Fassungswerkstoffe
Fassungswerkstoffe von Brillen
Fassungswerkstoffe von Brillen
Kartei Details
Karten | 17 |
---|---|
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Physik |
Stufe | Berufslehre |
Erstellt / Aktualisiert | 17.05.2016 / 22.10.2024 |
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Was sind Halbsynthetische Kunststoffe?
Welches sind Halbsynthetische Kunststoffe?
Halbsynthetische Kunststoffe sind Materialien welche als Ausgangsmaterial Zellulose haben.
- Zelluloid, Acetat, Propionat
Was sind Vollsynthetische Kunststoffe?
Welches sind Vollsynthetische Kunststoffe?
Vollsynthetische Kunststoffe werden nicht auf Zellulosebasis hergestellt. Es wird Hauptsächlich Erdöl verwendet. Sie sind frei von Weichmachern und Lösungsmitteln. Daudrch ist die Alternierung geringer und die Hautverträglichkeit besser.
Optyl, Nylon, SPX, PMMA, Carbon, SIlikone
Zellulosenitrat (Zelluloid)
Eigenschaften
- erster Kunststoff für Brillen
- Wird heute fast nicht mehr gebraucht (heute nur noch in Indien und Japan)
- Baumwolle + Salpetersäure + Kampferlösung
- Fest
- Zäh
- thermoplastisch
- leicht entflammbar
- schnelle Alterung
- geringe Elastizität
- Schlecht Lichtbeständig
- schlecht verträglich
- Kann gekittet werden
Extrudiertes Acetat
- Acetat wird zu Granulat (kleine Kügelchen) verarbeitet.
- Granulat wird im Extruder erwärmt, geschmolzen und unter Druck als rechteckiges Plattenprofil ausgestossen.
- Kurz vor dem Austritt kann das Acetat eingefärbt werden. (max. 5 Farben in einer Platte) Farbmuster liegen immer in Ausstossrichtung.
- Wird auf die gewünschte Dicke gewalzt. (Oberfläche wird glatt und glänzend)
Extrudiertes Acetat enthält keine Lösungsmittel und kann sofort spanend bearbeitet werden.
Spritzguss
Beim Spritzguss wird das Granulat direkt in eine geschlossene Form gespritzt, welche exakt der gewünschten Form entspricht. Die Scharniere werden dabei gerade mit umspritzt.
- Schnell
- Günstig
- EInfarbig, danach im Tauchverfahren oder mit Lack eingefärbt
- grosse innere Spannung -> führ leicht bei Erwärmung zu grossen Verformungen und Falten
- bis zu 30% Weichmacheranteil
Zellulosepropionat CP (Propionat)
Eigenschaften
Epoxidharze (EP, Optyl)
Eigenschaften
- Vollsynthetisch
- Duroplast + Thermoelastisch
- Memory-Effekt
- Ausgangsstoffe: Harz + Härter
- Herstellung durch Gussform (Polyaddition)
- Wird mit Schutzlack versehen
- geringe Dichte
- Hohe Härte = Kratzfest
- Wärmeformbeständigkeit
- Hautverträglich
- Kein Weichmacher
- Reparatur nur mit Kleber
Polyamid (PA, Nylon, Grilamid, SPX)
Eigenschaften
- Wenig Wasseraufnahme
- Polykondensation
- Spritzgussverfahren
- Oberflächengefärbt
- Schnell und Kostengünstig
- Hohe Bruchfestigkeit
- Schlagzäh
- Beständig gegen Lösungsmittel
- Formbeständig
- Kein Weichmacher
- schlecht Reparierbar (Sekundenkleber)
- Gläser kalt ensetzten
Polymethylmethacrylat (PMMA, Plexiglas, Acrylglas)
Eigenschaften
- Massenpolymerisation von Methacrylsäureester
- hohe Transparent
- gut einfärbbar
- kratzempfindlich
- nicht beständig gegen Lösungsmittel
- beste Hautverträglichkeit EVER (bisher)
- normalerweise keine Metalleinlagen in Bügeln
- sehr Spröde
- nur mit speziellem Plexiglaskleber möglich
Carbon (CF Carbonfiber)
- Kunststoff mit Kohlenfasern verstärkt
- Feste und Steife Fasern werden in Fasern eines Kunststoffes eingebettet
- Fest und doch wenig Elastizität
- Oberflächenlakiert
- keine Reparatur möglich
- wenn ohne Schliessblock = kalt einsetzen
Silikone
Eigenschaften
- Entstehen durch Polykondensation von Silizium
- Elastomere
- werden gegossen
- Alterungsbeständig
- hydrophob
- wärmebeständig
Büffelhorn
Eigenschaften
Verwendet werden Hörner von Rinderarten aus Asien, Afrika, Ungarn und Irland. (z.Bsp Wasserbüffel, Zebu etc.) Die Tiere werden für Fleischproduktion gezüchtet, das Hornmaterial ist nur Abfallprodukt.
Horn von unseren Kühen ist zu spröde.
Horn besteht aus ca. 70% Eiweiss (ähnlich wie Fingernägel)
- Jede Fassung ein Unikat
- geringes Gewicht
- leicht poröse Oberfläche
- hautfreundlich
- nicht resistent gegen Lösungsmittel
- relativ teuer wegen Handarbeit
- nicht brennbar
- grosse Härte und Festigkeit
- leicht
- formstabil
- spröde
Büffelhorn
Herstellung
1. Variante (Festes, massives Horn)
- Auftrennung und in Platten zersägen (mind. dicke 6mm und grösse 60mm x 160mm)
- Aus der Platte wird Fassungsform gefräst
- Anschliessend gefeilt und poliert
2. Variante ( hohles Horn)
- Mehrere Wochen im kalten Wasser lagern (Knochengerüst wird dadurch gelöst)
- Hörner werden aufgesägt und unter Druck und Wärmeeinwirkung zu Platten gepresst
- Nun kann es bearbeitet werden wie bei Variante
Horn kann sich bei der 2. Variante in ursrüngliche Form zurückdrehen (Propellerwirkung). Um dies zu verhindern werden dünne Platten des Horns kreuzweise übereinander gelegt und verklebt.
Büffelhorn
Bearbeitungshinweises
- Büffelhorn-Fassungen werden beim erwärmen nie so weich wie Kunststoff (werden heisser aber nicht weicher)
- Sollte kurz und in zeitlichen Abständen erwärmt werden
- Gläser eher zu klein schleifen (Fassung schrumpft in ersten paar Wochen
- Fassettenspitze brechen
- nicht ins Ultraschallbad
- Fassungen können mit schleifen und polieren wieder aufgearbeitet werden
- Regenerieren in Mandelöl als Alternative zu schleifen/polieren (mehrere Stunden darin einlegen)
Holz
Eigenschaften
- elastisch, können aber nicht gebogen werden
- Fassung ist sehr starr
- leicht
- kontakt mit Wasser vermeiden, da Holz sonst aufquillt
- Glaskurve sollte genau der Kurve der Fassung entsprechen um Spannung zu vermeiden
- Facette abkanten
- Verwendete Holzarten: Ahorn, Kirschbaum, Nussbaum, Palisander, Birnbaum, Redwood, Rosenholz