Fondsexperte
Stabilitätspolitik Volkswirtschaftliche Grundlagen Geldpolitik Globalisierung und internationaler Handel
Stabilitätspolitik Volkswirtschaftliche Grundlagen Geldpolitik Globalisierung und internationaler Handel
Kartei Details
| Karten | 205 |
|---|---|
| Sprache | Deutsch |
| Kategorie | Finanzen |
| Stufe | Grundschule |
| Erstellt / Aktualisiert | 09.03.2013 / 29.06.2018 |
| Weblink |
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Welche Konjunkturphasen können Sie nennen? In welcher Abfolge treten diese meist auf?
- Rezession
- Aufschwung
- Boom (Hochkonjunktur)
4. Abschwung
Wie kommt der Übergang zwischen Boom und Abschwung zustande?
Preissteigerungen (Inflation) reduzieren die Nachfrage bei den Konsumenten
Auftragseingange der Industrie werden geringer
Kapazitätsauslastung der Unternehmen sinkt
Wie was verbirgt sich hinter diesen Begriffen („Hausse“ und „Baisse“) bzw. welcher Konjukturphase ordnen Sie die Begriffe zu?
Bullenmarkt = Marktteilnehmer sind optimistisch; Symbol dafür ist der Stier. Die „Hausse“ ist eine Phase steigender Kurse
Bärenmarkt = Anleger sind pessimistisch; Symbol dafür ist der Bär.
Die „Baisse“ ist eine Phase fallender Kurse
Erklären Sie ihm kurz, was man unter Geld- bzw. Fiskalpolitik versteht.
Fiskalpolitik ist die Ausgabepolitik des Staates. Durch Erhöhung oder Senkung der öffentlichen Ausgaben soll die Wirtschaft stimuliert oder gebremst werden
Geldpolitik versucht über die Geld- und Kreditversorgung indirekt Impulse für die wirtschaftliche Entwicklung zu setzen. Die Geldpolitik wird in Europa von der
Europäischen Zentralbank (EZB) wahrgenommen, die über ihre Geldpolitik den Banken
Geld zur Ausweitung der Kreditmöglichkeiten an Unternehmen und Privatpersonen zur Verfügung stellt. In konjunkturellen Hochphasen (Boom) entzieht sie dem
Wirtschaftskreislauf Geld, damit Zinsen steigen und eine wirtschaftliche Abkühlung (zum Schutz vor Überhitzung = Inflation) eintritt.
Wie betreibt der Staat Ausgabenpolitik bzw. Einnahmepolitik?
Ausgabepolitik ist eine Möglichkeit die Wirtschaft über Staatsausgaben zu stimulieren. Das ist ein häufiges Mittel während einer Rezession. Hierzu nehmen Staaten in der
Regel Kredite an den Kapitalmärkten auf, da Steuererhöhungen kontraproduktiv für die Wirtschaft sind und die Rezession verschärfen könnten. Springt die Wirtschaft an – so die Theorie – steigt das Steueraufkommen und dieser Effekt überkompensiert die Kosten der Kreditaufnahme.
Einnahmepolitik ist die Steuerpolitik. Höhere Steuern drosseln die wirtschaftlichen Aktivitäten von Unternehmen und privaten Personen und sind ein Mittel die Wirtschaft abzukühlen.
Wie erläutern Sie ihren Kunden, was Inflation ist?
Anhaltender Anstieg des Preisniveaus (steigende Preise)
Kaufkraftverlust, da die Löhne und Gehälter gleichbleiben aber Waren und
Dienstleistungen teuerer werden
Welches Tempo hat die Inflation in der Vergangenheit angenommen?
Schleichende Inflation
Trabende Inflation
Galoppierende Inflation (Hyperinflation)
Was genau ist Deflation?
Deflation = anhaltender Rückgang des allgemeinen Preisniveaus
Die Gefahren sind nicht geringer als bei Inflation zu beurteilen
Sinkende Preise führen zu sinkenden Löhnen, die wiederum in sinkende Nachfrage münden. In dessen Folge Unternehmen die Preise weiter reduzieren um Nachfrage zu erzeugen
Gefährliche Abwärtsspirale
Schulden werden real mehr wert; Gewinner sind bei der Deflation die Gläubiger deren Forderungen real steigen, während Schuldner leiden (also umgekehrt zur Inflation)
Welche Einflussfaktoren auf den Wechselkurs sollte er Ihnen spontan nennen können?
