Histolügie

Histologie BMA

Histologie BMA

Daniel Schärer

Daniel Schärer

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Langue Deutsch
Catégorie Médecine
Niveau Université
Crée / Actualisé 30.09.2014 / 12.11.2020
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Zusammenfassung Peakverbreiterung

  • Peakverbreiterung ist abhängig von 3 Faktoren:
    • Streudiffusion
    • Longitudinaldiffusion
    • Massentransfer
  • Je grösser der Fluss, desto weniger oft kann sich das Gleichgewicht einstellen -> Trennung schlechter.
  • Je niedriger der Fluss, desto mehr kommen z.B. Diffusionsvorgänge ins Spiel -> Trennung schlechter.

Auswertung von Chromatogrammen

3 Möglichkeiten

  1. Retentionszeit → Identifizierung
  2. Peak-Fläche → Fläche meist proportional zur Stoffmenge
  3. Peak-Höhe → nur bei gut getrennten Peaks verwendet

Peakformen

Oftmals Schulterbildung oder Tailing

Allgemeine DC

  • Dünne Schicht stationärer Phase auf inerter Unterlage (Glas, Alu, Plastikfolie).
  • Planare Chromatographie
  • Gleiche Phasen wie HPLC (Normal, Reversed, SEC)
  • Konventionelle und Hochleistungs-DC-Platten
  • Alte und bewährte Methode

Wie funktioniert DC

  1. Punktförmige Auftragung des Substanzgemisches
  2. In Gefäss stellen (mit mobiler Phase)
  3. Mobile Phase bewegt sich vorwiegend kapillar

Trennprinzipien DC

  • Adsorption
    • Adsorption an Oberfläche der stationären Phase aus feingepulverten polaren Materialien (Kieselgel, Aluminiumoxid).
    • Polarere Substanzen werden stärker retardiert.
    • Wasser oder starke polare Lösungsmittel können stationäre Phase deaktivieren
  • Verteilung
    • Verteilung erfolgt zwischen zwei nicht mischbaren Flüssigkeiten, von denen eine auf feinverteiltem Träger fixiert ist.
    • Träger z.B. Filterpapiert, Cellulosepulver, Dextran-Gel, Polyamid.

Anwendungsgebiet DC

  • Bei schwerflüchtigen Substanzen.
  • Bei polaren, unpolaren oder ionischen Substanzen.
  • Wenn Probenmaterial GC-und LC-Säulen beschädigen würde.
  • Wenn Detektion mit GC und LC nicht möglich oder sehr aufwändig wäre.
  • Wenn auch nach der Chromatographie alle Probenbestandteile erkennbar sein müssen (z.B. an Start oder Front).

Anwendungsgebiet speziell:

  • Porphyrin-Nachweis
  • Wirkstoffe und Metabolite in biolog. Matrices
  • Drogenscreening
  • Stoffwechseldefekte bei Babys
  • Pestizid/ Fungizidbestimmungen (Trinkwasser, Lebensmittel)
  • Grundwasseranalytik
  • QC Pharmaindustrie
  • Parfüminhaltsstoffe
  • Anorg. Ionen
  • Galvanotechnik
  • Wenn keine Elektrische Energie vorhanden.

Trennung DC

Laufstrecke 5-15 cm

Trennstufenzahl 500 bis 3000

Laufzeit 10-30 min.

Ohne Kammersättigung (Problem der nicht konstanten FM-Zusammensetzung)

Mit Kammersättigung (besser reprodzierbare Rf-Werte)

Auswertung DC

  • Entwickeln und Trocknen
  • Finale Position wir durch den Retentionsfaktor (Rf)-Wert erfasst
  • Rf beschreibt Laufverhalten
    • Die Lösungsmittelfront wandert nicht immer gleich weit.

Rf= Entfernung Startpunkt - Analyt (Sx) / Entfernung Startpunkt - Lösungsmittelfront

Auswertung DC II

Qualitativ: Rf-Werte, Farbe, UV-Verhalten, mehr Information durch Kopplung mit spektroskopischen Verfahren.

Halbquantitativ (nur mit den Augen): Intensität der Farbe, Intensität des UV-Verhaltens, grösse der Substanzflecken (Verdünnungsreihe).

