Fachwirt im Gesundheitswesen
Handlungsbereich Steuern von QM-Prozessen
Handlungsbereich Steuern von QM-Prozessen
Kartei Details
Karten | 110 |
---|---|
Lernende | 13 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Soziales |
Stufe | Andere |
Erstellt / Aktualisiert | 12.05.2016 / 01.11.2024 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/fachwirt_im_gesundheitswesen
|
Einbinden |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/fachwirt_im_gesundheitswesen/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
LEWO
Lebensqualität in Wohnstätten für erwachsene Menschen mit geistiger Behinderung
Aufgaben der obersten Leitung:
- Ziele de QMs festzulegen
- den gesamten QM-Prozess zu koordinieren und zu steuern
- Qualitätspolitik zu formulieren
. Ergebnisse der Qualitätszirkel zu prüfen und zur Freigabe zu entscheiden
- DIe Umsetzung einleiten und später die Zielerreichung in Form einer Managementbewertung zu überprüfen
Qualitätsbeauftragter
Wird von der Unternehmensleitung ernannt
Er muss die Einführung von Qualitätssystemen:
- organisieren und koordinieren
- aufrechterhalten und
- weiterentwickeln
Qualitätsbeauftragter als Geschäftsführer in der Steuerungsgruppe:
- Mitarbeit in der Steuerungsgruppe und Organisation der Umsetzung der Beschlüsse, Mitarbeit bei der Entwicklung der Qualitätspolitik und der Qualitätsziele
- Koordination und Planung des Einführungsprozesses in der Einrichtung zusammen mit externer Beratung
- Auswahl und Schulung der Moderatoren einzelner Qualitätszirkel gemeinsam mit der Lenkungsgruppe
Qualitätsbeauftragter als Berater der Qualitätszirkel:
- Koordination der Entwicklung und Umsetzung der Verbesserungsmaßnahmen (z. B. in Qualitätszirkeln)
- Unterstützung der Aktivitäten der Qualitätszirkel und Verbindung zur Steuerungsgruppe
- Beratung der Moderatoren der Qualitätszirkel in ihrer Arbeit
Qualitätsbeauftragter als Fortbildner in Sachen Qualität
- Beispielhafte Durchführung von Qualitätszirkeln mit Moderatoren
- Beratung und Qualifizierung von Mitarbeitern bei der Steuerung von Zielfindungsprozessen, Erhebung von Kundenbedürfnissen, Anwendung von Werkzeugen und Organisation der Dokumentation, Evaluation von Prozessen
Qualitätsbeauftragter als Organisator der Dokumentation
- Aufbereitung der Ergebnisse der Qualitätszirkel und Koordination der Dokumentation
- Strukturierung und Organisation der Handbucherstellung
- Koordination und Überprüfung von durchgeführten Änderungen an der Dokumentation
Qualitätsbeauftragter als Verantwortlicher für Information
- Entwicklung eines Informationskonzeptes
- Installieren eines Informationssystemes und regelmäßiger Überprüfung seiner Leistungsfähigkeit
- Gewährleistung des Informationssystems und der transparenten Entscheidungswege in der Einrichtung
Qualitätsbeauftragter als Koordinator von Audits und Zertifizierungen
- Koordination und Durchführung von internen Verbesserungsgesprächen (Audits)
- Ansprechpartner für die externe Zertifizierungsorganisation (wenn dies beabsichtigt wird)
Qualitätszirkel
eine überschaubare Gruppe, deren Mitglieder entweder permanent oder projektgebunden zuammenarbeiten.Sie treffen sich in regelmäßigen Abständen. Ziel ist, ein selbst definiertes Problem zu bearbeiten: Schwierigkeiten erkennen, Lösungsvorschläge zu erarbeiten und die Umsetzung einzuleiten und später die Zielerreichung zu überprüfen.
Sie nutzen die Kompetenz und Problemnähe der Beteiligten. Sie verbessern die Qualität der Arbeitsabläufe und Dienstleistungen und auch die Kommunikation und Motivation.
Hier können nicht nur Mitarbeiter, sondern auch Kunden oder Partnerfirmen mit einbezogen werden.
