GFuP KW 20

Schulen

Schulen


Kartei Details

Karten 15
Sprache Deutsch
Kategorie Ernährung
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 23.05.2016 / 14.06.2016
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Definiere den Begriff "Setting" im Bereich PH

  • Settings sind Städte, Dörfer, Gemeinden, Schulen, Arbeitsplatz, Zuhause, Alters-, Pflegeheime, Universitäten, Märkte, Spital, Gefängnisse, ...
  • Setting ist ein abgegrenztes sozialräumliches System, in welchem Menschen leben und welches Einfluss auf die Gesundheit von Einzelnen und Gruppen hat
  • Nation, Stadt ist kein Setting
  • Bei einer Intervention steht die Veränderung des Systems durch Veränderung von Kommunikationsstrukturen, Entscheidungsprozessen oder kollektiven Regeln im Zentrum
  • Wirksame Interventionen erfordern eine Eingrenzung dieser Systeme, d.h. eine Festlegung: wer gehört dazu (Anspruchsgruppen) und wer nicht, wer wird miteinbezogen.
  • Region in der Stadt kann ein Setting sein, muss aber nicht
  • Setting ist beschränkt, alltäglich, etwas, das man regelmässig besucht

Erkläre den Settingansatz

  • Der Ansatz des Settings basiert auf der Erkenntnis, dass Gesundheitsprobleme aus der Interaktion zwischen sozio-ökonomischen und kulturellen Rahmenbedingungen und der persönlichen Lebensweise entstehen
  • Setting ist ein Ansatz, der etwas vereinfacht ausgedrückt wird in dem Leitsatz Gesundheit entsteht da, wo die Menschen leben, lieben und arbeiten
  • Ziel des Settingansatzes ist es, diese Lebenskontexte so zu gestalten, dass sie einen positiven Einfluss auf Gesundheit haben
  • Der Settingsansatz stellt die wichtigste Umsetzungsstrategie der Gesundheitsförderung dar
  • Ihm liegt die Idee zugrunde, dass Gesundheit kein abstraktes Ziel ist, sondern im Alltag hergestellt und aufrechterhalten wird
  • Gesundheitsförderung muss im Lebensalltag ansetzen
  • Die Fokussierung auf definierte Sozialräume, sei es Quartier, Betrieb, Schule oder Krankenhaus, ermöglicht es, die Zielgruppen und Akteure genauer zu bestimmen, adäquate Zugangswege zu definieren und die vorhandenen Ressourcen zu nutzen

Erkläre, wieso Setting wichtig ist

  • Setting ist wichtig, weil
    • Steigende Lebenserwartung, verschobene Altersverteilung
    • Wachsende gesundheitliche Ungleichheit (bei Frauen 5, bei Männern 10 Jahre Lebenserwartung) – durch Häufung von Risiken und Muster der Inanspruchnahme
    • Zunahme chronische Erkrankungen durch wenige, lebensstilbedingte Risikofaktoren

Nenne die Ziele des Settingansatzes (3)

  • Ziele
    • Mortalitäts- und Morbiditätskomprimierung
    • Verminderung lebensstilbedingter chronischer Erkrankungen
    • Verringerung gesundheitlicher Ungleichheit

Nenne die Erfolgsprinzipien des Settingansatzes

  • Erfolgsprinzipien
    • Gesamte Lebenswelt in den Blick nehmen
    • Verhalten- und Verhältnisprävention verbinden
    • Betroffenen beteiligen (Partizipation) - in Bestandaufnahme, Problembestimmung
    • Massnahmenentwicklung, Durchführung, Bewertung
    • Empowerment: Menschen Fähigkeiten und Selbstvertrauen geben, Gesundheit und Lebensbedingungen zu verbessern
    • Nachhaltigkeit: Organisationsentwicklung in gesundheitlichen Strukturen und Prozessen verankern
    • Vernetzung: Erfahrungsaustausch und gegenseitige Unterstützung für die Akteure der Gesundheitsförderung

Was bewirkt Gesundheitsbildung?

  • Gesundheitsförderung durch Gesundheitsbildung
    • Auswirkungen des sozialen Umfelds innerhalb und ausserhalb der Schule
    • Schulklima und Leitbildfunktion des Personals
    • Unterstützung und Mitarbeit der Eltern
    • Bewusstsein und Erhaltung von Gesundheit

Essen und Bewegung sowie die zugehörigen Denk- und Handlungsmuster können als Grundlagen für gesundheitsrelevantes Verhalten entstehen. Im sozialen Kontext: Eltern, Erzieher/innen, Lehr-/Fachkräfte können...

  • ein Gefühl der Zusammengehörigkeit fördern
  • Gesundheit/Essen als Thema der Kommunikation verstehen
  • von sinnlich vielfältiger Erfahrung ausgehen
  • an diese Erfahrung neues Wissen knüpfen
  • Grenzen setzen

Nenne einige Fakten zur Schulgesundheit und Jugendgesundheit

  • Wurminfektionen sind der grösste Krankheitsverursacher bei 5-14jährigen Kindern
  • VitaminA-Mangel ist der grösste Verursacher von vermeidbarer Erblindung in der Kindheit
  • Jodmangel ist die häufigste vermeidbare Ursache für geistige Retardierung und Hirnschäden bei Kindern
  • Verletzungen sind die Hauptursache für Tod und Invalidität bei schulpflichtigen Kindern und Jugendlichen
  • Einer von zwei jungen Menschen, die das Rauchen anfangen und beibehalten, wird an tabakbedingter Krankheit sterben.
  • Weltweit kann man 5% aller Todesfälle bei jungen Leuten zwischen 15 und 29 auf Alkoholmissbrauch zurückführen
  • In manchen Ländern treten bis zu 60% der neu diagnostizierten HIV-Infektionen bei 15-24-jährigen auf

Mit welchen Zielsetzungen können Kitas und Schule Verantwortung übernehmen? (3)

  • Gesundheitskonzepte vor wirtschaftlichen Interessen und Allianzen schützen
  • Als Orte gesunden Lebens und Lernens Kindern weniger Belehrung und mehr sinnliche Erfahrung und Eigenverantwortlichkeit bieten
  • Durch offene Strukturen und wertschätzende Kommunikation Eltern am pädagogischen Know How teilhaben lassen und so im Sinne einer Elternschule wirken

Weshalb ist Schulsetting wichtig?

