Gesundheitsökonomie


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Langue Deutsch
Catégorie Gestion d'entreprise
Niveau Université
Crée / Actualisé 11.01.2014 / 10.02.2014
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RVO

Reichsversicherungsordnung; 1911 wurden hier die drei Gesetze (Krankenversicherung, Unfallversicherung, Invaliditäts- und Altersversicherungsgesetz) zusammengefasst. 

SGB 

Sozialgesetzbuch, seit den 70er Jahren, löste das RVO gewissermaßen ab.

Wann war die "Kaiserliche Botschaft"?

1881

Wann war die Einführung des Risikostrukturausgleichs?

1994

Wann gab es Wahlfreiheit der Krankenkasse für alle Mitglieder?

1996

Träger der Krankenversicherung

Die gesetzliche Krankenversicherung hat keinen einheitlichen Träger, sondern ist historisch bedingt in regionale, betriebliche und berufsbezogene Krankenkassenarten gegliedert.

- Allgemeine Ortskrankenkassen

- Betriebskrankenkassen

- Innungskrankenkassen

- Landwirtschaftliche Krankenkassen

- Bundesknappschaft

- Ersatzkassen

GKV-Spitzenverband

Mit der Gesundheitsreform 2007 wurde der GKV-Spitzenverband gegründet. Er ist der Spitzenverband der Krankenkassen gemäß §217a SGB V. Ihm gehören alle gesetzlichen Krankenkassen an. Er vertritt die Belange der GKV auf Bundesebene und gestaltet die Rahmenbedingungen für einen intensiven Wettbewerb um Qualität und Wirtschaftlichkeit der gesundheitlichen Versorgung in Deutschland. Der GKV-Spitzenverband ist für alle gesetzlichen Aufgaben der GKV verantwortlich, bei denen gemeinsam und einheitlich gehandelt werden muss.

Dazu zählen vor allem die Rahmenverträge und Vergütungsvereinbarungen für die ambulante ärztlliche und stationäre Versorgung.

Kontrahierungszwang

 (auch Abschlusszwang) versteht man die rechtliche Verpflichtung, mit einem anderen ein Rechtsverhältnis zu begründen, das heißt in der Regel einen Vertrag zu schließen

Gesetzliche Krankenkassen (GKV) müssen jeden Beitrittswilligen aufnehmen, um die Ablehnung des Beitritts kranker Personen zu vermeiden.

Private Krankenversicherungen müssen entsprechend die berechtigten Beitrittswilligen in den Basistarif aufnehmen.

Entwicklung der Zahl der Krankenkassen und der Zahl der Mitglieder:

1911 gab es noch 22.000 Krankenkassen, im Jahr 2010 nur noch 166

1911 gab es 10 Mio. Mitglieder, im Jahr 2008 sind es 51 Mio.

 

EHIC

European Health Insurance Card

MdE

Minderung der Erwerbsfähigkeit

Einnahmen der GKV

Die Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung erfolgt seit dem 1.1.2009 über den Gesundheitsfonds. Er wird aus Beitragseinnahmen der Krankenkassen, basierend auf einem für alle Krankenkassen einheitlichen Beitragssatz, sowie aus einem Bundeszuschuss aus Steuermitteln finanziert. 

Risikostrukturausgleich

Grundgedanke bei der Einführung war es, die Ungleichverteilung der Morbiditätsrisiken, der Familienlasten sowie der Beitragseinnahmen zwischen den Krankenkassen, die zu den erheblichen Beitragssatzdifferenzen in der Kassenlandschaft geführt hatten, aufzuheben. Die Durchführung des RSA obliegt dem Bundesversicherungsamt. Ziel ist, Wettbewerbsnachteile von Krankenkassen mit ungünstigen Versichertenstrukturen abzubauen und Anreize für eine höhere Wirtschaftlichkeit zu schaffen. Der RSA orientiert sich an Leistungsausgaben und gleicht folgende strukturbedingte Unterschiede aus:

- Einnahmeuntershciede aufgrund der unterschiedlichen Höhe der beitragspflichtigen Einnahmen der Mitglieder einer Krankenkasse

- Belastungsunterschiede aufgrund unterschiedlicher Verteilung der Morbiditätsrisikoen der Versicherten und unterschiedlicher Anteile von beitragsfrei versicherten Familienangehörigen.

Casemix

Gruppiert man aller Fälle eines Krankenhauses in einem bestimmten Zeitraum und addiert dessen Relativgewichte, erhält man den Case Mix, der den gesamten ökonomischen Aufwand des Krankenhauses abbildet. 

Aufgaben der Kassenärztlichen Vereinigungen:

- Sicherstellung der vertragsärztlichen Versorgung der Versicherten (Sicherstellungsauftrag)

- Gewährleistung gegenüber den Krankenkassen, dass die vertragsärztliche Versorgung den gesetzlichen und vertraglichen Erfordernissen entspricht (Gewährleistungspflicht)

- Wahrnehmung der Rechte der Vertragsärzte gegenüber den Krankenkassen (Interessenvertretung)

Krankenhausplanung

Die Durchführung der Planung erfolgte in der Vergangenheit oft relativ mechanisch nach der Hill-Burton-Formel. Diese ermittelt den zukünftigen Bettenbedarf eines Bundeslandes, indem die Einwohnerzahl zur Bettennutzung ins Verhältnis gesetzt wird. Problematisch gestaltet sich bei der Berechnung des Krankenhausplans, dass die Krankenhaushäufigkeit, die Verweildauer und die Bettennutzung in der Hill-Burton-Formel Prognosegrößen und keine beobachteten Größen sind. 