Leistungsbilanz
Kapitalbilanz
Kaufkraftparität
Zinsparität
Haben Wechselkurse auf die Kapitalmärkte Einfluss und wenn ja, wie?
Einfluss ist auf Aktien und Renten sichtbar
Mögliches Beispiel: Euro-Schwäche = Dollar-Stärke
Erwartung von Euroschwäche: EUR-Aktien/Renten werden verkauft und in Dollar-Papier angelegt
Sinkende Aktien- und Anleihekurse in EUR sind die Folge
Steigende Nachfrage von Dollar-Aktien/Renten
Möglicher Auslöser: Im USD-Raum liegt das Zinsniveau höher als im EUR-Raum
Erklären Sie kurz das Kapitalverlustrisiko!
Wertpapier, dass den Anteil eines Aktionärs an einer Aktiengesellschaft verkörpert
Als Teilhaber am Aktienkapital (Grundkapital) ist er Mitinhaber der Gesellschaft Die Haftung ist für den Aktieninhaber auf seine Einlage beschränkt (Haftungsbeschränkung)
Kapitalverlustrisiko = max. Verlust eines Aktionärs ist der Kaufpreis der Aktien
In der Regel keine Nachschusspflicht
Welche Risken hat eine Aktienanlage?
Unternehmerisches Risiko
Kursänderungsrisiko
Ertragsrisiko (Dividendenausfall oder –reduzierung)
Liquiditätsrisiko
Marktpsychologisches Risiko
Risiko bei kreditfinanzierten Aktienkäufen
Was verbirgt sich hinter Ertragsrisiko?
Dividende ist der Gewinn, den eine Aktiengesellschaft ausschüttet
Da der Gewinn in jedem Geschäftsergebnis schwanken kann, kann die Dividende auch geringer als geplant oder gar komplett ausfallen
Was verbirgt sich hinter Liquiditätsrisiko?
Aktienhandel besteht aus Angebot und Nachfrage – will keiner kaufen, kann ein Kunde seine Aktien nicht verkaufen (und Liquidität schaffen)
Wie können Ihre Kunden in Rentenpapiere investieren?
Direktanlage
Investmentfonds
Zertifikate
Welche Begriffe sind für Renten gängig?
Inhaberschuldverschreibung
Anleihe
(Fest-)verzinsliche Wertpapier
Obligation
Fixed Income / Bonds (englisch)
Wie würden Sie Herrn Maier den Begriff Rendite erläutern?
Rendite ist eine in Prozent abgebildete Kennzahl, die, bezogen auf das eingesetzte Kapital, den Ertrag einer Geldanlage pro Jahr (p.a.) ausdrückt (z.B. 3,1% p.a.)
Worin besteht der wesentliche Unterschied zwischen laufender Verzinsung und Effektivverzinsung?
Im Unterschied zur laufenden Verzinsung, die neben dem Kupon auch den Kaufkurs berücksichtigt, bezeichnet die Effektivverzinsung die Rendite einer Kapitalanlage unter Berücksichtigung aller preisbestimmenden Faktoren
Welche Zinsstrukturen gibt es?
Normale Zinsstruktur
Flache Zinsstruktur
Inverse Zinsstruktur
Was ist das Besondere an einer inversen Zinsstruktur?
Inverse Zinsstrukturen sind dadurch charakterisiert, dass die Rendite mit steigender Restlaufzeit der Anleihen sinkt. Solche Zinsstrukturen sind häufig dann zu beobachten, wenn die Anleger mit sinkenden Zinsen rechnen und daher langfristige Anlage bevorzugen.
Adressausfallsrisiko - was hat es damit auf sich?
Einfach erklärt: Das Risiko, dass eine Adresse (=Emittent) seine Zins- und
Rückzahlungsverpflichtungen (fristgerecht und in vereinbarter Höhe) einhält. In diesem Zusammenhang spielt die Bonität eine wichtige Rolle: Die Bonität bezeichnet die Fähigkeit des Schuldners Zins- und Tilgungsleistungen fristgerecht zu erfüllen. Aufschluss geben so genannte Ratingagenturen, die durch Ratingverfahren die Kreditwürdigkeit eines Emittenten beurteilen. Ist der Emittent nicht in der Lage seinen Verpflichtungen nachzukommen, besteht im schlimmsten Fall das Risiko des Totalverlustes des eingesetzten Kapitals.
