Heuristiken K17

Modul 6 Wahrnehmungspsychologie K17

Modul 6 Wahrnehmungspsychologie K17


Kartei Details

Karten 13
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 18.06.2016 / 11.03.2020
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Algorithmen

Wohldefinierte Folge von Operationsschritten, welche für eine bestimmte Klasse von Problemen mit Sicherheit eine Lösung erzeugen.

Beispiele zur Anwendung von Algorithmen

Addition, Multiplikation, Wurzelziehen..

Heuristiken

Finderegeln, ohne Lösungsgarantie, welche nicht beschränkt auf bestimmte Problemklassen sind und häufig eine Einschränkung des Suchraums bewirken.

Beispiele für die Anwendung von Heuristiken

Analogien suchen, Hypothesen testen..

Anhänger der algorithmischen Traditionslinie

Raimundus Lullus, Gottfried Leibniz, Fritz Zwicky 

Morphologische Methode (Zwicky)

1. Schritt: Genaue Umschreibung eines vorgegebenen Problems

2. Schritt: Genaue Bestimmung und Lokalisierung aller die Lösungen des Problems beeinflussenen Umstände

3. Schritt: Aufstellung des Morphologischen Kastens, in dem alle möglichen Lösungen des vorgegebenen Problems eingeordnet werden.

4. Schritt: Analyse aller im Morphologischen Kasten enthaltener Lösungen aufgrund bestimmt gewählter Wertnormen.

5. Schritt: Wahl der optimalen Lösung und Weiterverfolgung derselben bis zur endgültigen Realisierung. 

Heuristische Problemlösungsmethode (Groner & Groner) 

1. Metakognitive Planung der einzusetzenden Heuristiken

2. Aufgabenanalyse

3. Abstraktion, Reduktion oder Amplifikation

4. Wahl einer geeigneten Repräsentation

5. Analogien finden

6. Teilziele bilden

7. Hypothesen aufstellen und überprüfen

8. Trennung von Einflussgrössen

9. Loslösung von Fixierungen, Inkubation

10. Nutzen der eigenen Ignoranz

Differentialpsycholog. Ansatz:

Heuristische vs. algorithmische Orientierung als Dimension des individuellen Stils

Konstruktion und Validierung der Skala

 

1. Itempool (unterhaltsam, motivierend,...) 105 Items

2. Erste Itemanalyse (Trennschärfe, Homogenität) 60 Items

3. Eichstichprobe, Faktorenanalyse: Langform 50 Items, 155 VPn)

4. Konstruktion aus Factor Scores der Langform einer dichotom skalierten Kurzform von 30 Items

5. Replikation der Skala anhand von Faktorenanalysen mit anderen Stichproben und in anderen Kulturen

6. Konstruktvalidierung im Vergleich zu NEO-FFI (Big Five)

Wann und warum wird ein Algorithmus intraktabel?

  • Wenn er sich nicht in Polynomialzeit präzise lösen lässt (z.B. "Wahrheitsfindungsmethode" von Lullus), d.h. wenn er durch eine polynomiale Zeitkomplexitätsfunktion ersetzt werden muss.
  • Wenn er sich nur durch heuristische Methoden (also Methoden ohne Lösungsgarantie) im Annäherungsverfahren lösen lässt.

 

Was bedeutet es, dass Heuristiken negativ definiert sind?

Eine Heuristik hat keine Lösungsgarantie, der Suchraum beinhaltet nicht alle möglichen Lösungen. Um Heuristiken positiv zu definieren, müsste man z.B. angeben können, worauf denn der Lösungsraum eingeschränkt wird. Das für jede denkbare Heuristik gültig zu formulieren macht wenig Sinn.

Beschreibe das Prozess-Modell von G. Polya "Vom Lösen mathematischer Probleme"

1. Verstehen der Aufgabe (was ist unbekannt, gegeben, wie lautet die Bedingung?)

2. Ausdenken eines Plans (Analogien, Zusammenhänge suchen, Plan einer Lösung erstellen)

3. Ausführen des Plans (dabei jeden Schritt kontrollieren)

4. Rückschau/ Überprüfung der erhaltenen Lösung

Analyse

Zugrundelegung des Gesuchten als anerkannt um seiner auf anerkannt Wahres führenden Folgerung willen ("working forward"). 

Synthese

Ist die Zugrundelegung des anerkannt Wahren und macht die bisherigen Voraussetzungen zu Folgerungen, um zum Gesuchten zu gelangen ("working backwards").