Governance HS16

Egon Franck

Egon Franck


Kartei Details

Karten 122
Lernende 12
Sprache Deutsch
Kategorie BWL
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 06.12.2016 / 10.12.2024
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Nachteile von Nonprofits

- "Slack" und "consumption on the job", denn ohne Residualansprüche fehlt ein motivierter Monitor, der für effiziente Arbeitsabläufe sorgt

- unterlegene Risikobewirtschaftung, denn es fehlt ein spezialisierter Risikoträger

- unterlegene Kapitalbeschaffung: Espansionen müssen durch Innen- oder Fremdfinanzierung finanziert werden

Worum geht es bei Kooperationsdesigns?

Handhabung von Problemen zwischen Akteuren, die zusammen arbeiten, ohne Residualansprüche aufzugeben.

z.B. zwischen Individuen: Partnerschaft, Franchising

z.B. zwischen Firmen: Genossenschaften, Franchising

Erklärung für Kooperationsdesigns

- Einsparung von Produktionskosten

- Risikodiversifikation/Risikoteilung

Was passiert durch eine Kapitalbeteiligung?

 

- Entschärfung der Hold-up-Problematik

- Entschärfung der Moral-hazard-Problematik

Lfr. Lieferverträge; Entschärfung der Hold-up-Problematik aufgrund?

- der Notwendigkeit spezifischer Investitionen

- einer fundamentalen Transformation durch Dual Sourcing

Was ist Dual Sourcing? (Lfr. Lieferverträge)

Ex ante unspezifische Lieferbeziehung kann sich zu einer ex post spezifischen Leistungsbeziehung entwickeln. Verträge mit zwei Lieferanten pro geliefertem Systemkomponente (Dual Sourcing). 

Nachteile des Dual Sourcing

Meist höhere Produktionskosten der Zulieferer

Typisch für eine Partnerschaft

Zusammenschluss von Freiberuflern (Rechtsanwälten, Beratern, Architekten usw.)

Verteilung der Property Rights bei der Partnerschaft

- Residualansprüche sind an Koordinationsrechte gekoppelt

- Residualansprüche werden auf mehrere Akteure (die Partner) verteilt

- i.d.R. sind die Residualansprüche nicht fix, sondern werden periodisch ausgehandelt

- i.d.R. sind die Residualansprüche zeitlich auf die Mitgliedschaft in der Partnerschaft beschränkt

- i.d.R. sind Residualansprüche nicht veräusserbar

Wozu dienen die "Einschränkungen" der Residualansprüche? 

Lösung bestimmter Agency-Probleme, die bei der Zusammenarbeit auftreten können

Was ist implizites Wissen?

 

Wissen erwirtschaftet man nur vor Ort und man kann es schlecht erklären bzw. schlecht in eine Zentrale transferierbar

Was ist die Qualität von Peers? (Partnerschaft)

Nur Ärzte können urteilen, ob ein anderer Arzt richtig arbeitet. Jeder Partner hat somit ein Anreiz den anderen Partner zu überwachen. 

Wann wird dieses Peer-System schwer? (Partnernschaft)

Wenn es eine zu hohe Anzahl Partner gibt, kann es zu einem Trittbrettfahrerproblem kommen.

Was untermauern die Residualansprüche in einer Partnerschaft?

Persönliche Haftung des Partners, der die Leistung bringt. Commitment für hohe Qualität einer Dienstleistung.

Warum verwässern die Kontroll- und Qualitätsanreize der aktiven Partnern nicht?

Jeder Partner bringt sein Humankapital ein. Wenn er dieses wieder entzieht (z.B. Ruhestand), erlöschen Residualansprüche. 

Was ist der Sinn, dass man periodisch die Teilungsregeln neu aushandelt? (Partnerschaft)

Schafft Anreize, vom Markt erfragte Skills zu erlernen ("lernende Partnerschaft")

Was ist der Nachteil der Teilungsregel? (Partnerschaft)

Durch diese Teilungsregeln werden die Partner Konkurrenten. Dadurch kann die Zusammenarbeit leiden. Es kommt zu relativen Vergleiche der Partner. Entweder man strengt sich enorm an oder man fängt an die Arbeit des Partners zu sabotieren. Partnerschaft ist also nicht gut, wo man den anderen sabotieren kann. 

Was sind "nonhuman capital assets"?

z.B. Patente, Maschinen, Kundenstämme

Was machen, wenn viele spezifische "nonhuman capital assets" eine Rolle spielen? (Partnerschaft)

Zeitlich unbegrenzte Residualansprüche schaffen, damit der ausscheidende Partner angereizt ist, die "nonhuman capital assets" bis zum Schluss zu pflegen. (Residualansprüche werden beim Verlassen der Partnerschaft abgekauft)

Was reduziert die Up-or-out-Klausel? (Partnerschaft)

Doppelseitiges Opportunismusproblem

- dauerhafte "Ausbeutung" von fähigen Einsteigern ohne Beförderung wird verhindert

- durch Aufstiegschancen werden diese kein "shirking" betreiben

Genossenschaft

Organisationsform, deren Eigentümer gleichzeitig Haupttransaktionspartner sind

Property Rights-Verteilung bei Genossenschaften

- über zwei angrenzende Stufen einer vertikalen Kette

- Genossen halten jeweils unverdünnte Property Rights auf der vor- oder nachgelagerten Stufe und verdünnte Property Rights auf der Genossenschaftsstufe

Was geschieht durch die Vertragsform der Genossenschaft?

