Tag 4


Kartei Details

Karten 14
Sprache Deutsch
Kategorie Medizin
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 11.12.2014 / 28.12.2014
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Duke Kriterien erläutern.

Duke Kriterien helfen zur Diagnose einer Endokarditis

Mindestens:

2 Hauptkriterien oder

1 Hauptkriterium und 3 Nebenkriterien oder

5 Hauptkriterien müssen erfüllt sein:

 

Hauptkriterien:

1. ZWEI positive Blutkulturen mit typischen Erreger(Sepsis/Bekteriämie)

2. Auffälligkeiten im TEE (Vegetationen, Abszesse, Dehiszenzen) HOHER NPV

 

Nebenkriterien:

1. kardiale Grunderkrankung (Prädisposition), i.v. Drogenabusus

2. Fieber ≥38°C

3. Mikrobiologie die nicht ins Hauptkriterium fällt (pos BK)

4. Gefäßveränderungen (Embolien, Infarkte, intrakranielle Blutungen)

5. Immunkomplexablagerungen (Osler Knötchen, Glomerulonephritis, Rheumafaktor, Roth-Spots)

6. Echo: nicht eindeutig Endokarditisverdächtiger Befund

Verschieden Formen der Endokarditis mit wahrscheinlichsten Erregern.

Endocarditis acuta: SA --> starke und schnelle (Stunden!) Destruktion der Herzklappe folglich akute Hi --> Endocarditis ulcerosa (pathologisch)

 

Endocarditis lenta: Streptococcus viridans --> Klappenvegetationen innerhalb von Wochen/Monaten, daher nur subklinische Beschwerden --> pathologisch endocarditis polyposa/ulceropolyposa (auch bei Enterokokken/Candida möglich), großer Wulst aus Thrombos, Fibrin, Leukos, Erregern

 

Virulenz von Enterokken und Pilzen (Aspergillus blumenkohlartig polyposa) ausgelößte Endokarditis zwischen diesen beiden Formen

 

Pathologie: weitere Formen abakteriell:

- Endocarditis verrucosa: kleine rötliche Auflagerungen an freien Herzklappenrändern, meist bei rheumatischen Fieber als abakteriell!!!

- Endocarditis parietalis fibroplastica (Löffler-E.): Befäll der Herzwände, weniger Klappen, abakteriell unklarer Genese

- Endocarditis thrombotica (Libman-Sacks-Endokarditis): bei SLE, starke Fibrinauflagerungen unklarer Genese, abakteriell

DD Endokarditis

Klappenthrombose bei unzureichender Antikoagulation nach mechanischem Klappenersatz, auch nach Endokarditis mit Vitium erhöhtes Risiko

Klinik: akute Hi (li oder re mit entsprechenden Zeichen), HRST möglich, AZverschlechterung, Embolien möglich!

Therapie: Lyse oder OP

Therapie der Endokarditis (nativ vs. Prothese)

Alle Nativklappen sowie Prothesen >12Monate postOP (i.v. Gabe 4-6Wochen):

Ampicillin-Sulbactam  +  Gentamicin (Spiegel messen wg Nephro-und Ototoxizität) oder

Amoxicillin-Clavulansäure  +  Gentamicin (cave s.o.) oder

Vancomycin  +  Gentamicin  +  Ciprofloxacin

 

Alle Prothesen <12Monate postOP (i.v. Therapie >6Wochen):

Vancomycin  +  Gentamicin (2 Wochen) +  Rifampicin
 

Endokarditis-Prophylaxe empfohlen bei:

Hochrisikogruppen:

1. Pat. mit Kappenersatz min. 6 Monate lang

2. Überstandene Endokarditis

3. Angeborene Herzfehler (zyanotische, operierte mit Implantat, operierte aber trotzdem noch Defekte wie Turbulenzen, alle behobenen Herzfehler (jegliche Prothese) in den ersten 6Monaten

 

In Situationen wie:

(individuell auch bei Aovitien, Mitralvitien, Kardiomyopathie)

