Fachwirt im Gesundheitswesen

Handlungsbereich Steuern von QM-Prozessen

Handlungsbereich Steuern von QM-Prozessen


Kartei Details

Karten 110
Lernende 13
Sprache Deutsch
Kategorie Soziales
Stufe Andere
Erstellt / Aktualisiert 12.05.2016 / 01.11.2024
Weblink
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Qualitätskontrolle

- Endkontrolle

- Produktorientierung

- Festlegen von Prüfanforderungen

(Spezialistentätigkeit)

 

Qualitätssicherung

- Sicherung der technischen Prozesse

- Beginnende Prozessorientierung

- Festlegen von Vorbeugemaßnahmen

(Spezialistentätigkeit)

Qualitätsmanagement

- Qualitätsbeherrschung in wertschöpfenden Bereichen

- Prozessorientierung

- Verbesserung der Prozesse

(Führungsaufgabe)

Total Quality Management

- Beherrschung aller Geschäftsprozesse

- Prozess-, Kunden- und Mitarbeiterorientierung

(Führungsaufgabe)

Qualitätsmanagement

Aufeinander abgestimmte Tätigkeiten zum Leiten und Lenken einer Organisation

Qualitätspolitik

DIes sind übergeordnete Absichten und Ausrichtungen einer Organisation zur Qualität, wie sie von der obersten Leitung formell ausgedrückt wurden. 

Qualitätsziele

Beruhen auf der Qualitätspolitik der Organisation. Sie werden für die jeweiligen Funktionsbereiche und Ebenen in der Organisation festgelegt.

Qualitätsplanung

Teil des Qualitätsmanagements, der Qualitätsziele und die dazu notwendigen Ausführungsprozesse festlegt sowie die dazu gehörigen Ressourcen zur Erfüllung der Qualitätsziele plant.

Qualitätslenkung

Teil des QM, der die Erfüllung von Qualitätsanforderungen zum Ziel hat

Qualitätssicherung

Teil des QM, der sicherstellen soll, dass Qualitätsanforderungenn erfüllt werden.

Qualitätsverbesserung

Teil des QM, der die Fähigkeit erhöht, Qualitätsanforderungen zu erreichen, bzw. weiter zu entwickeln.

Qualitätsmerkmal

Inhärentes (innewohnendes) Merkmal eines Produktes (einer Dienstleistung), Prozesses oder Systems, das sich auf eine Anforderung bezieht.

Anforderungen

Erfordernisse oder Erwartungen, die festgelegt sind, die vorausgesetzt werden können oder die verpflichtend sind.

Prozess

Satz von Wechselbeziehungen oder Wechselwirkung stehenden Tätigkeiten, der Eingaben in Ergebnisse umwandelt.

Management-/Führungsprozesse

finden sich auf der Ebene von Entscheidung, Regelung und Unternehmensstruktur.

Kern-/Schlüsselprozess

Unmittelbar kundenbezogen durchgeführte und wertschöpfende Tätigkeiten.

Unterstützungsprozesse

begleiten die Kernprozesse und liefern Informationen oder regeln verwaltungstechnische Abläufe.

QM im Gesundheitswesen beinhaltet im Wesentlichen:

- Dokumentationspflichten

- Evaluierungsmaßnahmen

- Leistungsbeschreibungen

- Darstellung von Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität

- Prüfungsvereinbarungen

Bzgl. QM sind besonders im Sozial- und Gesundheitswesen folgende Faktoren zu berücksichtigen:

- Immaterialität (Dienstleistungen nicht greifbar)

- Unteilbarkeit und Nicht-Speicherbarkeit (Produktionsprozess stellt gleichzeitig Konsumphase dar. Nicht lagerfähig.)

- Integration des externen Faktors (Nachfrager) (intensiver Kontakt zwischen Anbieter und Nachfrager)

- Standortgebundenheit

- Individualität

- Qualitätsschwankungen (i. d. R. Dienstleistunge am Menschen) 

Voraussetzungen und Grundbestandteile für QM

- Leitbild

- Unternehmensgeschichte

- Werte - Normen - Einstellungen

- Unternehmenszweck

- Corporate Behaviour

- Corporate Communication

- Corporate Culture

- Corporate Design

Beispiele für interne Kommunikation:

- Regelmäßige Teamsitzungen

- Aushang am Schwarzen Brett

- Information über Intranet

- Verfahren für betriebliches Vorschlagswesen

- Verfahren für Beschwerdemanagement

- Protokollpflicht für SItzungen und festgelegte Verteiler

Qualitätsmanagementsystem

ist die Art und Weise, wie eine Organisation die Qualität eines Produktes oder einer Dienstleistung leitet und lenkt. 

