BKo-B15 / Seiten 242 - 256


Kartei Details

Karten 39
Sprache Deutsch
Kategorie BWL
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 30.01.2016 / 02.02.2016
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Wo ist der Leistungserstellungprozess im St. Galler Managament-Modell verankert? (S. 242)

Geschäftsprozesse

Was umfasst der Leistungserstellungsprozess kurz gefasst? (S. 242)

Produktion von Sachgütern / Erbringung von Dienstleistungen

Worin besteht die Aufgabe der "Produktion"? (S. 243)

Planung, Durchführung und Kontrolle der Güterherstellung

Welche Ziele verfolgt die Produktion? (S. 243)

"Sechs R der Produktion":

  • richtige Menge der...
  • richitgen Objekte am...
  • richtigen Ort zum...
  • richtigen Zeitpunkt in der...
  • richtigen Qualität zu den....
  • richtigen Kosten.

Welche Aufgabe übernimmt die Produktionslogistik? (S. 244)

Art- und mengenmässig, räumlich und zeitlich abgestimmte Versorgung des Produktionsprozesses mit den benötigten Produktionsfaktoren

Wozu dient die Produktionsprogrammplanung? (S. 244/245)

Optimale Auslastung der Mitarbeitenden und Maschinen zur Herstellung einer bestimmten Menge zu einem bestimmten Zeitpunkt.

Gelingt dies nicht, können eine Unter- oder Überbeschäftigung beim Mitarbeitenden sowie eine Unter- oder Überbeanspruchung der Maschinen auftreten. Folgen: "unnötige" Lohn- und Zinskosten, "unnötiger" Verschleiss an Maschinen.

Was genau bestimmt ein Produktionsprogramm? (S. 245)

Art, Menge und Zeitpunkt der zu produzierenden Produkte

Was bezeichnet die Produktionsprogrammbreite? (S. 245)

Anzahl der hergestellten Produktarten

Was bezeichnet die Produktionsprogrammtiefe? (S. 245)

Anzahl der Artikel und Typen innerhalb einer Produktart

Was gehört neben den Produkten selber auch noch zum Produktionsprogramm? (S. 245)

Dienstleistungen, die vom Unternehmen zusätzlich angeboten werden (z.B. Beratungshotline, Reparaturservice)

Von welchen Faktoren hängt ein optimales Produktionsprogramm ab? (S. 245)

  • Beschaffung: Verfügbarkeit der zur Herstellung benötigten Materialien
  • Kapazität: Vorhandene Ressourcen zur Produktion (Maschinen & Arbeitskräfte)
  • Absatz: Produktionsmenge sollte tatsächliche Absatzmenge nicht wesentlich unter- oder überschreiten (Lieferengpässe, Lagerkosten, etc.)

Weshalb sind Produktionsprozesse komplex und schwer zu steuern?

weil...

  • viele Produkte zeitgleich produziert werden
  • die Produkte zur richtigen Zeit absatzbereit sein müssen
  • die Ressourcen optimal ausgeschöpft werden müssen

Wie wird eine effiziente Produktionsplanung- und steuerung kurz genannt? (S. 246)

PPS

In welche zwei Bereichte teilt sich die PPS aus? (S. 246)

  • Produktionsplanung: Planung der Vorgäng 1-12 Monate im Voraus
  • Produktionssteuerung: Freigabe und Steuerung der Aufträge (basierend auf der Planung) 1-2 Wochen im Voraus

Nenne die beiden Unterteilungen in der Produktionsplanung. (S. 246)

  • Primärbedarfsplanung
  • Sekundärbedarfsplanung

Definiere den Begriff Primärbedarf. (S. 246)

Bedarf an verkaufsfähigen Erzeugnissen

Was ist das Ziel einer Primärbedarfsplanung und aufgrund von was wird es definiert? (S. 246)

Grobe Festlegung der Anzahl fertiggestellter Produkte, die über einen längeren Zeitraum (3-12 Monate) von den Kunden nachgefragt werden.

Ermittlung erfolgt auf Grundlage einer Absatzprognose und/oder den bereits erteilten Aufträgen für den Planungshorizont.

