Governance HS16

Egon Franck

Egon Franck


Set of flashcards Details

Flashcards 122
Students 12
Language Deutsch
Category Micro-Economics
Level University
Created / Updated 06.12.2016 / 10.12.2024
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Corporate Control

Externe Einflussmöglichkeiten (Manager)?

Einflussnahme auf das Regulierungsumfeld

Corporate Control

Interne Einflussmöglichkeiten (Manager)?

- "Golden Parachutes"

- "Poison Pils"

- in DE: aufwendige Sozialpläne, über deren Fortführung Betriebsverfassungsgesetz ein Aufkäufer mit dem Betriebsrat verhandeln muss

Was sind Golden Parachutes?

hohe vertragliche Abfindungen, was es teuer macht, wenn jemand einen Unternehmung übernehmen will

Wie funktionieren Poison Pills?

Es gibt sogenannte Duo Shares, die es für Raider unmöglich macht eine Unternehmung zu übernehmen. Google und Facebook sind so konzeptiert. 

Möglichkeiten einer Übernahme vorzubeugen

- Verkauf der "Kronjuwelen", sprich der innovativen und erfolgreichen Unternehmensteile, um unattraktiv zu werden

- Zusammenschlüsse und Fusionen, um das entstehende Unternehmen zu gross und zu teuer für eine Übernahme zu machen 

Warum ist das Zurückweisen eines Übernahmeangebots individuell rational?

Verkauf jetzt bedeutet Verzicht auf spätere Wertsteigerungen. 

Wettbwerb auf Gütermärkten, Disziplinierungsmechanismus?

Wettbwerb verringert Gewinnmargen und damit Renten, welche dem Management zu Konsumzwecken zur Verfügung stehen. Aber: "keine gewinn" sind Aktionäre uninteressant. Aktionäre profitieren von der Umgehung des Wettbwerbs auf Gütermärkten. 

Logik von Wettbewerb auf dem Arbeitsmarkt für Manager

Manager können Rückflüsse auf Investitionen in ihr Humankapital nur dann realisieren, wenn sie erfolgreich sind. Reputationsverluste aufgrund von schlechten Erfolgskennzahlen, Skandalen oder Konkurs senken Chancen auf dem Arbeitsmarkt. 

Paradigemen der Rolle der Managemententlohnung

- Pay-for-performance Ansatz; als Lösung für das P-A-Problem

- Pay-without-performance Ansatz; als Folge des P-A-Problem

Entscheidend: höhe der Interessensdivergenzen zwischen dem VR und den Aktionären und Verhandlungsmacht des Topmanagements

Annahmen des Pay-for-performance-Ansatz

- VR handelt als "verlängerter Arm" der Aktionäre

- VR verhandelt mit Topmanager "at arm's length"

Pay-for-performance-Ansatz

Prognosen aus den Annahmen

- Leistungslöhne hängen von Variablen ab, die der Topmanager beeinflussen kann

- Topmanager kann die Anreize nicht unterlaufen

- Anreizeffekte sind für jedermann klar ersichtlich

Pay-for-performance-Ansatz

Warum besteht das P-A-Problem zwischen VR und Topmanagement weiterhin?

- Manipulationsprobleme aufgrund mangelnder Objektivität der Erfolgskriterien

- Risikoüberwälzungsprobleme aufgrund exogener Risiken

Thesen des Managerial Power Approach nach Bebchuk und Fried

(Pay-without-performance-Ansatz)

- VR verhandelt mit CEO nicht "at arm's length"

- VR ist abhängig vom CEO. D.h., die zwischen dem VR und dem CEO ausgehandelten Verträge maximieren nicht den Shareholder Value

Begründung der Thesen von Bebchuk und Fried

- CEO hat grossen Einfluss auf die Nominierung der VR-Mitglieder

- VR kann VR-Mitlgieder zusätzlich mit Aufträgen an deren Firmen, Spenden und Empfehlungen für andere VR-Sitze belohnen

Wodurch wird "Selbstbereicherung" des CEO's eingeschränkt? 

(Pay-without-performance-Ansatz)

 

- Marktkräfte (Wettbwerb, Kapitalmarkt)

- öffentliche Wahrnehmung

Wahr/Falsch

Residualanspruchshalter sind nicht die einzige ungeschützte Partei im Vertragsnexus der Unternehmung (instrumenteller Stakeholderansatz)

Falsch

Verteilungskonflikt zwischen Human- und Geldkapitalinvestoren, Problem?

- swohl Gehaltssteigerungen der Mitarbeiter als auch Gewinnsteigerungen der Aktionäre werden aus dem Residuum bezahlt

- Anreiz, sich an den Erträgen der Gegenseite zu bereichern

Mitarbeiter können ihre spezifischen Investitionen in Humankapital nicht durch Exit (Abwanderung) schützen. Lösung?

Sie brauchen Mitspracherecht bzw. Voice, um weiterhin als Investoren tätig zu sein. VR sollte daher der verlängerte Arm der Aktionäre mit dem verlängerten Arm der wichtigsten Mitarbeitergruppen zusammentreffen. 

Problem der Teamproduktion von Alchian und Demsetz

Wenn zwei Männer einen Truck beladen, kann man nachher nicht sagen, dass der eine mehr gemacht hat als der andere. Es ist keine Summe von separierten Outputs.

Warum Interessensdivergenzen innerhalb der Anspruchsgruppen, Bsp. Mitarbeiter?

Hohe Heterogenität der Mitarbeiter aufgrund von unterschiedlichen Funktionen, Lebensphasen, Ausbildungen, Alter und Geschlecht. Verschiedene MA sind dadurch von bestimmten Entscheidungen der Unternehmung unterschiedlich betroffen.

