Geschäftsprozessmodellierung & QM

Vorlesung WInf Nordakademie 5. Semester // Q3 2015

Vorlesung WInf Nordakademie 5. Semester // Q3 2015


Kartei Details

Karten 31
Sprache Deutsch
Kategorie BWL
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 19.05.2015 / 13.01.2020
Weblink
https://card2brain.ch/box/geschaeftsprozessmodellierung_qm
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Definition: Prozess

Ein Prozess ist die inhaltlich abgeschlossene, zeitliche und sachlogische Folge von Aktivitäten, die zur Bearbeitung eines betriebswirtschaftlich relevanten Objekts notwendig sind.

Definition: Geschäftsprozess

--> Geschäftsprozess kann synonym zu Prozess verstanden werden!

Ein Prozess ist die inhaltlich abgeschlossene, zeitliche und sachlogische Folge von Aktivitäten, die zur Bearbeitung eines betriebswirtschaftlich relevanten Objekts notwendig sind.

Abgrenzung: Geschäftsprozess vs. Workflow

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Definition: Geschäftsprozessmanagement

Business Process Management, BPM

BPM ist die Kunst und Wissenschaft der Überwachung, wie Arbeit in einer Organisation durchgeführt wird, um konsistente Ergebnisse zu sichern und den Vorteil der Verbesserungsmöglichkeiten wahrnehmen zu können.

Abgrenzung: Business Reengineering vs. Geschäftsprozessoptimierung

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Abgrenzung: Business Reengineering vs. Workflow-Management

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Definition: Prozessreifegrad

  1. Initial: Individual efforts with no explicit process or organizational support
  2. Managed: Managers establish a stable work environment in their work unit
  3. Standardized: Standard processes & assets for performing the work
  4. Predictable: Processes are managed quantitativ to establish predictable results
  5. Innovating: Organization's processes are continually improved

Definition: (Prozess-) Modell

  • Modelle von realen Abläufen
  • Prozesselemente: Aufgaben, logische Folgebeziehungen, Organisationseinheiten, Input, Output, Ressourcen, Informationen, Medien, Transaktionen, Ereignisse, Zustände, Bedingungen, Operationen, Methoden
  • je nach Zwecksetzung Prozesselemente hervorheben oder weglassen

Grundlagen der Modellbildung

  • Selektion / Abstraktion: Nur die für die Zielsetzung und die Zielgruppen relevanten Aspekte werden im Modell erfasst. Zu jedem Original kann es beliebig viele unterschiedliche Modelle ("Abbildungen") geben.
  • Abbildung / Typisierung: modellhafte Repräsentation eiens Originals
  • Idealisierung: Die ausgewählten Aspekte werden in ihrer modellhaften Darstellung ggf. wetier vereinfacht

Modellierungsziele & Anwendungsbereiche

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Anforderungen an Modellierungsmethoden

  • Eindeutigkeit
  • Vollständigkeit
  • Eignung für das Modellierungsziel
  • Übersichtlichkeit
  • Versändlichkeit
  • Erlernbarkeit

4 Methoden zur Prozessmodellierung

  • Zustandsorientiert
  • Datenflussorientiert
  • Objektorientiert
  • Kontrollflussorientiert

Modellarten

  • Einsatzzweck: Beschreibung, Erklärung, Kausalität, Prognose, Simulation, Entscheidung, Optimierung
  • Messniveau: Quaitativ // Quantitativ
  • Darstellungsform: Physisch // Formal // verbal // Graphisch
  • Informationssicherheit: Detministisch // Stochastisch
  • Zeitbezug: Statisch // Dynamisch
  • Umfang: Total // Partiel

Welche Prozesstreiber gibt es?

  • Externe Prozesstreiber
    • Verhalten / Anforderungen der Kunden änder sich
    • Wettbewerbsdruck
    • neue Gesetze
    • Innovative IT-Konzepte
  • Interne Prozesstreiber
    • neue Vision / Strategie
    • Prozesse sind komples / schwerfällig
    • Strukturen / Zuständigkeiten sind intransparent

Modellierungssprachen

  • Petri-Netze
  • Swimlane Diagramm
  • UML Use Case
  • UML Activity Diagram
  • (e)EPK ((erweiterte) Ereignisgesteuerte Prozesskette)
  • BPMN
  • ....

EPK

Ereignisgesteuerte Prozesskette

. Prozess steht im Vordergrund
. Erweiterung durch Darstellung von Daten, Organisation, Systemen etc.