Woraus wird eine Absatzprognose erstellt? (S. 146)

Aus den Absatzzahlen aus zurückliegenden Perioden.

Ist allerdings mit grossen Unsicherheiten verbunden, die mit der Länge des Planungszeitraums anwachsen.

Was wird mit der Sekundärbedarfsplanung bestimmt? (S. 247)

Bestimmung des Materialbedarfs zur Realisierung des Produktionsprogramms

Definiere den Begriff Sekundärbedarf. (S. 247)

Materialmenge, die zur Herstellung des Primärbedarfs benötigt wird.

Worauf basiert die verbrauchsgesteuerte Planung (Variante der Sekudärbedarfsplanung) und welche Vorteile hat diese Methode? (S. 247)

Basiert auf den Verbrauchswerten der Vergangenheit (eignet sich daher für konstante oder saisonal ändernde Bedarfsverläufe)

> Vorteile: geringer Planungsaufwand, Unsicherheiten bei den Verbrauchswerten können durch Sicherheitsbestände kompensiert werden.

Worauf basiert die programmorientierte Planung (Variante der Sekudärbedarfsplanung) und welches Ziel hat diese Methode? (S. 247)

Basiert auf Schätzungen der Produktions- bzw. Vertriebsabteilung / vorgängig ermitteltem Primärbedarf

> Ziel: genaue Bestimmung des künftigen Materialbedarfs nach Massgabe des Produktions- und Vertriebsprogramms in Bezug auf Menge und Zeitpunkt. Diese Methode ist aufwändiger.

Was ist Voraussetzung für den erfolgreichen Einsatz der Sekundärbedarfsplanung? (S. 247)

Eine aktuelle und korrekte Lagerbestandsfortschreibung

Welche zwei Fragen stellen sich in der Terminplanung eines produzierenden Unternehmens? (S. 247)

  • Wann müssen die Komponenten beim Lieferanten bestellt werden, damit sie zur richtigen Zeit zur Produktion bereitstehen?
  • Wann muss spätestens mit der Produktion begonnen werden, damit die fertigen Erzeugnisse termingerecht an den Kunden ausgeliefert werden können?

Welche Angabe ist für die Terminplanung essentiell? (S. 247)

Die Durchlaufzeit

Definiere den Begriff Durchlaufzeit welches Ziel wird in diesem Zusammenhang verfolgt? (S- 247)

Definition: Die Zeitspanne, die bei der Herstellung eines Produkts zwischen dem Beginn des ersten und dem Ende des letzten Arbeitsvorgangs vergeht.

Ziel: Durchlaufzeit minimieren, um Lagerunterhaltskosten und Kapitalbindung so tief wie möglich zu halten und den Kunden schneller zu bedienen

In welche vier Bestandteile wird die Durchlaufzeit unterteilt? (S. 248)

  • Durchführungszeit:
    • Rüstzeit + Ausführungszeit
  • Übergangszeit:
    • Liegezeit + Transportzeit

Wie können die vier Durchlaufzeiten beschrieben werden? (S. 248)

  • Rüstzeit: benötigte Zeit, um die Produktionsinfrastruktur (Maschine, Werkzeug, etc.) für den nächsten Auftrag auszuwechseln oder vorzubereiten
  • Ausführungszeit: beanspruchte Zeit, um am produzierenden Gut eine geplante Veränderung vorzunehmen
  • Liegezeit: aufgrund eines Arbeitsablaufs oder einer Störung kann am Gegenstand nicht weitergearbeitet werden
  • Transportzeit: Zeit, die zum Transport des Gutes vom aktuellen Arbeitsort zum nächsten gebraucht wird

Welche Planung ist zudem notwendig, damit die Terminplanung eingehalten werden kann? (S. 249)

Vorhandensein der benötigten Kapazitäten

> Kapazitätsplanung

Worin unterscheiden sich die verschiedenen Fertigungstypen? (S. 252)

Anzahl der Fertigungsvorgänge (Wiederholungen)

Welche zwei Fertigungstypen gibt es? Unterteile wo nötig. (S. 252)

  • Einzelfertigung
  • Mehrfachfertigung
    • Massenfertigung
    • Serienfertigung

Beschreibe den Fertigungstyp Einzelfertigung. (S. 253)

Produktion eines Produkts, das ganz auf die Kundenbedürfnisse abgestimmt ist.

