Immobilienwirtschaft
Unternehmenssteuerung und -kontrolle
Unternehmenssteuerung und -kontrolle
Set of flashcards Details
Flashcards | 89 |
---|---|
Students | 10 |
Language | Deutsch |
Category | Micro-Economics |
Level | Other |
Created / Updated | 14.01.2015 / 14.04.2024 |
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Fremdkapitalquote
Die Fremdkapitalquote (englisch: debt ratio) bezeichnet den Anteil des Fremdkapitals am Gesamtkapital, ausgedrückt in %.
Die Fremdkapitalquote lässt somit eine Aussage über die Verschuldung eines Unternehmens zu.
Mit einer hohen Fremdkapitalquote steigt das Risiko des Unternehmens, da mit steigender Verschuldung sowohl das Risiko einer Zahlungsunfähigkeit als auch einer Überschuldung zunehmen. Positiv wirkt hingegen u.U. der Leverage-Effekt.
Fremdkapitalquote = Fremdkapital / Gesamtkapital.
Eine hohe Fremdkapitalquote bedeutet für ein Unternehmen insbesondere:
- eine geringere Kreditwürdigkeit (Bonität) aufgrund der hohen Verschuldung;
- ein höheres Risiko aus
- Überschuldung, da das als Verlustpuffer dienende Eigenkapital gering ist;
- Zahlungsunfähigkeit, da höhere Zahlungen für Zins und Tilgung zu leisten sind;
- eine geringere Unabhängigkeit für den Unternehmer, da er in der Finanzierung auf Fremdkapitalgeber angewiesen ist.
Eine Verringerung der Fremdkapitalquote entspricht einer Erhöhung der Eigenkapitalquote
Ein Wohnungsunternehmen hat in seinem Anlagenportfolio einen größeren Bestand an Vermietungsobjekten im Wohnbereich. Die durchschnittliche Fremdkapitalquote dazu beträgt ca. 80 %. Die durchschnittliche Zinsbindungsdauer beträgt noch etwa drei Jahre.
Im Rahmen des Risikomanagements steht hier u. a. das Zinsänderungsrisiko im Fremd kapitalbereich für das Wohnungsunternehmen zur Diskussion. Für die Lösung dieses Sachverhaltes werden stark steigende Kapitalmarktzinsen unterstellt.
Beschreiben Sie fünf Konsequenzen für das Wohnungsunternehmen.
Im Zeitraum des Auslaufes der Zinsbindung für Darlehen liegen steigende Kapitalmarktzinsen im Realkredit vor. Konsequenzen sind hier z. B.:
• Die Entschuldung ist zwischenzeitlich noch nicht entsprechend fortgeschritten, sodass auf einem hohen Kreditstand neue Kreditverhandlungen geführt werden müssen in Anlehnung an die neue Marktsituation steigender Fremdkapitalzinsen, gegebenenfalls auch unter Austausch der Kreditgeber.
• Steigende Kreditkosten finden ihren Eingang in die Wirtschaftlichkeitsberechnung zu den Bestandsobjekten.
• Oie Kostensteigerungen analog der Wirtschaftlichkeitsberechnu ng lassen sich evtl. bei den Bestandsmieten nicht entsprechend weitergeben, wenn der Markt bzw. Preisbindungen dies nicht zulassen.
• Die Kapitalkostensteigerungen gehen zulasten der Eigenkapitalverzinsung sowie
• zulasten der Liquidität im Fall fehlender Weitergabemöglichkeit im Mietpreis.
• Durch Portfolioanalyse sollten die Objekte auf Verbesserung der Liquidität untersucht werden.
• Durch die Inanspruchnahme von Forward-Darlehen könnten die Folgen stark steigender Kapitalmarktzinsen vermieden bzw. abgeschwächt werden.
Bei einer Wohnungsgenossenschaft kündigten wirksam im Jahr 2012 viele Genossenschaftsmitglieder ihre Mitgliedschaft zum 31. Dezember 2014, sodass hierdurch zum
30.Juni 2015 Geschäftsanteile in Höhe von 500.000 € ausgezahlt werden müssen.
Beschreiben Sie
a) vier Gründe,warum Genossenschaftsmitglieder plötzlich in hoher Zahl ihre Mitgliedschaft kündigen.
b) drei Möglichkeiten, wie sich eine Wohnungsgenossenschaft grundsätzlich vor den finanziellen Folgen von Kündigungen ihrer Mitglieder schützen bzw. diesen vorbeugen kann.
c) ungeachtet der Kündigung der Mitglieder zwei Empfehlungen, wie sich die Wohnungsgenossenschaft im Jahr 2013 in obiger Situation hinsichtlich der Zahlungsverpflichtungen im Jahr 2015 verhalten sollte.
a) Gründe sind z. B.:
• Rein investierende Mitglieder als Kapitalanleger orientieren sich um, weil die Dividende zu gering ist.
• Der Wohnwert eines Teiles des Wohnungsbestandes entwickelt sich negativ, weil
z. B. die Flugrouten eines Flughafenneubaues über das Wohngebiet führen (Kündigung - Auszug - Leerstand).