Ziele und Wirkungen von QM für die direkten Nutzer (Klienten, Patienten, Ratsuchende)

- Klärung und Berücksichtigung der Erwartungen an die Einrichtung

- Transparenz der Angebote

- gezieltere Nutzung eines verbesserten Angebots

- Stärkung des Einflusses auf Art und Form sozialer Dienstleistungen

- Bessere Kooperation zwischen Einrichtung und Klient

- Mehr Eigenverantwortung und Beteiligung der Nutzer

Ziele und Wirkungen von QM für die Entscheidungsträger/Kostenträger

- verbesserte Erfüllung des Versorgungsauftrages

- Entwicklung verlässlicher und dauerhafter Gesprächspartner

- Vertrauenssichernde Maßnahme

- Mehr Effektivität, Effizienz und Professionalität der sozialen Dienstleistungen

- mittel- und langfristige Verbesserung des Kosten-Nutzen-Verhältnisses

- Transparenz der Leistungen und Finanzen

- Bessere Kooperation zwischen Einrichtungen und Verwaltung

- Erfüllung gesetzlicher Vorgaben

Ziele und Wirkungen von QM für die Unternehmen

- Beherrschen von Risiken und Verbesserung der Wirtschaftlichkeit

- Vorbeugende Maßnahmen zur Vermeidung von Qualitätsproblemen

- Dokumentationspflicht für Regelungen und Ergebnisse

- Regeln von Zuständigkeiten, Verantwortung und Befugnissen

- Qualifizieren von Mitarbeitern und zielgerichtete Verbesserung der Prozesse

- Schaffen einer verbesserten Aufbau- und ABlauforganisation

- Sicherheit für Kunden und Auftraggeber

- Entwicklung einer Partner-Orientierung (Kunden - Anbieter)

- Senken der Fehlerquote

- Angebote werden transparent dargestellt

- Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit

- Erschließen neuer Märkte oder Erhalten der Marktanteile

- Rechtliche Absicherung

- Zertifizierung

Ziele und Wirkungen von QM für die Mitarbeiter

- Transparenz der Arbeitsabläufe und -schnittstellen

- Schnelles Einarbeiten

- Mehr Eigenverantwortung

- Kooperation und Information innerhalb des Teams

- Entwicklung und Erweiterung eigener Kompetenzen

- klare Orientierung an gemeinsamen Zielen

- Wert der eigenen Arbeit (quantitativ und qualitativ) erkennen und dokumentieren

- Selbstbewusstsein stärken

- Mehr Motivation

- Höhere Identifikation mit der Einrichtung - mit dem Unternehmen

- Rechtliche Absicherung

Ziele und Wirkungen von QM für die Partnerfirmen

- Zuverlässigkeit

- Verbesserung der Zusammenarbeit

- Schnittstellenbetrachtung, z. B. mit Zulieferfirmen

- Rechtliche Absicherung

Nationale Expertenstandards (verbindlich für Pflegeeinrichtungen vorgeschrieben) enthalten folgende Elemente:

- Strukturqualität: Rahmenbedingungen, unter welchen die Leistung erbracht wird

- Prozessqualität: Abläufe der einzelnen Prozesse unter weitgehender Berücksichtigung der Tatsache, dass meistens mehrere Berufsgruppen beteiligt sind

- Ergebnisqualität: beschreibt das Leistungsergebnis

Expertenstandards gibt es für folgende Pflegebereiche:

- Dekubitusprophylaxe

- Entlassungsmanagement

- Schmerzmanagement

- Sturzprophylaxe

- Förderung der Harninkontinenz in der Pflege

- Pflege von Menschen mit chronischen Wunden

- Ernährungsmanagement zur SIcherstellung und Förderung der oralen Ernährung in der Pflege

In Aussicht:

- Pflege von demenziell Erkrankten

- Medikamentenmanagement

- Erhaltung und Förderung der Mobilität

Ziele des Qualitätsberichtes:

- Information und Entscheidungshilfe für alle interessierten Personen, insb. im Vorfeld einer Krankenhausbehandlung

- Orientierungshilfe bei der Einweisung und Weiterbetreuung von Patienten insb. für Leistungserbringer in der ambulanten Versorgung und für Krankenkassen

- Möglichkeit für ein Krankenhaus, seine Leistungen nach Art, Anzahl und Qualität nach außen transparent und sichtbar darzustellen.

