Herz-Kreislauf

Anatomie/Physiologie des Herz-Kreislaufes Pflege HF

Anatomie/Physiologie des Herz-Kreislaufes Pflege HF

Heidi Zurbrügg

Heidi Zurbrügg

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Langue Deutsch
Catégorie Médecine
Niveau Autres
Crée / Actualisé 18.06.2013 / 22.06.2025
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Welche zwei Hauptaufgaben erfüllt unser Herz?

  • Versorgung der Körpers mit O2 und Nährstoffen
  • Abtransport von CO2 und Stoffwechselendprodukten

Aus was besteht das kardiovaskuläre System?

Welche zwei Teilkreisläufe können unterschieden werden?

  • Lungenkreislauf
  • Körperkreislauf

Beschreibe die Lage der Herzens in unserem Körper.

Lage der Herzens: 

  • im Mediastinum zwischen den beiden Lüngenflügeln
  • zu 2/3 in der linken Brustkorbhälfte
  • hinten grenzt es an Oesophagus und Aorta
  • vorne grenzt es an das Sternum
  • unten sitzt es dem Zwerchfell auf

Erläutere den Aufbau des Herzens.

  • Herzspitze (= Apex, links unten vorne), Herzbasis (rechts oben hinten)
  • Herzscheidewand (Septum; Vorhofseptum und Kammerseptum)
  • 2 Vorhöfe (Atrien): linkes und rechtes Atrium
  • 2 Kammer (Ventrikel): linker und rechter Ventrikel
  • Herzklappen (zwischen Vorhof und Kammer Segelklappen und zwischen Kammer und grossen Schlagadern Taschenklappen)

Erkläre den Aufbau der Herzwand. 

  • Endokard (Herzinnenhaut, Endothelschicht)
  • Myokard (quergestreifte Muskelschicht, Spontanaktivität, schnelle Kontraktion)
  • Herzbeutel (Bindegewebe, Epikard und Perikard)

Welches sind die Eigenschaften der Segelklappen und wie heissen die beiden Segelklappen?

  • aus straffem Bindegewebe, überzogen mit Endokard
  • Segelform
  • über feine Sehnenfäden mit Kammerwand verbunden 
  • links: Mitralklappe (2 Segel)
  • rechts: Trikuspidalklappe (3 Segel)

Welches sind die Eigenschaften der Taschenklappen und wie heissen die beiden Taschenklappen?

  • aus Bindegwebe und Endokard
  • taschenförmige Mulden 
  • verschliessen sich nach dem Blutauswurf, sobald das Blut zurückfliesst
  • links: Aortenklappe
  • rechts: Pulmonalklappe

Was mündet alles in den rechten Vorhof?

  • V.cava superior = obere Hohlvene
  • V. cava inferior = untere Hohlvene
  • Sinus coronarius 

Was tritt aus der rechten Kammer heraus?

  • Truncus pulmonalis: über Pulmonalklappe
  • --> rechte und linke Lungenarterie (A.pulmonalis dextra, sinistra)

Was mündet in den linken Vorhof?

4 horizontal verlaufende Lungenvenen

Wie lauten die vier Phasen des Kammerzyklus?

  • Anspannungsphase der Kammersystole
  • Austreibungsphase der Kammersystole
  • Entspannungsphase der Kammerdiastole
  • Füllungsphase der Kammerdiastole

Was geschieht in den einzelnen Phasen des Kammerzyklus?

  • Anspannungsphase: Erste Phase der Systole. Kammern sind mit Blut gefüllt, die Segel- und Taschenklappen sind geschlossen. 
  • Austreibungsphase: Druck in den Kammern übersteigt und das Blut wird in die grossen Arterien getrieben. 
  • Entspannungsphase: Entspannung des Myokards, alle Klappen sind geschlossen. 
  • Füllungsphase: Kammerdrücke sind unter Vorhofdrücke gesunken, die Segelklappen sind geöffnet, Blut strömt aus den Vorhöfen in die Kammern. 

Wie entstehen Herztöne?

Durch Schwingungen der Herztätigkeit

Wie sieht die Blutversorgung des Herzens aus?

Das Herz verbraucht 5% des gesamten gepumpten Blutes für die eigene Arbeit (HZV) das sind ca. 250-300ml/min. Die Versorgung wird über zwei Koronararterien gewährleistet, die von der Aorta abzweigen. Die Koronarvenen münden als Sinus coronarius in den rechten Vorhof. 