• persönliche Unzufriedenheit (z. B. ausbleibende Modernisierung)
• private Änderungen (Jobwechsel, Scheidung oder Trennung)
• Erhöhung des Nutzungsentgeltes wegen des Wegfalles staatlicher Förderungs- oder Modernisier0ngsmaßnahmen
• veränderte Marktbedingungen (z. B. zunehmendes Angebot von preisgünstigen Neubauwohnungen auf dem lokalen Immobilienmarkt)
b) Möglichkeiten sind z.B.:
• Mindestkapital einführen bzw. erhöhen
• vorsorglich ausreichende Ergebnisrücklagen bilden
• bis zum Auszahlungszeitpunkt für Liquidität sorgen
• Satzung ändern: längere Kündigungsfristen (maximal fünf Jahre)
• Satzung ändern: Auszahlungszeitpunkt des Auseinandersetzungsguthabens ver- schieben
• rein investierende Mitglieder zulassen (ggf. mit unterschiedlicher Verzinsung)
• Konflikte/Probleme von Mitgliedern ernst nehmen
• Stimmungslage der Mitglieder verfolgen
c) Z. B.:
• einen Finanz- und Liquiditätsplan für 2015 erstellen, um festzustellen, ob die Auszahlung sowie andere Zahlungsverpflichtungen geleistet werden können
• bei fehlender Liquidität für finanzielle Mittel sorgen (z. B. aktive Forderungspolitik betreiben, Dividende kürzen, lnstandsetzungsmaßnahmen oder Modernisierungen verschieben)
• sich darauf vorbereiten, geplante Bauvorhaben zu verschieben
• Fremdkapitalaufnehmen und damit Grundstücke belasten
Sie bekommen von Ihrem Steuerberater den Jahresabschluss für das Wirtschaftsjahr 2012 übermittelt. Nach Überprüfung stellen Sie fest, dass ein Gewinn ausgewiesen ist und zudem einige Grundstücke mittlerweile erhebliche Wertsteigerungen im Vergleich zu den aktivierten Anschaffungswerten verzeichnen.
a) Erläutern Sie die beiden Finanzierungsarten, wenn der Unternehmensgewinn nicht ausgeschüttet und die Grundstücke nicht veräußert werden sollen.
b) Beschreiben Sie zwei Vorteile, die durch diese Finanzierungsarten realisiert.werden.
c) Erklären Sie den Interessenkonflikt, der zwischen Gläubigern und Gesellschaftern besteht, wenn stille Reserven gebildet und anschließend aufgelöst werden
a)Eine Selbstfinanzierung setzt einen Unternehmensgewinn voraus, der zurückbehalten wird. Da die Finanzmittel aus dem betrieblichen Umsatzprozess entstehen ,ist die Selbstfinanzierung eine Form der Innenfinanzierung. Zugleich ist die Selbstfinanzierung Teil der Eigenfinanzierung.
• Die offene Selbstfinanzierung wirkt sich auf das Eigenkapital aus und wird in der Bilanz ausgewiesen. Der Unternehmensgewinn wird (teilweise) nicht an die Anteilseigner ausgeschüttet ,sondern verbleibt im Unternehmen und führt somit zur Kapital bildung (Gewinnthesaurierung).
• Die stille Selbstfinanzierung wird nicht in der Bilanz ausgewiesen. Sie wird erst bei der Gewinnrealisierung offenkundig und führt somit zu einer „Steuerstundung", weil die Steuerbemessungsgrundlage vermindert ist (stille Reserve).
b) Vorteile sind z. B.:
• Der thesaurierte Gewinn kann in Vermögenswerte investiert werden, um Wachstumsstrategien zu realisieren.
• Der thesaurierte Gewinn kann zur Verringerung von Verbindlichkeiten verwendet werden, um eine Bilanzverkürzung zu bewirken.
• Da keine Dividenden-, Tilgungs- und Zinszahlungen anfallen, werden keine Abhängigkeiten gegenüber Gläubigern begründet. Die Gläubigerstruktur bleibt unverändert.
• Steuerliche Vorteile in Form von „Steuerstundung" lassen sich bei einer stillen Selbst finanzierung realisieren.
c) Z. B.:
Bei der Bildung stiller Reserven wird die Unternehmenssubstanz gemehrt, ohne dass diese in der Bilanz ausgewiesen wird. Die Bonität steigt zum Vorteil der Gläubiger. Die Gesellschafter können dagegen diese stillen Reserven nicht rentabel nutzen.
Bei der Auflösung stiller Reserven wird die vorherige Bilanzverschleierung offenkundig. Das Ranking wird realistisch vorgenommen und der versteckte Bonitätsvorteil zulasten der Gläubiger neutralisiert.
Die Gesellschafter profitieren grundsätzlich von der nunmehr in der Bilanz ausgewiesenen Substanzmehrung.
Bilanzsumme
Die Bilanzsumme ist im Rechnungswesen zum einen die Summe aller Vermögensgegenstände auf der Aktivseite und und zum anderen die Summe des Gesamtkapitals auf der Passivseite einer Bilanz zum Bilanzstichtag.
Die Bilanzsumme auf der Aktivseite und der Passivseite der Bilanz ist immer identisch. Das liegt daran, dass der Ausgleich beider Bilanzseiten über das Eigenkapital (durch Gewinne oder Verluste) erfolgt. Die Bilanzsumme ist ein Aggregat, welches sich auf der Vermögensseite einer Bilanz aus dem Anlagevermögen und dem Umlaufvermögen sowie auf der Kapitalseite aus dem Eigenkapital und dem Fremdkapital zusammensetzt:
Aktiva Passiva
Anlagevermögen Eigenkapital
+ Umlaufvermögen + Fremdkapital
= Bilanzsumme = Bilanzsumme
In § 266 Abs. 2 und 3 HGB sind die einzelnen Bilanzpositionen („Posten“) abschließend aufgezählt, ohne dass die Bilanzsumme als ihr Additionsergebnis erwähnt wird. Bilanzrechtlich ist also die Bilanzsumme keine Bilanzposition.
Die Bilanzsumme selbst ist bereits eine betriebswirtschaftliche Kennzahl. Für andere Kennzahlen dient sie als Berechnungsgrundlage wie bei der Anlagendeckung, Eigenkapitalquote oder der Gesamtkapitalrentabilität.
Was versteht man unter einem Aktivtausch?
Aktivtausch ist ein Vorgang, bei dem Positionen innerhalb der Aktivseite einer Bilanz umgeschichtet werden, ohne dass sich dabei die Bilanzsumme verändert.
