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Fragenkatalog

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Martin Zurmühlen

Martin Zurmühlen

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Langue Deutsch
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Niveau Université
Crée / Actualisé 12.08.2014 / 16.10.2014
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An welchen Kriterien muss man sich bei der Wahl eines Fertigungsverfahrens orientieren?

siehe Bild!

An welchen Kriterien muss man sich bei der Wahl eines Fertigungsverfahrens orientieren?

siehe Bild!

An welchen Kriterien muss man sich bei der Wahl eines Fertigungsverfahrens orientieren?

siehe Bild!

Aus welchen Elementen besteht ein Anschnittsystem?

- Speiser
- Verteilerstangen
- Eingusstrichter

Benennen Sie begründet in to/a die drei wichtigsten Werkstoffanwendungen der
Gießereiindustrie!

- GJL: Gusseisen mit Lamellengraphit
- GJS: Gusseisen mit Kugelgraphit
- AL: Aluminiumguss

Berechnen Sie den kritischen Keimradius in nm bei homogener Keimbildung von Cu und einer angenommenen Unterkühlung von 236°C!

siehe Bild!

Berechnen Sie die spezifische Schmelzwärme von Kupfer in J/g. Vergleichen Sie das Ergebnis mit Literaturdaten!

siehe Bild!

Beschreiben Sie mögliche Gefügeausbildungen von GJL-Werkstoffqualitäten!

-Ferritische oder perlitische Matrix, in denen die C-Lamellen eingebettet sind

-GJL-100 => Ferrit-Matrix 

-GJL-300 => Perlit-Matrix

Beurteilen Sie das Schwindmaß beim Sand-, Kokillen- und Druckgussverfahren.

Sand: "schlecht"

Kokille: "besser"

Druck: "abhä. vom Werkstoff"

Beurteilen Sie die Schweißeignung eines metastabilen und eines stabilen CrNi Stahls

Stabil: vollaustenitische Erstarrung, neigen stark zu Heißrissen aufgrund von fehlendem δ-Ferrit

Metastabil: ferritische Erstarrung, neigen nicht oder nur gering zu Heißrissen, außerdem bringt die ferritische Erstarrung weniger Schrumpfung mit sich

Beurteilen Sie eine Schweißverbindung des Werkstoffes X6CrNiTi18-10

Gut schweißbarer, austenitischer Stahl

Stabilisiert durch Ti Gehalt

Zusatzwerkstoff gleichartig oder höher legiert bei den korrosionsbeeinflussenden Legierungsbestandteilen als der Grundwerkstoff

Heißrissgefahr gering halten durch hohen Ferritgehalt im Schweißzusatz (8-12%) (Austenit und Teilferrit – Schwammwirkung)

Um Aufkohlung gering zu halten ist beim MAG Schweißen der CO2 Gehalt des Schutzgases unter 3% zu halten, oder es sind Schlacke bildende Fülldrähte zu verwenden (Chromcarbide unterbinden).

Vorwärmen ist nur bei großen Querschnitten notwendig (100-150°C)

Kann die Wurzel nicht nachgeschweißt werden, ist ein Schutz von der Rückseite notwendig (Formiergas oder Reinargon) um interkristalline Korrosion zu verhindern

Aufmischung mit dem Grundwerkstoff sollte unter 35% liegen

Wärmebehandlung außer Lösungsglühen ist nach dem Schweißen zu vermeiden

Große Wärmedehnung des Austenits (Gegenmaßnahmen treffen): Nahtaufbau, verstärktes Abheften, Vorspannung

Werkzeuge dürfen nur aus austenitischem CrNi Stahl sein (Schwarz Weiß Vermischung verhindern)

Keine Aufhärtung, da Vollaustenit, keine Gamma-Alpha Umwandlung

Austenit hat schlechte Wärmeleitung-> wenig Wärme beim Schweißen

Definieren Sie den Begriff Schweißbarkeit

Die Schweißbarkeit beschreibt die Eignung oder Nichteignung eines Werkstoffes zum Fügen mit dem Fügeverfahren Schweißen, so dass die geforderte Belastbarkeit und Lebensdauer gewährleistet sind.