Trustee-Ansatz

- bewusste und gezielte gegenseitige "Abrüstung" der spezifischen Investoren

- residualen Kontrollrechte werden an unabhängige Direktoren abgetreten, die gezielt nicht aus dem Kreise der Halter von Residualansprüchen kommen

Idee des Trustee-Ansatz

- eigene Schutzlosigkeit verliert an Brisanz, da die Gegenpartei nicht mehr angreifen kann

- unabhängiger Treuhänder-VR ist eine glaubhafte Verpflichtung der spezifischen Investoren, die Macht des Eigentums nicht mehr zur strategischen Extraktion der spezifischen Renten einzusetzen 

Trotzdem; was löst der unabhängige Treuhänder-VR nicht?

Problem der Inseparabilität der Beiträge in einer Teamproduktion

Minderinitiative aus Sicht des instrumentellen Ansatzes negativ, da...

- einseitige Stärkung der Aktionärsrechte untergräbt die vom Schweizer Gesetz ursprünglich angedachte Treuhänder-Rolle des VR und macht den VR von Grossaktionären abhängig

- einseitige "Aufrüstung" der Aktionäre gefährdet firmenspezifischen Investitionen ins HK

Meldepflicht aus der Corporate Governance, Finanzansatz

Schlecht geführte Unternehmen sind aufgrund von tiefen Aktienkursen anfällg auf feindliche Übernahmen. Drohung feindlicher Übernahmen wirkt disziplinierend auf das Management. Meldepflichten behindern den Market for Corporate Control, indem die Renten auf Suchinvestitionen des Raiders unterlaufen werden.

Meldepflicht aus Sicht der Corporate Governance, intrumenteller Ansatz

Market for Corporate Control ist problematisch, falls Raiders die übernommene Firma liquidieren möchten. Ansprüche der übrigen Residualanspruchshalter, z.B. der MA mit spezifischen Fähigkeiten, gehen verloren. 

Corporate Social Responsibility

beschreibt soziales und umweltbezogenes Verhalten einer Firma, welches über die etablierten gesetzlichen und sozialen Normen im betrachteten Markt hinaus geht

Strategien der höheren Wertschöpfung lassen sich nach den Haupttreibern untergliedern

- CSR entsteht als reines Kuppelprodukt (Schein-CSR)

- durch den Absatzmarkt getriebenes CSR

- durch den Arbeitsmarkt getriebenes CSR

- durch Politik getriebenes CSR

 

Argumente für durch staatliche Politik getriebenes CSR

- Pufferzonenargument; damit es einem nicht kalt erwischt, wenn es passiert

- Verhandlungsargument, dass man freiwillig Gesetze kriegt

Wettbewerbsargument; Regulierer dazu bringen, Standards zu erlassen, die für weniger adaptive Firmen einen Wettbewerbsnachteil erzeugen

Stärken der Publikumsgesellschaft

- spezialisierte Risikoträger (Risikodiversifikation über den Kapitalmarkt

- Garantiekapital zur Finanzierung unternehmensspezifischer Assets

- Spezialisierung des Managements (Selektions- und Korrekturvorteile)

Schwächen der Publikumsgesellschaft

 

- Prinzipal-Agenten-Problem zwischen Anteilseignern und Management

Eignungsbereich von Publikumsgesellschaften

- Branchen/Sektoren, in denen das P-A-Problem weniger akut ist (z.B. Wachstumsbranchen)

- Umgebungen, in denen lange Produktionsumwege und der Aufbau unternehmensspezifischer Assets hohe Beiträge von Garantiekapital erfordern

- Umgebungen, die hohe Anforderungen an das Wissen der Manager stellen

Verteilung der Property Rights bei einer Eigentümerunternehmung

- Aufhebung der Trennung von Residualansprüchen und Koordinationsrechten

- Diese Koppelung begrenzt die Möglichkeiten der Aufteilung des Rechtebündels auf viele Akteure, denn Unternehmensführung durch viele geht nicht

Wo eignet sich die Eigentümerunternehmung?

 

- Branchen/Sektoren,

in denen das P-A-Problem virulent ist (z.B. traditionelle Geschäfte in reifen Branchen)

in denen kein grosser Bedarf nach Risikodiversifikation besteht

in denen kein besonderes Fach- bzw. Spezialwissen zur Führung erforderlich ist bzw. stabil bleibt

mit geringem Bedarf an unternehmensspezifischen Investitionen und/oder kurzer Produktionsumwege

 

 

Beispiele für Mutuals

Investmentsfonds, genossenschaftliche Kreditunternehmen, Lebensversicherungen

Verteilung der Property Rights bei Mutuals

- Koordinationsrechte von Residualansprüchen getrennt

- Residualansprüche sind ablösbar

Ökonomische Effekte von Mutuals

- Entschärfung des P-A-Problems: Residualanspruchshalter haben stärkere Mittel als die Aktionäre in einer Publikumsgesellschaft, um das Management zu disziplinieren

- EK verliert seine Eignung als Garantiekapital

Wo eignen sich Mutuals?

In Bereichen, in denen in leicht und schnell bewertbare bzw. liquidierbare, typischerweise unspezifische, Vermögensgegenstände investiert werden kann. 

Verteilung der Property Rights bei Nonprofits

Abschaffung von Residualansprüchen ("non-distribution constraint")

Erklärung des "Non-distribution constraint"

- dient als Signal, dass die Entscheidungsträger der Organisation Informationsasymmetrien zu wichtigen Transaktionspartnern nicht opportunistisch ausnutzen

- motiviert Beiträge an öffentliche Güter oder Club-Güter