Grundlagen deutsches Gesundheitssystem
Gesundheitsökonomie
Gesundheitsökonomie
Fichier Détails
Cartes-fiches | 273 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Gestion d'entreprise |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 11.01.2014 / 10.02.2014 |
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Intégrer |
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HrQoL
Gesundheitsbezogene Lebensqualität (Health related Quality of Life)
Was sind die wichtigsten Gesundheitskomponenten?
-
Physische Gesundheit
-
Psychische Gesundheit
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Soziale Gesundheit
-
Generelle Gesundheitseinschätzung
Physische Gesundheit:
- Selbstpflege (Essen, Körperpflege)
- Mobilität (Bewegungsbereich)
- Physische Aktivität
- Soziale Rolle (Arbeit)
- Haushaltsaktivität
- Freizeitaktivität
Psychische Gesundheit
- Depression
- Angstzustände
- Emotionale Kontrolle
- Selbstwertgefühl
Soziale Gesundheit
- Beziehungspersonen
- Kontakte (Besuche, Besuchtwerden, Telefonate)
- Mitwirken in Gemeinschaften (Kirche, Club, Team)
Generelle Gesundheitseinschätzung
- Resistenz und Empfindlichkeit
- Besorgnis
- Krankheitsbewusstsein
- Allgemeine Einschätzung der eigenen Gesundheit
FDA-Statement
Usamerikanische Behörde, die entscheidet, ob neue Arzneimittel auf den Markt kommen
Der Einsatz eines Arzneimittels wird dann befürwortet, wenn es nachweislich eines der folgenden fundamentalen Kriterien erfüllt:
-
Heilung einer Erkrankung oder Heilung eines Anteil des Betroffenen
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Verlängerung des krankheitsfreien Überlebens
-
Verbesserung der Lebensqualität bei Verabreichung der Therapie
FDA
Food and Drug Administration
die behördliche Lebensmittelüberwachungs- und Arzneimittelzulassungsbehörde der Vereinigten Staaten und als solche demGesundheitsministerium unterstellt
Dimensionen/Messbereiche der HrQoL
Physische Gesundheit/Funktionsfähigkeit
Mentale Gesundheit/Funktionsfähigkeit
Soziale Rolle/soziale Integration
Allgemeines Wohlbefinden
Generische Fragebögen:
z. B. SF-36. EQ-5D, HUI
Diese Fragebögen kann man für jedes Patientengut einsetzen unabhängig von der konkreten Erkrankung, die man auch bei Gesunden einsetzen kann. Wenn man solche generischen – also nicht auf eine bestimmte Krankheit bezogenen – Fragebögen einsetzt, dann ist das Positive, dass man unterschiedliche Studien und Befragungen auch indikationsübergreifend vergleichen kann.
Indiktationsbezogene Fragebögen:
z. B. Bei HIV: MOS-HIV, FAHI
Vorteil dieser Fragebögen ist, dass sie viel besser als die generischen Fragebögen die indikationsspezifischen Symptome abbilden. Es gibt ja spezifische Symptome bei HIV, der Nachteil ist, dass man die Ergebnisse dieser Befragungen mit den Fragebögen nur innerhalb der Indikation machen kann. (Man kann den MOS-HIV-Fragebogen nicht bei Diabetes-Patienten einsetzen) man kann auch nicht behaupten, dass das was man indikationsspezifisch abbildet dann auch für die gesamte Lebensqualität gilt. Man bildet mit einem indikationsbezogenen Fragebogen auch immer nur eine indikationsbezogene Lebensqualität ab.
Die Lebensqualität nach EQ-5D
Ist eine Kennzahl zwischen 0 und 1.
0 drückt schlechteste Gesundheit aus, 1 drückt perfekte Gesundheit aus.