Beispiele
- Barzahlung einer Forderung durch einen Kunden („Kasse“ gegen Forderung)
- Abheben von Bargeld von einem Bankkonto
- Kauf von Werkstoffen (Rohstoff, Hilfsstoff (Produktion) und Betriebsstoff) durch Barzahlung.
- Verkauf von Schuldforderungen (Beispiel: Verkauft eine Geschäftsbank Staatsanleihen an die Zentralbank, erhält sie im Gegenzug Zentralbankgeld gutgeschrieben)
Was ist ein Passivtausch?
Passivtausch ist ein Vorgang, bei dem Positionen innerhalb der Passivseite einer Bilanz umgeschichtet werden, ohne dass sich dabei die Bilanzsumme verändert.
Beispiele
- Umwandlung einer kurzfristigen Verbindlichkeit in ein Darlehen
- Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln
- Umschuldung auf Fremdwährung
Erläutern Sie eine Bilanzverlängerung?
Eine Bilanzverlängerung liegt vor, wenn sich Aktivseite und Passivseite einer Bilanz um die gleiche Summe erhöhen; die Bilanzsumme steigt. Eine Bilanzverlängerung wird auch als Aktiv-Passiv-Mehrung bezeichnet.
Beispiel
Ein Unternehmen finanziert eine Lagerhalle auf Kredit:
Auf der Aktivseite erhöht der Bilanzposten Sachanlagevermögen die Bilanzsumme, auf der Passivseite erhöht der Kredit den Bilanzposten Verbindlichkeiten und damit ebenfalls die Bilanzsumme. Sowohl Vermögen als auch Kapital werden erhöht.
Erklären Sie die Bilanzverkürzung?
Eine Bilanzverkürzung liegt vor, wenn sich Aktivseite und Passivseite der Bilanz um die gleiche Summe verringern (beide Seiten werden „verkürzt“), die Bilanzsumme schrumpft. Dies geschieht, wenn Geldmittel der Aktivseite das Unternehmen verlassen, dafür die Lieferverbindlichkeiten um den gleichen Betrag abnehmen. Bilanzverkürzung wird auch als Aktiv-Passiv-Minderung bezeichnet.
Ebenso verhält es sich in der Bankbilanz bei Kreditsummentilgung und insofern ist die Bilanzverkürzung auch als „Geldvernichtung“ im Gegensatz zu Giralgeldschöpfung (durch den Bankensektor) zu verstehen – das „Geldvolumen“ aus Kreditvergaben abzüglich Kreditsummentilgung resultiert also aus gesamtsektoraler Nettokreditaufnahme.
Eine Wohnungsbaugesellschaft mbH mit 265 Mitarbeitern, bisherigen Gesamtmietein nahmen von 265 Mio. € und einer bisherigen Bilanzsumme von 320 Mio. € befindet sich in den Vorbereitungsarbeiten des Jahresabschlusses 2012.
a) Nennen Sie jeweils drei Aufgaben
• des Anhanges und
• des Lageberichtes.
b) Erläutern Sie, wie die Wertentwicklungen des Bilanzpostens „Grundstücke mit Wohn bauten" im Anhang des Jahresabschlusses darzustellen sind.
c) Geben Sie unter Angabe der gesetzlichen Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) die Frist und Form der Veröffentlichung des anzufertigenden Jahresabschlusses an.
d) Erklären Sie, ob die Wohnungsbaugesellschaft mbH den Jahresabschluss nach inter nationaler Rechnungslegungsbestimmung erstellen muss.
a)
Der Anhang hat zur Aufgabe,
1. die Werte der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung zu erläutern (= Erläuterungsfunktion) und
2. zu ergänzen (= Ergänzungsfunktion).
3. Neben Erläuterungen zu den angewandten Bewertungs- und Bilanzierungs methoden werden auch Angaben u. a. zu Rückstellungen und Abschreibungen (auch von Firmenwerten) erstellt, sodass der Anhang einen detaillierten Einblick
in die Vermögens- und Ertragslage eines Unternehmens gibt.
Der Lagebericht hingegen soll
1. die derzeitige und zukünftige Situation des Unternehmens hinsichtlich Chancen und Risiken erläutern.
2. Geschäftsverlauf und Lage des Unternehmens sind so darzustellen, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird (siehe § 289 HGB).
3. Mit dem Lagebericht wird eine wirtschaftliche Gesamtbeurteilung der Situation des Unternehmens aus Sicht der Unternehmensleitung erstellt (= Erfüllung der Informationspflicht).
b) Die Wertentwicklungen des Bilanzpostens,Grundstücke mit Wohnbauten" sind in einem Anlagespiegel bzw. Anlagegitter wie folgt darzustellen (§ 268 Abs. 2 HGB):
Anschaffungs- und Herstellungskosten
+ Zugänge zum Anlagevermögen
- Abgänge aus dem Anlagevermögen
+ /- Umbuchungen
+ Zuschreibungen (Wertsteigerungen) während des Geschäftsjahres
- kumulierte Abschreibungen (alle plan- und außerplanmäßigen Wertminderungen)
= Restbuchwert (des vorangegangenen und aktuellen) Geschäftsjahres
c) Die - in elektronischer Form vorgeschriebene - Einreichung des Jahresabschlusses zur Veröffentlichung bzw. Offenlegung ist innerhalb eines Zeitraumes von zwölf Monaten beim Betreiber des Bundesanzeigers vorzunehmen (§§ 325 und 328 HGB).
d) Nein, die Wohnungsbaugesellschaft mbH als nicht kapitalmarktorientiertes Unternehmen ist nicht verpflichtet, den Jahresabschluss nach internationaler Rechnungslegungsvorschrift (z. B. IFRS) zu erstellen (§ 315 a Abs. 3 HGB).
Definiere Cash Flow!