Folgende Schritte empfehle sich im Qualitätszirkel:
- Abgrenzung des Themas
- Bestandsaufnahme der aktuellen Situation
- Bestimmung der Problempunkte und Defizite
- Bestimmung eines Katalogs von Anforderungen und Zielen
- Auswahl und Prioritätensetzung der Ziele
- Vorstellungen über die angestrebte Situation
- Formulierung von Maßnahmen zur Erreichung der angestrebten Situation
- Erstellung eines Profils, das klar verständlich und widerspruchsfrei ist
Die sieben Qualitätswerkzeuge (Q7) zur Kontrolle:
- Datensammelblätter (Strichlisten, Fehlersammellisten)
- Histogramm (Säulendiagramm) (Darstellung der Veränderlichkeit von Daten/Datenvariabilität, z. B. im Prozess
- Korrelationsdiagramm (Streuungsdiagramm) (Darstellung der Beziehung zwischen zwei veränderlichen Variablen, z. B. Verhältnis von Betriebsklima und Krankheitstagen
- Qualitätsregelkarte (Erfasst Daten, in denen es wichtig ist, Abweichungen von der Regel festzuhalten (z. B. Temperatur des Essens)
- Pareto-Diagramm (Gewichtete Darstellung z. B. nach Fehlerursachen, Beschwerdeursachen)
- Brainstorming (Kreativtechnik zur Ursachenfindung)
- Ursache-Wirkungs-Diagramm (Fischgrät- oder Ishikawa-Diagramm) (Kreativtechnk zur Ursachenfindung)
Die sieben Managementwerkzeuge (M7):
- Affinitätsdiagramm (Verwandtschaftsdiagramm, Clustern) (Ordnung und Gruppierung von Gedanken)
- Relationen-Diagramm, Beziehungsdiagramm (Darstellung von Zusammenhängen in komplexen Sachverhalten)
- Baum-Diagramm (Darstellung der Wechselbeziehung zwischen einem Thema und seinen Einzelelementen)
- Matrix-Diagramm (Darstellung des Zusammenhangs zwischen zwei und mehreren Faktoren
- Portfolio-Diagramm (Darstellung von zusammengefassten Datenmengen)
- Problem-Entscheidungsplan (Ausräumen von Hindernissen im Vorfeld durch Erkennen von Schwachstellen und Festlegung von Gegenmaßnahmen)
- Netzplan (Zeitplanung und Kontrolle von Zeitabhängigkeiten in Projektabläufen
Brainstorming - 4 Grundregeln:
- Kein Kritisieren eigener oder fremder Gedanken - keine Killerphrasen
- freies Äußern von Gedanken und Ideen
- Aufgreifen und Verfolgen der Ideen anderer und
- Produzieren möglichst vieler Ideen ohne Rücksicht auf Qualität
Brainstorming:
Moderator bittet Gruppe, Fragestellung zu bearbeiten. Die Sammlung der Ideen kann auf Zuruf erfolgen oder Teilnehmer erhalten Moderationskarten. Ein für alle sichtbare Mitschrift ist hilfreich. Nach der Phase der Ideensammlung wird das Ergebnis ausgewertet. (Pause empfehlenswert)
Vorteil: Finden vieler Ideen in kurzer Zeit
Nachteil: Für ungeübte Teilnehmer ist es schwierig, auf eine sofortige Bewertung der Gedanken und Ideen zu verzichten. Es werden viele Ideen genannt, die nicht umgesetzt werden können.
Brainwriting
Brainstorming, schriftlich.
Phase 1: Alle Ideen werden gesammelt. Bewertung, Zensur findet nicht statt. Offene Atmosphäre wichtig.
Phase 2: alle Ideen werden besprochen und zu Themenbereichen zusammengefasst (clustern)
Phase 3: Bewertung findet statt. Beste Ideen werden herausgenommen
Phase 4: Könnte eine zweite Runde an Ideenfindung stattfinden, nun bezogen auf die vorher getroffene Auswahl der Ideen. Oder man sammelt Ideen zur praktischen Umsetzung
Phase 5: gemeinsames Entwickeln eines konkreten Maßnahmenplans (wer macht was bis wann?)
Vorteil: Alle Teilnehmer, auch die weniger sprachgewandten, wertden miteinbezogen. Gleichberechtigung. Wenn nötig, Anonymität gewahren. Protokoll nicht notwendig.
Nachteil: Manchen Teilnehmern fällt es schwer, Ideen in Kurzfassung schriftlich darzulegen. Damit kann Spontaneität verloren gehen.
Mind-Mapping
Papier und Stift: Im Mittelpunkt steht das Thema/Problem und wird von einem Kreis umschlossen. Von hier gehen Verzweigungen ab, die das Thema in seine einzelnen Bereiche gliedern, Stichworte/Symbole genügen. Von den Hauptästen können wiederum Nebenzweige abgehen.
Vorteile: fördern verborgene Ideen zutage. Sind grenzenlos und unendlich flexibel. Verschaffen Überblick. Zeitsparend. Entwickeln Lösungen für jedes Problem. Können immer wieder ergänzt und verändert werden.