Verbindung von „Gesundheit“ und „Ökonomik“
1. Gesundheit ist besonders wertvoll und eigentlich unbezahlbar. (bedeutungsvolles menschliches Bedürfnis, G. ist so etwas wie ein Menschenrecht)
2. Realität, Gesundheitsleistungen sind teuer und steigender Kostendruck macht Gesundheit unbezahlbar.
Die 4 Hürden bei der Zulassung von bspw. neuen Arzneimitteln:
1. Qualität
2. Sicherheit
3. WIrksamkeit
4. Kostenerstattung der Krankenkassen
Gesundheitsökonomische Evaluation
Überbegriff für alle Studien, bei denen es darum geht, medizinische Maßnahmen im weitesten Sinn ökonomisch zu bewerten.
nicht-vergleichenden Studien
Krankheitskostenanalyse
vergleichenden Studien
Kostenminimierungsanalyse,
Kosteneffektivitätsanalyse,
Kosten-Nutzwert-Analyse,
Kosten-Nutzen-Analyse.
Nicht-vergleichende Studien:
Kostenanalyse
Alle Kosten, die durch den Einsatz einer Intervention entstehen. Man schaut sich bspw. an wenn ein neues Arzneimittel eingesetzt wird, was kostet das Arzneimittel an sich, was kosten Untersuchungen, die man vor Einsatz des Arzneimittels machen muss, was kosten ggf. Behandlungen der Nebenwirkungen etc.
Nicht-vergleichende Studien:
Krankheitskostenanalyse
Alle Kosten, die in einer Volkswirtschaft durch eine bestimmte Krankheit verursacht werden. Wieder vergleicht man keine Therapien sondern ermittelt grundsätzlich wie teuer eine Erkrankung ist.
Vergleichende Studien:
Kostenminimierungsanalyse:
Sie vergleicht mindestens zwei Therapiealternativen. Es wird ermittelt welche Kosten Arzneimittel A verursacht und welche Kosten Arzneimittel B verursacht.
Voraussetzung ist, dass andere Dimensionen (Wirksamkeit, Behandlungsergebnis etc.) in idealer Weise identisch sein müssen.
Vergleichende Studien:
Kosten-Effektivitäts-Analyse:
Sie bildet Kosten ab; wieder die Kosten von Arzneimittel A und die Kosten von Arzneimittel B.
Sie drückt dann aber klinischen Nutzen in natürlichen oder medizinischen Einheiten aus und setzt die Kosten dazu in Verbindung
Vergleichende Studien:
Kosten-Nutzwert-Analyse
Sie ähnelt der Kosten-Effektivitäts-Analyse, macht aber einen großen Unterschied. Die Kosten werden auf gleiche Art und Weise ermittelt und verglichen, nur drücken wir die Effektivität nicht mehr in klinischen Nutzeneinheiten aus, sondern wir versuchen den Nutzen eines Arzneimittels in gewonnenen qualitätsadjustierten Lebensjahren, also in sogenannten QALYs (quality adjusted life years) auszudrücken.
Vergleichende Studien
Kosten-Nutzen-Analyse:
wir drücken Nutzen nicht mehr medizinisch oder in QALYs aus, sondern in monetären Einheiten (in Euro, Dollar etc) Diese Studienform wird relativ selten angewendet, denn wir hätten die Aufgabe in unserem Beispiel zu ermitteln, wie viele Euro es eigentlich wert wäre, wenn man bei einem Diabetiker den Blutzuckerspiegel von 9 auf 8 reduziert (oder von 9 auf 7,5). Die Aufgabe wäre dann wirklich das in Euros auszudrücken. (Methodisch, faktisch und oft auch ethisch sehr schwierig, daher selten angewandt.)
Bei den nicht-vergleichenden Studien werden optional 3 Formen von Kosten ermittelt:
- direkte Kosten
- indirekte Kosten
- intangible Kosten
direkte Kosten
sind Kosten, die direkt mit der medizinischen Leistungserbringung anfallen (also die Krankenhausbehandlung, die Behandlung durch den Arzt, die Arzneimittelkosten etc.)
indirekte Kosten
bezeichnen wir Kosten, die Produktivitätsausfallkosten sind, also jemand der krank ist und deshalb nicht arbeiten kann/deshalb nicht produktiv ist, für den fallen indirekte Kosten an, die zu den eigentlichen Behandlungskosten noch dazu kommen
Intangible Kosten:
Kosten, die dadurch entstehen, dass ihre Verwandten/Familien/Freunde eben auch leiden, wenn Sie krank sind (bspw. Seelische Belastung) sind sehr schwer ermittelbar.