+ Detailierte Ablaufbeschreibung möglich (zeitlicher/logischer Ablauf)
+ Darstellung von Verzweigungen bzw. Bedingungen
+ Integrierte Sicht auf Prozesse (Daten, Organisation, Funktionen)

- vergleischweise hohe Komplexität
- Methodenkenntnisse erforderlich

Prozesshierarchie & Prozessarchitektur: Top-Down-Ansatz

  • Hauptprozesse
    • strategische Ebene einer Organisation
    • z.B. Leistungs-, Support-, Führungsprozesse
    • bestehend aus Teilprozessen oder -gruppen
  • Teilprozesse (Makro)
    • Segementierung eines Hauptprozesses (z.B. nach Zielgruppen/Produkten)
    • bestehend aus zusammenhängenden Vorgangsketten
  • Teilprozess (Mikro)
    • Erbringung einer zusammengehörenden Leistung
    • unabhängig voneinander ausführbar
    • "betrieblicher Alltag"
    • zusammengesetzt aus Aktivitäten
  • Aktivitäten
    • zusammengesetzt aus Elementartätigkeiten
    • betriebswirtsch. nicht sinnvoll weiter zerlegbar

Shema Prozesslandkarte

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"Grundsätze ordnungsgemäßer Modellierung" (GOM)

notwendig

  • Grundsatz der Richtigkeit
  • Grundsatz der Relevanz
  • Grundsatz der Wirtschaftlichkeit

ergänzend

  • Grundsatz der Klarheit
  • Grundsatz der Vergleichbarkeit
  • Grundsatz des systemischen Aufbaus

ARIS: Sichten

  • Leistungssicht: strukturiert alle (im)materiellen Input- / Outputleistungen
  • Organisationssicht: Organisationselemente und deren Beziehungen bilden Aufbauorganisation
  • Datensicht: Informationsobjekte, deren Attribute und Beziehungen zwischeneinander
  • Funktionssicht: Vorgänge, die Leistungen transformieren und zwischen ihnen bestehende statische Beziehungen
  • Prozesssicht: dynamische Zusammenführung der übrigen (statischen) Schichten

ARIS: Organisationssicht

  • bildet Organisationseinheiten, Teams, Stellen, Rollen, Mitarbeiter etc. ab
  • Struktur der Organisation und Beziehungen zwischen den Einheiten
  • Organigramm als Darstellungstechnik

ARIS: Funktionssicht

  • beschreibt und ordnet durch Ereignisse ausgelöste Funktionen
  • Zerlegung in Teilfunktionen / Zusammenfassen zu übergeordneten Funktionen
    • objektorientiert
    • verrichtungsorientiert
    • prozeßorientiert

ARIS: Datensicht

  • beschreibt Informationsobjekte und deren Attribute und Beziehungen
  • Informationsobjekte werden von Funktionen erzeugt, verwendet und verändert
  • Nutzung von Datenmodellen hauptsächlich für Anforderungsdefinition in DV-Systemen

ARIS: Leistungssicht

  • Strukturiertes Beschreibung des Leistungsangebotes (Produkte, Dienstleistungen)
  • Darstellung: Baumstruktur durch funktionale / technische Dekompensation / Aggregation

ARIS: Steuerungsschicht

  • spezifiziert die Geschäftsprozesse
  • Vernetzung der separat modellierten Elemente (aus den versch. Sichten) zu einem integrierten Modell entlang der Ablaufsteuerung / Prozesse

Definition Quaität

"Grad, in dem ein Satz inhärenter Merkmale Anforderungen erfüllt."

(Anforderung: "Erfordernis oder Erwartung, das oder die festgelegt, üblicherweise vorausgesetzt oder verpflichtend ist.")

Sichtweisen des Qualitätsbegriffs

  • Transzendente Sichtweise
  • Produktbezogene Sichtweise
  • Anwenderbezogene Sichtweise
  • Prozessbezogene Sichtweise
  • Preis-Nutzen bezogene Sichtweise

Definition Qualitätsmanagement

Aufeinander abgestimmte Tätigkeiten zum Leiten und Lenken einer Organisation bezüglich Qualität.

Definition Qualitätsmanagementsystem

System zum Festlegen der Qualitätspolitik und der Qualitätsziele sowie zum Erreichen dieser Ziele.

Gründe für ein zertifiziertes Qualitätsmanagement

  • Kostensenkung durch verbesserte Prozesse
  • effizientere Aufbau- / Ablauforganisation
  • weniger Kundenaudits
  • Zertifikat als Markteintrittsbarriere
  • Werbung mit dem Zertifikat
  • Vermeidung von "Audit-Tourismus"

8 Prinzipien des QM (DIN EN ISO 9000 ff.)

  1. Führung
  2. Beteiligung der Mitarbeiter
  3. Vorgehen mittels Prozessen
  4. Vorgehen mittels Systemen
  5. Ständige Verbesserungen
  6. Sachliches Vorgehen bei der Entscheidungsfindung
  7. Für beide Seiten vorteilhafte Lieferantenbeziehungen
  8. Kundenorinetierte Organisation