Eingriffe im Oropharyngealraum (Amoxicillin p.o. oder Ampicillin i.v./ bei Allergie Clindamycin)

Eingriffe im Respirationstrakt, GIT, Uro, Haut, Weichteilgewebe WENN INFIZIERT

bei Herz- oder Gefäßchirurgischen Eingriffen mit Fremdmaterialeinbringung (auch Schrittmacher oder Defi) generell (nicht nur bei Hochrisikogruppen) perioperativ empfohlen

Rheumatisches Fieber... Ätiologie, Symptome, Therapie

ß hämloysierende Streptokokken der Gruppe A

Fieber, Müdigkeit, Schwäche

Pankarditis (Prognose Endokarditisabh.--> postentz. Vitien v.a. Mitraklappenstenose-insuff, Aortenklappe 30%)

wandernde asymmetrische Polyarthritis (große Gelenke)

rheumatische subkutane Knötchen

Erythema anulare rheumaticum (zu 10%) (randbetont, leicht erhabene Plaques, rasche Ausbreitung, stammbetont, schubweise, verschwindet nach Wochen bis Monaten)

Erythema nodosum

ZNS: Chorea minor

"Das rheumatische Fieber leckt die Gelenke und beißt in das Herz"

 

Jones Kriterien:

-

 

 

 

Labor/Diagnostik bei rheumatischem Fieber (Jones-Kriterien)

Entzündungsparameter

ASL-Titer = Anti-streptolysin titer (nach Inf. im Rachenraum)

ADB-Titer = AntiDNAseB = Anit-Desoxyribonukleotidase B (Inf. auch nach Weichteilinfekt zb. Erysipel)

Streptolysin O und DNAseB zum Nachweis Streptokokken-Folgeerkrankung, NICHT für akute Infektion geeignet

 

Jones Kriterien (SPECK-Hauptkriterien)

Interpretation: 2 Haupt- oder 1Haupt+2Nebenkriterien beweisend

1. Subkutane Knötchen

2. Polyarthritis

3. Erythema anulare

4. Chorea minor

5. Karditis

Nebenkriterien:

1. Fieber

2. BSG/Entzündungesparameter

3. Polyarthralgien

4. verlängerte PQ oder PR Zeit

Pathologie bei rh. Fieber (im Herz) sowie

Therapie bei rh. Fieber

Antischkow-Zellen: eulenartig aussehender Zellkern in Histiozyten

Aschoff-Knötchen: Konglomerat aus Rund- und Riesenzellen um fibrinogene Nekrose

 

Therapie:

Pen V oder Cephalosporine (oder Makrolide bei Unverträglichkeit)

NSAR (Ibu, Naproxen), bei schwerem Herzbefall Glukokortikoide möglich oder sogar OP (nach einem Jahr)

Prophylaxe nach bleibendem Klappenschaden da häufig Rezidive (daher auch Prävention nach StreptokokkenSchnelltest+ mit Pen V)

 

 

Ätiologie von Myokarditiden

Infektiös:

VIREN (fibirnös eher trocken)

- Coxsackie B1-B5!!! (häufigster bei immunkompetenten Pat.)

- Parvovirus B19, Humanes-Herpes-Virus 6 (HHV6), Adenoviren, Echoviren

BAKTERIELL (exsudativ)

- Corynebakterium diphteriae (Toxin)

- Borrelia burgdorferi

- Streptokokken Gr. A

- Mykobakterien (granuolmatös

PILZE

PROTOZOEN (Chagas-Kh durch Trypanosoma cruzi v.a. in Südamerika)

PARASITEN (Trichinien, Echinokokken)

 

Nicht-Infektiös:

- rheumatisches Fieber

- Kollagenosen (Sklerodermie) (serofibirnös)

- Vaskulitiden

- Toxisch (Bestrahlung, Chemo, Alkohol)

(- Niereninsuffizient bzw. Urämie kann auch fibrinöse Perikarditis machen)

 

Symptome bei (Peri)Myokarditis.