Krankenhausfinanzierung

ist in ihren wesentlichen Grundlagen durch das Krankenhausfinanzierungsgesetz KHG von 1991 geregelt. Der Zweck des KHG ist die wirtschaftliche Sicherung der Krankenhäuser, um somit eine bedarfsgerechte Versorgung der Bevölkerung zu gewährleisten. Darübe hinaus soll aber auch die Vielfalt der Trägerschaften (öffentlich, freigemeinnützig und privat) gewährleistet und gefördert werden.

Duale Finanzierung der Krankenhäuser:

D. h. dass Investitionskosten z. B. für Gebäude oder Großgeräte über öffentliche Investitionen aus Steuermitteln finanziert, sprich durch Investitionsfördermittel der Länder getragen werden, während die Behandlungs- und Betriebskosten der Benutzer übernimmt, im Allgemeinen über seinen Versicherungsträger.

Reimport

Reimporte werden in Deutschland für den Markt eines anderen EU-Landes hergestellt, anschließend nach Deutschland zurück importiert und hier auf den Markt gebracht.

Parallelimport

Parallelimporte sind im Ausland produzierte und für den dortigen Markt bestimmte Arzneimittel, die dann nach Deutschland eingeführt werden.

HTA

Health Technology Assessment; auf deutsch: Medizintechnologiefolgenabschätzung

Neben der Einbeziehung von medizinischen und finanziellen Aspekten werden soziale, rechtliche und ethische Implikationen der Technologie mit einbezogen zur Kosten-Nutzen-Bewertung

externe Evidenz

aus Studien gewonnenes Wissen

EbHC

Evidence based health care

NICE

National Institute for Clinical Excellence

Das NICE gilt als viel beachtetes Institut zur expliziten Leistungssteuerung durch systematische Evaluierung von Gesundheitsleistungen sowie die Entwicklung von klinischen Leitlinien.Ziel war dabei vor allem die Erhöhung der Versorgungseffizienz, die Verbesserung der Versorgungsqualität und die Verringerung von regionalen Versorgungsungleichheiten.

Die "4. Hürde"

Ist die Prüfung des Kosten-Nutzen-Verhältnisses von Arzneimitteln, nachdem diese die Zulassung und damit die ersten drei Hürden Sicherheit, Wirksamkeit und Qualität überwunden haben. Das Ergebnis dieser pharmakoökonomischen Bewertung entscheidet dann über die Leistungspflicht in der GKV.

Patientennutzen

Verbesserung des Gesundheitszustandes

Verkürzung der Krankheitsdauer

Verlängerung der Lebensdauer

Verringerung der Nebenwirkungen

Verbesserung der Lebensqualität

Morbi-RSA

Zum 1. Jan. 2009 wurde der bisherige RSA modifiziert und als morbiditätsorientierter RSA neu abgebildet, der sogenannte Morbi-RSA. Neben den bestehenden Ausgleichskriterien werden nun systematisch die tatsächlichen Erkankungen des Versichertenbestandes einer Krankenkasse in den Ausgleichszahlungen berücksichtigt.

Wie viele Einwohner hat Deutschland?

81,8 Mio. (Stand 2010)

Der Werdegang eines Medikamentes:

1. Primärforschung; Wirkstofffindung

2. Präklinische Phase; Patentanmeldung, Tierversuche zu Wirksamkeit, Verträglichkeit, Herstellung, Anwendungsform

3. Klinische Phase 1: Forschung am gesunden Menschen, Phase 2 Dosisfindung am Patienten (erkrankten Menschen), Phase 3: Erprobung am Patienten in doppelblinden Studien. Am Ende bleibt ein Präparat übrig

4. Verkaufsphase, ergänzend Überwachungsstudien

Dieser Vorgang dauert meist ca. 10-12 Jahre.

Mortalität

Sterblichkeit oder Sterberate. Sie bezeichnet die Anzahl der Todesfälle, bezogen auf die Gesamtanzahl der Individuen oder bei der spezifischen Sterberate, bezogen auf die Anzahl der betreffenden Population, meist in einem bestimmten Zeitraum

Die rohe Mortalität ist die Anzahl der Todesfälle pro Gesamtbevölkerung pro Zeit, bspw. pro 1000 Personen und 1 Jahr.

Die altersspezifische Mortalität, z. B. Kindersterblichkeit, gibt die Todesfälle pro Altersklasse pro Zeit an.

Morbidität

(lat. morbus = krank) ist eine statistische Größe in der Epidemiologie. Unter ihr versteht man die Krankheitshäufigkeit bezogen auf eine bestimmte Bevölkerungsgruppe. Die Morbidität ist ein Überbegriff für die Prävalenz (Rate der bereits Erkrankten) und die Inzidenz (Rate der Neuerkrankungen innerhalb einer gegebenen Zeitperiode) einer Krankheit. Aus der Morbiditätsrate kann die Erkrankungswahrscheinlichkeit lediglich abgeschätzt werden.

Prävalenz

Häufigkeit einer Krankheit in einer Bevölkerung zu einem bestimmten Zeitpunkt.

 

Prävalenz = Menge der Betroffenen / Menge gesamt

Inzidenz

lat. incidere = einfallen; Ausdruck aus der medizinischen Statistik, der die Häufigkeit von Neuerkrankungen beschreibt. Man versteht darunter die Anzahl neu aufgetretener Krankheitsfälle innerhalb einer definierten Population in einem bestimmten Zeitraum.

Inzidenz (im Zeitraum j)=Menge neu aufgetretener Krankheitsfälle (im ZR j)/Personen unter Risiko (im ZR j)