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Grundlagen der Kommunikations- und Medienwissenschaft
Grundlagen der Kommunikations- und Medienwissenschaft
Set of flashcards Details
Flashcards | 24 |
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Language | Deutsch |
Category | General Education |
Level | Other |
Created / Updated | 28.04.2013 / 05.12.2015 |
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Kommunikation....
> ist Situationsabhängig (Fachhochschule vs. Kindergarten)
> folgt bestimmten Regeln (duzen vs. siezen; Hoch- vs. Schweizerdeutsch, Tonfall etc.)
> ist beabsichtigt (Verwirrung > Aufmerksamkeit, Einführung ins Thema)
> setzt voraus, dass man sich in den Kommunikationspartner hinein versetzen kann (meine Ahnnahme der Wirkung auf Sie)
> lässt sich wiederum kommunizieren ( "Was ist da schiefgegangen?" > Metakommunikation)
Kommunikation ist...
> wenn zumindest einer der Beteiligten sein Handeln in einer bestimmten Situation als beabsichtigte Mitteilung versteht
> eingebettet in bestimmte Konventionen, regeln, kulturelle Bedeutungsmuster, Kommunikationserfahrungen, also: regelgebunden, situationsspezifisch
> thematisierbar: Kommunikation kann selbst das Thema von Komminikation sein ( Meta-Kommunikation); dies geschieht oft, wenn Missverständnisse vorliegen, Kommunikation misslingt, Kommunikations- Hindernisse auftreten (gestörte Kommunikation)
> an Sprache gebunden: Kommunikation wird "zur Sprache" gebracht. > Sprache ist das Medium der Reflexion über Kommunikation
Definition von Kommunikation
> Ein Sender verschlüsselt sein Anliegen in eine Nachricht (erkennbare Zeichen)
> Der Empfänger entschlüsselt diese Nachricht
> Verstandigung liegt vor, falls gesendete und empfangene Nachricht übereinstimmen
> Überprüfung der Qualität der Verständigung durch Rückmeldung (so genanntes Feedback)
Kommunukation setzt sich aus drei Elementen zusammen:
> Ein Sender kodiert eine Botschaft und übermittelt sie über einen Kanal an einen Empfänger, der sie dekodiert
> Nicht nur einseitiger, sondern zweiseitiger, dynamischer Prozess mit Rollenwechsel: Sender- Empfänger
> Voraussetzung: Gemeinsames soziales Wissen (u.a. gemeinsamer Code) > Botschaften sind nur in einem bestimmten sozialen Rahmen sinnvoll
Definition von Kommunikation 2
> Kommunikation findet statt, wenn sich Menschen gegenseitig zur Konstruktion von Wirklichkeit anregen.
> Kommunikation findet auch statt, wenn Menschen nicht über gemeinsame Kodes verfügen.
> Interaktion: Falls Kommunikation von Angesicht zu Angesicht stattfindet
Wissenschaft ist...
> ein Prozess der Gewinnung von Erkenntnissen
> Systematisch, methdisch reflektiert, gesellschaftlich institutionalisiert: Wissenschaft ist ein kollektiver Prozess
> der Versuch, die unendlich vielfältige Realität durch Selektion/ Abstraktion/ Akzentuierung verständlicher/ überschaubarer/ einsichtiger zu machen
> die Modellierung der Realität: Modelle als Werkzeuge des wissenschaftlichen Arbeitens
Alltagswissen ist...
> Verknüpfung zwischen Person und Wissen
> Persönliche Voraussetzung (Vertrauen, reife, moralische Qualitäten etc) sind von Bedeutung
> Entscheidungs- und Zeitdruck hoch
> Resultat zufälliger Alltagserfahrung
> Tradierende Funktion (auf Vergangenheit basierend, Tradition)
> Vermittlung erfolgt unsystematisch durch Alltagssprache, handlungsroutinen, Sozialisation
Wissenschaftliches Wissen ist...
> Trennung von Person und Wissenschaft
> Prinzipiell jedem zugänglich
> Entscheidungs- und Zeitdruck nur mittel- bis langfristig
> Resultat zielgerichteter Untersuchung (methodisch standardisierte Erfahrung)
> Innovative Funktion (Fortschritt, Veränderung, Paradigmenwechsel)
> Vermittlung erfoglt systematisch durch Wissenschaftssprache
Was ist Kommunikationswissenschaft?