- oft ASYMPTOMATISCH (bis zu fulminante Verläufe möglich)

- unspezifischer Leistungsabfall, Müdigkeit, Schwäche, Gefühl nach grippalem Infekt mit Myalgie und Kopfschmerzen, Palpitationen

- thorakale, inspiratorischen Schmerzen v.a. bei Perikardbeteiligung

- HRST, Herzstolpern

- Hi (v.a. bei Perikarditis aufgrund gestörter Ventrikelfüllung bei exsudativer oder constrictiva ab ca. 150-200ml--> Rückwärtsversagen als auch Vorwärtsversagen)

Perikarditis constrictiva (Panzerherz): Verkalkung sichtbar im Rö

Untersuchungsbefunden bei Peri(Myo)karditis inkl. EKG

Zeichen des Rückwärtsversagens:

- gestaute Halsvenen mit Kussmaul Zeichen (durch tiefe Insp. erhöht sich Blutangebot für das Herz, kann jedoch nicht kompensieren und Stau in Halsvenen erhöht sich)

- Ödeme, Aszites, gestaute Lebervenen und Hepatomegalie mit Kapselspannungsschmerz

- Proteinurie, Hyponatriämie

 

Zeichen des Vorwärtsversagens:

- Leistungsfähigkeit nimmt ab

- Blutdruckamplitude nimmt bei tiefer Insp. ab

- Kompensatorisch Tachykardie

- früh-diastolischer Zusatzton (Galopprhythmus), der durch Füllungsstopp der Ventrikel ensteht

 

EKG-Veränderungen:

- Sinustachykardie

- Extrasystolen

- Erregungsleitungsstörung z.b AV-Block bei Lyme Borreliose

- Erregungsrückbildungsstörungen: ST-Streckensenkungen, T-Negativierung, ST-Streckenhebungen aus aufsteigender S-Zacke

- Keine Q-Zacke oder R-Verlust oder ST-Steckenhebung aus abfallendem R

- evlt. Niedervoltage bei Perikarderguss

 

 

Was für Labor nimmt man ab bei (Peri)myokarditis?

Weitere Diagnostik?

"Herzenzyme": Troponin-T, CK-MB CK-Gesamt

BNP als Zeichen der Hi, aber auch durch Entzündung

AMLA (Anitmyolemmale-Antikörper) ASA (Antisarkolemmale-Antikörper)

Virus-Serologie

 

Rö-Thx: Verbreiterung mit Lu-stauung möglich

Echo: Vitiendiagnostik, oft unauffällig, LVEF kann eingeschränkt sein, Perikarderguss sichtbar, Wandbewegungsstörungen

Kardio-MRT: Verläufskontrolle, Ödem sichtbar durch "late-enhancement

Myokardibiopsie indiziert bei Hi, HRST, Therapieresistenz mithilfe Herzkatheter mit MRTgesteuerte Biopsie

 

 

Therapie der Myokarditis

Je nach Erreger Antivirostatisch, Antibiotisch, Antimykotisch (Fluconazol, Amphotericin B) oder immunsuppressiv bei AK-Nachweis (verschlechtern Prognose)

körperliche Schonung, evtl. Monitoring, evtl. Analgetika

Therapie der Hi: Flüssigkeitsbilanzierung, ßBlocker, ACE Hemmer

 

Komplikationen:

--> HRST, plötzlicher Herztod, Tamponade, Dilatative Kardiomyopathie (15%)

VirusMyopathie hielt meist aus aber auch DCM möglich

 

 

 

Coxsacki Viren lösen welche Krankheiten aus?

Generell können diese Viren Meningitis, Konjunktivitis und Sommergrippe auslösen

Zudem:

Coxsacki A: Herpangina, Hand-Fuß-Mund-Krankheit (Exanthem an Handflächen und Fußsohlen sowie perioral, Enanthem möglich, Aphten --> Meningitis, (Peri)myokarditis und Pneumonie möglich!

Coxsacki B: Myokarditis (häufigster Erreger) und Bornholm-Krankheit mit akut einsetzendem gürtelförmigen Thoraxschmerz der durch Pleurreizung entsteht und grippalem Symptomen