Übliche Angaben in einem Qualitätsbericht sind:

- Darstellung der Organisation durch ein Unternehmens-Organigramm

- Darstellung des QM-Systems durch ein QM-Organigramm

- Darstellung der Prozessleistungen in den einzelnen Organisationseinheiten

- Ergebnisse der Kundenbefragungen

- Auswertungen des Beschwerdemanagements

- Ergebnisse von Audits

- Qualifizierungsmaßnahmen für Mitarbeiter

- Status von Vorbeugungs- und Korrekturmaßnahmen

- Änderungen, die sich auf das QM-System auswirken könnten

- Empfehlungen für Verbesserungen

- Bewerung der Lieferanten

QM-Bewertung

Die oberste Leitung muss die Organisation regelmäßig begutachten und bewerten, ob das QM-System funktioniert.

- die Übereinstimmung der Qualitätspolitik und der Ziele in Bezug auf die momentanen Bedürfnisse

- funktioniert das QM-System und werden die Ziele erreicht

- Analyse der Prozessleistung - Aufwand und Nutzen

- Qualitätsprobleme, Ursachen und ergriffene Maßnahmen

- Kundenrückmeldungen einschließlich Beschwerden

- Auditberichte (Intern und extern)

- Bereiche für notwendige Verbesserungen und Änderungen

Bei der Bewertung sollte man das QM-System überprüfen auf:

- ob es geeignet ist - erfüllt es seinen Zweck?

- ob es angemessen ist - ist es ausreichend?

- ob es wirksam ist - erzielt es die gewünschten Erfolge?

KAIZEN

jap.: ständige Verbesserung, Weg der kleinen Schritte

Es stellt eine Bündelung aller Methoden zur Prozess- und Qualitätsverbesserung dar, die seit den 80er Jahren in japanischen Unternehmen mit dem Ziel angewandt werden, die Weltmärkte dadurch zu erobern, dass die Wünsche der Kunden zu günstigen Bedingungen in hoher Qualität bei niedrigen Kosten erfüllt werden.

Das Bündel von Methoden, das Kaizen beinhaltet:

- Kundenorientierung

- TQC (Total Quality Control = umfassende Qualitätskontrolle)

- QC (Quality Circles) und Vorschlagswesen

- TPC (Total Productivity Control = umfassende Produktivitätskontrolle)

- Kanban (permanente Entnahme- und Bestellmeldung)

- Just-in-Time (Anlieferung zum Einbau-Zeitpunkt)

- Kooperation aller Management-Ebenen

muda

mura

muri

Verschwendung - insb. durch Überproduktion

Ungleichmäßigkeit - insb. in den Produktionsabläufen

Unzweckmäßigkeit - in Arbeitsverfahren und Arbeitszeiten

Lean Management / Lean Production

Verschlanktes Management, verschlankte Produktion

Es gilt, Verschwendung, Ungleichmäßigkeit und Unzweckmäßigkeit auszuschalten.

 

KTQ  im Bereich Krankenhäuser legen besonderen Wert auf Prüfungen in den Teilbereichen:

 

- Arbeitsschutz

- Brandschutz

- Medizinisches Notfallmanagement

- Hygienemanagement

- Hygienerelevante Daten, 

- Infektionsmanagement

- Arzneimittel

- Blutkomponenten und Plasmaderivate

- Medizinprodukte

- Aufbau und Entwicklung eines Risikomanagements

 

Fremdbewertung für die Zertifizierung mittels KTQ

KTQ-Visitoren kontrollieren durch Stichproben das QM sowie die KVP, indem die Selbstbewertung der Organisation vor Ort hinterfragt wird. Daraufhin können sie eine Empfehlung aussprechen, Entscheidung trifft die KTQ-GmbH nach Überprüfung des KTQ-Qualitätsberichts der Organisation. Zertifizierung gilt für 3 Jahre.

Zertifikat ist gleich einem Gütesiegel.

QEP 

Qualität und Entwicklung in Praxen

wurde von den Kassenärztlichen Vereinigungen entwickelt und evaluiert.