„Der Cash Flow ist der Überschuß der regelmäßigen betrieblichen Einnahmen über die regelmäßigen laufenden betrieblichen Ausgaben. Er gibt damit das aus der Betriebstätigkeit nachhaltig zu erwirtschaftende Zahlungsmittelreservoir zur Deckung besonderer betrieblicher Ausgaben an.“
„Der Cashflow beziffert den Überschuss, der sich ergibt, wenn man von den Einnahmen die Ausgaben abzieht. Er lässt erkennen, in welchem Maße ein Unternehmen Finanzmittel aus eigener Kraft erwirtschaftet hat. Diese Kennzahl zeigt, wie stark das Unternehmen sich von innen heraus finanzieren kann (Innenfinanzierung), wie groß also das finanzielle Potenzial ist, das aus seiner erfolgreichen Tätigkeit in der Wirtschaft wächst.“
Indirekte Cash Flow-Ermittlung
Um den (Brutto-) Cash Flow auf indirektem Wege zu ermitteln, werden die Positionen, die nicht zahlungswirksam sind, aus dem Jahresüberschuss herausgerechnet. Das Grundschema für die indirekte und häufiger angewendete Berechnung des Cash Flows sieht wie folgt aus:
Jahresüberschuss
- nicht zahlungswirksame Erträge
+ nicht zahlungswirksame Aufwendungen
= Cash Flow i.e.S.
Zu den nicht zahlungswirksamen Aufwendungen zählen u.a.:
Einstellungen in die Rücklagen
Erhöhung des Gewinnvortrages
Abschreibungen
Erhöhung der Sonderposten mit Rücklageanteil
Erhöhung der Rückstellungen
Bestandminderung an fertigen und unfertigen Erzeugnissen
Periodenfremde und außerordentliche Aufwendungen
Zu den nicht zahlungswirksamen Erträgen zählen u.a.:
Entnahme aus Rücklagen
Minderung des Gewinnvortrages
Zuschreibungen
Auflösung von Wertberichtigungen
Minderung der Sonderposten mit Rücklageanteil
Auflösung von Rückstellungen
Bestandserhöhungen an fertigen und unfertigen Erzeugnissen
Aktivierte Eigenleistungen
Periodenfremde und außerordentliche Erträge
Erklären Sie was der Kreditstand ist:
Der Kreditstand (Valutenstand) ist am Ende eines Jahres die Restschuld welche sich aus der anfänglichen Kreditsumme abzüglich der bereits geleisteten Tilgung ergibt. Hierbei sind die zusätzlich anfallenden Zinsen, die bereits gezahlt wurden und noch gezahlt werden nicht berücksichtigt, da sie die Restschuld nicht beeinflussen.
Statischer Verschuldungsgrad
Der statische Verschuldungsgrad ist eine betriebswirtschaftliche Kennzahl, die über die die Verschuldung eines Unternehmens informiert.
Bei der Bewertung von Unternehmen ist der statische Verschuldungsgrad interessant, um Chancen zur Erhöhung der Eigenkapitalrentabilität auszumachen.
Auch die Abhängigkeit von unternehmensfremden Finanzierungsquellen (Banken, Verbindlichkeiten mit zukünftigen Zahlungszielen etc.) kann aus dem statischen Verschuldungsgrad herausgelesen werden.
Berechnung des statischen Verschuldungsgrads
Um den statischen Verschuldungsgrad eines Unternehmens zu berechnen, muss der Marktwert des Fremdkapitals durch den Marktwert des Eigenkapitals dividiert werden.
Als Fremdkapital gelten Rückstellungen und Verbindlichkeiten.
Als Eigenkapital gilt das gezeichnete Kapital inklusive der ausstehenden Einlagen, Gewinnrücklagen und Kapitalrücklagen.
statischer Verschuldungsgrad=(Fremdkapital / Eigenkapital)*100
Je niedriger der statische Verschuldungsgrad, desto höher ist die Eigenkapitalfinanzierung. Je höher der statische Verschuldungsgrad, desto mehr Fremdkapital setzt das Unternehmen im Verhältnis zum Eigenkapital ein.
Nachhaltiger statischer Verschuldungsgrad
Als Indikator für die Interpretation des statischen Verschuldungsgrads gilt die 2:1-Regel. Der statische Verschuldungsgrad eines Unternehmens soll demnach nicht mehr als 200% betragen. Dann kann ein Unternehmen nachhaltig arbeiten.
Falls Unternehmen diesen Verschuldungsgrad deutlich überschreiten, steigt die Anfälligkeit für Krisen und sinkt die Flexibilität, während die Abhängigkeit von Finanzinstituten wächst.
Es gilt hierbei die Grundregel: Ein Unternehmen sollte mindestens 30% seiner Investitionen mit Eigenkapital finanzieren, um einen nachhaltigen statischen Verschuldungsgrad zu erreichen.
Zusätzlich zum statischen Verschuldungsgrad ist es wichtig, den dynamischen Verschuldungsgrad zu bewerten, um ein Gesamtbild der Verschuldung des Unternehmens zu erhalten.
Hebelwirkung des Fremdkapitals: Der Leverage-Effekt
Die Hebelwirkung des Fremdkapitals ist ein wichtiger Faktor bei Investitionsentscheidungen.
Diese Kennzahl ist auch unter dem Begriff Leverage-Effekt bekannt.
Der Leverage-Effekt misst die Änderung der zu erwartenden Eigenkapitalrendite wenn Eigenkapital durch Fremdkapital ersetzt wird.
Ein Unternehmer kann mit Hilfe dieser Berechnung entscheiden ob er für eine Investition Eigenkapital aufwenden soll oder ob eine Fremdfinanzierung rentabler ist.
Einfach ausgedrückt: Die Hebelwirkung des Fremdkapitals ist entscheidend bei der Frage ob ein Unternehmer sein eigenes Geld investieren – oder ob er einen Kredit aufnehmen soll.
Berechnung der Hebelwirkung des Fremdkapitals
Um die Hebelwirkung des Fremdkapitals bei einer Investition zu berechnen werden vier Variablen benötigt.
