Geologie der Schweiz
VL ETH, aus "Der Ozean im Gebrige" von Weissert/Stössel
VL ETH, aus "Der Ozean im Gebrige" von Weissert/Stössel
Fichier Détails
Cartes-fiches | 99 |
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Utilisateurs | 10 |
Langue | Deutsch |
Catégorie | Histoire naturelle |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 03.08.2015 / 13.08.2024 |
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Wie charakterisieren Sie die germanische Trias?
- weit verbreitete Gesteinsformation(-abfolge)
- feine Unterteilung der typischen Trias-Abfolge Bundsandstein-Muschelkalk-Keuper(älteste zuerst)
- folgende Gesteimsformation ist typisch:
- Keuper(rote Sandsteine/Tonsteine)
- Oberer Muschelkalk
- Anhydrit-Gruppe
- Unterer Muschelkalk
- Bundsandsteine
- alle Ablagerungen stammen aus flachen, kontinentalen Becken
- Helvetikum
- Nord- und MittelPenninikum
- reine Kalke selten in der Trias
- Ablagerungsraum der germanischen Trias stark von Flüssen beeinflusst
- schütten Sand un Ton in das flache Küstenmeer
- oft Strämungssignaturen(erkennbar an Schrägschichtung) in den Gesteinen
- Fossilien aus küstennahen Gebieten ebenfalls häufig
- typisch für die Trias sind Salzablagerungen(v.a. Steinsalze)
Wie unterscheiden sich alpine und germanische Trias?
Alpine Trias
- viel mächtigere Gesteinsabfolgen, da Ablagerunge mit Subsidenz Schritt hielt
- stärkere Ablagerung wegen tektonischen Bewegungen im Ost- und Südalpin
- kein Steinsalz, wenig Evaporite
- Meer zu tief->zuwenig starke Verdunstung um Steinsalz bilden zu können(Calcit->Dolomit->Gips/Anhydrit->Steinsalz->andere Salze)
- für die Salzausfällung braucht es starke Verdunstung
- Ausfällung nur bis und mit Gips
Germanische Trias
- keine Subsidenz->geringmächtige Abfolgen
- flacherer Ablagerungsraum->höhere Verdunstung->viele Evaporite
- grosse Salzlager
Wieso zeichnet man zwischen Jura und Helvetikum eine Insel ein, die bis in den Lias hinein existiert haben sollte? Was für Indizien findet man in den Gesteinen?
- Verteilung der Triassedimente gibt Hinweise auf Wechselwirkung zw Alagerung udn Erosion->Rückschlüsse über damalige Küstenlinie möglich
- Erkennungsmerkmal von Inseln: lückenhafte Gesteinsabfolge
- Sind Flachwassersedimente nur schwach vorhanden oder fehlen sie, ist das ein Indiz dafür, dass zu dieser Zeit kein Meer vorhanden was, wondern eine Insel bzw. Festland
- Dies ist im Schwarzwald zu beobachten, wo Buntsandsteinablageungen fehlen->Region war zu Beginn der Trias eine Insel/Hochzone
- Später wurde die Schwarzwaldschwelle episodisch überflutet und Muschelkalke wurden abgelagert
- Kohle- und Seeablagerungen sind immer wieder in Sedimentabfolgen des Oberen Muschelkalkes und des Keupers zu finden
- geringer Meereseinfluss
- kontinentales Randgebiet Jura-Deutschland wurde immer wieder vom grossen Meeresgebiet im Süden abgeschnitten
Mit welchen heutigen Ablagerungsmilieus lassen sich die Triassedimente, die man am Mte San Giorgio findet vergleichen?
- mächtige Dolomit- und Kalkablagerungen
- mit Sedimentstrukturen und Fossilienindikatoren, die auf warmes Flachmees als Ablagerungsmilieu hinweisen(z.B. Mittel-Trias Saurierfundstelle)
- ähnliche Bedingungen wie z.B. heute in der Karibik
Was ist typisch am Klima der Trias?