> Nicht eine einzige akademische Disziplin, sondern ein inter- oder transdisziplinäres feld (also eine Integrationsdisziplin); Interdisziplinarität untersucht weisse Flecken zwischen den Disziplinen; Transdisziplinarität ist Forschung, die als reaktion auf ausserwissenschaftliches, soziales Problem gestartet wird (zB. Umwelt, Krieg, Drogen, etc)
> sozial und geisteswissenschaftliche Wurzeln
> Umfassender Begriff, der interpersonale und massenmediale Kommunikation umfasst
> 160 Definitionen aus 12 verschiedenen Disziplinen
> Medien und Publizistikwissenschaft sind Teil von Kommunikationswissenschaft > Beschränkung auf öffentliche Massenkommunikation
Definition von Massenkommunikation
> jene Form der Kommunikation, bei der Aussagen öffentlich, durch technische Verbreitungsmittel indirekt und einseitig an ein disperses Publikum vermittelt werden
> Informationsverbreitung durch spezialisierte soziale Gruppen (Kommunikatoren) mittles technischer Systeme (Medien) an ein grosses, heterogenes und weit verstreutes Publikum (Rezipienten)
Gelingende Kommunikation ist abhängig von...
> Deixis: Elemente einer Sprache, die nur im Zusammenhang mit einem Text, einer Diskussion interpretierbar sind
> Polysemie: Mehrdeutigkeit von Zeichen
Semiontik von Sprache:
> ist die Lehre von sprachlichen und nichtsprachlichen Zeichen
> untersucht alle Zeichensysteme: Mensch, Tier, Maschine, natürliche und formalisierte Sprachen (bspw. Mathematik)
> unterscheidet 3 Ebenen von Zeichen:
1. Syntaktik: Formale Aspekte von Zeichen, bspw Grammatik von natürlichen Sprachen
2. Semantik: Würtliche Bedeutung von Zeichen (kontextunabhängig), Zusammenhang von Zeichen und Bedeutung
3. Pragmatik: Funktionen von Zeichen in verschiedenen Verwendungssituationen (kontextabhängig), bsp.: " Es ist grün!" - "Fahre ich oder fährst du?"
Analoge Zeichen:
> Ähnlichkeit zwischen Bezeichnendem und Bezeichnetem
> Synonym: Icon
> bsp. Piktogramme an Bahnhöfen und Flugplätzen, Teilweise: Chinesisches Alphabet
> Vorteile: Bedeutung erschliesst sich schneller und oft ohne Vorwissen
> Nachteil: Mangelnde Präzision, geringe Eindeutigkeit
Digitale Zeichen:
> keine Ähnlichkeit zwischen Bezeichnendem und Bezeichnetem (willkürliche, aber konventionelle Zuordnung)
> Synonym: Symbol
> Bsp: Arabische Zahlen (4 ist nicht doppelt so gross wie 2), lateinisches Alphabet, Morsezeichen
> Vorteile: Präzision, höhere Eindeutigkeit
> Nachteile: Bedeutung ist nicht offensichtlich, muss erlernt werden
Feedback (Definition und Formen)
> Rückkoppelung, " Echo" auf die Nachricht/ das Verhalten des Senders
> Rollentausch: Der Empfänger wird zum Sender
> Kommunikatives Feedback ist Meta-Kommunikation
1. Form: Reflexives Feedback: Sender als Empfänger seiner eigenen Nachrichten, Feedback durch Selbstbeobachtung, bsp. Autor liest seinen eignenen Text nochmals durch
2. Form: Kommunikatives Feedback: Feedbakc von den Empfängern der Nachricht, Feedback durch Fremdbeobachtung, bsp. Zuhörer eines Referates loben und tadeln
Funktion von Massenkommunikation:
Was trägt (Massen-)Kommunikation zur Lösung des Problems bei?
