Fondsexperte

Stabilitätspolitik Volkswirtschaftliche Grundlagen Geldpolitik Globalisierung und internationaler Handel

Stabilitätspolitik Volkswirtschaftliche Grundlagen Geldpolitik Globalisierung und internationaler Handel

Claudio Schrader

Claudio Schrader

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Langue Deutsch
Catégorie Finances
Niveau École primaire
Crée / Actualisé 09.03.2013 / 29.06.2018
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Welche Konjunkturphasen können Sie nennen? In welcher Abfolge treten diese meist auf?

  1. Rezession
  2. Aufschwung
  3. Boom (Hochkonjunktur)

4. Abschwung

Wie kommt der Übergang zwischen Boom und Abschwung zustande?

Preissteigerungen (Inflation) reduzieren die Nachfrage bei den Konsumenten

         Auftragseingange der Industrie werden geringer

            Kapazitätsauslastung der Unternehmen sinkt

Wie was verbirgt sich hinter diesen Begriffen („Hausse“ und „Baisse“) bzw. welcher Konjukturphase ordnen Sie die Begriffe zu?

Bullenmarkt = Marktteilnehmer sind optimistisch; Symbol dafür ist der Stier. Die „Hausse“ ist eine Phase steigender Kurse

         Bärenmarkt = Anleger sind pessimistisch; Symbol dafür ist der Bär.

Die „Baisse“ ist eine Phase fallender Kurse

Erklären Sie ihm kurz, was man unter Geld- bzw. Fiskalpolitik versteht.

Fiskalpolitik ist die Ausgabepolitik des Staates. Durch Erhöhung oder Senkung der öffentlichen Ausgaben soll die Wirtschaft stimuliert oder gebremst werden

    Geldpolitik versucht über die Geld- und Kreditversorgung indirekt Impulse für die wirtschaftliche Entwicklung zu setzen. Die Geldpolitik wird in Europa von der

Europäischen Zentralbank (EZB) wahrgenommen, die über ihre Geldpolitik den Banken

Geld zur Ausweitung der Kreditmöglichkeiten an Unternehmen und Privatpersonen zur Verfügung stellt. In konjunkturellen Hochphasen (Boom) entzieht sie dem

Wirtschaftskreislauf Geld, damit Zinsen steigen und eine wirtschaftliche Abkühlung (zum Schutz vor Überhitzung = Inflation) eintritt.

Wie betreibt der Staat Ausgabenpolitik bzw. Einnahmepolitik?

Ausgabepolitik ist eine Möglichkeit die Wirtschaft über Staatsausgaben zu stimulieren. Das ist ein häufiges Mittel während einer Rezession. Hierzu nehmen Staaten in der

Regel Kredite an den Kapitalmärkten auf, da Steuererhöhungen kontraproduktiv für die Wirtschaft sind und die Rezession verschärfen könnten. Springt die Wirtschaft an – so die Theorie – steigt das Steueraufkommen und dieser Effekt überkompensiert die Kosten der Kreditaufnahme.

            Einnahmepolitik ist die Steuerpolitik. Höhere Steuern drosseln die wirtschaftlichen Aktivitäten von Unternehmen und privaten Personen und sind ein Mittel die Wirtschaft abzukühlen.

Wie erläutern Sie ihren Kunden, was Inflation ist?

Anhaltender Anstieg des Preisniveaus (steigende Preise)

         Kaufkraftverlust, da die Löhne und Gehälter gleichbleiben aber Waren und

Dienstleistungen teuerer werden

Welches Tempo hat die Inflation in der Vergangenheit angenommen?

Schleichende Inflation

         Trabende Inflation

            Galoppierende Inflation (Hyperinflation)

Was genau ist Deflation?

Deflation = anhaltender Rückgang des allgemeinen Preisniveaus

         Die Gefahren sind nicht geringer als bei Inflation zu beurteilen

    Sinkende Preise führen zu sinkenden Löhnen, die wiederum in sinkende Nachfrage münden. In dessen Folge Unternehmen die Preise weiter reduzieren um Nachfrage zu erzeugen

         Gefährliche Abwärtsspirale

            Schulden werden real mehr wert; Gewinner sind bei der Deflation die Gläubiger deren Forderungen real steigen, während Schuldner leiden (also umgekehrt zur Inflation)

Welche Einflussfaktoren auf den Wechselkurs sollte er Ihnen spontan nennen können?