Man erhält Anreize der Selbstständigkeit auf einer Stufe und gleichzeitig wird ein Hold-up Risiko aus Abhängigkeiten zwischen den Stufen durch Internalisierung begrenzt. 

Was ist schlecht bei der Rückwärtsinegration der Molkerei? (Genossenschaften)

Moral Hazard Gefahr. Bauer kennt seine Tiere und die Felder besser. 

Warum ist eine Genossenschaft bzw. die Vorwaärtsintegration der Bauern ideal?

- Bauer bleibt selbstständig bei der Milcherzeugung

- Bauer erhält Miteigentumund Mitsprache (voice) bei der Milchverarbeitung (Mitglied der Genossenschaft)

Was ist das Problem der Rückwärtsintegration der Liga? (Genossenschaften)

Liga übernimmt die Clubs und führt sie als Abteilungen. Sportliche Integrität geht verloren. Fans können sich nicht mehr mit den Clubs identifizieren. Wettbewerb kann nicht mehr ernst genommen werden, da ja alle Clubs einem gehören. 

Ist der "Non-distribution constraint" eine zwingende Voraussetzung für Genossenschaften?

Nein. Er kommt dispositiv zur Anwendung.

Wie funktioniert Franchising?

Franchise-Geber (FG) verfügt über ein rechtlich geschütztes Gut. Er überlässt Nutzungsrechte an diesem Gut während Vertragsdauer an Franchise-Nehmer (FN). FN zahlt dafür Franchise-Gebühr und unterwirft sich sehr weitgehenden Weisungs-, Kontroll- und Sanktionsbefugnissen des FG.

Was versucht die Kooperationsform Franchising?

Anreizvorteile der Selbstständigkeit (auf der nachgelagerten Stufe der vertikalen Kette) mit den Koordinationsvorteilen der Hierarchie (in Gestalt selektiver Interventionen) zu kombinieren. 

Property Rights-Verteilung bei Franchising

Über zwei angrenzende Stufen der vertikalen Kette

- FN (downstream) treten eine Teil der Koordinationsrechte an FG (upstream) ab

- FG hält die Koordinationsrechte und Residualansprüche auf der vorgelagerten Stufe der vertikalen Kette

In welchem Bereich findet man Franchising häufig vor?

Konsumgüterbereich

Vertikale Produktionskette Franchising

Vorteile der Selstständigkeit bei Franchising

- geringer Kontrollaufwand, da Monitoring durch Anreize ersetzt wird

- effizientere Bewirtschaftung des dezentralen (idiosynkratischen) Wissens

Koordinationsvorteile der Hierarchie bei Franchising

- Vorteile synchronisierten Handelns (Werbekampagnen etc.)

- Ausnutzung von Skaleneffekten (z.B. Einkauf, Abrechnungssysteme)

Potentielle Probleme bei Franchise-Organisationen

- Adverse-selection-Risiko bei FN-Auswahl

- Moral-hazard-Risiko/Problem des Trittbrettfahrens auf Markenreputation

- Hold-up-Risiko des FN

Wie könnte man das Problem der Adverse-selection bei der FN-Auswahl lösen?

Transaktionsspezifische Investitionen durch den FN, d.h. dass er z.B. eine Ausbildung machen muss, um einen Mc'Donalds zu betreiben. 

Wie löst man das Problem des Trittbrettfahrens auf Markenreputation?

- markenspezifische Investitionen (z.B. Geschäftseinrichtung, Ausbildung) des FN

- starke Eingriffs- und Sanktionsmöglichkeiten durch den FG und entsprechende Anreize, da FG Residualeigentümer der Reputation 

Hold-up-Risiko des FN, falls dieser transaktionsspezifisch investiert

- FN wird abhängig von FG, da dieser weitere Lizenzen in der geographischen Nähe vergeben könnte

- mit der Antizipation des FN auf diese Gefahr, droht Unterinvestition

- Hold-up-Risiko des FN wird jedoch durch die Reputation des FG als fairen Kooperationspartner begrenzt

Von was sind die "royalty rates" im Franchise-Vertrag abhängig?

- Risikoaversion des FN

- Moral-hazard-Gefahr durch FN

- Hold-up-Gefahr durch FG

Wahr/falsch

Je wichtiger das dezentrale Wissen des FN ist und/oder je schlechter die Monitoring-Möglichkeiten sind, desto tiefer sind die "royalty rates".

Wahr