Welche weiteren Aufgaben hat die Depotbank ?
Einhaltung InvG
Berechnung der Anteilscheinpreise
Marktgerechtigkeitsprüfung
Ausgabe und Rücknahme von Anteilscheinen
Verwaltung des Fondsvermögens und Treuhandfunktion
Welche Unterlagen müssen Sie dem Kunden anbieten?
Verkaufsprospekt
Wesentliche Anlegerinformationen (WAI)
Jahres- bzw. ggf. aktuelleren Halbjahresbericht
Aktiv/Passiv gemanagte Fonds – können Sie Ihm weiterhelfen?
Aktiv gemanagte Fonds sind Wertpapierfonds, deren Manager eine bestimmte Strategie verfolgen. Ziel ist es durch Übergewichtung von Ländern, Branchen oder Einzelwerten einen Vergleichsmaßstab (Benchmark) zu schlagen.
Im Gegensatz dazu bilden passiv gemanagte Fonds lediglich die Benchmark nach.
Kennen Sie die drei großen Fonds-Ratingagenturen?
Standard & Poor´s
Morningstar
Feri Trust
Welche Kosten fallen in Verbindung mit der Fondsanlage an?
Ausgabeaufschlag
Depotgebühr
Verwaltungs- oder Managementvergütung
Depotbankvergütung
Evtl. Performanceentgelt
Total Expense Ratio (TER) - Was sagt diese Kennzahl aus?
Das TER ist die Gesamtkostenquote, die einen Hinweis auf die prozentualen Festkosten bei der Anlage in Investmentfonds liefert. Sie fasst alle innerhalb eines Geschäftjahres in einem Fonds entstehenden operativen Kosten zusammen. Die Gesamtkostenbelastung wird in Prozent des durchschnittlichen Fondsvermögens angegeben.
Keine Berücksichtigung finden dabei (mögliche) erfolgsabhängige Vergütungen, Transaktionskosten für den Kauf und Verkauf von Wertpapieren und der anfallende Ausgabeaufschlag.
VL – Können Sie ihm bei der Erklärung helfen?
Ein Fondssparplan wird dann staatlich gefördert, wenn er Anteile an einem in- bzw. ausländischen Aktienfonds oder einem gemischten Fonds mit mindestens 60% Aktienanteil erwirbt. Somit handelt es sich bei Abschluss eines Aktienfonds-Sparvertrages um eine Anlage nach dem Vermögensbildungskonzept. In einem solchen Vertrag können bis zu 400 € vermögenswirksam angelegt werden. Hierauf wird eine Arbeitnehmersparzulage i.H.v. 20% gezahlt. Nach sieben Jahren Sperrfrist steht das Kapital zur freien Verwendung zur Verfügung.
Cost Average Effekt - Wie würden Sie dem Kunden die Bedeutung erläutern?
Kursschwankungen führen dazu, dass der Anleger im Durchschnitt seine Anteile bei gleichbleibenden Raten günstiger erhält als wenn er regelmäßig zu unterschiedlich hohen Preisen eine gleichbleibende Menge von Anteilen kauft. Bei niedrigen Anteilspreisen werden mehr Anteile erworben, bei hohen Anteilspreisen entsprechend weniger.
Erklären Sie ihm die „Performance“ einmal näher! Gehen Sie dabei auch auf die sogenannte „Outperformance“ ein!
Performance ist der Überschuss der erzielten Anlagerendite über einer vergleichbaren Benchmarkrendite. Die Differenz wird dabei durch die Division eines Risikomaßes als Performance abgebildet.
Liegt die Performance über der erwarteten Benchmarkperformance spricht man von Outperformance.
Magisches Dreieck – was bedeutet es?
Das Magische Dreieck, auch Anlegerdreieck genannt, bezeichnet das Spannungsfeld der
Anlegerprioritäten „Rentabilität, Risiko und Liquidität“. Diese Aspekte stehen in einem Zielkonflikt zueinander und es ist allein Aufgabe des Anlegers diese zu gewichten, da nicht alle drei Forderungen in einer einzigen Anlageform verwirklicht werden können.
