Gehirn

Grundlegende Informationen zu unserem Gehirn

Grundlegende Informationen zu unserem Gehirn

Jörg Katarlo

Jörg Katarlo

Kartei Details

Karten 22
Sprache Deutsch
Kategorie Allgemeinbildung
Stufe Andere
Erstellt / Aktualisiert 01.04.2013 / 26.12.2017
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Welche Gehirnareale gibt es?

Kortex/Großhirn(-rinde), Limbische Hirn, Reptilienhirn

Was zeichnet das Reptilienhirn aus?

Es ist das Hirn, das auch 
die niederen Wirbeltiere (z.B. Fische und Eidechsen) haben
- Das Reptilienhirn steuert neben Grundfunktionen wie Atmung und Herzfrequenz die Grundbedürfnisse wie Hunger, Durst, Schlaf, Sexualtrieb 
und zudem den Instinkt zur Verteidigung, also lebensrettendes Verhalten (Flucht oder Kampf) in bedrohlichen Situationen
- Das Reptilienhirn ist nicht lernfähig und reagiert über das Reiz-Reaktions-Schema
- ist verantwortlich für alle instinktiven Handlungen wie Daumenlutschen, Nägelkauen oder Nasebohren

Was kennzeichnet das limbische Hirn?

- limbus = Rand, Kragen
- umschließt das Reptilienhirn und verbirgt sich unter dem Kortex
- zuständig für unser Gefühlsleben
- Es ist leicht von Gefühlen zu beeinflussen und kann sich der Logik verschlie-
ßen
- Die wichtigste Aufgabe des limbischen Hirns ist es, Informationen über empfundene Gefühle zu filtern und mit bereits gespeicherten Informationen abzugleichen.
- Werden angenehme Erinnerungen 
geweckt, wird die Information an den Kortex weitergeleitet, der dann 
die Reaktion bestimmt.
- Bei negativen Erinnerungen hingegen kann das 
limbische Hirn die Weiterleitung an den Kortex verhindern und geht in 
Verteidigungsstellung. „Ein Gebranntes Kind scheut das Feuer“ heißt 
es in solchen Situationen.
- Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass als 
positiv bewertete Eindrücke leichter an den Kortex weitergegeben werden. Das können wir uns beim Lernen zu Nutze machen.

Was kennzeichnet unser Großhirn aus?

- unterscheidet uns von allen anderen Säugetieren

- dank ihm können wir sprechen, analysieren, kombinieren, erfinden, Entscheidungen treffen, Strategien verfolgen,...

- in der Mitte ist das Großhirn in zwei Hemisühären (Hälften) geteilt, die durch den Balken (Corpus Callosum) miteinander verbunden sind. 

- Dieser Balken ist von großer Bedeutung, weil er die für die Kommunikation der linken und rechten Gehirnhälfte verantwortlich ist.

 

 

Wofür ist die linke Gehirnhälfte zuständig?

- . Sitz 

der Sprache und Analyse, des klaren Denkens und der Logik, eher naturwissenschaftlich orientiert, kommt dort zum Einsatz wo Logik und  Sprache wichtig sind. Menschen, deren linke Gehirnhälfte dominiert,  lernen lieber linear, d.h. mit Hilfe von aufeinander aufbauenden Informationen. 

Wofür ist die rechte Gehirnhälfte zuständig?

 

Bilder, räumliches Sehen, globales Denken, zusammenfassend, eher geisteswissenschaftlich und künstlerisch orientiert. Menschen mit  rechtsseitiger Dominanz lernen am ehesten, wenn Sie sich zuerst einen  Gesamteindruck verschaffen können. 

Welche Basis-Lernstrategie kann man verfolgen?

- Je nachdem, welche Gehirnhälfte bei Ihnen dominiert, können Sie sich die spezifischen Eigenschaften zu nutze machen, indem Sie Ihre Art zu lernen an die 

Anforderungen des Gehirns anpassen. Im konkreten Beispiel bedeutet  dies: Wenn Ihre linke Gehirnhälfte dominiert, werden Sie sich wahrscheinlich mit Tabellen und komplizierten Texten leichter tun, als jemand, dessen rechte Hemisphäre stärker ausgeprägt ist. Für den  wiederum bietet es sich an, im Dialog mit anderen Menschen zu lernen, Sachverhalte zu visualisieren, gerne auch mit Farben zu arbeiten.

In welchem Zustand können wir am besten lernen?