Nachteile: Für Menschen, die ihre Präferenz eher in der linken Gehirnhälfte haben, wirkt das Mind-Map verwirrend. Es bedarf etwas Übung.
Kundenpfadanalyse
beschreibt Prozesse und Qualitätsmerkmale aus Kundensicht betrachtet. Von seiner Warte aus betrachtet, verändert sich mancher Prozessablauf. Im Sozial- und Gesundheitswesen ist zu berücksichtigen, dass der Kunde oft in einer schwierigen/außergewöhnlichen Situation ist und damit sensibler reagiert al in normalen Kunden-Lieferanten-Beziehungen.
CNB - Collective-Notebook-Methode - Ideensammlung, Problemlösung
Die Teilnehmer befinden sich an ihrem Arbeitsplatz. Sie erhalten eine Problembeschreibung und damit verbunden folgende Arbeitsaufträge:
- Notieren Sie alle Ideen zum Problem
- Versuchen Sie das Problem neu zu definieren
- Notieren Sie alle Lösungsansätze, die Ihnen einfallen.
Die Ergebnisse werden an alle geschickt. Bis zu einem festgelegten Termin hat jeder Teilnehmer die Aufgabe, das CNB in folgende Punkte zusammen zu fassen:
- Die beste Idee zum Problem
- Vorschläge zur weiteren Vorgehensweise
- Ideen, die außerhalb der Problemstellung liegen, ggf. anderweitig zu verwenden sind.
5-M-Methode
Die 5 M stehen für Mensch, Maschine, Material, Methode und Milieu. Sie bilden die Überschriften der "Gräten" (Fischgrätendiagramm).
Die Erfahrung zeigt, dass diese 5 M oft die Hauptbestandteile von Ursachen von Problemen sind.
FMEA - Fehlermöglichkeits- und Einflussanalyse
Ablauf:
1. Stammdaten (Dienstleistung, Datum, beteiligte Personen...)
2. Prozessbeschreibung (in Einzelschritte aufgeteilt und beschrieben)
3. Mögliche Fehler
4. Mögliche Folgen
5. Auftretenswahrscheinlichkeit A (Skala von 1 - 10)
6. Ursachenforschung
7. Bedeutung für den Kunden B
8. Berechnung der Risikozahl RZ (A x B = RZ)
9. Empfohlene Abstellmaßnahmen
10. Verbesserter Zustand
Lenkung und Korrektur von Fehlern
- Generelle Fehler:
- Alltagsfehler, Routinefehler
- Systemfehler (Fehler kommen immer wieder, systematisch vor)
- Abweichungen von festgelegten Abläufen
- Schlechte Beurteilungen der Leistungen bei Befragungen
- Einsatz falscher/veralteter Formulare
Lenkung und Korrektur von Fehlern
- Konkrete Fehler:
- Dekubitus, der durch unzureichende Pflegemaßnahmen entstanden ist
- unvollständige Pflegedokumentation
- Verabreichung eines falschen Medikaments
- Verschmutzte Badewanne
- Unvollständige Information an die Eltern
- Vernachlässigung der Aufsichtspflicht
- Unvollständige Arbeitsmaterialien ........
Lenkung und Korrektur von Fehlern
- Wenn ein Fehler auftritt, muss allen MAs einer Organisation klar sein, wie auf diese reagiert wird:
- Wer muss informiert werden?
- Kann ich das Problem alleine lösen?
- Wass muss darüber hinaus geregelt werden?
Möglicher Inhalt einer Prozessbeschreibung zum Fehlermanagement im QM-Handbuch:
- Festlegung von Verantwortlichkeiten und Befugnissen
- Was betrachten wir als Fehler?
- Wer dokumentiert welche Fehler?
- Liegen Aufzeichnungen in schriftlicher Form vom Kunden vor?
- Gibt es Fehlersammellisten/Fehlermeldungen?
- Gibt es ein Verfahren zur Auswertung, zur Fehlerbeseitigung und zur Einleitung entsprechender Verbesserungsmaßnahmen?
- Die Bearbeitung systematischer Fehlerursachen wird im Rahmen von Korrektur- und Vorbeugemaßnahmen vorgenommen.
Beseitigung der Fehlerursachen
- WIe können wir aus Fehlern lernen?
- Welche Faktoren haben zu den Fehlern geführt?
- Wie verhindern wir, dass gleiche Fehler mehrmals gemacht werden?
- Was ist die geeignete Korrekturmaßnahme zu einem bestimmten Fehler?