Leistung kann
> funktional (erwünscht) oder
> dysfunktional (unerwünscht),
> manifest (sichtbar) oder
> latent (nicht wahrgenommen) sein
Dabei werden folgende Funktionen unterschieden:
> kognitive Funtkion
> affektive Funktion
> interaktive/ parasoziale Funktion
> integrative Funktion
Kognitive, affektive, Interaktive und integrative Funktion von (Massen-)Kommunikation
Kognitive Funktionen:
> Informationsaustausch, Wissenserwerb > Orientierung, Selbsterkenntnis, Selbstverwirklichung; Informationsüberlastung, Desorientierung, Fehlinformation, Manipulation (Propaganda)
Affektive Funktionen:
> Zerstreung, Unterhaltung > Entspannung, Eskapismus, mood management; Spezifische Furcht- oder unspezifische Angstgefühle, Eskapismus
Interaktive Funktionen:
> Kontakt, Austausch von Ideen, Anschlusskommunikation; Parasoziale Beziehungen mit Medienakteuren
Integrative Funktionen:
> Strukturierung, Stabilisierung, Sozalisation, Erziehung, Integration; Soziale Steuerung, Gleichschaltung, Kontrolle, Machtausübung
Differenzierung von Medien
> Primäre Medien: kein technisches Hilfsmittel zwischen Sender und Empfänger nötig (bsp.: Sprache, Mimik, Gestik)
> Sekundäre Medien: erforden auf der Produktionsseite ein technisches Gerät (bsp.: Rauchzeichen, Buch, Zeitung
> tertiäre Medien: erforden auf beiden Seiten ein technisches Gerät (bsp. Radio, TV)
> quartäre Medien: Digitalisierung, Interaktivität (bsp.: Computer, Internet)
Merkmale zur Unterscheidung von Kommunikationssituationen:
Gegenseitigkeit:
> gegenseitig, symmetrisch (Rollentausch Sender-Empfänger möglich)
>einseitig, asymmetrisch (Rollentausch Sender- Empfäanger unmöglich)
Öffentlichkeit:
> Privat (teilweiser oder völliger Ausschluss der Öffentlichkeit)
> öffentlich (allen prinzipiell zugänglich)
Publikumspräsenz:
> präsent (Präsent in Raum und Zeit
> dispers (zerstreut in Raum oder Zeit)
Direktheit:
> direkt, personal (face to face)
> indirekt, technisch vermittelt (Durch technische Medien vermittelt (bsp, Papier, Telefon, Tv-Gerät))
Definition und Funktion von Modellen
Definition:
> eine vereinfachte symbolische Repräsentation der Realität
Modelle sind meist Teile von Theorien
Funktion:
> Vereinfachung, Komplexitätsreduktion, Abstrahierung
> Abbildung typischer Strukturen und Prozesse der Wirklichkeit
> Perspektivengebunden: Betonung gewisser Sachverhalte, Vernachlässigung anderer Sachverhalte
> Fokussierung auf das Wesentliche
Sechs Nachrichtenfaktoren
1. Zeit:
> Dauer, Zeitspanne des Ereginisses
> Thematisierung: Wurde schon einmal über das Ereignis berichtet?
2. Nähe:
> Räumliche Nähe: Distanz des Eregnisses zur Reaktion
> Politische Nähe: Wirtschaftspolitische beziehung zum Ereignisland
> Kulturelle Nähe: sprachliche, religiöse beziehungen zum Ereignisland
3. Status:
> Bedeutung der Ereignisregion, des Ereignislandes
> Persönlicher Enfluss: politische Macht der beteiligten Personen
> Prominenz: Bekanntheitsgrad der Personen bei unpolitischen Meldungen
4. Dynamik:
> Überraschung
> Struktur: Kompexität und Überschaubarkeit des ereignisses sowie der beteiligten Akteure
5. Relevanz:
> Betroffenheit und Existenzielle Bedeutung eines Ereignisses
6. Valenz (=Wertigkeit)
> Konflikt, Kriminalität, Schaden
> Erfolg
>> Die Nachrichtenfaktoren bestimmen den Nachrichtenwert eines Ereignisses (und zwar nach folgenden Regeln...)
Regeln der Nachrichtenwertheorie
Additivität:
> Je mehr Nachrichtenfaktoren auf ein Ereignis zutreffen, desto eher wird es zur Nachricht (bspw. 9/11: (wirtschafts)politische Nähe, Status des Landes, Betroffenheit, Bedeutung, Überraschung, Kriminalität, Schaden)
Komplementarität:
> Fehlende/schwach ausgeprägte Faktoren können durch besondes stark ausgeprägte Faktoren kompensiert werden (Drogenkonsum eines Polizeichefs: räumliche Nähe, Überraschung, Kriminalität, aber an sich unbekannte Person, geringer Schaden, Bedeutun und Betroffenheit klein)
Verzerrung:
> Ist das Ereignis ausgewählt, werden die selektionsentscheidenden Faktoren verstärkt wiedergegeben (obiges Bsp.: Betonung des Amtes als Polizeichef, Vertauen in Polizei wurde geschädigt etc.)
Definition Agenda Setting
Agenda Setting meint die Fähigkeit der Massenmedien, durch die Betonung von Themen in der Berichterstattung - also durch die Publikationshäufigkeit, Platzierung und Aufmachung - zu beeinflussen, welche Themen in einer Gesellschaft sowie von einzelnen Medienrezipienten als besonders wichtig angesehen werden
Definition Framing
Framen bedeutet, bestimmte Aspekte eines Ereignisses auszuwählen und diese in einem Text deutlicher zu betonen als andere mit dem Ziel,
>eine Problemdefinition,
> eine Kausalitätszuschreibung,
eine moralische Bewertung und/oder
> eine Handlungsanweisung
deutlich zu machen
Frames gelten als Interpretationsmuster, mit denen sich Informationen sinnvoll einordnen und effizient verarbeiten lassen