 

Zum Lernen ist ein Bereich günstig, in dem wir möglichst entspannt sind, weil wir dann schnell auf unser bereits vorhandenes Wissen  zugreifen können, also zwischen Alpha- und Betawellen 

Wann treten Alphawellen auf?

- treten bei Hypnose und entspanntem, inaktivem Wachzustand auf (Meditation) und können für mentales Training genutzt werden. In dieser Phase haben Sie 

Tagträume und lassen Ihrer Fantasie freien Lauf. 

Wann treten Betawellen auf?

- treten im Zustand des aktiven Wachseins auf und begleiten die meisten Denkvorgänge. Sie fühlen sich hellwach, aufmerksam und konzentriert. Sie reden, sind aktiv und engagiert.

Wann treten Thetawellen auf?

-treten eigentlich nur während der WachSchlaf-Phase (hypnagogisch) auf und werden begleitet von Schweben 

oder Gleiten mit teilweise klaren Bildern. Die sog. genialen Einfälle  und Lösungen werden solchen unbewussten Zuständen zugeschrieben.  Träume werden ebenfalls in diese Phase eingeordnet, die, falls sie bewusst werden, oft eine symbolische Lösung für Lebenssituationen bieten.

Wann treten Deltawellen auf?

- in Phasen des traumlosen Tiefschlafs

Welche Übung verhilft, um sich in einen ruhigen Zustand zu versetzen?

-Atmen Sie acht Sekunden lang ein, halten Sie den Atem drei Sekunden 

lang an und atmen Sie dann wieder acht Sekunden lang aus. Wiederholen Sie diesen Rhythmus mehrere Male hintereinander und legen Sie  dabei Ihre Hände auf den Bauch. Achten Sie darauf, wie die Bauchdecke sich beim Atmen hebt und senkt und spüren Sie, wie der Atem bis  tief in Ihren Bauch hineinfließt und wie Sie ruhig werden. Mit dieser 

In welchem Wellenbereich sollten Sie sich befinden, wenn Du einen komplizierten wissenschaftlichen Artikel liest?

 

Wenn es allerdings darum geht, einen komplizierten wissenschaftlichen Text zu verstehen, ist es sinnvoll, sich mit seiner Aufmerksamkeit  im Bereich der Betawellen aufzuhalten

Welche Tricks gibt es, um sich wieder in den Alpha-/Betawellen-Zustand zu versetzen?

 

Gerade wenn Sie schon lange gesessen haben, stehen Sie auf  und machen ein paar Dehnübungen. Auch hierbei das Atmen nicht  vergessen, vorzugsweise holen Sie sich auch noch den Frischluft-Kick  am geöffneten Fenster oder ganz draußen. Und trinken Sie kaltes, klares Wasser.

Was ist ein Biorhythmus?

 

- Es handelt sich hierbei schlicht und ergreifend um  die Schwankungen im Tagesablauf, denen Ihr Körper und somit auch  Ihre Aufmerksamkeit unterliegen.

Was sind die typischen, durchschnittlichen Biothythmus-Phasen?

 

Typischerweise ist vormittags die beste Phase, um zu lernen, um die  Mittagszeit kommt ein Konzetrations-Tief, dem wir geschickt durch  eine Pause begegnen (ein kleines Schläfchen oder ein beruhigender  Spaziergang sind neben der Nahrungsaufnahme gute Wege, diese Zeit  energiebringend zu nutzen). Am Nachmittag kommt es dann zu einer  weiteren Hochphase, sowie am Abend. Ein typischer Tagesverlauf sieht  also in etwa so aus:  

Welche Lerntypen gibt es?

 

1. Visueller Lerntyp: Lernt vorrangig durch Sehen, also durch Bilder, Diagramme, Demonstrationen oder Videos. Dieser Lerntyp plant  Projekte im Voraus, verschafft sich erst einen Überblick. Stellt Listen  zusammen und achtet auf Details.    2. Auditiver Lerntyp: Lernt bevorzugt durch Hören, also durch Vorträge, Tonbänder, Diskussionen, Debatten und verbale Instruktionen.  Dieser Lerntyp bereitet Projekte vor, indem er zuerst darüber redet,  über Probleme diskutiert und vorab verbal eine Lösung findet.    3. Kinästhetischer Lerntyp: Lernt insbesondere durch Fühlen, also  durch körperliche Aktivitäten und direkte Beteiligung, „mit den Händen“, durch Bewegungen, Berührungen und direktes Erleben. Dieser  Lerntyp bereitet Projekte Schritt für Schritt vor. Er krempelt gern die  Ärmel hoch und packt selbst mit an.