Leistungsbilanz

         Kapitalbilanz

         Kaufkraftparität

            Zinsparität

Haben Wechselkurse auf die Kapitalmärkte Einfluss und wenn ja, wie?

Einfluss ist auf Aktien und Renten sichtbar

         Mögliches Beispiel: Euro-Schwäche = Dollar-Stärke

    Erwartung von Euroschwäche: EUR-Aktien/Renten werden verkauft und in Dollar-Papier angelegt

         Sinkende Aktien- und Anleihekurse in EUR sind die Folge 

         Steigende Nachfrage von Dollar-Aktien/Renten

            Möglicher Auslöser: Im USD-Raum liegt das Zinsniveau höher als im EUR-Raum

Erklären Sie kurz das Kapitalverlustrisiko!

Wertpapier, dass den Anteil eines Aktionärs an einer Aktiengesellschaft verkörpert

         Als Teilhaber am Aktienkapital (Grundkapital) ist er Mitinhaber der Gesellschaft              Die Haftung ist für den Aktieninhaber auf seine Einlage beschränkt (Haftungsbeschränkung)

         Kapitalverlustrisiko = max. Verlust eines Aktionärs ist der Kaufpreis der Aktien

            In der Regel keine Nachschusspflicht

Welche Risken hat eine Aktienanlage?

Unternehmerisches Risiko

         Kursänderungsrisiko

         Ertragsrisiko (Dividendenausfall oder –reduzierung)

         Liquiditätsrisiko

         Marktpsychologisches Risiko

            Risiko bei kreditfinanzierten Aktienkäufen

Was verbirgt sich hinter Ertragsrisiko?

Dividende ist der Gewinn, den eine Aktiengesellschaft ausschüttet

            Da der Gewinn in jedem Geschäftsergebnis schwanken kann, kann die Dividende auch geringer als geplant oder gar komplett ausfallen

Was verbirgt sich hinter Liquiditätsrisiko?

Aktienhandel besteht aus Angebot und Nachfrage – will keiner kaufen, kann ein Kunde seine Aktien nicht verkaufen (und Liquidität schaffen)

Wie können Ihre Kunden in Rentenpapiere investieren?

Direktanlage

         Investmentfonds

            Zertifikate

Welche Begriffe sind für Renten gängig?

Inhaberschuldverschreibung

         Anleihe

         (Fest-)verzinsliche Wertpapier

         Obligation

            Fixed Income / Bonds (englisch)

Wie würden Sie Herrn Maier den Begriff Rendite erläutern?

Rendite ist eine in Prozent abgebildete Kennzahl, die, bezogen auf das eingesetzte Kapital, den Ertrag einer Geldanlage pro Jahr (p.a.) ausdrückt (z.B. 3,1% p.a.)

Worin besteht der wesentliche Unterschied zwischen laufender Verzinsung und Effektivverzinsung?

 Im Unterschied zur laufenden Verzinsung, die neben dem Kupon auch den Kaufkurs berücksichtigt, bezeichnet die Effektivverzinsung die Rendite einer Kapitalanlage unter Berücksichtigung aller preisbestimmenden Faktoren

Welche Zinsstrukturen gibt es?

         Normale Zinsstruktur

         Flache Zinsstruktur

            Inverse Zinsstruktur

Was ist das Besondere an einer inversen Zinsstruktur?

Inverse Zinsstrukturen sind dadurch charakterisiert, dass die Rendite mit steigender Restlaufzeit der Anleihen sinkt. Solche Zinsstrukturen sind häufig dann zu beobachten, wenn die Anleger mit sinkenden Zinsen rechnen und daher langfristige Anlage bevorzugen.

Adressausfallsrisiko - was hat es damit auf sich?

Einfach erklärt: Das Risiko, dass eine Adresse (=Emittent) seine Zins- und

Rückzahlungsverpflichtungen (fristgerecht und in vereinbarter Höhe) einhält. In diesem Zusammenhang spielt die Bonität eine wichtige Rolle: Die Bonität bezeichnet die Fähigkeit des Schuldners Zins- und Tilgungsleistungen fristgerecht zu erfüllen. Aufschluss geben so genannte Ratingagenturen, die durch Ratingverfahren die Kreditwürdigkeit eines Emittenten beurteilen. Ist der Emittent nicht in der Lage seinen Verpflichtungen nachzukommen, besteht im schlimmsten Fall das Risiko des Totalverlustes des eingesetzten Kapitals.