Erkläre die Funktion des Reizleitungssystems des Herzens?

Erregungsbildung im Sinusknoten (=Schrittmacher des Herzens). Seine Erregung läuft über AV-Knoten, His-Bündel, Kammerschenkel und Purkinjefasern. Von da aus geht sie auf die Herzmuskulatur über und führt zur Kontraktion. 

Was versteht man unter dem Alles-oder-Nichts-Prinzip bei der Herzaktion?

Wird die Herzmuskulatur durch einen Stromstoss gereizt kann es sich entweder kontrahieren oder nicht. Es ist nicht möglich, durch Steigerung der Reizintensität eine stärkere Kontraktion zu erzeugen.  Im Gegensatz zur Skelettmuskulatur bei dem durch die Stärke des Stromstosses eine Verstärkung der Kontraktion erreicht werden kann. 

Welche drei Einflussfaktoren auf die Herzleistung sind von Bedeutung?

  • Vorlast (Kräfte, die am Ende der Diastole zur Dehnung der Muskelfasern der Herzkammer führen.)
  • Nachlast (Auswurfswiderstand, den die Kammer überwinden muss, um das Blut in die Arterie zu pressen.)
  • Kontraktilität (Kontraktionsfähigkeit oder Schlagkraft der Herzens)

Welche Regulationsmechanismen der Herzleistung stehen dem Herzen zur Verfügung?

  • Anpassung an Belastung über Herznerven     N. Sympathikus steigert die Herzleistung, N.vagus des Parasympathikus hemmt Herzleistung. 
  • Dehnungsrezeptoren in Vorhöfen und Kammern (Bei Blutdrucksteigerung reagieren diese mit einer Sympathiskushemmung und einer Parasympathikustimulierung--> Blutdrucksenkung
  • Bei zu grosser Volumenbelastung über das Hormonsystem 

Welche 3 Parameter können durch den Sympathikus und Parasympathikus beeinflusst werden?

  • Schlagfrequenz: Chronotropie
  • Kontraktionskraft: Inotropie
  • Geschwindigkeit der Erregungsleitung: Dromotropie

Welche Informationen liefert und das EKG?

  • Herzrhythmus
  • Veränderungen der Arbeitsmuskulatur des Herzens (Herzinfarkt)
  • Ist ein Schrittmacher nötig? 
  • Liegt eine Elektrolytenstörung vor 

Für was braucht das Herz die beiden Elektrolyten Calcium und Kalium?

  • Calcium-Ionen sind für die Muskelkontraktion wichtig
  • Kalium-Ionen beeinflussen die Erregung der Muskelfasern 
  • Bei einer zu tiefen oder zu hohen Kaliumkonzentration im Blut kann es zu Herzrhythmusstörungen kommen

Was sind Arterien und wie sind sie aufgebaut?

  • Arterien sind Blutgefässe, die vom Herzen wegführen. 
  • Die Arterien sind aus drei Wandschichten aufgebaut (Tunica interna, Tunica media, Tunica externa), die einen Hohlraum umgeben
  • Arterien haben eine dickere Muskelschicht als Venen 

Was sind Venen und wie sind sie aufgebaut?

  • Venen sind Blutgefässe, die zum Herzen zurückführen
  • Mit Ausnahme der Lungenvenen transportieren sie sauerstoffarmes Blut
  • Venen sind wie die Arterien aus drei Schichten aufgebaut (schwächere Muskelschicht als Arterien, innere Schicht mit Taschenklappen
  • Venen haben eine höhere Dehnbarkeit und können daher ein grösseres Blutvolumen aufnehmen. Venen und Venolen heissen Kapazitätsgefässe (2/3 des Blutvolumens)
  • in den Venen herrscht ein niedriger Druck als in den Arterien

Was sind Kapillaren und wie sind diese aufgebaut?

  • feinste Verästelungen der Blutgefässe
  • verbinden Arterien mit Venen
  • Kapillarwand ist porös, besteht aus Endothel und einer dünnen Basalmembran
  • Kapillarwände bilden eine semipermeable Membran 

Welche Substanzen können die Poren der Kapillaren passieren?

Alle Substanzen bis auf die Blutkörperchen und Riesenmoleküle der Plasmaeiweisse 

Was versteht man unter Mikrozirkulation?

Kleine Arteriolen, Kapillaren, Lymphgefässe und kleine Venolen werden auch als Gefässe der Mikrozirkulation zusammengefasst. Hier findet der Stoffaustausch statt. 