Wie lassen sich Deine Lerntechniken kontinuierlich verbessern?

 

Wenn man alle Aspekte des persönlichen Lernens kennt und versteht,  kann man seine Leistung und die Erlebnisfähigkeit in allen Lebensbereichen verbessern. Sie werden Informationen schneller und leichter  aufnehmen können und außerdem erkennen und verstehen, wie andere Menschen das machen. Dadurch wird Ihre Kommunikation automatisch besser. Und nicht zuletzt können Sie sich dieses Wissen um Ihre  bevorzugte Art, Informationen aufzunehmen, auch beim Lernen zunutze machen, indem Sie entsprechende Methoden anwenden. Als  Kinästhet gehen Sie beim Lernen auf und ab, als visueller Typ malen  Sie den Lerninhalt oder fertigen Skizzen an. Sind Sie ein auditiver  Lerntyp werden Sie sich in einer Lerngruppe sehr wohl fühlen. Finden  Sie heraus, welcher Lerntyp Sie sind!

Was muss man tun, um sich in ein Flow-Zustand zu versetzen?

- alle irrelevanten Gedankengänge für diesen 

Moment loslassen können und die Aufmerksamkeit bewusst auf einen  Vorgang richten.    - Dazu ist es wichtig zu wissen, dass Flow insbesondere dann eintreten kann, wenn subjektiv das Gefühl besteht, für  die notwendige Aufgabe die nötigen Kompetenzen zu besitzen, wenn  also ein Gefühl der „Machbarkeit“ besteht.   - keine inneren Zweifel, Versagensängste   - das Ziel von dem was Du gerade tust, ist selbsterklärend   - Neugier entwickeln / wissbegierig seind   - Über- oder Unterforderung  führen hingegen zu Angst oder Langeweile und wirken einem FlowErlebnis entgegen.    

Welche Lernblockaden gibt es?

- Vermeidungsspirale: Du hast Angst davor Dich mit einem bestimmten Thema auseinandersetzen. Du bist nicht selbssicher genug und hast große Selbstzweifel.

- Konzentrationsfalle: Dagegen helfen Tricks wie Bewegung, Trinken, frische Luft.

Welche abstrakten Lerntechniken lassen sich noch einsetzen?

- Die eigenen Fähigkeiten einsetzen und die richtige Balance zwischen Über- und Unterforderung finden.

- Regelmäßigkeit macht das Lernen leichter:

immer wieder kleine Teilziele steckt und sie  auch erreicht, wird es in der wesentlich leichter haben, sein Ziel in dem gesetzten Zeitrahmen zu erreichen.    - Motivationsmangel – wenn uns der Sinn fehlt  Wo wollen Sie damit eigentlich hin? Was kommt danach? Für den Beruf gilt das genau so – wenn Sie in Ihrer Tätigkeit keinen Sinn sehen, dann kann Sie  diese Arbeit auf Dauer auch nicht glücklich machen.   - Stress: Es gibt den positiven Stress (Eustress), der unsere Aufmerksamkeit und Leistungsfähigkeit erhöht. Diese Art von Stress meinen wir, wenn wir sagen, dass wir unter Druck besser arbeiten können. Auf der anderen Seite gibt es den negativen Stress (Disstress), der dazu  führt, dass wir die Kontrolle über die Situation verlieren und mit Angst  und Vermeidung reagieren. Prüfungsangst entsteht oftmals aus dem  Gefühl, nicht genügend vorbereitet zu sein und deswegen einen Misserfolg herbeizusteuern. Dagegen hilft eine kontinuierliche Vorbereitung.

- Informationsflut bändigen


Diese Übermacht an Informationen gilt es zu strukturieren und  das relevante Wissen herauszufiltern, um es für sich selbst verwertbar  gestalten zu können.   - Planung ist das A & O
sowohl lang- als auch kurzfristig planen!!! (Jahres-, Wochen-, Tagesplan) Zeitpuffer!!! ca. 50 Minuten Lernen/Lesen/Arbeiten in Kombination mit 5-10 Minuten Pause   - Das Lernen anregend gestalten  Belohnungsprinzip; Wechseln Sie daher die Tätigkeiten beim Lernen   - Auch kleine Schritte führen zum Ziel