Schulsetting ist der Schlüssel für Gesundheitsförderung

  • Ein Grossteil der Bevölkerung wird über Jahre hinweg erreicht
  • Es ist ein Ort wo Gesundheitsverhalten und –wissen in einem frühen Alter beginnen
  • Die Schule als gesundheitsfördernde Umwelt (Snackprogramme/ Bildungspläne

Was umfasst ein gesundheitsfördernder Schulansatz?

Ein gesundheitsfördernder Schulansatz umfasst

  • einen partizipativen und handlungsorientierten Ansatz in der Gesundheitserziehung
  • Verständnis, dass Schüler eigene Ideen zu Gesundheit und Wohlbefinden haben
  • Gesunde Schulrichtlinien zu entwickeln, welche Gesundheit und Wohlbefinden fördern
  • Ein für Körper und Geist gesundes Schulumfeld zu entwickeln
  • Lebenserfahrung zu entwickeln
  • Heim und der Gemeinschaft verknüpfen zu können
  • die effiziente Nutzung von Gesundheitsdienstleistungen im schulischen Kontext
  • Entwicklung von Gesundheit und Wohlbefinden der Schüler und Schulangestellten

Was ist eine gesundheitsfördernde Schule?

Gesundheitsfördernde Schulen:

  • Fördern die Gesundheit und das Lernen mit allen verfügbaren Mitteln
  • Vereinen Gesundheits- und Bildungsbeamte, Lehrer, Lehrergewerkschaften, Studierende, Eltern, Gesundheitsdienstleister und Gemeindeleiter bei den Bemühungen, die Schule zu einem gesunden Ort zu machen
  • Setzt Richtlinien und Praktiken um, die das Wohlbefinden und die Würde des Einzelnen respektieren, die vielfältige Möglichkeiten für den Erfolg bieten und gute Bemühungen und Absichten sowie persönlichen Leistungen anerkennen
  • Bemüht sich darum die Gesundheit von Schulangestellten, Familien und Gemeindemitgliedern sowie Schülerinnen und Schülern zu verbessern

Wonach strebt eine gesundheitfördernde Schule?

Eine gesundheitsfördernde Schule strebt danach...

  • eine gesunde Umgebung bieten zu können
  • durch schulische Gesundheitsbildung/-dienstleistungen
  • zusammen mit Schul-/Gemeindeprojekten
  • Gesundheitsförderungsprogramme für Mitarbeiter
  • Ernährungs- und Lebensmittelsicherheitsprogramme
  • Möglichkeiten für körperliche Bewegung und Sportunterricht

Nenne Probleme, die Gesundheitsförderung und Nachhaltigkeit in Schule hemmen können

  • Einige Schulgesundheitsinitiativen in der Vergangenheit welche über eine kurze Zeit finanziert wurden, beinhalten unrealistische Erwartungen und/ oder gehen nicht die Schule als Ganzes an
  • Initiativen müssen aktiv alle Akteure inklusive Schüler miteinbeziehen, ein Gefühl der Eigenverantwortung ist für die Nachhaltigkeit unerlässlich
  • Die Notwendigkeit und die Pflicht, den Bildungssektor mit Nachweisen über die Vorteile einer gesundheitsfördernden Strategie in Schulen zu versorge
  • Ergebnisse in der Gesundheitsförderung sind mittel-bis langfristig zu erwarten
  • Evaluation ist schwierig und komplex
  • Finanzierung im Gesundheitssektor birgt das Risiko einen Gesundheitsförderungsansatz zu einer traditionellen Gesundheitspolitik für Morbidität und Mortalität zu verzerren
  • Der Bildungssektor verwendet eine bestimmte Sprache und Konzepte, die für Personen aus dem Gesundheitssektor eine andere Bedeutung innehaben, und umgekehrt
  • Zeit, Partnerschaften und gegenseitiger Respekt sind von Nöten um ein gemeinsames Verständnis in den Gesundheits- und Bildungsbereichen zu erreichen

Wie lautet die Definition der WHO für eine gesundheitsfördernde Schule?

Laut WHO konzentrieren sich gesundheitsfördernde Schulen auf folgende Punkte:

  • Fürsorge für sich selbst und andere
  • Gesunde Entscheidungen zu treffen und Kontrolle über diverse Lebensumstände zu übernehmen
  • Schaffung von gesundheitsfördernden Bedingungen (mit Richtlinien, Dienstleistungen, körperlichen/ sozialen Bedingungen)
  • Aufbau von Kapazitäten für Frieden, Unterkunft, Bildung, Nahrung, Einkommen, ein stabiles Ökosystem, Gleichheit, soziale Gerechtigkeit, nachhaltige Entwicklungen.
  • Den häufigsten Ursachen von Tod, Krankheit und Beeinträchtigung vorzubeugen: Helminthen, Rauchen, HIV/AIDS/ STDs, Bewegungsmangel, Drogen und Alkohol, Gewalt und Verletzungen, ungesunde Ernährung.
  • Beeinflussung von gesundheitsbezogenem Verhalten: Wissen, Glauben, Einstellungen, Werte, Unterstützung