Sytematisches/Unsystematisches Risko – Erklären Sie den Unterschied!
Unter dem systematischen Risiko versteht man die Veränderungen von Wertpapierkursen oder -renditen aufgrund von Veränderungen des Marktes.
Das unsystematische Risiko betrifft nur das einzelne Unternehmen.
Kennzahlen - Kennen Sie die vier? Erklären Sie diese kurz!
Volatilität ist ein Maß für die Intensität der Schwankungen der Renditen eines Anlageobjekts um ihren Mittelwert. Je höher die Volatilität ist, desto stärker sind die Renditeschwankungen und desto höher ist der Risikogehalt der Anlage. Die Volatilität wird in Prozent abgebildet.
Korrelation, ausgedrückt im Korrelationskoeffizient, gibt die Richtung und Stärke des Zusammenhangs zwischen zwei unabhängigen Größen an, z.B. der Kursveränderung einer Aktie und der eines Marktindexes.
Ausfallwahrscheinlichkeit ist ein Risikomaß, dass die Wahrscheinlichkeit beziffert, mit der eine Anlage eine Rendite erwirtschaftet, die unterhalb einer individuell festgelegten Mindestrendite liegt.
Betafaktor ist ein Maß für das systematische Risiko. Er misst die Sensivität des Kurses eines Einzelwertes im Verhältnis zur Kursänderung seines repräsentativen
Marktindexes. So ist es beispielsweise in steigenden Märkten sinnvoll einen Wert mit einem höheren Betafaktor zu wählen und umgekehrt.
Was hat es mit dem „Sharpe-Maß“ auf sich?
Das Sharpe-Maß gibt an, wie hoch die Überrendite im Vergleich zur Rendite einer laufzeitadäquaten risikolosen Geldanlage ist. Würde man zwischen zwei Depots mit gleicher Rendite entscheiden, würde das kleinere Sharpe-Maß Aufschluss über das geringere Risiko (Volatiliät) eines Portfolios geben.
Was sind denn Alternative Investments eigentlich genau?
Alternative Investments ist ein Oberbegriff für Kapitalanlagen und Anlagestrategien, die über die klassischen Geldanlagen (z. B. Aktien, Anleihen oder Immobilien) hinausgehen und versuchen, bei jeder Marktentwicklung, also auch bei sinkenden Märkten, Gewinne zu erzielen.
Erläutern Sie bitte Herrn Maier, welche Formen der Alternativen Investments es gibt?
Hedge Fonds
Rohstoffe
Edelmetalle
Währungen
Private Equity
Warum könnten auch für mich Alternative Investment-Strategien interessant sein? Oder ist das Risiko zu hoch und sollte ich bzw. meine Kunden besser die Finger davon lassen?
Alternative Investment-Strategien erweitern die Investitionsmöglichkeiten traditioneller Anlageklassen.
Durch die Aufnahme solcher Investments in das Portfolio ist es möglich, eine Verbesserung der Rendite-/ Risikoposition zu erzielen.
Anderseits bestehen auch spezifische Risiken, wie z.B. geringe Transparenz und Reglementierung, oder moderate Entwicklung bei stark steigenden Märkten.
Was unterscheidet denn Rohstoffe von anderen Anlageklassen?
Der wichtigste Unterschied ist, dass Rohstoffe reale Waren sind und keine abstrakten Geldanlagen wie Aktien oder Anleihen.
D.h. hinter Rohstoffen steht eine reale Produktion und ein realer Konsum, die den Preis im wesentlichen Maße prägen.
Keine laufenden Erträge
Was sind denn beispielsweise Einflussfaktoren auf den Rohstoffpreis?
Direktinvestition
Rohstoffaktien
Anlagen an den Terminmärkten
Anlage in Fonds und Zertifikate
Was sind denn beispielsweise Einflussfaktoren auf den Rohstoffpreis?
Technischer Fortschritt (z.B. sinkender Verbrauch an Kraftstoff für PKW)
Wetter (z.B. Ernteausfälle durch Wirbelstürme an der amerikanischen Ostküste) Saisonale Einflüsse (z.B. Heizöl in den Sommermonaten)