Hygiene und Strahlenschutz
Hygiene
Hygiene
Kartei Details
Karten | 82 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Medizin |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 31.12.2015 / 01.12.2020 |
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angeborene Immunabwehr (zellulär)
zellulär: durch phagozytierende Zellen, Leukozyten im Blut und Makrophagen im Gewebe
erworbene Immunabwehr (humoral)
Antikörper: werden von B-Zellen gebildet, binden an antigene Struktur und neutralisieren durch Verklumpung und Markierung zur Phagozytose
erworbene Immunabwehr (zellulär)
B-Zellen erkennen Antigene über Rezeptoren auf membran und beginnen nach Kontakt mit passenden AK-Produktion. Ein Teil der B-Zellen entwickelt sich zu Gedächtniszellen (Immunität) -> schnelle und heftige Immunantwort
T-Zellen erkennen nur richtig präsentierte Antigene von anderen Zellen. T-Helferzellen unterstützen durch Botenstoffe B-Zell-Aktivierung. T-Killerzellen eliminieren viral infizierte Zellen oder Tumorzellen. kurze Sequenzen intrazellulärer Proteine werden auf Membran präsentiert und gibt sich so als selbst zu erkennen, ist die zelle infiziert kommen Proteinsequenzen des Erregers an die Oberfläche, T-Killerzellen durchlöchern Zellmembran mit Perforinen oder sorgen durch Kontakt für Apoptose
Def. Allergie
überschießende Reaktion des Immunsystems auf definierte exogene Antigene, in Folge Entzündungsprozesse und Organfehlfunktionen
Def. Autoimmunerkrankung
überschießende Reaktion des Immunsystems gegen körpereigenes Gewebe
Antikörper-Titer
Ermittlung, um Immunität zu beurteilen. Dazu wird die Menge der vorhandenen AK im Blut nach ihrer biologischen Wirksamkeit beurteilt, z.B. nach ihrer Fähigkeit Antigene zu verklumpen
Def. Hygiene
geeignete Verhaltensweise, die die Übertragung/Infektion von/durch Krankheitserregern verhindert, äußere Sicherung die Mensch herstellen muss
Def. Krankenhaushygiene
Erforschung und Umsetzung der Erkennung und Verhütung von Gesundheitsrisiken im medizinischen Einrichtungen (Umfassen Patient und Personalschutz)
Ziel Krankenhaushygiene
Schutz von Patienten, Personal und Umwelt vor der Weiterverbreitung von Krankheitserregern und vor gesundheitsschädlichen Substanzen
Def. Asepsis
Gesamtheit aller Maßnahmen zur Erzielung von Keimfreiheit, Abwesenheit von Erregern, z.B. keimfreies OP-Besteck
Def. Antisepsis
Antimikrobielle Maßnahme auf der Körperoberfläche von Patienten mit dem Ziel einer Infektion vorzubeugen, Z.B. Desinfektion der Haut
Def. nosokomiale Infektion
Infektion, die im Krankenhaus erworben wird
ursache nosokomiale infektion
Nichtbeachtung von hygieneregeln, mangelnde ausbildung des Personals, Abwehrschwäche, erhöhtes Durchschnittsalter der Patienten, aufwendigere OPs und technisch komplexe Geräte, entstehung multiresistenter Keime durch unkritsiche Antibiotikatherapie
Infektionskette
1. Infektionsquelle->Mensch, Gegenstand
2. Übertragungsweg/Eintrittspforte->endogene/exogene Infektion; Kontamination
3. Empfanger->Patient mit geschwächten Abwehrkräften
residente und transiente Hautflora
residente hautflora: i.d.R. nicht pathogen, problematisch bei geschwächten Patienten, desinfektion fürht nur zur reduktion
transiente Hautflora: keine hauteigenen Bakterien, mögliche Pathogenität, verringerung der anzahl durch waschen und abtötung durch desinfektion
personelle organisation der krankenhaushygiene
Geschäftsführung->Arzt für Krankenhaushygiene->Hygienekommision->Hygienefachkräfte und hygienebeauftragte Ärzte
hygienekommission
analysiert aufgetretene Krankenhausinfektionen, hygienische Verhältnisse im Krankenhaus und Erreger-Resistenzstatistiken
diskutiert und verabschiedet Hygieneplan, Verhütungs-/Bekämpfungsmaßnahmen und Hygienekontrollen in Ver- und Entsorgungsbereichen
wirkt mit bei Planung/Beschaffung von technischen/baulichen Maßnahmen
Hygieneplan
schriftliches Strategie-Dokument, das alle maßnahmen zur eindämmung und Verhinderung von Infektionen sowie zur Einhaltung und Gewähleistung bestimmter Hygienestanderds enthält; beinhaltet auch Dokumentation durchgeführter Maßnahmen