- Die Gesamtkapitalrentabilität (auch IRR – Internal Rate of Return): Theoretische mittlere, jährliche Rendite – berechnet mit der Zinsfußmethode
Die Eigenkapitalrentabilität (auch return on equity (ROE): Prozentuelle Verzinsung des im Unternehmen eingesetzten Eigenkapitals
Der Verschuldungsgrad : Verhältnis von Fremdkapital und Eigenkapital (Fremdkapital/Eigenkapital)
Der Fremdkapitalzinssatz : Durchschnittlicher Zinssatz für das benötigte Fremdkapital
Wie wird der Unternehmerbegriff im Umsatzsteuerrecht definiert?
Das deutsche Umsatzsteuergesetz definiert Unternehmer wie folgt (§ 2 Abs. 1 Satz 1 und 3 UStG):
„Unternehmer 'ist, wer eine gewerbliche oder berufliche Tätigkeit selbständig ausübt. Gewerblich oder beruflich ist jede nachhaltige Tätigkeit zur Erzielung von Einnahmen, auch wenn die Absicht, Gewinn zu erzielen, fehlt.“
- „ist, wer“ umfasst natürliche und juristische Personen sowie Personengesellschaften und nichtrechtsfähige wie beispielsweise eine Erbengemeinschaft deren Rechtsfähigkeit noch nicht bestätigt ist. Auch die teilrechtsfähige Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) ist Unternehmer, wenn sie gegenüber Dritten tätig wird.
- „nachhaltig“ bedeutet Wiederholungsabsicht
- „selbständig“ ist im UStG nicht definiert, aber § 2 Abs.2 UStG bestimmt die Fälle der Unselbständigkeit.
Strategien auf Grundlage der BCG-Matrix
Normstrategien
1. Question Marks - Investitionsstrategie
Versuch Richtung Stars zu entwickeln - sonst desinvestieren
2. Stars - Wachstumsstrategie
Marktposition ausbauen, Konkurenten vernhalten, Kostenvorteile verschaffen
3. Cash Cows - Abschöpfungsstrategie
Marktanteil halten, Überschüsse anderen Feldern zuführen
4. Poor Dogs - Desinvestitionsstrategie
stagnierende Märkte, mögliche geringe Deckungsbeiträge, Objekte abstoßen um Mittel frei zu machen oder weiterenwickeln
Bewertung des BCG-Modells
Vorteile
- einfach zu handhaben
- inhatlich übersichtlich
- optisch anschaulich
- derzeitige und künftige Potenziale
- klare Normstrategien
- leicht vergleichbar mit Konkurenz
- verlangt nach weiterer Kommunikation im Unternehmen
Nachteile
- spiegelt keine komplexen Zusammenhänge wider
- subjektive Trennlinie zwischen niedrigem- hohem und relativem Marktanteil
- das Modell unterstellt stetiges Wachstum
- unterstellt bei erhöhtem Marktanteil einen erhöhten Gewinn
- Normstrategien sind zu einfach
- Einflussfaktoren und Zusammenhänge insbesondere für Immobilien nicht geeignet
Definieren Sie Eigenkapital und Fremdkapital!
Definition Eigenkapital
Eigenkapital ist der Teil des Vermögens, der nach Abzug der Schulden übrig bleibt. Beispielsweise wird Eigekapital durch Einlagen der Gesellschafter in die Unternehmung gebracht. Das Eigenkapital gibt Aussage über die Besitzanteile eines Gesellschafters. Hat ein Gesellschafter beispielsweise 50 Prozent des Eigenkapitals in die Unternehmung investiert gehören diesem somit die Hälfte der Unternehmung. Eigenkapitalgeber werden grundsätzlich am Gewinn, am Verlust und an der Unternehmensführung beteiligt.
Definition Fremdkapital
Vereinfacht ausgedrückt bezeichnet das Fremdkapital die Schulden, die eine Unternehmung besitzt. Im Gegensatz zum Eigenkapital sind Fremdkapitalgeber nicht am Gewinn, Verlust oder der Geschäftsführung beteiligt. Für die zeitlich befristete Überlassung von Kapital wird hingegen ein Zins gezahlt.
Kosten und Aufwendungen
Aufwendungen
verringern das Eigenkapital eines Unternehmens. Aufwendungen können betrieb-
licher Natur sein (zum Beispiel Personalaufwand) oder nicht betrieblicher Natur (zum Beispiel Verluste
aus Wertpapierverkäufen).
Kosten
entstehen durch die eigentliche betriebliche Tätigkeit. Kosten sind also zum einen diejenigen
Aufwendungen des Gewinn- und Verlustkontos, die aus der eigentlichen betrieblichen Tätigkeit resul-
tieren. Kosten können aber auch entstehen, ohne dass eine Verbuchung auf einem Aufwandskonto
in der Finanzbuchhaltung erfolgt. Diese Kosten werden als kalkulatorische Kosten bezeichnet (zum
Beispiel der kalkulatorische Unternehmerlohn eines Einzelunternehmers).
Factoring
Eine Factoring-Gesellschaft übernimmt die Außenstände (Geldforderungen gegen einen Drittschuldner aus Warenlieferungen oder Dienstleistungen) und das gesamte Debitoren-Management. Die Vorteile für das Unternehmen liegen in der sofortigen Liquidität und dem ersparten betrieblichen Aufwand und Ausfallrisiko. Andererseits erfolgt ein prozentualer Abschlag auf die Gesamtsumme für die Debitoren-Übernahme.
Leasing
Beim Leasing geht es um die Vermietung oder Verpachtung von beweglichen oder unbeweglichen Gütern durch Finanzierungsinstitute (Leasing-Gesellschaften) oder durch die Hersteller der Güter. Die Wirtschaftsgüter bleiben juristisch Eigentum des Vermietenden oder Verpachtenden, werden jedoch dem Mieter oder Pächter (Leasing-Nehmer) gegen Zahlung einer meist monatlichen Leasing-Gebühr zur wirtschaftlichen Nutzung überlassen.