- Evaporit- (v.a. Salz), Flachwasserkalk- und Dolomitablagerungen weisen auf trockenes, warmes Klima hin
- Trias ist in äquatorialen Gebieten durch trockenes und trocken/nasses Monsunklima geprägt
- Zonale Windmuster werden durch Nord-Süd-Muster auf dem Pangaea-Grosskontinent ersetzt, wegen extremen Druckunterschieden zwischen Nord- und Südpangaea
Wie charakterisieren Sie die tektonischen Prozesse des Jura?
- Ozean öffnet sich
- Die Gesteinsabfolge im Jura ist vorwiegend in einem flachen Schelfmeer abgelagert worden->Evaporite und Sandsteine fehlen
- Ein Wechsel von kalkigen und mergeligen/tonigen Abfolgen deutet auf variierende Ablagerungsbedingungen im Juraflachmeer hin
- In der Jurazeit gab es im alpinen Tethystaum grosse tektonische Veränderungen
- Der nördliche europäische(Ablagerungsräume des Juragebirges, helvetischer Faziesgürtel, Walliser-Trog. Brianconnais) und der südliche apulische(küstennahes Gebiet von Apulien, Ostende der Südalpen) Kontinentalrand entwickelten sich
- am nördlichen Tethys-Kontinentalrand
- Fazies der Juragebirge-Sedimentgesteine(Flachmeer): Glechgewicht zwischen Sedimentation und Subsidenz
- Helvetischer Ablageungsraum:
- grosse Mächtigkeitsunterschiede zwischen Nord und Süd
- Zuhname der Mächtigkeit nach Süden
- zuhnemende Subsidenz des distalen Teils
- Penninikum
- mächtige,aber schlecht datierte Sedimente
- Breckzienablagerungen verbreitet(Falknis. und Schamserdecke)
- am südlichen Tethys-Kontinentalrand
- weniger Detrituszufuhr von Kontinenten
- Flachwasserkalke, offenmarine(=pelagische) Kalke
- Mergel und Tiefseesedimente
Wie manifestiert sich das Zerberchen eines Kontinentalrandes in den Sedimenten des südlichen Kontinentalrandes? Wo findet man solche Sedimente in der Schweiz?
als Signatur gelten:
- Breckzien: am Berghang von Hochzonen(z.B. Brianconnais) in Becken als Spaltfüllung
- steile Flanken
- Felsstürze in maritimen Milieu->Turbiditätsströme->Turbidite
- Pelagische Sedimente und Tiefseesedimente(Südpenninikum)
Enstehung der Brekzien
- Im Tessin kann beobachtet werden, wie der Kontinent entlang von listrischen(=schaufelförmigen) Bruchzonen gestreckt und zerbrochen wurde
- In den sich entwickelnden Becken(z.B. Piemonttrog) lagerten sich mächtige Sedimentserien ab
- Brekzien entstanden als Spaltfüllung entlang der Bruchzonen(Risse/Spalten), die als Resulatat der tektonischen Aktivität die bereits verfestigten Trias. Ablagerungen durchzogen
- Bsp: Arzo-Brekzie am Mte San Giorgio
Beschreiben Sie wie der Deckenbau des Helvetikums strukturiert ist und wie die Decken des Helvetikums paläogeographisch einzuordnen sind
- nördliche Einheit dünner, weil die Subsidenz im Süden grösser ist und damit der Ablagerungsraum ebenfalls vergrössert wird->mächtigere Schichten
- südliche Schichten werden über die nördlichen geschoben
- fast die gleichen Sedimente wie im Jura(v.a. Kreide/Kalke)
- geringere Mächtigkeit der Kreidezeit-Ablagerungen, als von denjenigen aus der Jurazeit.
Was für Sedimente bauen die obere Süsswassermolasse auf(Bsp. Querschnitt Tösstal-Zürich, oder Napf-Solothurn)?
