Governance HS16

Egon Franck

Egon Franck


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Flashcards 122
Students 12
Language Deutsch
Category Micro-Economics
Level University
Created / Updated 06.12.2016 / 10.12.2024
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Unternehmen als Nexus von Verträgen

Verschieden Ressourcenlieferanten legen ihre Ressourcen für einen Produktionsprozess auf einen Haufen. Bsp.: Arbeiter mit verschiedener Ausbildung liefern spezialisierte Fähigkeiten, Arbeitskraft- und zeit, Infrastruktur von der Öffentlichkeit und Investoren sttellen Kapital zur Verfügung. 

Die vier Property Rights

Nutzungsrecht, Veränderungsrecht, Gewinnaneignungsrecht, Liquidationsrecht

Was sind Koordinationsrechte?

Rechte, über die Verwendung/den Einsatz einer Ressource zu bestimmen

--> Nutzungs- und Veränderungsrecht

Was sind Residualansprüche?

Rechte, das Residuum aus der Ressourcenverwendung einzubehalten.

--> Gewinnaneignungsrecht und Liquidationsrecht

Unterschied zwischen Vertragslieferanten und Residualanspruchshalter 

Vertragslieferanten haben vertraglich festgelegte Ansprüche am Produktionswert des Unternehmens. Arbeiter erhalten vertraglich festgelegte Köhne, FK-Geber haben geregelte Ansprüche auf Rückzahlung und Zins. 

Nach all diesen Abzügen hat man noch ein Rest, das Residuum. In diesem steckt das Risiko, dass Kontingenezen eintreten, für die in den Verträgen mit den Ressourcenlieferanten keine Reaktion vorgesehen wurde. Mind. eine Partei, die Inputs einbringt, muss in einer Welt mit unvollständigen Informationen mit dem Residuum vorlieb nehmen.

Wahr/Falsch

Halter der Residualansprüche übernimmt das systematisch in die Verträge eingebaute Risiko.

Falsch

Für was ist die Corporate Governance da? (finanzieller Ansatz)

Residualansprüche der Aktionäre absichern.

Für was ist die Corporate Governance da? (Instrumenteller Ansatz)

Residualansprüche der firmenspezifischen Investoren absichern

Wahr/Falsch

Ressourcenbeiträge sind zwangsläufig unvollständig, da keine Exit-Option vorliegt.

Wahr

Was ermöglichen als Aktien konzipierte Residualansprüche? (Finanzansatz)

- Spezialisierung auf Risikoübernahme

- Risikoübernahmen in "Kleinstportionen"

- Portfoliobildung der Anleger

Bleibt diese Ausgestaltung der Residualansprüche ohne Nebeneffekte? (Finanzansatz)

- bedingt eine spezifische Rollenverteilung

- Aktionäre halten ausschliesslich Residualansprüche

- angestellte Manager halten Koordinationsrechte

- Auftraggeber-Auftragnehmer-Beziehung

- Problematisch, wenn: Interessensdivergenzen, Informationsasymmetrien

Unterschied der Residualansprüche und der Koordinationsrechte

Residualansprüche sind zeitlich unbegrenzt und Koordinationsrechte werden im Rahmen von Verträgen und somit zeitlich begrenzt, an Manager abgetreten. 

Positive Effizienzwirkung der Property Rights-Verteilung

Umgang mit Risiko, Nutzung von Spezialisierungsvorteilen, Fianzierung unternehmensspezifischer Assets

Negative Effizienzwirkungen der Property Rights-Verteilung

Durch die Trennung der Residualansprüche von den Koordinationsrechten entsteht ein sogenanntes Prinzipas-Agenten-Problem

Zutaten für das Prinzipal-Agenten-Problem

- Auftraggeber-Auftragnehmer-Beziehung

- Interessenkonflikt/Zielkonflikt

- Informationsasymmetrie 

--> Diese sind in der Verteilung der Property Rights bereits angelegt. 

Grafik aufgeblähte Mitarbeiterstäbe

Aus Sicht der Aktionäre ist (G*, M*) anzustreben, aber wegen des Eigenwertes der Mitarbeiter bevorzugen Manager (M**,G**). 

Varianten des Interessen-/Zielkonflikts zwischen Managern und Anteilseignern

- Konsumkonflikt

- Risikokonflikt

- Zeitpräferenzenkonflikt

- Wachstumskonflikt

- Free-Cash-Flow-Konflikt
 

Konzepte der Managementdisziplinierung

Supervisorenkonzepte und Wettbewerbskonzepte

Corporate Governance unterliegt vielfältigen nationalen gesetzlichen Vorschriften, z.B:

Aktiengesetz, Bilanzierungsrecht, Mitbestimmungsrecht

Erkärungsansätze für unterschiedliche Regulierungsumfeld

- Effizienzerklärung

- Rent-Seeking-Erklärung

GV als Supervisor. Disziplinierungsmöglichkeit der GV unstrittig. Punkto Anreize muss zwischen verschiedenen Situationen unterschieden werden:

Kleinaktionäre als Supervisoren und Grossaktionäre als Supervisoren

Kleinaktionäre als Supervisoren: es herrscht Streubesitz und somit Geringfügigkeitsproblem und Trittbrettfahrerproblem. Was passiert?