Was sind die bekanntesten Nutzenkonzepte zur Zusammenfassung der mehrdimensionalen Wirkung einer Maßnahme?
Das DALY-Konzept – Disability-Adjusted Life Years:
Das QALY-Konzept – Quality-Adjusted Life Years:
HYE-Konzept – Healthy-Years Equivalents:
NICE
ein Institut, das in Großbritannien für die gesundheitsökonomische Bewertung zuständig ist
Was ist das Brutto-Humankapital?
alle zukünftigen Verdienste, die, wenn der Mensch stirbt, nicht mehr realisiert werden. Ein Mensch ist so viel wert, wie er in seinem Leben entsprechend verdient.
wenn er zum heutigen Zeitpunkt stirbt , werden damit gewisse Verdienste nicht mehr realisiert, dann ist das das Humankapital das verloren gegangen ist.
Netto-Humankapital
Betrag, der sich als Differenz zwischen den Verdiensten des Menschen und seinem zukünftigen Konsum ergibt.
Kosten-Nutzen-Analyse: Ansatz der Zahlungsbereitschaft -
Welche Methoden gibt es?
- direkte Messung der Zahlungsbereitschaft (Stated Preference)
- indirekte Methode der Messung der Zahlungsbereitschaft (Revealed Preference)
direkte Messung der Zahlungsbereitschaft (Stated Preference)
Welche zwei Ansätze gibt es?
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Contingent-Valuation Methode: Individuen werden anhand offener oder Ja-Nein-Fragen mit hypothetischen Szenarien über zu evaluierende Maßnahmen konfrontiert. Die Methode führt zwar zu theoretisch plausiblen Ergebnissen, ist aber anfällig für Verzerrungen.
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Discrete-Choice Experimente: Auf Basis diskreter Entscheidungen betroffener Personen, werden deren Präferenzen für Produkteigenschaften erklärt/vorausgesagt. Hier besteht eine geringe Anfälligkeit für Verzerrung/strategisches Verhalten; allerdings auch einschränkende Annahmen für Präferenzstruktur.
indirekte Methode der Messung der Zahlungsbereitschaft (Revealed Preference):
revealed preference basiert auf Kaufentscheidungen die tatsächlich stattgefunden haben. Der Vorteil gegenüber Befragungen liegt darin, dass kein Bezug auf hypothetische, sondern auf reale Situationen erfolgt.
AMNOG
Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz
Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz
Inkrafttreten des Gesetzes: 01.01.2011, es dient der Nutzenbewertung bei innovativen Arzneimitteln und es verpflichtet pharmazeutische Unternehmen bei der Markteinführung eines neuen Arzneimittels mit neuen Wirkstoffen in einem Dossier den Zusatznutzen zu belegen.
IQWIG
Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen
GBA
gemeinsamer Bundesausschuss
Die zentralen Merkmale der Organisation des deutschen Gesundheitssystems;
- Solidaritätsprinzip
- Umfassender Versicherungsschutz durch gesetzliche (GKV) oder private Krankenversicherung (PKV)
- Sehr hoher Anteil an versicherten Personen (>85% der Bevölkerung in der GKV, ca. 11% in der PKV)
- Grundsätzlich paritätische Finanzierung der Krankenversicherung (Arbeitnehmer und Arbeitgeber)
- Prinzip der Selbstverwaltung durch Körperschaften des öffentlichen Rechts (z. B. GKV, KBV =Bundesvereinigung der Krankenkassen, KZBV = Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung der Krankenkassen, KV = Kassenärztliche Vereinigung, KZV = Kassenzahnärztliche Vereinigung)
- Staat nicht in der Primärpflicht bezüglich der Finanzierung; Steuern sind nicht die wichtigste Finanzierungsquelle
- Freie Arztwahl
Hauptakteure des deutschen Gesundheitswesens -
auf Bundesebene:
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Bundesministerium für Gesundheit (www.bmg.bund.de)
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Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (www.bzga.de)
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Robert-Koch-Institut (Bundesinstitut im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Gesundheit; www.rki.de)
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Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen (www.svr-gesundheit.de)
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Gemeinsamer Bundesausschuss (www.g-ba.de)