Bei der Durchführung von Korrekturmaßnahmen sind folgende Arbeitsschritte empfehlenswert:
- Dokumentation des Fehlers
- Bildung einer Arbeitsgruppe/eines Qualitätszirkels
- Problemdefinition
- Ursachenanalyse, Erklärungsansätze (nicht Entschuldigungsansätze)
- Festlegen von Maßnahmen
- Überwachung der Wirksamkeit planen
- Wirksamkeit überprüfen und aufrechterhalten
Standardisierter Fragebogen
- Qualität des Fragebogens ist abhängig von:
- Art der Fragestellung
- Rücklaufquote der Fragebögen
- Gewissenhaftigkeit und Ehrlichkeit der Ausfüllenden
Ratingfragen
Einschätzung, z. B. Zufriedenheit
Reportfragen
beobachtbares Verhalten, z. B. Wartezeiten
Formen von Fragen:
- Ja oder Nein
- Bewertungsskala
- Auswahlfragen in Varianten
- nur eine Antwort ist anzukreuzen
- Mehrfachnennung möglich
- Mehrfachnennung mit Prioritätensetzung (A, B, C, usw)
- Offene Fragen (Ihre Wünsche, Anregungen)
Vor- und Nachteile mündlicher Befragung:
Vorteile: auch schwierige Bereiche zu erfragen, umfangreiche Befragung möglich, geringe Verweigerungsrate im Vergleich zu anderen Methoden, relativ hohe Zuverlässigkeit, keine Beeinflussung durch Dritte, flexible Reaktion des Interviewers
Nachteile: zeitaufwändig, relativ hohe Kosten je Befragung, Interviewereinfluss, Angst vor Repressalien, relativ langsame Ergebnisermittlung, Erreichbarkeit des zu Befragenden unter Umständen schwierig
Vor- und Nachteile schriftlicher Befragungen:
Vorteile: relativ kostengünstig, räumlich weit entfernte Personen können befragt werden, eine große Anzahl von Personen kann befragt werden, kein Interviewereinfluss, Anonymität kann gewahrt werden
Nachteile: oft niedrige Rücklaufquote, keine komplizierten Sachverhalte zu erfragen, Umfang der Befragung begrenzt, Beeinflussung durch Dritte möglich, oft geringe Genauigkeit der Ergebnisse, Verzerrungen möglich, weil sich Beantworter anders als Nichtbeantworter verhalten, Missverständnisse können nicht aufgeklärt werden
Vor- und Nachteile telefonischer Befragungen:
Vorteile: geringe Kosten, schnelle Durchführbarkeit (Blitzumfragen), Massenbefragung (TED), keine Verständnisfragen (Feedback), Reihenfolge der Beantwortung wird gewährleistet
Nachteile: Befragungen müssen kurz sein, Nur akustische Kommunikation möglich, geringe Auskunftbereitschaft, Gefahr von Interviewerbeeinflussung, Schwierige Erreichbarkeit einiger Berufe, Telefonbesitzer ohne allgemein zugängliche Telefonnummer nicht erreichbar
Beschwerdemanagement
- empfehlenswerte Maßnahmen:
- Einführung einer Systematik zur Erfassung, Kennzeichnung und Behandlung von Beschwerden
- Festlegen eines Verfahrens zur Auswertung und Bewertung von Informationen zu Beschwerden (Ursache ist systematisch/zufälliger Fehler, kritischer/unkritischer Fehler)
Paretodiagramm im Beschwerdemanagement
Pareto stellte fest, dass mit kleinem Aufwand oft großer Nutzen entsteht. Legt man diese These zugrunde, ist es ratsam, dieUrsachen von Beschwerden zu bündeln. Dabei zeigt sich oft, dass es Häufungen bei den Ursachen gibt. Wenn man diese wenigen Ursachen abstellt, hat man einen Großteil der Beschwerdeursachen beseitigt. Das Paretodiagramm hilft, Schwerpunkte und Prioritäten zu setzen und sich nicht in einer Vielzahl von Aktivitäten zu verzetteln.
Verfahren im Beschwerdemanagement:
1. Beschwerdestimulierung (leicht zugängliche Beschwerdewege schaffen)
2. Beschwerdeannahme (Annahme im Erstkontakt, Erfassung der Informationen)
3. Beschwerdebearbeitung
4. Beschwerdereaktion -----> Problemlösung -> Feedback an Kunden
Internes Benchmarking
Benchmarking-Partner: Andere Abteilungen im eigenen Unternehmen
Wettbewerbs-Benchmarking
Benchmarking-Partner: Konkurrenten
Funktionales Benchmarking
Benchmarking-Partner: Unternehmen anderer Branchen mit funktionsgleichen Prozessen