Für die steuerliche Zurechnung des Leasinggutes gilt:
- Beträgt die Grundmietzeit zwischen 40% und 90% der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer, dann wird der Leasinggegenstand dem Leasinggeber zugerechnet.
- Beträgt die Grundmietzeit weniger als 40% oder mehr als 90% der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer, wird der Leasinggegenstand steuerlich dem Leasingnehmer zugerechnet.
Private Equity (privates Beteiligungskapital)
Private Equity ist der Fachausdruck für eine Finanzierungsmethode, die Unternehmen außerhalb der Börse für einen von vornherein begrenzten Zeitraum Eigenkapital oder eigenkapitalähnliche Mittel in Verbindung mit einer unternehmerischen Unterstützung zur Verfügung stellt. Diese Art der Finanzierung ist auch immer ein höchst persönliches Geschäft. Die Öffnung gegenüber einem externen Partner ist auch immer mit starken Emotionen verbunden und der künftige Unternehmenserfolg ist dabei auch von der Wahl des richtigen externen Partners abhängig. Spezialfälle sind Venture Capital und Mezzanine-Finanzierung.
Was ist Venture Capital?
Wagniskapital oder Venture Capital Investoren investieren ihr Geld vorwiegend in neue und vielversprechende Unternehmen, die zwar wenig Sicherheiten aber ein hohes Maß an Innovation und Potenzial bieten. Folgende Faktoren sind für Venture Capital Gesellschaften bei der Auswahl der Unternehmen wichtig:
- Geschäftsidee: neuartig & innovativ
- Markt: vielversprechend und wachsend
- Kundennutzen: klarer Nutzen und Vorteil für den Kunden (USP)
- Team: Venture Capital Gesellschaften investieren in Leute, nicht in Unternehmen!
Die Mindestbeteiligung der Venture Capital Fonds liegt in der Regel bei ca. 100.000-250.000 Euro.
Sie beteiligen sich häufig als stille Gesellschafter, die im Insolvenzverfahren Gläubigerrechte haben.
Was ist eine Mezzanine-Finanzierung?
Diese Finanzierungen sind als eine Mischform zwischen Eigen- und Fremdkapital einzustufen. In der Praxis ist eine Vielzahl von Gestaltungsformen anzutreffen, wie z. B. die typische oder atypische stille Beteiligung, Genussscheine, Wandel-/Optionsanleihen oder Nachrangdarlehen. Der Mezzanine-Geber trägt im Vergleich zum klassischen Bankkredit ein höheres Risiko und partizipiert dafür zusätzlich zu einer festen Verzinsung häufig am Wertzuwachs des Unternehmens, z. B. mit einer Kaufoption auf einen definierten Anteil am Grundkapital des kreditnehmenden Unternehmens.
Mitarbeiterkapitalbeteiligung
Unter Mitarbeiterkapitalbeteiligung versteht man die vertragliche, dauerhafte oder zeitlich befristete Beteiligung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Kapital des arbeitgebenden Unternehmens. Die Beteiligung kann in Form von Fremd- oder Eigenkapital erfolgen. Dazu gehören Mitarbeiterdarlehen, Genussrechte, stille Gesellschaften, indirekte Beteiligungen, GmbH-Anteile, Belegschaftsaktien und Aktienoptionspläne. Für ihren Kapitaleinsatz erhalten die Mitarbeiter eine Verzinsung und/oder werden am Unternehmensergebnis beteiligt. In Abhängigkeit vom gewählten Modell können mit einer Kapitalbeteiligung auch Informations-, Kontroll- und Mitwirkungsrechte verbunden sein.
Abzinsung und Aufzinsung
Die Abzinsung (auch Diskontierung, engl. discounting; oft fälschlich auch Abdiskontierung genannt) ist eine Rechenoperation aus der Finanzmathematik, bei der der Wert einer zukünftigen Zahlung für einen Zeitpunkt, der vor dem der Zahlung liegt, berechnet wird.
Häufig, aber nicht notwendigerweise, wird mittels Diskontierung der gegenwärtige Wert (Barwert) einer zukünftigen Zahlung ermittelt.
Entsprechend ist die Aufzinsung (auch Askontierung) die umgekehrte Rechenoperation. Bei ihr wird der Wert, den eine Zahlung zu einem späteren Zeitpunkt hat, ermittelt.
Auf Grund der Existenz von Zinsen hat derselbe Geldbetrag einen um so höheren Wert, je früher man ihn erhält. Dieser Zusammenhang wird durch die Rechenoperationen der Abzinsung und Aufzinsung wiedergegeben.
Formel Aufzinsung
qn = (1 + i)n
i: Kalkulationszinssatz (in Dezimalform geschrieben, z.B. 0,05 = 5%)
n: das Jahr, dessen Zahlung aufgezinst werden soll.
Formel Abzinsung
Abzinsungsfaktor q-n = (1 + i)-n = 1/qn = 1/(1 + i)n
i: Kalkulationszinssatz (in Dezimalform geschrieben, z.B. 0,05 = 5%).
n: das Jahr, dessen Zahlung abgezinst werden soll.
Nachhaltiger statischer Verschuldungsgrad
Als Indikator für die Interpretation des statischen Verschuldungsgrads gilt die 2:1-Regel. Der statische Verschuldungsgrad eines Unternehmens soll demnach nicht mehr als 200% betragen. Dann kann ein Unternehmen nachhaltig arbeiten.
Falls Unternehmen diesen Verschuldungsgrad deutlich überschreiten, steigt die Anfälligkeit für Krisen und sinkt die Flexibilität, während die Abhängigkeit von Finanzinstituten wächst.
Es gilt hierbei die Grundregel: Ein Unternehmen sollte mindestens 30% seiner Investitionen mit Eigenkapital finanzieren, um einen nachhaltigen statischen Verschuldungsgrad zu erreichen.
