4 Führungsstile

Marcus Devan

Marcus Devan

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Flashcards 9
Language Deutsch
Category Medical science/Pharmaceutics
Level University
Created / Updated 14.03.2014 / 08.03.2020
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Schon früh erkannte die Führungsforschung, dass die beiden Führungsstile autoritär und kooperativ
selten in der oben beschriebenen Reinform bzw. Extremausprägung auftreten. In
der Praxis sind vielmehr Mischformen zu beobachten, die zu der These führen,

dass zwischen
den beiden Führungsstilen als Extrempositionen eine nahezu stufenlose Abstufung
möglich ist; der Gedanke des Führungsstilkontinuums entstand.

In seiner ältesten und bekanntesten Form ist das Führungsstilkontinuum von den deutschamerikanischen
Wissenschaftlern Robert Tannenbaum und Warren H. Schmidt 1958 vorgestellt
worden. Tannenbaum und Schmidt charakterisieren

den Übergang von extrem autoritärer
zu extrem kooperativer Führung durch sieben Stützstellen.

In seiner ältesten und bekanntesten Form ist das Führungsstilkontinuum von den deutschamerikanischen
Wissenschaftlern Robert Tannenbaum und Warren H. Schmidt 1958 vorgestellt
worden. Tannenbaum und Schmidt charakterisieren

den Übergang von extrem autoritärer
zu extrem kooperativer Führung durch sieben Stützstellen.

Diese Stützstellen lassen sich wie folgt beschreiben:

1) Der Vorgesetzte entscheidet und ordnet an. Die Untergebenen haben den Befehl entgegenzunehmen
und ohne Rückfrage und Widerspruch auszuführen.
2) Der Vorgesetzte entscheidet allein, ist aber bestrebt, die Untergebenen von seinen Entscheidungen
durch Information zu überzeugen, bevor er Anordnungen gibt. Für die Untergebenen
gibt es weder Widerspruch noch Rückfrage.
3) Der Vorgesetzte entscheidet allein und ordnet an; er gestattet jedoch Rückfragen, um
durch deren Beantwortung die Akzeptanz der Entscheidungen zu fördern.
4) Der Vorgesetzte informiert die Untergebenen über seine beabsichtigten Entscheidungen;
die Untergebenen haben die Möglichkeit, ihre Meinung zu äußern, bevor der Vorgesetzte
allein die Entscheidung trifft.
5) Die Gruppe der Untergebenen entwickelt – zusammen mit dem Vorgesetzten – Vorschläge;
aus der Menge der gemeinsam gefundenen und akzeptierten Problemlösungen
wählt der Vorgesetzte die von ihm favorisierte Lösung aus.
6) Die Gruppe entscheidet, nachdem der Vorgesetzte zuvor das Problem dargestellt und die
Grenzen des Entscheidungsspielraums festgelegt hat.
7) Die Gruppe entscheidet; der Vorgesetzte fungiert als Koordinator nach innen und als
Sprachrohr nach außen; man kann auch von einem Moderator sprechen.

Der Übergang zwischen autoritärer und kooperativer Führung ist fließend;

bereits ab Stufe
2 sind zaghafte kooperative Elemente zu erkennen

Typische kooperative Führung ist in Stufe

4 und vor allem 5 zu finden

Die Stufen 6 und 7 bedeuten den Übergang zu demokratischen
Formen,

bei denen die Gruppenentscheidung theoretisch auch eine Entscheidung gegen den
Willen der vorgesetzten Person zulässt.

Von besonderem Interesse ist das Führungsverhalten der Stufe 7. Es ist denkbar, dass die vorgesetzte
Person sich ganz zurückzieht und

die Gruppe der Mitarbeiter im Sinne eines Laissez-
faire-Führungsstils (aus dem Französischen: „gewähren lassen“) sich selbst überlässt
und allein agieren lässt.

Es ist aber ebenso denkbar – und im Ergebnis erfolgreicher –, wenn
die vorgesetzte Person als

Moderator unter Ausnutzung der persönlichen und fachlichen
Autorität in der Diskussion sich so dezent gestaltend einbringt, dass die Gruppe in der Überzeugung,
selber zu entscheiden, die Entscheidung trifft, die von der vorgesetzten Person favorisiert
wird.