Es wird unterteilt in:

Schweißeignung

Schweißsicherheit

Schweißmöglichkeit

Definieren Sie den Begriff Schweißen!

Schweißen ist das Vereinigen von Grundwerkstoffen oder das Beschichten eines Grundwerkstoffes unter Anwendung von Wärme und/oder Druck ohne oder mit Schweißzusatz. -> unlösßbare Verbindung

In der Regel sind Zusatz und Grundwerkstoff aus demselben Material. Beide werden mindestens aufgeschmolzen.

Definieren Sie den Begriff Wärmeeinflusszone

Die WEZ ist das Gebiet zwischen Schmelzlinie und unbeeinflusstem Grundwerkstoff. Sie ist das Resultat der Wärmeeinbringung. Durch die hohen Temperaturen wird der Werkstoff, der sich neben dem Schweißbad befindet, thermisch beeinflusst. Es gibt sowohl grob und feinkörnige Zonen als auch Martensitbildung. Die WEZ hat im Allgemeinen schlechtere mechanische Eigenschaften als der Grundwerkstoff und ist nach Möglichkeit klein zu halten.

Definieren Sie Kleben

Kleben ist das Verbinden gleicher oder verschiedenartiger metallischer oder nicht metallischer Werkstoffe, mit oder ohne Druck durch Oberflächenhaftung geeigneter Klebstoffe. Klebeverbindungen gehören zu den unlösbaren, stoffschlüssigen Verbindungen. Sie sind von den physikalischen Eigenschaften der zu verbindenden Werkstoffe und des Klebstoffes abhängig. Z.B. von der Adhäsion (Grenzflächen zweier Werkstoffe) und Kohäsion (Kräfte zwischen Molekülen eines Werkstoffes). Die Moleküle streben einen Zusammenschluss mit gleichen oder ungleichen Molekülen an.

Definieren Sie Leistungsdichte

Elektrische/thermische Leistung bezogen auf den Wirkungsquerschnitt der Wärmequelle

Eine niedrige Leistungsdichte bewirkt eine große WEZ (z.B. Gasschweißen), eine hohe Leistungsdichte bewirkt eine kleine WEZ (z.B. Elektronenstrahlschweißen).

Je höher die Leitungsdichte, desto schneller kann geschweißt werden.

Definieren Sie Schweißeignung

Bezieht sich auf den Werkstoff. Sagt aus, inwiefern  der Werkstoff für die Anwendung mit dem ausgewählten Verfahren geeignet ist. Die Bauteileigenschaften für die erwarteten Beanspruchungen sollen sich nicht negativ ändern

Definieren Sie Schweißmöglichkeit

Sagt aus, ob die Fertigung mit dem Fügeverfahren Schweißen möglich ist. Abhängig von Konstruktion und Verfahren

Definieren Sie Schweißsicherheit

Sagt aus, wie sicher die Konstruktion mit dem ausgewählten Schweißverfahren ist. Die Sicherheit ist von der Konstruktion und dem Werkstoff abhängig

Definieren Sie Streckenenergie

Die Wärmemenge pro Strecke, die beim Schweißen eingebracht wird.

Energiemenge pro cm Nahtlänge

Die Funktion des Kupolofens ist kurz zu erklären!

- Der Ofen wird enzündet (Holzfeuer wird mit Koks bedeckt oder Kohle wird mit Gas zum
Glühen gebracht).
Schrott wird hinzugegeben und zugleich wird Heiß- oder Kaltluft eingeblasen.