Fazit: Statischer Verschuldungsgrad
Der statische Verschuldungsgrad ist eine wichtige Kennzahl – sowohl für Investoren als auch für Unternehmer. Für Unternehmer ist die Kennzahl entscheidend, um abzuwägen, ob eine Investition mit Eigen- oder Fremdkapital getätigt werden soll.
Dem Investor zeigt die Kennzahl das Potential, das ein Unternehmen noch hat, um die Hebelwirkung von Fremdkapital einzusetzen. Zudem können auch die Risiken des Investments nach Betrachtung des statischen Verschuldungsgrades besser eingeschätzt werden.
FK : EK * 100
Kennzahl zur Liquidität 1. Grades
Liquidität 1. Grades in % =
(Barliquidität, Kasse, Bank
Cash Ratio) + Wertpapiere des Umlaufvermögens
: kurzfristiges Fremdkapital x 100
Kennzahl zur Liquidität 2. Grades
Liquidität 2. Grades in % =
(Einzugsliquidität, Kasse, Bank
Quick Ratio) + Wertpapiere des Umlaufvermögens
+ kurzfristige Forderungen
: kurzfristiges Fremdkapital x 100
Kennzahl zur Liquidität 3. Grades
Liquidität 3. Grades in % = Kasse, Bank
(Umsatzliquidität, + Wertpapiere des Umlaufvermögens
+ kurzfristige Forderungen
Current Ratio) + kurzfristige sonst. Vermögensgegenstände
+ Vorräte
: kurzfristiges Fremdkapital x 100
Stellen Sie die Grundzüge der Ansatz- und Bewertungsvorschriften nach HGB dar!
Das HGB unterscheidet zwischen Ansatz- und Bewertungsvorschriften. Die Ansatzvorschriften sind in §§ 246 – 251 HGB geregelt. Die Bewertungsvorschriften des HGB in den §§ 252 – 256a HGB. Die Ansatzvorschriften bestimmen, welche Posten in der Bilanz bzw. Gewinn und Verlustrechnung ausgewiesen werden dürfen oder müssen. Nach § 246 Abs. 1 HGB muss der Jahresabschluss sämtliche Vermögensgegenstände, Schulden, Rechnungsabgrenzungsposten sowie Aufwendungen und Erträge enthalten, soweit gesetzlich nichts anderes bestimmt ist.
Was sind die wichtgsten Ansatzgrundsätze nach HGB?
Bei den wichtigsten Ansatzgrundsätzen handelt es sich um
den Grundsatz der Vollständigkeit § 246 Abs. 1 HGB
das Verrechnungs- oder Saldierungsverbot in § 246 Abs. 2 HGB und
den Grundsatz der Ansatzstetigkeit in § 246 Abs. 3 HGB
Bilanzierungsverbote- und wahlrechte, § 248 HGB
Rückstellungen, § 249 HGB
Rechnungsabgrenzungsposten, § 250 HGB
Haftungsverhältnisse, § 251 HGB.
Was sind die wichtigsten Bewertungsvoschriften?
Der Grundsatz der Bilanzidentität § 252 Abs. 1 Nr. 1 HGB besagt, dass die Wertansätze der Schlussbilanz eines Geschäftsjahres mit denen der Eröffnungsbilanz des folgenden Jahres vollständig übereinstimmen müssen.
Das Fortführungsprinzip § 252 Abs. 1 Nr. 2 HGB oder going concern-Prinzip schreibt vor, dass für die Wertansätze im Jahresabschluss (Vermögensgegenstände und Schulden) von der Fortführung des Unternehmens auszugehen ist.
Nach dem Grundsatz der stichtagsbezogenen Einzelbewertung § 252 Abs. 1 Nr. 3 HGB sind im Jahresabschluss alle Vermögensgegenstände und Schulden zum Bilanzstichtag einzeln ohne Verrechnung mit anderen Vermögensgegenständen und Schulden zu bewerten.
Das Vorsichtsprinzip § 252 Abs. 1 Nr. 4 HGB verlangt, dass alle zum Stichtag vorhersehbaren bzw. eingetretenen Risiken und Verluste berücksichtigt werden müssen, um überhöhte Ausschüttungen zu verhindern und das Eigenkapital zum Schutz der Gläubiger zu erhalten.
Nach dem Imparitätsprinzip § 252 Abs. 1 Nr. 4 HGB sind vorhersehbare Risiken und Verluste, die in dem Geschäftsjahr oder in einem früheren Geschäftsjahr entstanden sind, zu berücksichtigen, selbst wenn die Umstände erst zwischen dem Bilanzstichtag und dem Tag der Aufstellung des Jahresabschlusses bekannt geworden sind.
Nach dem Realisationsprinzip § 252 Abs. 1 Nr. 5 HGB sind Gewinne und Wertsteigerungen der Vermögensgegenstände nur auszuweisen, wenn sie zum Bilanzstichtag tatsächlich durch einen Umsatz am Markt entstanden sind
Nach dem Grundsatz der Bewertungsstetigkeit § 252 Abs. 1 Nr. 6 HGB sollen grundsätzlich die im vorhergehenden Jahresabschluss angewandten Bewertungsmethoden (Wahlrechte, Abschreibungsmethoden) auch für die folgenden Jahre beibehalten werden.*
Nach dem Niederstwertprinzip und dem Höchstwertprinzip sind Vermögensgegenstände eher zu niedrig und Verbindlichkeiten eher zu hoch als zu niedrig zu bewerten.
Nach dem Grundsatz der Maßgeblichkeit der Handelsbilanz für die Steuerbilanz erkennt das Steuerrecht zwar grundsätzlich die Handelsbilanz an. Für die Bewertung gilt jedoch der Bewertungsvorbehalt nach § 5 Abs. 6 EStG.
Was ist die Funktion eines Anhangs zum Jahresabschluss?