Welche weiteren Aufgaben hat die Depotbank ?

Einhaltung InvG

         Berechnung der Anteilscheinpreise

         Marktgerechtigkeitsprüfung

         Ausgabe und Rücknahme von Anteilscheinen

            Verwaltung des Fondsvermögens und Treuhandfunktion

Welche Unterlagen müssen Sie dem Kunden anbieten?

         Verkaufsprospekt

         Wesentliche Anlegerinformationen (WAI)

            Jahres- bzw. ggf. aktuelleren Halbjahresbericht

Aktiv/Passiv gemanagte Fonds können Sie Ihm weiterhelfen?

Aktiv gemanagte Fonds sind Wertpapierfonds, deren Manager eine bestimmte Strategie verfolgen. Ziel ist es durch Übergewichtung von Ländern, Branchen oder Einzelwerten einen Vergleichsmaßstab (Benchmark) zu schlagen.

            Im Gegensatz dazu bilden passiv gemanagte  Fonds lediglich die Benchmark nach.

Kennen Sie die drei großen Fonds-Ratingagenturen?

Standard & Poor´s

         Morningstar

            Feri Trust

Welche Kosten fallen in Verbindung mit der Fondsanlage an?

         Ausgabeaufschlag

         Depotgebühr

         Verwaltungs- oder Managementvergütung

         Depotbankvergütung

            Evtl. Performanceentgelt

Total Expense Ratio (TER) - Was sagt diese Kennzahl aus?

Das TER ist die Gesamtkostenquote, die einen Hinweis auf die prozentualen Festkosten bei der Anlage in Investmentfonds liefert. Sie fasst alle innerhalb eines Geschäftjahres in einem Fonds entstehenden operativen Kosten zusammen. Die Gesamtkostenbelastung wird in Prozent des durchschnittlichen Fondsvermögens angegeben.

Keine Berücksichtigung finden dabei (mögliche) erfolgsabhängige Vergütungen, Transaktionskosten für den Kauf und Verkauf von Wertpapieren und der anfallende Ausgabeaufschlag.

VL Können Sie ihm bei der Erklärung helfen?

Ein Fondssparplan wird dann staatlich gefördert, wenn er Anteile an einem in- bzw. ausländischen Aktienfonds oder einem gemischten Fonds mit mindestens 60% Aktienanteil erwirbt. Somit handelt es sich bei Abschluss eines Aktienfonds-Sparvertrages um eine Anlage nach dem Vermögensbildungskonzept. In einem  solchen Vertrag können bis zu  400 € vermögenswirksam angelegt werden. Hierauf wird eine Arbeitnehmersparzulage i.H.v. 20% gezahlt. Nach sieben Jahren Sperrfrist steht das Kapital zur freien Verwendung zur Verfügung.

Cost Average Effekt  - Wie würden Sie dem Kunden die Bedeutung erläutern?

Kursschwankungen führen dazu, dass der Anleger im Durchschnitt seine Anteile bei gleichbleibenden Raten günstiger erhält als wenn er regelmäßig zu unterschiedlich hohen Preisen eine gleichbleibende Menge von Anteilen kauft. Bei niedrigen Anteilspreisen werden mehr Anteile erworben, bei hohen Anteilspreisen entsprechend weniger.

Erklären Sie ihm die  Performance einmal näher! Gehen Sie dabei auch auf die sogenannte Outperformance ein!

Performance ist der Überschuss der erzielten Anlagerendite über einer vergleichbaren Benchmarkrendite. Die Differenz wird dabei durch die Division eines Risikomaßes als Performance abgebildet.

Liegt die Performance über der erwarteten Benchmarkperformance spricht man von Outperformance.

Magisches Dreieck was bedeutet es?

Das Magische Dreieck, auch Anlegerdreieck genannt, bezeichnet das Spannungsfeld der

Anlegerprioritäten „Rentabilität, Risiko und Liquidität“. Diese Aspekte stehen in einem Zielkonflikt zueinander und es ist allein Aufgabe des Anlegers diese zu gewichten, da nicht alle drei Forderungen in einer einzigen Anlageform verwirklicht werden können.