Quantitativ (mit technischer Unterstützung): Streifenweises Scannen der UV/Vis-Absorption, erhaltene Peaks analog zur Säulenchromatographie auswertbar, Kalibrier- und Analysenfunktion nutzbar, einzelnes Extrahieren der getrennten Substanzen und anschliessend spektroskopisches Verfahren.

 

Rf-Werte sind immer nur Richtwerte (Konzentrationsabhängig). Immer Standard vergleichbarer Konzentration mitlaufen lassen. Bei sehr unregelmässigen Flecken Rf-Bereich angeben. Brauchbare Rf-Werte liegen zwischen '0.2 und 0.8

Visualisierung DC

  • Eigenfarbe
  • Fluoreszenz
    • bei Tageslicht
    • durch Anregung mit UV
  • Fluoreszenzminderung: erfordert Fluoreszenzindikator
  • Chemische Farbreaktion (-> Sprühreagentien)
    • I2(Lösung oder Dämpfe): braune Flecken bei basischen N-Verbindungen
    • KMnO4: weisse Flecken auf rosa Grund bei reduzierenden Verbindungen.
    • Dragendorff-Reagenz: orange-gelbe Flecken bei Alkaloiden
    • FeCl3: zart-violette Flecken bei Phenolen (int. grün bei 1,2-Diphenolen)
    • Ninhydrin: blauviolette Flecken bei Aminosäuren.

Vor- und Nachteile der DC

Pros: einfach, geringer apparativer Aufwand, geringe Kosten, hohe Trennleistung, hohe Selektivität, geringer Zeitaufwand

Cons: Standards sollten mitlaufen, Laufmittel kann nicht gewechselt werden, Geschwindigkeit nicht beeinflussbar, kaum quantitative Aussagen.

Stationäre Phasen DC

Trennleistung hoch bei kleinem Partikeldurchmesser und enger Korngrössenverteilung

vorwiegend verwendet werden:

  • Siliziumoxide
  • Aluminiumoxide
  • Kieselgur
  • Chem. modifiziertes Kieselgel
  • Cellulose
  • Polyamid
  • Magnesiumsilicat

Reversed Phase DC

unpolare stationäre Phase, polare mobile Phase

Die stationäre Phase ist hydrophob, die mobile Phase ist Wasser bzw. Wasser/ Alkoholgemisch.

Beispiel: C-Ketten-Modifikation mit Alkylsilanen.

Mobile Phase

Träger der Substanz über die stationäre Phase, wobei die Wechselwirkung der Probenmoleküle mit dem Fliessmittel grösser ist als mit der stationären Phase => Elution.

Auswahl mittels elutropen Reihe: polar zu unpolar (Wasser, Methanol, Ethanol, Pyridin, Dimethylsulfoxid, Ester, Ketone, ... Alkane.

Anforderungen: Genügende Reinheit, Stabilität, geringe Viskosität, geeigneten Dampfdruck, möglichst nicht giftig

Einflussgrössen auf die Trennung DC

  • Stationäre Phase
    • Aktivität
    • Korngrösse
    • Korngrössenverteilung
    • Bindemittel
  • Mobile Phase
    • Verunreinigungen
  • Kammer
    • Kammertyp
    • Sättigung
  • Weitere Einflussgrösse
    • Fleckgrösse bei der Auftragung
    • Abstand Start-Lauftmittel
    • Trennstrecke
    • Temperatur
    • Luftfeuchtigkeit

 

CAVE DC

  • Beschriften mit Bleistift
  • Kammer vor Zugluft schützen
  • keine direkte Sonneneinstrahlung (-> unregelmässige Fronten)
  • Kammersättigung anstreben (-> vergrösserte Rf-Werte)
  • Substanzmenge anpassen (-> Tailing bzw Rf>0.2)
  • DC-Platten vor Laborluft schützen

DC Vorteil geringer Korngrössen der stationären Phasen

Höhere Trennstufenzahl

Was wird bei der DC ausgewertet?

Das innere Chromatogramm

Wie werden stationäre Phasen in der DC eingeteilt?

Nach Korngrösse und Polarität

Allgemeines zur Säulenchromatographie

  • Auftrennung durch Flüchtigkeit und die Wechselwirkung mit der stationären Phase. 
  • Anwendungsgebiete in der klinischen Chemie:
    • Forensische Bestimmung von Ethanol und anderen flüchtigen Stoffen. 
    • Toxikologisches Screening. 
    • Quantifizierung von Medikamenten und Drogen aus Blut. 
    • Quantifizierung von Fettsäuren und Aminosäuren. 
    • Diagnostik von Vitaminen und Spurenelementen. 

