Geografie-PHZH | 3: Geologie (Endogene Prozesse)
Geologie (Endogene Prozesse)
Geologie (Endogene Prozesse)
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Cartes-fiches | 100 |
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Utilisateurs | 26 |
Langue | Deutsch |
Catégorie | Géographie |
Niveau | Collège |
Crée / Actualisé | 13.05.2012 / 27.12.2022 |
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EMS-98
1902 leitete der italienische Seismologe und Vulkanologe Giuseppe Mercalli (1850-1914) die 12-stufige Mercalli-Skala ab. Diese Skala wurde verschiedentlich modifiziert, wobei heute in Europa die Intensitätsskala EMS-98 (Europäische makroseismische Skala 1998) offiziell gültig ist. Die EMS-98 erfasst die Auswirkungen eines Erdbebens. Damit lassen sich historische Erdbeben aufgrund von Aufzeichnungen einordnen und für die Abschätzung des Erdbebenrisikos in einer Region heranziehen.
Diese Skala macht aber keine Angaben zur freigesetzten Energie.
Magnitude
1935 führte der amerikanische Seismologe Charles Francis Richter (1900-1985) die Magnitude ein, ein objektives Mass für die am Erdbebenherd freigesetzte Energie. Zur Berechnung der Magnitude benötigt man zwei Werte aus dem Seismogramm, und zwar die Grösse der maximalen Bodenbewegung (maximale Amplitude) sowie die Entfernung der seismischen Station zum Erdbebenherd.
Richterskala
Die Magnitude wird mit Werten zwischen 0 und 9,5 (dem bisher stärksten gemessenen Erdbeben in Chile, 22. Mai 1960) auf der weltweit verwendeten Richterskala angegeben. Diese Skala ist theoretisch nach oben unbegrenzt, aus wissenschaftlicher Sicht sind jedoch Erdbeben mit einer Magnitude grösser als 10 kaum vorstellbar.
Die Richterskala besitzt eine logarithmische Einteilung; das heisst, dass jede Erhöhung um eine Einheit eine Verzehnfachung der Bodenbewegungen bedeutet.
Vor- & Nachteile der Richterskala
Vorteile:
Der Vorteil der Richterskala ist, dass sie mit der Magnitude eine objektive Beurteilung der Erdbebenstärke ermöglicht und jede seismische Station der Welt diesen einen objektiven Wert (Magnitude) für ein Erdbeben berechnen kann. Zudem besteht zwischen der Magnitude und der Grösse des Schadensgebietes ein Zusammenhang.
Nachteil:
Ein Nachteil der Richterskala ist, dass ihr verwendetes Mass, die Magnitude, wenig über die Auswirkungen aussagt. Ereignet sich beispielsweise ein Erdbeben der Stärke 7,8 auf der Richterskala in einem menschenleeren Gebiet, so hat dieses starke Erdbeben für den Menschen keine Auswirkungen. In einem besiedelten Gebiet aber muss ab Magnitude 5 mit Schäden an Bauwerken gerechnet werden.
Weitere «Auswirkung-Faktoren»
Welche Auswirkungen ein Beben einer bestimmten Magnitude in einem bestimmten Gebiet schliesslich hat, ist jedoch nicht nur abhängig von der Magnitude des Erdbebens (der freigesetzten Energie im Erdbebenherd),sondern auch:
• von der Tiefe des Erdbebenherdes,
• von der Distanz des Gebietes zum Erdbebenherd,
• vom lokalen Untergrund und
• von der Erdbebensicherheit der Bauwerke in diesem Gebiet.
Ein Tsunami ist eine seismische Meereswoge, die bei einem Seebeben ausgelöst wird, wenn dessen Hypozentrum nahe dem Meeresgrund liegt, das Erdbeben eine Magnitude von 7 oder mehr auf der Richterskala erreicht und eine senkrechte Erdbewegung die Folge ist.
Dadurch wird das gesamte Wasservolumen vom Meeresgrund bis zur Wasseroberfläche in Bewegung versetzt. Auf dem offenen Meer erreichen die Tsunamis bei einer Wellenlänge von 100 bis 500 km und einer Geschwindigkeit von 800 bis 1000 km/h, lediglich eine Wellen höhe von 50 bis 100 cm.
Erst mit Erreichen einer Küste wird die Welle durch die Bodenreibung abgebremst, während eine gewaltige Wassermasse mit hoher Geschwindigkeit nachschiebt. Dabei schrumpft die Wellenlänge, ohne dass sich die mitgeführte Energie wesentlich verringert; der Tsunami baut sich zu einer steigenden «Flutwelle» mit bis zu 30 m Höhe auf.
Zunahme des Erdbebenrisikos im 20. Jh.
Im 20. Jahrhundert hat das Erdbebenrisiko weltweit
stark zugenommen, obschon sich die Erdbebengefährdung kaum verändert hat.
Gründe sind:
Das Bevölkerungswachstum, das zur Folge hat, dass auch in erdbebengefährdeten Gebieten (Kalifornien, Indonesien usw.) immer mehr Menschen leben.
Die Verstädterung: Auch Städte mit hoher Erdbebengefährdung sind stark gewachsen (Tokio, Los Angeles, San Francisco, Istanbul, Mexico City).
Die zunehmende Bedeutung der sehr erdbebenverletzbaren Infrastruktur unserer Gesellschaft wie Verkehrsverbindungen, Wasserversorgung, Stromversorgung und Telekommunikation.