Welche drei "Venentypen" gibt es?

  • Tiefe Venen (in der Muskulatur gelegen, führen Blut zum Herz zurück)
  • Oberflächliche Venen (bilden ein Netzwerk unter der Haut)
  • Perforansvenen in den Beinen (verbinden oberflächliches und tiefes Venensystem)

Die Venen transportieren das Blut aus der Peripherie zum Herzen. Wie schafft die Vene das?

  • Venenklappen
  • Skelettmuskulatur
  • Arterio-venöse Koppelung
  • Gefässmuskulatur
  • Pumpleistung des Herzens

Was ist die Besonderheit an der Pfortader?

Die Pfortader ist eine Vene, die sich erneut in Kapillargebiete aufzweigt. Die Pfortader sammelt das Blut aus den Bauchorganen und bringt es zur Leber. Das Blut der Pfortader ist sauerstoffarm und nach dem Essen reich an Nährstoffen und Abbauprodukten. In der Leber mischt sich das Blut der Pfortader mit dem sauerstoffreichen Blut der Leberarterie. Aufgabe der Pfortader: Nährstoffe und mögliche Giftstoffe aus dem Darm der Leber zuzuführen. 

Wie heissen die Gefässe des Lungenkreislaufes? Angefangen in der rechten Herzkammer

Truncus pulmonalis (Lungenschalgader) --> Lungenarterien --> Lungenarteriolen --> Lungenkapillaren (Gasaustausch) --> Lungenvenolen --> Lungenvenen

Was versteht man unter Windkesselgefässe?

Bei Arterien in der Hernähe (Aorta und Halsschlagader) überwiegen in der Tunica media die elastischen Fasern. Der vom Herzen während der Systole ausgeworfene Blutstrom dehnt die Gefässwand der Aorta und der herznahen Arterien kurz auf. Während der Diastole zieht sich die Gefässwand zusammen und schiebt das gespeicherte Blut weiter, das bewirkt einen gleichmässigen Blutstrom

Was versteht man unter Widerstandgefässe?

Bei den Arterien in der Körperperipherie überwiegen in der Tunica media die glatten Muskelzellen. Sie beeinflussen die Durchblutung und den Strömungswiderstand durch Weit-oder Engstellung des Lumens (Vasodilatation und Vasokonstriktion). Der Blutdruck und damit die Organversorgung werden dadurch beeinflusst. 

Was gehört zum Hochdrucksystem, was zum Niederdrucksystem?

  • Hochdrucksystem: Arterien des Körperkreislaufes
  • Niederdrucksystem: Venen des Körperkreislaufes und alle Gefässe des Lungenkreislaufes

Von was hängt der Strömungswiderstand ab?

  • Viskosität des Blutes
  • Blutgefässdurchmesser
  • Länge des Gefässabschnittes

Was ist der Blutdruck?

Kraft, die das Blut auf die Gefässwände ausübt. 

Von was ist die Höhe des Blutdruckes abhängig?

  • Herz-Zeit-Volumen
  • Blutvolumen
  • Strömungswiderstand
  • Elastizität der Gefässe
  • Psyche, Stress
  • Bewegung
  • Temperatur (Fieber)

Wie wird die lokale Durchblutung reguliert?

Prinzip: Vasokonstriktion und Vasodilatation

  • Autoregulation der Gefässe (bei vermindertem Blutdurchfluss --> Vasodilatation)
  • Stoffwechselreize
  • Hormone
  • Nervenimpulse (v.a. Sympathikus) 

Ziel: Sicherung der Durchblutung von Gehirn, Herz, Lungen, Nieren

Erläutere die Regulationsmechanismen für die Aufrechterhaltung des Blutdrucks.

Presserezeptoren messen die Dehnung der Arterienwand (u.a. Aorta, A.carotis) und somit den Blutdruck. Diese Presserezeptoren senden Impulse ans verlängerte Mark (Medulla oblongata). Kurzfristig erfolgt die Blutdruckregulation über die Pressorenrezeptorenreflex (z.B. Lagewechsel vom Liegen zum Stehen, vegetatives Nervensystem). Mittel und langfristig werden Blutdruck und Durchblutung durch Renin-Angiotensin-Aldosteron-System und ANP reguliert. 

An welcher Stelle der Herzwand erwartest du die dickste Myokardschicht?