=> Bei der Verbrennung von Koks entsteht CO2 + Wärme

C + O2 ⇔ CO2 deltaH = 33260 KJ/kg * K
C + O2 ⇔ 2CO deltaH = 14009 KJ/kg * K

Durch welche Schmelzbehandlung ist Gusseisen mit Kugelgraphit herzustellen?

- Durch die Behandlung der Schmelze mit Magnesium wird die Form des Graphits behandelt

Ein 10 cm dicker Al - Barren erstarrt innerhalb von 5 Minuten bis zu einer Tiefe von 1,25 cm. Nach 20 Minuten ist die Erstarrung bis zu einer Tiefe von 3,75 cm fortgeschritten. Wie viel Zeit wird für die komplette Erstarrung benötigt?

siehe Bild!

Ein Guss Bauteil unter Zugbeanspruchung ist mit minimalen Kosten herzustellen. Zur Auswahl stehen die Werkstoffe GJL 400 und GJS 800. Begründen Sie auf Grundlage einer Zielfunktion und quanitativer Daten Ihre
Werkstoffwahl!

siehe Bild!

Ein rohrförmiger Gusskörper ist herzustellen. Wie lautet der Berechnungsansatz zur Ermittlung der Kernlagerkräfte?

siehe Bild!

Ein zylindrischer Speiser mit H = 2 x D für ein Gussstück mit 8 cm x 16 cm x 2 cm ist zu dimensionieren (Annahme: Speisererstarrungszeit ist um den Faktor 1,25 größer als die Erstarrungszeit des Gussteils)! 

siehe Bild!

Eine Schmelze ist um deltaT unterkühlt. Leiten Sie eine Gleichung zur Berechnung der einschlägigen Ungleichgewichtsgröße in Abhängigkeit von der Schmelzwärme, der Schmelztemperatur und der Unterkühlung ab!

siehe Bild!

Eine unter Atmosphärenbedingungen erschmolzene Cu - Basislegierung zeigt analytisch einen Sauerstoffgehalt von 0,01 m%. Die Schmelze ist auf Grundlage einer entsprechenden Vakuumtechnologie oder über ein Desoxidationsmittel (P) auf einen

Sauerstoffgehalt von (kleinergleich) =< 10 (hoch -5) m% einzustellen. Ermitteln Sie die quantitativen Vorgaben!

siehe Bild!

Erklären Sie die einzelnen Erscheinungsformen der Penetration.

- Raue Oberflächen sind Vorstufen für angebrannte und verletzte Gussstücke, bei dnene Formstoff und eingedrungene Schmelze an der Oberfläche verschweißt sind.

- Rattenschwänze - Risse in der Form (Feststoff)

- Schülpen (Warzen) - flächenhafte Abplatzungen in der Formwand

- Brandrisse - Oberflächenrisse in Dauerform

Erklären Sie „innere Regelung“

Bei einer fast waagerechten Kennlinie (Kontaktspannungskennlinie), ändert sich der Strom in Abhängigkeit der Lichtbogenlänge sehr stark:

Längerer Lichtbogen – verringerte Abschmelzleistung

Kürzerer Lichtbogen – größere Abschmelzleistung

So kommt es zu einem Selbstregeleffekt, die sogenannte „innere Regelung“. Diese kann bei Drahtstärken bis zu einem Durchmesser von 3mm wirksam und kostengünstig eingesetzt werden.

Anwendung: UP bis 3mm, Bandschweißen, MIG/MAG bis 3mm Drahtstärke

(Fügetechnik S.98)

Erklären Sie „äußere Regelung“ 

Bei Maschinen mit fallender Kennlinie ist die Änderung des Stromes durch die Änderung der Lichtbogenlänge sehr gering, es würde zu keiner Regulierung kommen. Deswegen wird die sich stärker ändernde Spannung (∆U) messtechnisch erfasst und der Vorschubmotor des Drahtes gezielt gesteuert. Der Drahtdurchmesser kann mehr als 3mm betragen (hohe Leerlaufspannung)

Anwendung: WIG, UP, Lichtbogenhandschweißen, Schweißen mit Drähten >3mm, mehrlagiges Schweißen in tiefen Fugen, Wechselstromschweißen

(Fügetechnik S.98)

Erläutern Sie Aufgabe eines Kerns in einer Form. Was verstehen Sie unter einer verlorenen Form und einer Dauerform?