Die global vernetzte Wirtschaft, die zur Folge hat, dass z. B. der Produktionsausfall einer Firma für Autogetriebe die gesamte globale Produktion gewisser Autos lahmlegen würde.
Mögliche Massnahmen zur Verringerung des Erdbebenrisikos
Zur Verringerung des Erdbebenrisikos gibt es verschiedene Möglichkeiten. Bestehende Bauwerke müssen untersucht und falls nötig nachgerüstet und neue Bauwerke nach modernen Normen erdbebensicher gebaut werden.
In Gebieten mit hohem Erdbebenrisiko muss die Bevölkerung über Schutzmassnahmen bei Erdbeben unterrichtet sein.
Behörden müssen entsprechende Vorsorgemassnahmen ergreifen, sie müssen zum Beispiel Pläne für eine Notversorgung vorbereiten, Rettungsmannschaften aufstellen, Bergungsmassnahmen und Löschpläne ausarbeiten.
Sedimente
An der Oberfläche verwittern die Gesteine unter dem Einfluss von Sonneneinstrahlung, Frost, Regen, chemischen Prozessen und Druckentlastung. Die Verwitterungsreste werden durch Wasser, Eis und Wind als Bruchstücke oder gelöst wegtransportiert und während der Sedimentation (Ablagerung) schliesslich als Sedimente (feste Stoffe) abgelagert.
Diagenese
Unter der Last weiterer Ablagerungen erhöht sich der Druck auf die unteren Sedimentschichten. Dabei werden die lockeren Sedimente einerseits zusammengepresst und entwässert, und andererseits kristallisieren aus dem Porenwasser neue Mineralien aus und kitten die Sedimentkörner zusammen. → Verfestigung (Diagenese)
Sedimentgestein
Während der Verfestigung (Diagenese) findet eine Umbildung der lockeren Sedimente zu festem Sedimentgestein statt.
klastische Sedimente
Mechanische oder klastische Sedimente (griech. «klan» = zerbrechen) bestehen aus Gesteinsbruchstücken verschiedenster Korngrössen.
chemische Sedimente
Chemische Sedimente entstehen durch Ausfällung gelöster Stoffe aus Lösungen.
biogene Sedimente
Biogene Sedimente bilden sich aus Ablagerungen abgestorbener Pflanzen und Tiere oder durch aktive aufbauende Tätigkeiten von Tieren und Pflanzen (Korallenriffbildung).
metamorphe Gesteine
Sedimentgesteine können durch tektonische Hebung wieder an die Erdoberfläche gelangen und dort der Verwitterung, Erosion und Ablagerung ausgesetzt werden. Sie können aber auch (z. B. bei der Gebirgsbildung) noch tiefer abgesenkt, durch Druck- und Temperaturerhöhung weiter verfestigt und in ihrem Mineralbestand und Gefüge in metamorphe Gesteine (griech. «metamorphoein» = umgestalten) umgewandelt werden.
Aus Kalkstein entsteht bei dieser Metamorphose (Umwandlung) Marmor, aus Sandstein Quarzit und aus Tonstein Schiefer.
Metamorphe Gesteine besitzen oft in eine Richtung eingeregelte Mineralien, gefaltete Strukturen oder einzelne sehr grosse Mineralien. Zudem weisen sie keine Hohlräume und Fossilien auf.
magmatischen Gesteine
Beim Überschreiten der Schmelztemperatur kann das Gestein durch die Aufschmelzung schliesslich zu flüssigem Magma (Gesteinsschmelze) übergehen. Wegen der geringer gewordenen Dichte steigt das über 800°C heisse Magma an geeigneten Stellen in der Lithosphäre wieder nach oben und bildet beim Abkühlen und Auskristallisieren die magmatischen Gesteine.
Plutonite
Durch langsame Abkühlung und Auskristallisierung der Bestandteile des Magmas im Erdinnern bilden sich die Plutonite (Tiefengesteine) mit oft mehrere Millimeter grossen Kristallen (Mineralien).
Vulkanite
Steigt das Magma jedoch an die Erdoberfläche und fliesst oder entweicht explosiv aus einem Vulkan, so entstehen Vulkanite (auch: vulkanische Gesteine, Erguss- oder Effusivgesteine). Da die 800 bis 1200°C heisse Gesteinsschmelze an der Erdoberfläche rasch abkühlt und erstarrt, können nur sehr kleine oder gar keine Mineralien auskristallisieren. Viele Vulkanite enthalten zudem kleine Blasen, weil sich beim Abkühlen der Lava plötzlich der Druck verringert und Wasserdampf und andere Gase unter Bildung von Gashohlräumen oder Blasen aus der Lava entweichen.
Neubeginn der Gesteinsklreislaufes
Plutonite und metamorphe Gesteine können mit der Zeit durch Erosion der darüberliegenden Gesteinsschichten und durch Hebung an die Erdoberfläche gelangen und dort wie die Vulkanite langsam zu losen Gesteinstrümmern verwittern. Der Kreislauf beginnt von Neuem.
Kalkstein
Ein bedeutendes Sedimentgestein ist der Kalkstein, der überwiegend oder ganz aus Calciumcarbonat besteht und ganze Gebirge aufbauen kann (z. B. Jura). Kalkstein entsteht bei der Ausfällung von gelöstem Kalk aus dem Wasser in Form von Kalkschlamm. Dieser besteht aus Kalkausscheidungen von Organismen und hauptsächlich aus Kalkschalen und -skeletten von Muscheln, Schnecken, Korallen, Kalkschwämmen, Foraminiferen und vielen anderen Meereslebewesen.