Sedimente der OSM
- fluvieale Grobkies-Ablagerungen(Hörnli- und Napfschuttfächer)
- typisch: konglomerate und Brekzien
- auch Sandsteine, Mergel und limnische Kalke
- keine Flachwasserablagerungen(Evaporite typisch für Meeresmolasse)
- alpennah: grössere Partikel->Nagelfluh im Tösstal und Napf
- weiter weg: feineres Material->Sandstein bei Zürich/Küsnacht und Solothurn
- nördlicher Rand der Molasse: vulkanische Aktivität
- OSM, OMM, USM, UMM
- keine tektonische Einheit, sondern stratigraphische Abfolge
Wie muss man sich den Vorlandbecken- Ablagerungsraum während der Bildung der Oberen Süsswassermolasse vorstellen?
- wieder trockengelegte Vorlandsenke
- kein Meerwasser
- 2 grosse Schuttfächer(fluviale Grobkiesablagerungen, Hörnli und Napfschuttfächer) erstrecken sich weit in die wieder trockengelegte Senke
- Am alpennahen Rand der Fächer brachten keisführende Flüsse viel Sedimente(Kies, bis 1500m mächtig) in die Vorlandsenke
- Diese Sedimente sind heute zu Konglomeraten(=Nagelfluh), Sandsteinen, Mergel und wenig dazwischen liegenden Seekreidekalken verfestigt
- Vor und zwischen den Schuttfächern transportieren mäandrierende Flüsse auf einer Schwemmebene Sande und Sedimente der Silt- und Tonfraktion
- Darin findet man Seeablagerungen(grosse Fossilvergesellschaftungen) von Oensingen(Bodensee)
Was verstehen Sie unter dem Bergiff "subalpine Molasse"?
- überfahrene, abgescherte, durch Überschiebung gekennzeichnete Molasse
- schräg gestellt, da von alpiner Front überfahren(Mittelland- Molasse hingegen kaum von Alpen-Faltung beeinträchtigt)
- besteht aus UMM und USM
- durch Kompression leicht metamorphisiert(Kristallin-Konglomerat?)
Charakterisieren Sie den Faltenbau des Juragebirges(typ der Falten, Bezug zur Unterlage)
- von Faltenschar aufgebaut
- vorwiegend aus mesozoischen (Trias/Jura/Kreide) Kalken und Mergeln, die am Tethys-Nordrand abgelagert wurden
- junges Gebirge(ca. 6 Mio. J)
- von Genf bis Baden(Lägeren)
- Faltenstil:
- zerbrochene Fazies
- manchmal von kleineren Überschiebungen durchsetzt
- keine Schieferung
- Falten im Querschnitt meist fast eckig
- steilen, fast vertikale Flanken(Schenkel) und nahezu horizontale Schichtlage im Scheitel(Kofferfalten)
- Faltenschar oft duchr nord-süd gerichtete Störungen unterbrochen
- Klus: tiefe Quertäler, durch Flüsse entstanden(Antezedenz)
- Juragebirge wurde unter geringer Gesteinsbelastung deformiert
- keine plastische Verformung/Verfaltung der Gesteine
Juratypen
- Tafeljura
- ältester(37-23 Mio. J), hat mit den anderen nichts zu tun
- "Bruchschollenmosaik"
- Sedimentschicht nicht abgeschert vom Untergrund("Schwarzwaldkristallin")
- Aargau und Baselland, Norden des Juras
- Faltenjura
- Ketten und Plateaujura: Kofferfalten->Erosion->Plateaujura
- Breite nimmt von Westen nach Osten ab
- abgeschert
- Kettenjura:
- Alter 2-7 Mio. J
- Verfaltete mesozoisch/tertiäre Schichtpakete auf ebener Abscherfläche(Triassediment: Evaporite)
- untere Trias und Grundgebirge nicht mitverfaltet
- Kofferfalten: steile Flanken, flache Hochflächen, entstehen bei spröder Verformung
- Plateaujura
- Alter wie Kettenjura
- Hochfläche auf ca. 1000m
- wie eine ausgeprägte Kofferfalte, in die Mulden "eingegraben"sind
- Westgrenze des Juras
- in der Schweiz nur Freiberge(NW-JU) Plateaujura, Rest in Frankreich
Wie unterscheidet sich der Faltenbau im westlichen Jura von jenem im Osten? Weshalb?
