Grundlagen der Siedlungswasserwirtschaft

Fragebogen Grundlagen der Siedlungswasserwirtschaft RWTH UIW

Fragebogen Grundlagen der Siedlungswasserwirtschaft RWTH UIW


Kartei Details

Karten 95
Sprache Deutsch
Kategorie Biologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 04.08.2015 / 17.03.2021
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Die Wasserkraftwirtschaft und die Siedlungswasserwirtschaft sind Teile der Wasserwirtschaft. Welche Unterschiede bestehen hinsichtlich der Bewirtschaftung des Wassers in den beiden Disziplinen?

Wasserkraftwirtschaft: Bewirtschaftung des Wassers nach Menge und Zeit

Siedlungswasserwirtschaft: Bewirtschaftung des Wassers nach Menge und Zeit und Güte (Wasserqualität) 

Skizzieren und beschriften Sie den Kreislauf des Wassers in der Siedlungswasserwirtschaft.  

Siehe Bild :)

1.3 Erläutern Sie die Ursache der Frostsprengung z. B. von Felsgestein.  

 Bei T = 3,98 °C ist die Dichte des Wassers maximal (Dichteanomalie des Wassers). Die Eisbildung erfolgt bei T ≤ 0 ° C. Dabei nimmt die Dichte des Wassers sprunghaft um 9 % ab, das Volumen des Wassers nimmt zu. Dies führt z. B. bei wassergeffülltem Gestein zur Frostsprengung. 

1.4 Erläutern Sie die Wasserhaushaltsgleichung für lange Zeiträume.  

 Lange Zeiträume: hN = hA + hV = hAo + hAu + hE + hT

hN = Niederschlagshöhe in mm

hV = Verdunstungshöhe in mm

hE = Evaporation (Verdunstung von Oberflächen) in mm

hT = Transpiration (Verdunstung aus Pflanzen) in mm

hA = Abflusshöhe in mm

hAo = Höhe des oberirdischen Abflusses in mm

hAu = Höhe des unterirdischen Abflusses im mm 

1.5 Erläutern Sie die Wasserhaushaltsgleichung für kurze Zeiträume.  

hN = hA + hV + (hR - hB) = hAo + hAu + hE + hT + (hR - hB)

hN = Niederschlagshöhe in mm

hV = Verdunstungshöhe in mm

hE = Evaporation (Verdunstung von Oberflächen) in mm

hT = Transpiration (Verdunstung aus Pflanzen) in mm

hA = Abflusshöhe in mm

hAo = Höhe des oberirdischen Abflusses in mm

hAu = Höhe des unterirdischen Abflusses im mm

hR = Rückhalt z. B. in Talsperren in mm

hB = Aufbrauch z. B. aus Talsperren in mm 

1.6 Erläutern Sie den Begriff „Evapotranspiration“.

Evapotranspiration = Gesamtverdunstung hV = hE + hT h

E = Evaporation (Verdunstung von Oberflächen) in mm

hT = Transpiration (Verdunstung aus Pflanzen) in mm  

1.7 Die Verdunstung besteht aus zwei Teilen. Welcher dieser Teile ist bedeutender für das Kleinklima?  

Evaporation (Verdunstung von Oberflächen): hE = 100 mm

Transpiration (Verdunstung aus Pflanzen): hT = 315 mm

Transpiration ist bedeutender 

1.8 Nennen Sie 2 Möglichkeiten der Regenmessung

 mittels Radar

mittels Regenmesser (Hellmann, Ombrometer) 

1.9.1 Oberflächenabfluss QO [m³/s]:  

Teil des Abflusses, der dem Vorfluter als Reaktion auf ein auslösendes Ereignis (Niederschlag oder Schneeschmelze) über die Bodenoberfläche unmittelbar zufließt. 

1.9.2 Zwischenabfluss (Interflow) QI [m³/s]:  

 Zwischenabfluss (Interflow) QI [m³/s]:

Teil des Abflusses, der dem Vorfluter als Reaktion auf ein auslösendes Ereignis (Niederschlag oder Schneeschmelze) aus den oberflächennahen Bodenschichten zufließt und nicht zur Grundwasserneubildung beiträg

1.9.3 Direktabfluss QD [m3 /s]:  

1.9.3 Direktabfluss QD [m3 /s]: QD = QO + QI 

1.9.4 Basisabfluss QB [m³/s]: 

1.9.4 Basisabfluss QB [m³/s]: Teil des Abflusses, der dem Vorfluter aus dem Grundwasser zufließt, d. h. Teil des Abflusses, der nicht Direktabfluss ist. 1

1.10 Gesamtabfluss in Oberflächengewässern 

1.10 Gesamtabfluss in Oberflächengewässern QG [m³/s]: QG = QB + QD= QB + QO + QI

1.11 Wie beurteilen Sie die Situation der Wasserversorgung in Deutschland?

Ausreichende Menge an Rohwasserressourcen (Quantität) aber vielerorts Wasserqualitätsprobleme 

1.12 Nennen Sie jeweils 2 Ursachen der zunehmenden weltweiten Wasserknappheit auf der Angebotsseite und auf der Nachfrageseite. 