>z.B. Carbonblenden für den 3er-BMW (häufig individuelle Kundenwünsche).

Beschreibe den Fertigungstyp Merfachfertigung und dessen Untertypen. (S. 253)

Mehrfachfertigung: Hierbei werden mehrere Einheiten hergestellt:

  • Massenfertigung: ein Produkt wird über längere Zeit in grosser Anzahl hergestellt (benötigte Maschine muss nicht ausgewechselt oder umgestellt werden)
  • Serienfertigung: verschiedene Produkte werden auf den gleichen Maschinen hintereinander in einer bestimmten Stückzahl produziert (benötigte Maschine muss bei einem Serienwechsel gestoppt und umgestellt werden > es muss eine optimale Seriengrösse gefunden werden, um Stillstände etc. möglichst minimal zu halten)

Worum geht es bei den Fertigungsverfahren? (S. 253)

Abfolgegestaltung der einzelnen Produktionsprozesse / Zuordnung der Aufgaben zu den entsprechenden Arbeitsplätzen

Welche drei Fertigungsverfahren werden unterschieden? (S. 253)

  • Werkstattprinzip
  • Fliessprinzip
  • Gruppenfertigung

> in der Praxis findet man häufig Mischformen dieser Verfahren.

Erkläre das Werkstattprinzip. (S. 254)

Entweder: eine Person stellt das Endprodukt an einem Arbeitsplatz her, wo alle nötigen Werkzeuge und Maschinen vorhanden sind.

Oder: die Maschinen und Arbeitsplätze mit gleichartigen Arbeitsverrichtungen sind zu einer Werkstatt zusammengefasst. Das Produkt wird während des Produktionsprozesses von Werkstatt zu Werkstatt transportiert.

> eignet sich für Einzel-, kleine Serienfertigungen oder Reparaturen.

> Vorteile: hohe Flexibilität für Änderungen, hoher Qualitätsstandard

> Nachteile: hohe Kosten (Zeiteinbussen, Transportkosten, Zwischenlager, etc.)

Erkläre das Fliessprinzip. (S. 254)

Die Anordnung der Arbeitsplätze und Produktionsanlagen entspricht der Reihenfolge der am Produkt durchzuführenden Tätigkeiten. Voraussetzung ist die Massenfertigung, die Endprodukte müssen über längere Zeit ohne grössere Veränderungen produziert werden können.

> Vorteile: Durchlaufzeiten werden im Vergleich zur Werkstattfertigung kürzer, tiefe Zwischenlagerkosten, Prozess ist übersichtlicher

> Nachteile: hoher Fixkosten- und Kapitalbedarf, System ist anfällig für Störungen, Gefahr von sozialen und psychischen Störungen bei Mitarbeitenden (immer die gleiche monotone Arbeit)

Erkläre die Gruppenfertigung. (S. 254)

  • Kombination der Werkstatt- und Fliessfertiung, da komplexe Produkte oft nicht in reiner Fliessfertigung hergestellt werden können.
  • Bildung von Gruppen von Mitarbeitenden und Maschinen, die jeweils die Verantwortung für die Produktion einer Teilefamilie übernehmen > innerhalb dieser Gruppe herrscht das Fliessprinzip
  • Komplexere Teile können in der Werkstatt produziert werden
  • am Schluss werden die Teilprodukte der Gruppen zu Endprodukten zusammengeführt

> Vorteile: Abkehr von der reinen Fliessfertigung hin zu vermehrter Gruppen- bzw. Werkstattfertigung, "Humanisierung der Arbeit", vgl. Toyota Case

Inwiefern hängen Fertiungstyp mit Fertigungsverfahren eng zusammen? (S. 255)

Einzelfertigung beispielsweise ist nur mittels Werkstattfertigung möglich und lässt keine Fliessfertigung zu.