Einen ausführlichen Katalog von Pflichtangaben, die in den Anhang aufzunehmen sind, enthalten der § 284 und der § 285 des Handelsgesetzbuches. Sie lassen sich zu den folgenden drei Punkten zusammenfassen:
- Allgemeine Grundsätze der Bilanzierung, Bewertung und Währungsumrechnung
- Erläuternde, ergänzende und korrigierende Informationen zur Bilanz und zur Gewinn- und Verlustrechnung
- Sonstige Angaben:
Der Anhang enthält die Namen aller Mitglieder der Geschäftsführung und des Aufsichtsrates und Angaben über ihre sämtlichen Bezüge und Bezugsrechte sowie die Anzahl der beschäftigten Arbeitnehmer.
Das Gesetz fordert die unterschiedlichsten Angaben im Anhang, die mit den Begriffen Angabe, Erläuterung,
Begründung oder Aufgliederung um schrieben sind. Sie lassen sich wie folgt definieren:
Angabepflicht: Oberbegriff für die Nennung einer in den Anhang aufzunehmenden Information, die eine zahlenmäßige oder verbale sein kann; für Bilanz und GuV werden auch der Begriff Ausweis, für den Anhang der Begriff Darstellung verwendet.
Erläuterungspflicht: Kommentierung und Interpretation von Jahresabschlussposten, Bewertungsmaßnahmen oder allgemeinen Tatbeständen im Hinblick auf Inhalt, Zustandekommen, Verursachung oder Charakter von Beträgen oder Posten.
Begründungspflicht: Offenlegung der Überlegungen und Argumente, die für bestimmte Maßnahmen kausal waren.
Aufgliederungspflicht: Segmentierung von zusammengefassten Jahresabschlussgrößen, i. d. R. Bilanz- oder GuV-Posten
Was ist die Funktion eines Lageberichtes?
Der Lagebericht ist bei mittelgroßen und großen Kapitalgesellschaften neben dem Jahresabschluss mit Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung und Anhang Bestandteil der Berichtspflichten laut Handelsgesetzbuch (HGB). Der Bericht soll die derzeitige und zukünftige Situation des Unternehmens hinsichtlich der Chancen und Risiken darstellen. Es muss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt werden (§ 289 HGB).
Die Notwendigkeit eines Lageberichtes ergibt sich aus §289 HGB. Für Konzernlageberichte ist zusätzlich DRS 20 anzuwenden. Dies gilt auch für Lagebericht von Einzelabschlüssen (faktische Anwendungspflicht), sofern dadurch der Gesetzestext des HGB konkretisiert wird. Gemäß den deutschen Rechnungslegungsstandards unterliegt der Lagebericht den konstitutionellen Kriterien der Klarheit und Übersichtlichkeit.
Untergliederung:
Geschäfts- und Rahmenbedingungen
Ertragslage
Vermögenslage
Finanzlage
Große Kapitalgesellschaften müssen weiterhin auch nicht-finanzielle Leistungindikatoren angeben.
Benennen Sie Zielsetzung und Bestandteile der Kostenrechnung!
Kosten, die bei der betrieblichen Leistungserstellung und Leistungsverwertung entstehen, müssen erfasst, verteilt und zugerechnet werden. Dies ist Aufgabe der Kostenrechnung.
Durch Vergleich der Kosten mit der Leistung kontrolliert der Kostenrechner die Wirtschaftlichkeit des Betriebs. Daneben dient die Kostenrechnung dazu,
Selbstkosten zu ermitteln und
die Preisuntergrenze zu kalkulieren.
Der Kostenrechner vergleicht den am Markt durchsetzbaren Angebotspreis der Leistung mit den in der Kostenrechnung ermittelten Selbstkosten. So erkennt er, ob die erzielbare Marge hoch genug ist.
Rechengröße der Kosten- und Erlösrechnung sind Kosten und Leistungen. Kosten sind der leistungsbedingte bewertete Verzehr von Gütern und Dienstleistungen (Werteverzehr). Leistungen stellen das bewertete Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit dar (Wertezuwachs).
Die Kostenrechnung setzt sich aus Kostenartenrechnung, Kostenstellenrechnung und Kostenträgerechnung zusammen. Im Gegensatz zur Bilanzrechnung existieren für sie keine gesetzlichen Vorschriften.
Erläutern Sie den Betriebsabrechnungsbogen (BAB)!
Der Betriebsabrechnungsbogen (BAB) ist ein Kalkulationsschema für die interne Kostenverrechnung. Er wird verwendet, um Kosten, die den Kostenträgern nicht direkt zurechenbar sind, sog. Gemeinkosten, auf Kostenstellen zu verteilen. Bei den Kostenträgern handelt es sich gewöhnlich um Produkte des Unternehmens. Kostenstellen sind einzelne Unternehmensbereiche, die i.d.R. den Abteilungen bzw. Funktionsbereichen eines Unternehmens entsprechen. In der Vorstufe des Betriebsabrechnungsbogens der Betriebsergebnisrechnung (auch Abgrenzungsrechnung genannt) werden die aus der Buchhaltung stammenden Aufwendungen und Erträge zu Kosten- und Erlösarten zusammengefasst und nach betriebliche und neutrale Kosten- und Erlöse getrennt. Zudem werden nicht bilanzierungsfähige Posten verrechnet, um eine möglichst realistische Kostenverteilung zu erzeugen. Zu diesen Posten gehören zum Beispiel der kalkulatorische Unternehmerlohn, kalkulatorische Zinsen oder kalkulatorische Abschreibungen.
Der BAB dient der Erfassung der Einzelkosten und der Umlage von Gemeinkosten auf innerbetriebliche Kostenstellen. Das Unternehmen kann somit sehen, in welchen Bereichen, welche Kosten entstanden sind und kann Zuschlagssätze für die Selbstkostenkalkulation von Produkten ermitteln. Außerdem liefert der BAB eine gute Grundlage zur Analyse und Steuerung der Gemeinkosten.