. Angebotsseite: Niederschlag und Verdunstung, Veränderung der regionalen Verfügbarkeit, Verluste im Leitungsnetz, sinkende Wasserqualität

Nachfrageseite: Bevölkerungswachstum, steigende Nachfrage pro Kopf, Bewässerungsfeldbau 1

1.13 Nennen Sie die in Deutschland verwendeten Rohwasserarten in der Reihenfolge ihrer Bedeutung. 

weniger wichtig

Flusswasser unterliegt einer Vielzahl von Nutzungen. Es ist in der Regel am stärksten verunreinigt und daher für die Trinkwasserversorgung am wenigsten geeignet. Zur Seewassergewinnung eignen sich vorwiegend nährstoffarme, tiefe Seen mit ausreichendem Wasserzufluss. Im Gegensatz zu flachen Seen wird in tiefen Seen ab etwa 40 m Tiefe ein Temperaturausgleich erreicht. Die Qualität des Seewassers hängt im Wesentlichen von der Zufuhr von Verunreinigungen aus den Zuflüssen des Einzugsgebietes und den Uferbereichen, sowie den Nutzungen des Sees (z. B. Freizeit und Erholung) ab. Gewinnbar ist allgemein nur der mittlere jährliche Zulauf abzüglich der Verluste. Talsperren entstehen durch künstliche Sperrung von Tälern. Sie dienen der Trinkwasserversorgung (Trinkwassertalsperren), als Rückhaltebecken zur Regulierung der Abflussschwankungen von Flüssen sowie als Wasserspeicher für Wasserkraftanlagen (Mehrzweck-Talsperren). Die Wasserqualität wird wie bei natürlichen Seen durch die Qualität der Zuflüsse aus dem Einzugsgebiet bestimmt. Grundwasser aus Porengrundwasserleitern ist für Trinkwassergewinnung in der Regel am besten geeignet. Porige Böden (Sande, Kiese, usw.) haben eine filternde und damit reinigende Wirkung, die mit zunehmender Klüftung des Gesteins (zusammenhängende Klufträume) abnimmt. Während der Filtration in den Bodenporen wird das Grundwasser gereinigt, nimmt bei einem entsprechend langen Fließweg die mittlere Bodentemperatur an und ist keimfre

Beschrifte

Sickerwasser

Bodenteilchen umgeben von hygroskopischem Wasser

 Grundluft mit Wasserdampf

Haftwasser bestehend aus Häutchenwasser und Porenwinkelwasser

offenes Kapillarwasser

geschlossenes Kapillarwasse

grundwasser

2.2 Nennen Sie 3 Eigenschaften des Grundwassers. 

Wasserspiegel mit großen Beharrungsvermögen •

weite Absenkungsflächen bei der Entnahme

• kleine Geschwindigkeiten (bis 1 m/d)

• geringe Schwankungen des Wasserspiegels, der Ergiebigkeit und der Temperatur

• kaum Schwebestoffe und sonstigen Beimengungen anorganischer und organischer  Art. 

2.3 Erläutern Sie den Unterschied zwischen echtem und unechtem Grundwasser. 

 Echtes Grundwasser: nicht durch Oberflächenwasser (Uferfiltrat, Infiltration über Becken) angereichertes Grundwasser Unechtes Grundwasser: durch Oberflächenwasser (Uferfiltrat, Infiltration über Becken) angereichertes Grundwasser Unechtes GW wird auch als angereichertes GW bezeichnet, wenn die Infiltration und Anreicherung über Becken erfolgt. 

2.4 Skizzieren Sie eine Anlage zur Anreicherung von Grundwasser mit Flusswasser. Welche Fließzeit sollte von der Infiltrationsstelle bis zur Entnahmestelle eingehalten werden?  

