Geschichte: Forum Geschichte Neues Denken - Neue Welt

Forum Geschichte S. 172 ff Fragen zur Geschichtsprobe

Forum Geschichte S. 172 ff Fragen zur Geschichtsprobe

Jürgen Weier

Jürgen Weier

Kartei Details

Karten 33
Sprache Deutsch
Kategorie Geschichte
Stufe Mittelschule
Erstellt / Aktualisiert 16.05.2014 / 05.02.2021
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Was bedeutet Renaissance?

Es kommt aus dem französischen und bedeutet "Wiedergeburt".

Es soll die Wiederentdeckung der Antike zu jener Zeit bedeuten. Dieses Zeitalter ist der Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit.

Wichtig war, dass sich Menschen ihrer Persönlichkeit bewusst wurden. Maler, Bildhauer und Architekten entwickelten einen neuen Kunststil. In dem wurde der Körper und die Bewegung möglichst wirklichkeitsnah dargestellt (Beispiel: Mona Lisa)

Was versteht man unter dem Renaissancemensch?

Der Mensch wurde nun in den Mittelpunkt gestellt. Er war das Ideal. Er ist jemand, der sich mit allen Bereichen des Lebens, der Kunst und der Wissenschaft befasst. Gott hat den Mensch geschaffen, damit er sich frei entfalten kann, unbegrenzte Möglichkeiten aufzeigt und Grenzen überschreitet.

Was versteht man unter Humanismus?

(aus dem lateinischen für menschlich, menschenfreundlich, gebildet)

Lebensanschauung aus der Renaissance von Gelehrten, die für eine umfassende Bildung des Menschen eintraten. Sie studierten die antiken Schriftsteller und beschäftigten sich wissenschaftlich mit Sprachen, Geschichte und Philosophie.

Warum war das neue Denken ein Angriff auf die Kirche?

  • Neu für die Menschen der Renaissance war, dass ihre neuen Erkenntnisse auf eigenständigen Beobachtungen und ihre Vernunft beruhen
  • Da die Bibel andere Aussagen tätigte, (siehe Weltbild), war die Kirche gegen die neuen Erkenntnisse und lehnte sie ab.

Heliozentrisches Weltbild

Kopernikus (Astronom) hatte durch Forschung festgestellt, dass alle Planeten, also auch die Erde, die Sonne umkreisen.

Dies widersprach der kirchlichen Lehre, dass sich die Erde im Mittelpunkt des Universums befindet und sich alles um sie dreht. (geozentrisches Weltbild)

Galileo Galilei (ein paar Fakten)

  • Mathematiker aus Italien
  • bestätigte durch den Bau eines Teleskops Kopernikus, dass sich die Erde um die Sonne dreht
  • wurde durch die Kirche deswegen wegen Ketzerei angeklagt und widersagte seine Lehre
  • wurde unter Hausarrest gestellt
  • erst 1979 erkannte die Kath. Kirche seine Lehre an

Die wichtigste Erfindung der Menschheitsgeschichte

Die Erfindung des Buchdruckes wurde vor ein paar Jahren zur wichtigsten Erfindung der Menschheit gekürt, da durch sie erst viele Dinge ins Rollen gekommen sind, vor allem die Wissensvermittlung. Dies hat den Menschen enorm geistig weiter entwickelt.

Die Erfindung des Buchdrucks

  • früher wurden Schriften mühsam per Hand abgeschrieben, damit sie vervielfältigt werden konnten, oftmals geschah dies in Klöstern
  • Aus China kam ein Verfahren seitenweise Schriftzeichen in Holztafeln einzuschnitzen und dann auf aus Lumpen gefertigtes Papier zu drucken
  • Johann Gutenberg erfand den Druck mit einzelnen beweglichen Lettern aus einem Blei-Zinn-Gemisch und einer Druckerpresse
  • Diese Methode war deutlich schneller als alle anderen Vervielfältigungsmethoden zuvor

Gedrucktes wird zur Massenware

  • Gutenbergs Drucktechnik verbreitete sich innerhalb von zehn Jahren in ganz Europa aus.
  • In Venedig gab es z.B. Ende des 15. Jahrhunderts 150 Druckerpressen.
  • Es wurde immer häufiger statt auf teurem Pergament (Tierhaut) auf Papier gedruckt.
  • Die Druckwerke änderten sich ebenfalls, zunächst waren es theologische (den Glauben betreffend) oder juristische (das Recht betreffend) Bücher, dann wurden es aber immer mehr naturwissenschaftliche, historische oder philosophische Werke.
  • Aktuelle Nachrichten wurden so auch immer mehr verbreitet.