 

Wie funktioniert Säulenchromatographie?

Die stationäre Phase enthält meist eine flüssige, thermostabile Substanz (Gasflüssigkeitschromatographie, z.B. Silikonöl, Paraffine) -> Verteilung.

Seltener sind feste stationäre Phase (Gasfeststoffchromatographie, Aktivkohle, Kieselgel) -> Adsorbtion.

  • Mobile Phase ist inertes Gas (HE, H2, N2)
  • Analyt (organisch, anorganisch) gasförmig -> verdampfbare Verbindungen
  • Trennsäule im Säulenofen

 

Säulenchromatographie praktische Durchführung

  1. Probeneinbringung ins System (Split/ Splitless, Headspace,...). 
  2. Verdampfung unter Wärme. 
  3. Transport zur Säule mittels Trägergas. 
  4. Auftrennung. 
  5. Detektion. 

Säulenarten

Gepackte Säulen und Kapillarsäulen. Für ätherische Öle sind Kapillarsäulen besser geeignet.

Pros für Kapillarsäuelen: Hohe Trennstufenzahlen, geringe Anforderungen bzgl. Selektivität -> universeller einsetzbar.

Cons: Geringe Belastbarkeit, empfindlich gegenüber Kontaminationen.

Kapillarsäulen bestehen aus Quarzkapillaren mit 15-60 m Länge, 0.1-0.75 mm Innendurchmesser, die innere Wandung ist beschichtet mit Trennflüssigkeit.

Die Faustregel bei der Säulenauswahl: Gleiches löst Gleiches, polare Phasen für polare Analyten.

Säulenchromatographie Mobile Phase

Hauptsächlich Helium. N2 und H2 weniger, da He besser ist als Stickstoff und weniger gefährlich als Wasserstoff. Die Bodenhöhe variiert je nach Gas. He und H2 sich breiter, wodurch die Strömungsgeschwindigkeit weniger wichtig ist. Das Optimum von He und H2  verschoben -> schnellere Analysezeiten.

CAVE Säulenchromatographie

  • Thermisch labile Substanzen zersetzen sich.
  • Polare Substanzen können irreversibel adsorbieren.
  • Hervorragende Analysentechnik für viele Analysen.
  • Trennleistung und Empfindlichkeit sehr gut.

 

Auswertung Säulenchromatographie

  • Zahlreiche schmale Peaks nebeneinander
  • Bestimmung des Retentionsindex nach Kovats
  • Für qualitative Fragestellungen Datenbanke (z.B. NIST bei Kopplung mit MS)
  • Standards!

 

GC-GC

  • Definiertes Retentionszeitintervall wird von 1. Säule auf gekühltes Interface überführt -> Fokussierung der Komponenten.
  • Schnelle Injektion in 2. Säule
  • Schnelle Chromatographie in 2. Säule

Derivatisierung

  • Prozess zur Modifizierung von Analyten.
  • Erhöhung der Flüchtigkeit.
  • Verbesserung der Detektierbarkeit

Was müsste man tun um eine polare Substanz flüchtig zu machen? Polarität entfernen. Polare Gruppen wie OH-, NH, SH- werden überlagert womit die Polarität entfernt wird.

 

Detektoren

Wärmeleitfähigkeitsdetektor TCD

Differenzielle Messungen in MZ (Messzelle) und VZ (Vergleichszelle), wobei die Wärmeleitfähigkeit des Messgases gemessen wird.

Die Temperaturänderung ändert den elektrischen Widerstand in den Heizdrähten, der als Signal detektiert wird.

Pros: Einfach. Zerstörungsfrei. Grosser dynamischer Bereich. 

Cons: Vergleichsweise hohe Nachweisgrenze. He oder H2 als Trägergas.

Flammen-Ionisations-Detektor (FID)

Der Analyt wird in einer Flamme ionisiert, wodurch dann ein messbarer Strom fliessen kann. H2 und Luft führen zu kontrollierten Verbrennung. Wenn nur Trägergas ankommt kann kein Strom fliessen. Werden ionisierbare Verbindungen verbrannt kommt es durch e- zum Strommfluss, die an der Anode gesammelt werden.