- Faltenamplituden im Westen grösser als im Osten
- mehr Überschiebungen im Osten(Grund: Mächtigkeitsunterschiede der mesozoischen Sedimente)
- Mächtigkeit im Westen grösser(2000m) als im Osten(700m)
Wie können wir das Alte des Juragebirges bestimmen?
- Datierung nach geologischen Abfolgen:
- Lageregel/Fossilüberlieferung->relatives Alter
- Korrelation der tektonischen Ereignisse mit der stratigraphischen Abfolge aufgrund der Deformation von Schichtabfolgen und Winkeldiskordanz
- Verbandsverhältnisse
- Jura auch Teil der Alpenfaltung
- Molasse auch über Jura
- Faltung->jüngste Molassesedimente auf Jura
- gleiches Alter, spätere Sedimente nicht mehr auf Jura abgelagert
- Die jüngsten Sedimente(Konglomerate der Vogesen-Schotter), die im Jura mitverfaltet wurden, sedimentierten im späten Miozän(ca.5-7 Mio. J)
- Als älteste nicht verfaltete Sedimente, findet man Ablagerungen, die im späten Pliozän(2-3 Mio. J) gebildet wurden
- Das Juragebirge ist ein sehr junges, spätmiozänes und pliozänes Gebirge
- ungefähres Alter: 6 Mio. J
Das Wort Jura hat in der Geologie zwei Bedeutungen: Erklären Sie die beiden Bedeutungen
- Name eines Gebirges
- zwischen Mittelland und Rheingraben
- angrenzende Grundmassive: Schwarzwald und Vogesen
- Zeitabschnitt
- 135-205 Mio. J vor heute
- nach dem Juragebirge benannt
- mittlerer Abschnitt des Mesozoikums, unterteilt in Lias, Dogger, Malm
Wie erklärt man die Entstehung des Juragebirges im Zusammenhang mit der Alpenbildung?
- Das Juragebirge entstand dort, wo im Untergrunde Trias-Evaporite einen Abscherhorizont für die darüberliegenden mesozoischen Kalke/Mergel bildeten
- Im SW und NE verschwindet das Gebirge, wo die Evaporitmächtigkeit abnimmt
- Das kristalline Massiv der Schwarzwaldes und der Vogesen bilden das Widerlager, durch das sich die Auffaltung des Juragebirges erst verursacht
- Mit dem Ende der alpinen Faltung wurden die Massive exhumiert(Aarmassiv, Mt. Blanc-Massiv)
- Sie wirkten wie ein Bulldozer:
- Horizontalverschiebung der dickeren südlichen Molasse
- Faltung(nicht Molasse) der dünneren nördlichen Sedimente
Entstehung der Juragebirges im Zusammenhang mit der Alpenbildung
- im Mittel-Ogliozän beginnt die Molasseablagerung im alpinen Vorlandbecken
- Die Helvetischen Decken entstehen am Südrand des Aar- Aiguillles-Rouges-Massives
- Im Spät-Ogliozän werden die Helvetischen Decken über die älteste Molasse(UMM) überschoben
- Mit der weiteren verkürzung des Raumes enstehen im Miozän Überschiebungen im kristallinen Untergrund des Aarmassives
- Die Verkürzung(ca. 25km) wird in den Sedimenten durch die Auffaltung des Juragebirges kompensiert
- In der Ostschweiz, wo das Juragebirge fehlt, wurde die Raumverkürzung durch grössere Überschiebungen in der subalpinen Molasse kompensiert
Aus was für Gesteinen besteht der untiefe Untergrund von Zürich?
- fluviale Schotter
- glaziale und postglaziale Sedimente aus dem periglatialen Bereich
- Endmoränenmaterial
Wie und wann entstand die Anhöhe des Lindenhofs in Zürich?
- Endmoränenwall(Linthgletscher)
- vor 18000 bis 20000 Jahren maximale Würm-Vergletscherung
- Zürcher-Stadium etwas später(Rückzugstadium)
Wer war der Begründer der Eiszeittheorie? Was waren seine wichtigsten Argumente für die Eiszeittheorie und gegen das Sintflut- Bild?
- Louis Agassiz
- erkannte, dass die Erratiker zu gross sind, dass sie von Wasser Transportiert werden können