50 taege

Beschrifte :

Lehm : Grundwassernichtleiter :  GW-Schirmfläche 

Sand, Kies 1.GWleiter : GW-oberfläche ; GW-Sohle

Ton : Gwnichtleiter  GW-druchfläche

Sand 2Gwleiter : Gw-Deckfläche

Ton: ....siehe Oben

 

2.6 Erläutern Sie den Begriff „Durchlässigkeitsbeiwert

.Nach dem Filtergesetz von Darcy ist die Filtergeschwindigkeit des Grundwassers proportional zum Grundwassergefälle. vF = kf * I (Filtergesetz nach Darcy) Der kf-Wert ist der Proportionalitätsfaktor

2.7 Vergleichen Sie die Eigenschaften von Uferfiltrat mit den Eigenschaften von Grundwasser. 

siehe Bidl

2.8 Wie sind die 4 Grundwassergeschwindigkeiten in Porengrundwasserleitern definiert.

Bahngeschwindigkeit: vB = sB/t

sB = wahre Weglänge, die ein Wasserteilchen auf dem Weg von einem Brunnen 1 zu einem Brunnen 2 durch den Boden fließt

t = Fließzeit zwischen den Brunnen

Bahngeschwindigkeit: vA = s/t

s = horizontaler Abstand zwischen 2 Brunnenachsen

t = Fließzeit zwischen den Brunnen

Filtergeschwindigkeit: vF = kf * I = Q/A

kf = Durchlässigkeitsbeiwert

I = Grundwassergefälle

Q = Grundwasservolumenstrom

A = Querschnitt des Grundwasserleiters incl. der Fläche der Bodenkörner

Porengeschwindigkeit: vP = Q/AN

AN = Nettoquerschnitt des Grundwasserleiters ohne Fläche der Bodenkörner 

2.9 Welche Anhängigkeiten bestehen zwischen der Abstandsgeschwindigkeit, Filtergeschwindigkeit und der Porengeschwindigkeit? 

vA ≈ vP = vF/nP 

vA Abstandsgeschwindigkeit 

vP Porengeschwindigkeit

vF Filtergeschwindigkeit

2.10 Nennen Sie 3 wesentliche Belastungsquellen für Boden und Grundwasser. G

 Ableitung von unzureichend gereinigtem Abwasser jeglicher Herkunft

 Umschlag, Transport und Lagerung wassergefährdender Stoffe

 Auslaugung von Abfalldeponien mit oberirdischem Abfluss

 Regenwassereintrag aus dicht besiedelten Gebieten und von Straßenflächen 

Mischwasserentlastungen  Ab- und Ausschwemmungen aus land- und forstwirtschaftlichen Gebieten

 Einleitung von Drainwasser aus land- und forstwirtschaftlichen Gebieten

 Eintrag von Verunreinigungen aus der Luf

2.11 Wie können Schadstoffe und Krankheitserreger auf den Menschen wirken (3 Nennungen)? 

 akut toxisch, • chronisch toxisch, • kanzerogen (krebserregend), • mutagen (erbgutschädigend), • teratogen (fruchtschädigend), • infektiös.  

2.12 Erläutern Sie die Hierarchie der Wasser- und Abwassergesetzgebung in Deutschland und nennen Sie für jede Ebene der Hierarchie jeweils ein Beispiel

Bild :)

3.1 Welche Annahmen werden zur Vereinfachung der Berechnung und Bemessung von Wasser- und Abwasserleitungen getroffen, die in Wirklichkeit nicht genau zutreffen.  

 Annahme einer stationären, gleichförmigen Strömung, d. h. die Geschwindigkeit ist zeitlich und örtlich konstant, Annahme einer über die durchflossene Querschnittsfläche gleichmäßig verteilten mittleren Fließgeschwindigkeit und Annahme der Inkompressibilität des Wassers/Abwassers, soweit nicht größere Gasmengen darin enthalten sind.  

3.2 Welche „Energieverluste“ können beim Durchfluss von Wasser in Rohrnetzen grundsätzlich auftreten?

örtliche Verluste:

• Eintritt des Wassers in ein Rohr

• Änderung der Richtung einer Leitung (Umlenkverluste z. B. Krümmer, Kniestücke)

• Änderung des Querschnitts

• Einbauten (Schieber, Klappen u. a.)

• Austritt des Wassers aus dem Rohr Reibungsverluste  

3.3 Ermitteln Sie den hydraulischen Radius rhy für ein Kreisquerschnitt mit Halbfüllung (Füllhöhe h = d/2)

 (Füllhöhe h = d/2). rhy = AQ/IU AQ = 0,5 * π d2 /4 IU = 0,5 * 2π r = 0,5 * π d rhy = 0,5 * π d2 /4/0,5 * π d  

3.4 Die Fließgeschwindigkeit in einer Trinkwasserleitung mit DN 200 beträgt v = 1,50 m/s und die kinematische Zähigkeit des Wassers ν = 1,31 * 10-6 m 2 /s. Berechnen Sie die vorliegenden Strömungsverhältnisse. 

