum Ende der Nutzungsdauer anfallenden Reinerträge aus.
Beispiele für den Vervielfältiger:
V=18,26 bei n = 50 Jahre Restnutzungsdauer und Zinssatz von 5,0 %
V=15,76 bei n = 50 Jahre Restnutzungsdauer und Zinssatz von 6,0 %
V=13,80 bei n = 50 Jahre Restnutzungsdauer und Zinssatz von 7,0 %
V=16,62 bei n = 100 Jahre Restnutzungsdauer und Zinssatz von 6,0 %
Der Gebäudeertragswert ist gleichfalls wichtige Größe im Rahmen einer Wirtschaftlichkeitsberechnung als Bauträgerkalkulation für ein Bauobjekt.