Keine Areize, das Disziplinierungsinstrumentarium der GV zu aktivieren

Welche zwei Fälle können bei Grossaktionären als Supervisoren eintreten?

- Private Grossaktionäre: AG mutiert zu Eigentümerunternehmung

- Anteilsbesitz von Unternehmen an Unternehmen

Supervisorenkonzepte der Managementdisziplinierung

Vorteile der Aufsicht durch externe Direktoren/VR/Aufsichtsrat?

- Spezialisierungsvorteile (Insiderwissen etc.)

- Disziplinierungsinstrumente gegenüber Management, z.B. zustimmungspflichtige Geschäfte, Bestellung und Entlassung der Geschäftsleitung, Festlegung der Entlohnungsschemata der Geschäftsleitung

Vorteil von Wirtschaftsprüfern als Supervisoren

Wirtschaftsprüfer nehmen eine externe Prüfung des Jahresabschlusses vor

Nachteile von Wirtschaftsprüfern als Supervisoren

- "schlechtes Management" ist kein Verstoss gegen Rechnungslegungsvorschriften

- Transformation der Prüfungsbeziehung 

---> Erwerb von spezifischem Know-How generiert Quasirenten

Warum profitieren grössere Wirtschaftsprüfungsgesellschaften von KonTrag?

Umsatzquoten und Mandatsrotation können leichter organisiert werden. 

Zentraler Regulierungsunterschied zwischen Universalbanken und Trennbankensystem

Universalbanken können grundsätzlich alle Sparten des Bankengeschäftes betreiben. Trennbanken, Bankensystem, in dem aufgrund gesetzlicher Vorschriften das Kredit- und das Wertpapiergeschäft durch juristisch voneinander unabhängige Unternehmen geführt wird. 

Bank als Supervisor

- kann erhebliche Disziplinierungsinstrumente aktivieren

- erhebliche Informationsvorteile gemessen am Kleinaktionär

- kritisch aus Sicht des Anteilseigners; Anreizfrage

Anreizprobleme der Aufsicht durch Universalbanken

- Interessenkonflikt zwischen FK-vergebender Bank und Anteilseigner, aufgrund der Risikopräferenzen

- Kollusionsmöglichkeiten auf Kosten der Anteilseigner; Management "bezahlt" lasch kontrollierendes Bankenmanagement, indem es höhere Zinsen akzeptiert

Mögliche Vorteil der Aufsicht durch das Universalbankensystem

- Bankenmanagement ist besser kontrolliert als das Unternehmensmanagement

- erfüllen Funktion von Konzernzentralen; Kapitalallokation und Managementkontrolle

Worunter leidet die Aufsichtsfunktion der Universalbanken?

"Too big to fail" - Problematik führt zu Fehlanreizen

Grundgedanke der Wettbewerbskonzepte der Managementdisziplinierung

Wettbewerb auf funktionsfähigen Märkten dämmt diskreitionäres Managerverhalten ein. Aktionäre sind nicht schutzlos, wenn Manager Wettbewerb ausgesetzt sind.

Logik von Wettbwerb auf Kapitalmärkten

Tiefe Rentabilität durch opportunistisches Managementverhalten wird durch die Verweigerung von "neuem" Geld bestraft

Was ist das Problem der Nicht-Entziehbarkeit von Aktienkapital?

- Kapitalverwehrung, aber kein Kapitalentzug, d.h. keine unmittelbare Sanktionierung

- (Klein-)Aktinär kann Management nicht disziplinieren

- beim Verkauf wegen offensichtlich schlechtem Management schädigt Aktionär auch sich selbst, denn er muss Preisabschläge in Kauf nehmen

Wann funktioniert Disziplinierungsmechanismus über Kapital?

Wenn neues Geld zur Finanzierung neuer Projekte notwendig ist. 

Wo versagt dieser Disziplinierungsmechanismus? (Wettbewerbskonzepte)

In Unternehmen mit traditionellen Geschäften und reifen Technologien, sprich kein Investitionsbedarf und FCF befreit Manager von Wettbewerb auf dem Kapitalmarkt. 

 

Market for Corporate Control

Übernahme der Eigenkapitalmehrheit erfolgt durch Dritte, welche ein Auswechseln des Managements, grundlegende Restrukturierugen etc. ermöglicht. 

Logik von Corporate Control

Schlechtes Management lässt Aktienkurse sinken. Unternehmen wird "billig". Übernahmeprämie, wenn es gelingt, den Unternehmenswert zu steigern. Entlassung des Managements, Zerschlagung etc..

Funktionsschwächen des Market for Corporate Control

Manager stehen nicht ohne Einflussmöglichkeiten da