 Berechnen Sie die vorliegenden Strömungsverhältnisse. Re = v * d/ν Re = v * d/ν = 1,50 ∗ 0,40/1,31 * 10-6 = 0,46 * 106 > 2320 turbulente Strömungsverhältnisse 

3.5 Die betrieblichen oder integralen Rauheiten kb und ki sind erhöhte Rauheitsmaße. Welche Verluste werden durch diese erhöhten Rauheitsmaße berücksichtigt?

Diese Rauheiten berücksichtigen alle Verluste, d. h. 1. Wandrauheiten (Reibungsverluste) 2. Örtliche Verluste, z. B. • Lageungenauigkeiten und -änderungen • Rohrstöße, Formstücke, Bögen, Kniestücke, Verzweigungen, Einlauf-  und Auslaufverluste • Schachtbauwerke u. a.  

3.6 Warum und zu welchem Zweck wurde das Moody-Diagramm entwickelt? 

Die Colebrook-Formel dient der Bestimmung der Widerstandszahl λ im Übergangsbereich zwischen hydraulisch glatten und hydraulisch rauen Strömungsverhältnissen. 1/√λ = -2,0 lg(2,51/(Re * √λ + k/(d * 3,71)) Da diese Formel keine expliziten Lösungen bei der Berechnung der Widerstandzahl λ liefert, wurde von Moody ein Diagramm zur Bestimmung von λ entwickelt. 

3.7 Warum ist bei der Bemessung von Kanälen der nächst größere Querschnitt zu wählen, wenn der Bemessungsabfluss 90 % des Abflussvermögens bei Vollfüllung (QV) erreicht? 

 Durch die Vergrößerung des Abflusses bei Vollfüllung QV werden • Nenngrößenunterschreitungen, • Querschnittsverringerungen durch Ablagerungen (bis zu 3 % der Querschnittsfläche trotz regelmäßiger Wartung der Kanäle) und • Gleichsetzungen der wirklichen Kanallänge l mit der bei der Planung zugrunde gelegten Vertikalprojektion l’ pauschal berücksichtigt. 

3.8 Warum ist bei der Berechnung der Füllhöhe bei Teilfüllungsabflüssen in Kanälen mit Kreisquerschnitt zunächst der Abfluss bei Vollfüllung zu ermitteln? 

 Bei der Berechnung von Teilfüllungsabflüssen ist der hydraulische Radius unbekannt. Es muss daher zunächst der Abfluss bei Vollfüllung berechnet werden. Hier ist der hydraulische Radius bei Kreisprofilen rhy = d/4. Mit dem Verhältnis von QT/QV kann dann über die nachstehenden Formeln bzw. mit Tabellenwerten, die mit diesen Formeln generiert wurden, die Füllhöhe berechnet werden. Teilfüllungsgeschwindigkeit vT: vT/vV = [rhy,T/rhy,V] 0,625 Teilfüllungsabfluss QT: QT/QV = AT/AV * [rhy,T/rhy,V] 0,625 

4.1 Nennen Sie die Aufgaben von Pumpen. 

Pumpen dienen der Förderung verschiedener Medien (Wasser, Abwasser) • von einem Niveau auf ein höher gelegenes Niveau sowie • der Erhöhung des Druckes und damit der Geschwindigkeit des Förderstromes (Vergrößerung des Durchsatzes). 

4.2 Nennen Sie 2 Anforderungen an Pumpen

• niedrige Jahreskosten aus Kapital- und Betriebskosten

• reparaturfreundlich

• leichter Ersatz der Verschleißteile •

hoher Wirkungsgrad über breiten Anwendungsbereich 4

4.3 Nennen Sie die in der Wasserversorgung und Abwassertechnik eingesetzten Pumpentypen und jeweils ein Beispiel für ihren Einsatzort.

Kreiselpumpen: Pumpwerk einer Wasserversorgungsanlage Verdrängerpumpen: Exzenterschneckenpumpen zur Förderung von Schlämmen Förderschnecken: Abwasserförderung im Zufluss von Kläranlagen  

4.4 Warum ist die Förderhöhe bei Förderschnecken auf etwa 8 m begrenzt? 

 Grund: Durchbiegung der Schnecke 4