Sytematisches/Unsystematisches Risko Erklären Sie den Unterschied!

Unter dem systematischen Risiko versteht man die Veränderungen von Wertpapierkursen oder -renditen aufgrund von Veränderungen des Marktes.

Das unsystematische Risiko betrifft nur das einzelne Unternehmen.

Kennzahlen - Kennen Sie die vier? Erklären Sie diese kurz!

Volatilität ist ein Maß für die Intensität der Schwankungen der Renditen eines Anlageobjekts um ihren Mittelwert. Je höher die Volatilität ist, desto stärker sind die Renditeschwankungen und desto höher ist der Risikogehalt der Anlage. Die Volatilität  wird in Prozent abgebildet.

Korrelation, ausgedrückt im Korrelationskoeffizient, gibt die Richtung und Stärke des Zusammenhangs zwischen zwei unabhängigen Größen an, z.B. der Kursveränderung einer Aktie und der eines Marktindexes.

 

 

            Ausfallwahrscheinlichkeit ist ein Risikomaß, dass die Wahrscheinlichkeit beziffert, mit der eine Anlage eine Rendite erwirtschaftet, die unterhalb einer individuell festgelegten Mindestrendite liegt.

 

    Betafaktor ist ein Maß für das systematische Risiko. Er misst die Sensivität des Kurses eines Einzelwertes im Verhältnis zur Kursänderung seines repräsentativen

Marktindexes. So ist es beispielsweise in steigenden Märkten sinnvoll einen Wert mit einem höheren Betafaktor zu wählen und umgekehrt.

 

Was hat es mit dem  Sharpe-Maß auf sich?

Das Sharpe-Maß gibt an, wie hoch die Überrendite im Vergleich zur Rendite einer laufzeitadäquaten risikolosen Geldanlage ist. Würde man zwischen zwei Depots mit gleicher Rendite entscheiden, würde das kleinere Sharpe-Maß Aufschluss über das geringere Risiko (Volatiliät) eines Portfolios geben.

Was sind denn Alternative Investments eigentlich genau?

Alternative Investments ist ein Oberbegriff für Kapitalanlagen und Anlagestrategien, die über die klassischen Geldanlagen (z. B. Aktien, Anleihen oder Immobilien) hinausgehen und versuchen, bei jeder Marktentwicklung, also auch bei sinkenden Märkten, Gewinne zu erzielen.

Erläutern Sie bitte Herrn Maier, welche Formen der Alternativen Investments es gibt?

         Hedge Fonds

         Rohstoffe

         Edelmetalle

         Währungen

            Private Equity

Warum könnten auch für mich Alternative Investment-Strategien interessant sein? Oder ist das Risiko zu hoch und sollte ich bzw. meine Kunden besser die Finger davon lassen?

    Alternative Investment-Strategien erweitern die Investitionsmöglichkeiten traditioneller Anlageklassen. 

    Durch die Aufnahme solcher Investments in das Portfolio ist es möglich, eine Verbesserung der Rendite-/ Risikoposition zu erzielen. 

            Anderseits bestehen auch spezifische Risiken, wie z.B. geringe Transparenz und Reglementierung, oder moderate Entwicklung bei stark steigenden Märkten. 

Was unterscheidet denn Rohstoffe von anderen Anlageklassen?

Der wichtigste Unterschied ist, dass Rohstoffe reale Waren sind und keine abstrakten Geldanlagen wie Aktien oder Anleihen. 

    D.h. hinter Rohstoffen steht eine reale Produktion und ein realer Konsum, die den Preis im wesentlichen Maße prägen.

            Keine laufenden Erträge 

Was sind denn beispielsweise Einflussfaktoren auf den Rohstoffpreis?

         Direktinvestition 

         Rohstoffaktien

         Anlagen an den Terminmärkten

            Anlage in Fonds und Zertifikate

Was sind denn beispielsweise Einflussfaktoren auf den Rohstoffpreis?

         Technischer Fortschritt (z.B. sinkender Verbrauch an Kraftstoff für PKW)

            Wetter (z.B. Ernteausfälle durch Wirbelstürme an der amerikanischen Ostküste)            Saisonale Einflüsse (z.B. Heizöl in den Sommermonaten)

Étudier