Hexenverfolgung - von der Verdächtigung zur Folter

Sehr schnell konnte man der Hexerei angeklagt werden. Gründe dafür waren oftmals Neid oder ein Streit.

In der damaligen Rechtspraxis genügten einfache Verdächtigungen, die dann zu einer Anklage führten.

Der Angeklagte, oftmals Frauen, wurden dann so lange gefoltert, bis sie ihre "Tat" gestanden - auch wenn sie gar nicht schuldig waren.

Zauberei - ein Verbrechen?

Im Mittelalter bekämpfte die Kirche die Hexerei, weil sie darin Aberglaube und Ketzerei sah. (Inquisition)

Der "Hexenhammer", ein Buch mit der die Hexenverfolgung schneller gelingen sollte, half die Verurteilten angemessen zu bestrafen.

Straftaten aus dem Hexenhammer

  • Teufelspakt
  • Hexenflug
  • Schädigung von Menschen am Leib ("Schadenszauber")

Hexerei wurde fast ausschliesslich Frauen zugewiesen.

Wer wurde zur Hexe?

  • oftmals Frauen, Verhältnis 4:1
  • unterschiedliche Lebensweise (Witwen)
  • seltsames Verhalten (Verwirrte, geistig Behinderte)
  • ungewöhnliches Aussehen (Buckel, rote Haare)
  • bestimmte Fähigkeiten wie z.B. Kräuterkunde
  • arme Frauen

Aufschwung in den Städten - wie kam es dazu?

  • Die Preise für landwirtschaftliche Erzeugnisse wie z.B. Getreide fielen und die Löhne für gewerbliche Arbeit stiegen steil an. Folge: Die Bevölkerung in den Städten wuchs schnell an, da viele Bauern in die Stadt zogen, um der Leibeigenschaft zu entfliehen.
  • Lebensverhältnisse in der Stadt waren besser als auf dem Land
  • Viele Bürger konnten sich immer teurere Waren leisten
  • Neue Gewerbe wie der Buchdruck, die Seidenweberei, die Uhrmacherei und die Papierherstellung blühten auf
  • Neue Handelswege entstanden, vor allem nach Italien, die an den Wegen gelegenen Städte wurden reicher

Geschäfte ohne Bargeld - warum?

Das Anwachsen des Handels führte zu immer mehr Zahlungsverkehr. Da Münzen recht schwer waren, es zudem jede Menge verschiedene Münzsorten gab (Umtausch schwierig) und es zu wenig Material zur Herstellung neuer Münzen gab, verlagerte sich der Handelsverkehr immer mehr auf die bargeldlose Zahlung durch so genannte Wechselbriefe. Diese waren ein Zahlungsversprechen. Der Besitzer konnte diesen in seiner Stadt einlösen und bekam dafür Bargeld. (Vorgänger des Papiergeldes)

Verlagssystem - was ist das?

Hier leitet ein Händler (Verleger) die Herstellung eines Produktes und dessen Verkauf. Er beschafft die Rohmaterialien zur Herstellung des Produktes und die Arbeitsgeräte und "legt" sie den Handwerkern, die für ihn arbeiten "vor". Diese produzieren die Ware und geben ihm das fertige Produkt wieder zurück. Er verkauft dieses zu einem deutlich höheren Preis. Die Handwerker bekommen meist sehr wenig für ihre Arbeit.

Monopol - Begriffserklärung

Dies ist der Versuch eines einzelnen Unternehmens oder einer Handelsgesellschaft, das gesamte Angebot einer bestimmten Ware in seine Hand zu bekommen und so den Markt in einer bestimmten Region zu beherrschen.

Wenn ein Unternehmen das Monopol hat, kann es die Preise bestimmen und den Wettbewerb mit seiner Konkurrenz verbieten.

Beispiele: FIFA: alleinige Rechte an Fußballweltmeisterschaften

Post: alleiniges Recht Briefe zu transportieren (?)

Die schnelle Route nach Asien - Richtung Westen

Christoph Kolumbus, Italiener, schlug dem spanischen König vor, ihm eine kleine Flotte zu geben. Damit wollte er Kurs nach Westen nehmen, um auf diesem Weg eine Route nach Indien und Ostasien zu finden, die kürzer wäre als die bisher bekannten.