Pros: Sehr empfindlich für Kohlenstoff-Verbindungen. Robust. Grosser dynamischer Bereich.

Cons: Brenngas nötig. Der Analyt wird zerstört.

Elektroneneinfangdetektor (ECD)

Beschichtetes Blech als beta-Strahler ionisiert das Trägergas. Die langsamen Elektronen werden an der Sammelelektrode (Anode) eingefangen. Kommen keine Verbindungen an fliesst Nullstrom. Kommen Moleküle im Trägergas an, die Elektronen einfangen können, gelangen weniger Elektronen zur Sammelelektrode, was erfasst wird.

Pros: Sehr empfindlich für elektronegativen Gruppen.

Cons: Kein dynamischer Bereich.

LC

Trennung durch Adsorption und Verteilung zwischen mobiler und stationärer Phase.

Normal Phase: Stationäre Phase polar, Laufmittel apolar (Toluol oder Hexan), Trennung unpolarer Substanzen.

Reversed Phase: Stationäre Phase apolar, Laufmittel polar, Trennung komplexer Substanzgemische (breite Spannweite an Polarität).

 

Polarität

Polarität bezeichnet eine Ladungsverschiebung in Atomgruppen. Die Atomgruppe ist elektrisch nicht mehr neutral.

Normal Phase Zusatzinformation

  • Retention innerhalb einer Mischung steigt mit der Polarität des Analyten.
  • Silikagel als stationäre Phase, -Si-OH-Gruppen.
  • Adsorption durch Dipol-Dipol- Wechselwirkung.
    • Permanenten Dipol oder Silanol-Gruppe und ein permanent induzierter Dipol am Analyten.
  • Elutionsmittel
    • Schwach: Pentan, Hexan
    • Mittel: Chloroform, Dichlormethan
    • Stark: Propanol, Methanol

Faustregel: Polare Stoffe werden später eluiert als unpolare. Retention im unpolaren Lösungsmittel. Elution durch polares Lösungsmittel.

 

Reversed Phase Zusatzinfos

  • Ideal zur Analyse unpolarer Substanzen.
  • Weit verbreitet.
  • Stationäre Phase: Silikagel mit chemischer Modifikation (C18) →unpolar.
  • Van-der-Waals Wechselwirkungen →Trennverhalten stark vom Lösungsmittel abhängig.

Faustregel: unpolare Stoffe werden später eluiert als polare. Retention im polare Lösungsmittel. Elution durch unpolares Lösungsmittel.

Isokratische Trennung

Laufmittelzusammensetzung bleibt konstant.

Vorteil: Schnelle Trennmethode. Kein Äquilibrieren der Säule zwischen den Trennungen.

Nachteil: Schlechtere Trennung.

Gradiententrennung

Laufmittelzusammensetzung wird während der Trennung geändert.

Vorteile: Schärfere Peaks. Bessere Trennung. Gut geeignet um optimale Bedingungen für isokratische Trennung zu finden.

Nachteil: Zeitaufwändiger. Re-Äquilibrieren der Säule notwendig.

HPLC

High-Performance-Liquid-Chromatography

Weiterentwichlung der Säulenchromatographie. Mit abnehmbarer Teilchengrösse steigt der erforderliche Druck exponentiell an, wodurch die alleinige Schwerkraft nicht mehr ausreicht. Die mobile Phase muss also mittels geeigneter Vorrichtung unter Druck gesetzt werden (20-200 bar).

Die geringe Teilchengrösse in der stationären Phase (5-50µm, 50-500 m2/g) bewirkt eine wesentliche Steigerung der Trennstufenzahl pro Säule gegenüber klassischer Säulenchromatographie (50000 bis 100000 Trennstufen pro Meter). Typische Säulenlänge 12.5 cm heisst ca. 10000 Trennstufen pro Säule. Säulen sind aus Stahl, haben einen Innendurchmesser von 1 bis 4mm und sind 5 bis 50 cm lang.

  • normal Phase: Dipol-Dipol-Wechselwirkung durch zum Beispiel funktionelle Gruppen.
  • reversed Phase: Dispersionseffekt, schwächste Dipol-Dipol-Wechselwirkungen.