- Der Kern dient zur Herstellung von Hohlräumen
- Verlorene Form: Einmalige Verwendung; Form zerfällt nach Erstarrung durch thermische Beanspruchung; Verlorene Modelle oder Dauermodelle
- Dauerform: Kokille, besteht aus verschleißfesten und hitzebeständigen Stahl; hohe Herstellungskosten; mehrmalige Verwendung; min. 2 Teile

Erläutern Sie das Handformverfahren einschließlich des Anwendungsbereiches (bezüglich Gewicht, Mengen und Toleranz)!

- 1. Unterkasten herstellen
- 2. Oberkasten herstellen
- 3. Form fertig anrichten
- 4. Für alle Metalle einsetzbar

- Gewichtsbereich: 20g -> 300.000 kg
- Mengenbereich: Einzelfertigung, kleine Serien
- Toleranzbereich: bei 100 mm ~ 1,5 %; bei 100000 mm ~ 4,5 %

Erläutern Sie das Maskenformverfahren einschließlich des Anwendungsbereiches (bezüglich Gewicht, Mengen und Toleranz)!

- Gewichtsbereich: 0,2 bis 150 kg
- Mengenbereich: Mittlere und große Serien
- Toleranzbereich: bei 100 mm Nennmaß ca. 0,5 %

Erläutern Sie den Begriff “Formfläche”!

- Projektion der durch die Formteilung erzeugten Ebene des Gussstückes in der Teilungsebene,
wird als flacher Deckel unzureichend ausgenutzt

Erläutern Sie den Begriff “Putzen” in der Gießereitechnik!

- Beiseitigung von Oberflächenebenheiten durch Formteilung, Anschnitte, Kerne und Formstoffe

Erläutern Sie die Aussagen eines “Maurer” -und eines “Sipp” -Daigramms!

-Maurer - Diagramm: Ermittlung der Gefügeausbildung (ferritisch / perlitisch); Abhängig von Si und C-Gehalt

-Sipp - Diagramm: Ermittlung der Gefügeausbildung abhängig von dem Sättigungsgrad und der Wanddicke

Erläutern Sie die Begriffe Kern, Anschnitt und Speiser!

- Kern: Platzhalter für Freiräume
- Anschnitt: Verbindungsstelle zwischen Gussstück und Speiser
- Speiser: “Behälter”, der das Gussstück mit der Schmelze durch den Eingusstrichter versorgt
(Reservoir)

Erläutern Sie die Begriffe: Rattschwänze und Schülpen!

-Rattenschwänze: Risse in der Form (Feststoff)

-Schülpen: flächenhafte Abplatzungen in der Formwand 

Erläutern Sie die Bindungsmechanismen auf molekularer Ebene für die Fügeverfahren Schweißen, Löten und Kleben

Schweißen: Aufschmelzen der Grund- und Zusatzwerkstoffe oberhalb der Solidustemperatur. Mischvorgänge der flüssigen Phasen, vollständige Löslichkeit, gemeinsame Kristallbildung von Grund- und Zusatzwerkstoff, Diffusionsvorgänge

 

Löten: Aufschmelzen des Lotes

(Solidustemperatur Lot<Arbeitstemperatur<Solidustemperatur Grundwerkstoff)

Grenzflächenreaktion: Eindringen des Lotes zwischen Bauteiloberflächen über Kapillarwirkung mit Diffusionsvorgängen

 

Kleben: Kohäsion zwischen Molekülen des Klebstoffes

Adhäsion zwischen Klebstoff und Grundwerkstoffoberflächen der Fügeteile