Der Aufbruch von Kolumbus ist nach Westen wird an Bedingungen geknüpft - welche sind es?

Kolumbus erhielt zunächst keine Zusage für sein Vorhaben, doch als die Spanier die Araber aus Granada vertrieben hatten, bekam er die Zusage für eine Flotte von drei Schiffen. Diese hiessen Nina, Pinta und das große Flagschiff Santa Maria.  Kolumbus selbst stellte aber auch Forderungen:

  • 10 % Gewinnbeteiligung
  • erbliche Amt des Admirals auf Lebenszeit
  • Vizekönig und Generalgouverneur über alle Gebiete, die er entdecken solte

 

"Land in Sicht"

Die Zahlen, die Kolumbus für die Überfahrt berechnet hatte, erwiesen sich als falsch. Die Fahrt dauerte länger als erwartet, Unruhe unter der Besatzung hatte dies zur Folge.

Doch am Morgen des 12. Oktobers 1492 kam endlich Land in Sicht.

Kolumbus erreichte eine Bahamas-Insel, welche er San Salvador nannte. Er dachte, er sei in Indien gelandet. Kolumbus bezeichnete die Einwohner als "Indianer". Sie galten ab sofort als spanische Untertanen.

Entdeckungen - ein paar Fakten

  • Die Entdeckungen der Spanier und Portugiesen seit 1492 veränderten das Bild der Welt.
  • Amerigo Vespucci, ein italienischer Seefahrer, erkannte bald, dass das von Kolumbus entdeckte Land nicht Indien sein konnte.
  • Irrtürmlicherweise wurde Vespucci von einem Freiburger Kartenmaler als Entdecker des neuen Kontinents angesehen, der ihm zu Ehren dem Land den Namen "Ameriga" gab.
  • Die Westroute nach Indien fand der Portugiese Magellan. (1516)
  • Die neue Welt führte zu Spannungen zwischen Portugal und Spanien. Deshalb trennte der Papst die "Neue Welt" in einen spanischen und eine portugiesischen Teil von Pol zu Pol. Östlich der Linie gingen alle entdeckten Gebiete an Portugal, westlich davon an Spanien. Deshalb spricht man auch noch heute in Brasilien portugiesisch.

Herrschaft und Gesellschaft der Inka

Das Gebiet der Inka erstreckte sich in seiner Hochzeit über eine Distanz von 4000 km. Die Inka bezeichneten ihr Reich als "Reich der vier Weltgegenden". Ca. 14 Mio. Menschen lebten in diesem Reich. Da Sprache, Religion und Lebensweise sehr unterschiedlich waren, machte es nach Ansicht der Inka es notwendig, das Reich straff zu organisieren. Nur so konnten sie alles kontrollieren, was in ihrem Herrschaftsbereich geschah.

Ein System von Straßen und Botschaftern

Die Inkas bauten ein zur damaligen Zeit einzigartiges System auf. Es war ein dichtes Netz aus gepflasterten Straßen und Wegen, welche dafür sorgten, dass Nachrichten, Waren und die Armeen in kürzster Zeit von einem Ort zum anderen gelangten.

An den Hauptwegen entstanden Provinzhauptstäde, wie z. B. Cuzco, in dem sich die Gebietsverwaltung und Lagerhäuser befand.

Damit die Regierung über alles  informiert wurde, liefen ständig Boten zwischen Cuzco und den Provinzstädten hin und her.

Sie transportieren Befehle, Berichte, Abrechnungen und Bedarfslisten als verschlüsselte Botschaften in Form von Knotenschüren.

Was sind Quipu?

Knotenschnüre, mit denen verschlüsselte Botschaften im Inkareich transportiert wurden.

Wirtschaft und Technik der Inka

Die Verwaltung des Inkarreiches war straff organisiert. Jede Arbeit war zentral organisiert:

  • alle Steuerzahler mussten beim Bau von Tempeln, Festungen und Städten helfen
  • alle Steuerzahler mussten in der Armee dienen
  • alle Steuerzahler mussten auf den Feldern und in den Bergbauminen des Herrschers arbeiten

Angebaut wurden meist Getreide, Kartoffeln und Mais.

Das Ackerland war in drei Teile eingeteilt: ein Drittel gehörte dem Inkaherrscher, ein Drittel den Adligen und ein Drittel der Dorfgemeinde.

Jeder bekam soviel von der Ernte, dass er davon leben konnte. Für Kranke und Alte sorgte ebenfalls die Gemeinde.