Individualhygiene
betrifft alle Prinzipien der Lebensordung
z.B. Fingernägel kurz/unlackiert, Haare gebunde/Kopfbedeckung, keine Schmuckstücke,
Kleidung
Berufskleidung: Kleidung während Dienstzeit
Bereichskleidung: für Arbeit in betimmten Bereichen
Schutzkleidung: für Schutz des Trägers
hygienische Händedesinfektion
abtötung der transienten hautflora
chirurgische Händedesinfektion
Abtötung der Transienten Hautflora und Reduzierung der Residenten Hautflora
Def. Immunität
innere Sicherheit die Mensch mitbringt oder erwirbt
Bereichskleidung
grün: hohe Anforderung an Asepsis z.B. OP-Saal, Herzkatheter, endoskopische OP
blau: Intensivbereich, Infektionsstation, Dialyse, Gastro-, Kolos-, Arthroskopie
orange: entsorgungspersonal für infektiöses Material
Braun: Personal Tierpflege, Forschung
Aubergine: besucher intensiv- oder überwachungsstation
Def. Reinigung
Keimreduktion von 50-80%; Ziel: Beseitigung von Schmutz
Def. Desinfektion
Keimreduktion von bis zu 99,9% ; Ziel: Unterbrechung der Infektionskette
Sterilisation
Keimreduktion von 99,9999% (nicht mehr als ein Keim bei 10 mio sterilisierter Einheiten) ; Ziel: absolute Keimfreiheit ; auch hitzeresistente Sporen
physikalische Desinfektion
thermische Desinfektion z.B. Auskochen, Pasteurisieren ; UV-Licht ; Filtration z.B. Impfstoff
chemische Desinfektion
Alkohole, Phenole (Karbolsre), Halogene (Chlor,Iod)
physikalische Sterilisation
- mit feuchter Hitze: Temp. >100°C, Druck<3,5 bar z.B. Autoklav
- mit ionisierender Strahlung: z.B. gamma-Strahlung
Kontrolle Sterilisation (chemisch)
außen am Sterilgut befestigte Indikatorstreifen (Dampfdurchdringungstest)
Kontrolle Sterilisation (biologisch)
Bioindikatoren: Mikroorganismen, die so gewählt sind, dass bei Abtötung davon ausgegangen werden kann, dass Sterilisation erfolgreich war
Isolierungsverfahren
Quellenisolierung und Schutzisolierung/protektive Isolierung
Quellenisolierung
bei Verdacht oder Vorliegen bestimmter Infektionserkrankungen erfolgt die Isolierung des Erkrankten (der Quelle) zum SCHUTZ DES PERSONALS & BESUCHERN
es gibt strikte und Standardisolierung
strikte isolierung
bei lebensbedrohlichen, hochinfektiösen Infektionserregern z.B. Lungenpest oder viral übertragenes hämorrhagisches Fieber (Ebola), erfordert spezielle Behandlungszentren
Einzelzimmer mit spezieller Raumlufttechnik, Sanitärzelle, Schleuse zur Personal- und Materialdekontamination, Sichtfenster, Sprechanlage, keine Besucher, Patient darf Zimmer nicht verlassen
Quarantäne: befristete Isolierung von Personen, die verdächtig sind, an bestimmten Infektionskrankheiten erkrankt oder überträger zu sein, zeitdauer richtet sich nach inkubationszeit
standardisolierung
bei meldepflichtigen Erkrankungen mit Infektionsübertragung durch direkten Kontakt, Kontakt mit Körperflüssigkeiten/Ausscheidung, Tröpfcheninfektion
Einzelzimmer mit Sanitäzelle im Krankenhaus, besuch mit einweisung und schutzkleidung, alle Abfälle die bei diagnose behandlung und pflege anfallen sind als Biohazard zu kennzeichnen
protektive isolierung/schutzisolierung
bei immundefekten, schwere Verbrennungen, Knochenmarktransplantationen, unterbringung in sterilbetteinheit, masßnahme zur reduzierung der umgebungs- und körpereigenen keime, frühzeitige infektionerkennung
staphylococcus aureus
gehört zur physiologischen Flora und dringt bei Schädigung der Haut oder OPs ein, typischer Eitererreger, erzeugt lokale Begrenzung und schützt sich dadurch von Immunabwehr und Antibiotika, einer der wichtigsten nosokomialen Keime, problematisch sind multiresistente Stämme
entstehung/übertragung Resistenzen
durch spontane Punktmutation oder multiple Mutation in der bakteriellen chromosomalen DNS, übertragung mittels gentransfer:
- Transduktion: gentransfer durch bakterienspezifische Viren oder Bakteriophagen
- Transformation: Aufnahme DNS aus Umgebung
- Konjugation: direkter Zell-Zell-Kontakt mit übertragung kleiner DNS-Stücke
Präventionsstrategie
Identifizierung, Bewertung->Umsetzung geeigneter Hygenemaßnahmen->sanierung von mrsa trägern->kontrollierter einsatz von antibiotika