Die Adligen überwachten das gemeine Volk.

Die Landwirtschaft war mit Terrassenanlagen, künstlicher Bewässerung und Dünger (Vogelmist) hoch entwickelt.

Werkzeuge und Waffen wurden aus Kupfer und Bronze hergestellt, Eisen war unbekannt.

Conquistadoren - wer war das und welche Ziele hatten sie?

Conquistadoren = Eroberer,  um den Spanier Cortés, der die unermesslichen Goldschätze der Azteken rauben wollte.

Die Azteken nannten die Spanier "weisse Götter", weil sie glaubten, sie seinen die lang erwarteten Götter, die wieder zurück kehren würden.

Conquista

vom spanischen Eroberung; hiermit wird die Eroberung und Unterwerfung von Mittel- und Südamerika durch die Spanier bezeichnet. Die eroberten Gebiete fielen der spanischen Krone zu. Berühmte Generäle waren Hernan Cortés und Francesco Pizarro.

Ausflug in die Silberstadt

In der Silbermine in Bolivien wurden mehr als 200 Jahre Silber abgebaut, die Hauptstrasse der Stadt hatte scheinbar Pflastersteine aus Silber. In ihr lebten mehr als 150 000 Menschen. Innerhalb weniger Jahrzehnte starben hier Millionen im Bergbau.

Gold und Silber für die spanische Staatskasse

Wirtschaftlicher Gewinn war das Ziel der spanischen Eroberer. So wurden grosse Summen der spanischen Staatskasse zugeführt. Allein das Silberberkwerk in Bolivien und Mexiko lieferte Spanien innerhalb eines halben Jahrhunderts mehr Silber als gleichzeitig alle Silberbergwerke in Europa zusammen.

Aus Conquistadoren werden Encomenderos

Viele Siedler, die nun aus Spanien in der Neuen Welt eintrafen, erhofften sich schnellen Gewinn. Deshalb übernahmen sie die Länder der Indianer und machten sich zu Grundbesitzern (Encomendero).

Die Grundbesitzer zwangen die Indianer, ohne Lohn auf dem Feld zu arbeiten. Die handelten dabei als Christen, die den heidnischen Ureinwohnern überlegen waren. Viele weigerten sich sogar die Indianer als Menschen anzuerkennen.

Die Lage der Indianer

Die harte Arbeit auf den Feldern und in den Bergwerken überforderte die Indianer, die durch Krankheiten wie Masern, Pocken und Grippe geschwächt waren. 1545 starben allein in Mexiko 400 000 Indianer an den Pocken.

Vor dem Einmarsch der Indianer lebten im Aztekenreich 25 Mio. Menschen, danach nur noch 3 Mio.

Afrikaner aus der "Neuen Welt"

Da die Indianer im grossen Stil auf dem amerikanischen Kontinent ausgerottet wurden, fehlten widerstandsfähige Arbeitskräfte. Innerhalb von 300 Jahren wurden 10 Millionen Sklaven aus Afrika in die "Neue Welt" gebracht. Sie ersetzten die indianischen Arbeitskräfte. Aber auch immer mehr Plantagen wurden gebaut, in denen Waren angebaut wurden, die die Europäer verlangten, wie Zucker, Tabak, Kaffee, Kakao. Dies mussten die Sklaven pflanzen und ernten.

Der Kolonialismus der Europäer

Neben den Spaniern und Portugiesen, die die Ersten in der Neuen Welt waren und grosse Gewinne nach Europa brachten, wollten die europäischen Seemächte England, Frankreich und Holland natürlich auch etwas vom Kuchen abhaben.

Da Südamerika von den Spaniern und Portugiesen aufgeteilt war, gingen die anderen Seemächte nach Nordamerika und gründeten dort Kolonien.

Viele Produkte, die bis dahin in Europa vollkommen unbekannt waren, brachten die Seefahrer mit, wie z.B. Kaffee, Kakao, Tabak und Nutzpflanzen wie Mais, Kartoffeln, Tomaten. Sie veränderten die Ernährungsgewohnheiten Europas.

Am radikalsten wurde aber die Neue Welt verändert. Traditionelle Kulturen wurden zerstört und die Ureinwohner ermordet oder in kleine Teilgebiete zurück gedrängt. Sie stülpten der Neuen Welt ihre Sprache, ihre Politik, Religion, Lebens- und Arbeisweise auf. Sie waren die Herren, die Ureinwohner die Sklaven.