Glossar

Rose Fäth

Rose Fäth

Fichier Détails

Cartes-fiches 181
Langue Deutsch
Catégorie Technique
Niveau École primaire
Crée / Actualisé 18.11.2012 / 24.02.2013
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Intégrer
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• Angeschnittene (abfallende) Abbildungen

Bilder oder Illustrationen, die aus gestalterischen Gründen mit mindestens einer Seite bis an den Rand des beschnittenen Formats des Druckobjektes reichen. Ihre Größe muss in der Druckform dort mit einer Beschnittzugabe von mindestens 3 mm über das beschnittene Endformat ragen, um im Endformat weiße Blitzer zu vermeiden. Bei der buchbinderischen Verarbeitung werden diese Abbildungen durch den notwendigen Beschnitt angeschnitten.

•Ablegen

Nach dem Ausdruck wird im Hochdruck der Satz abgelegt. Die Handsatzlettern werden in die entsprechen den Setzkästen zurückgelegt, Blind- material und Linien werden in die vorge sehenen Fächer eingeordnet, Maschinensatzzeilen werden eingeschmolzen.

• Abliegen

Abfärben der frischen Drucke in der Auslage der Druckmaschine auf die Rückseite des darüberliegenden Bogens.

• Abpressen

Der durch das Übereinan derliegen der Heftfäden in den einzelnen Heftlagen des Buchblocks sich ergebende Falzanstieg, wird nach dem Runden an der Vorder und Rückseite in der Stärke der Buchdeckel (Decke) zu Fälzen herübergedrückt.

• Absatz

Vom Autor festgelegte inhaltliche Gliederung des Textes. Jeder Absatz beginnt mit einer neuen Zeile. Absätze können generell mit Einzug gesetzt werden oder aber nach Leerzeilen und Überschriften stumpf beginnen. Der Standardeinzug beträgt ein Geviert, wahlweise bezogen auf den Schriftgrad oder den Zeilenabstand. Absätze können auch generell stumpf gesetzt werden, dann muss jedoch der Absatzausgang mindestens ein Geviert betragen, damit der Leser bei einer langen Absatzausgangszeile auch das Ende des Absatzes bzw. den Beginn des neuen Absatzes optisch wahrnimmt.

• Abbildung

Bezeichnung für eine gedruckte bildliche Darstellung eines Gegenstandes, einer Person, eines Vorganges etc. in einem Buch, Zeitschrift, Zeitung oder Werbedrucksache, die üblicherweise einen Textbezug aufweist. Die Umwandlung der Vorlage in ein druckbares Motiv geschieht durch die

Reproduktion.

• Abbildungsmaßstab

Größenverhältnis von Vorlage und reproduzierter Abbildung. Dieses Verhältnis wird in Prozentwerten angegeben. Breite und Höhe der Vorlage sind 100 %. Soll ein Motiv auf ein bestimmtes Maß gebracht werden, wird im graphischen Gewerbe immer zuerst die Breite und dann die Höhe angegeben. Daraus lassen sich Hochformate bzw. Querformate ablesen.

• Abbildungsverzeichnis

Auflistung der in einem Buch enthaltenen Abbildungen mit einem Verweis auf die Pagina. Auch Quellenangaben können in diesem Verzeichnis angegeben werden.

• Absatzlinie

Definierbare Linien vor oder nach einem Absatz. Statt Weißraum können auch Absatzlinien zur Trennung von Absätzen eingesetzt werden. Oft angewendet werden sie bei der Hervorhebung von Überschriften oder bei Platzmangel zur Abgrenzung von Absätzen (z.B. Kontaktanzeigen in einer Eitung). Einstellungen wie z.B. Stärke, Art, Farbton und Offset sind in den

Absatzformaten vorzunehmen.

• Abstimmen

Beurteilen und Angleichen von Ton- und Farbwerten zwischen

Vorlage / Andruck und Andruck/ Fortdruck.

• Abwicklung

Drucktechnisch wirkender Bereich des Platten-, Gummi- oder Druckzylinders. Sie muss zwischen den in Kontakt stehenden Zylinder abgestimmt bzw. im Idealfall identisch sein. Ansonsten entstehen Abwicklungsfehler z.B. Dublieren, Drucklängendifferenzen, erhöhter Plattenverschleiß, Punktdeformationen. Druckfehler.

• Adobe-Einzeilensetzer

Automatische Optimierung von Wort- und Zeichenabständen sowie Trennungen mit dem Ziel eines guten Grauwertes und eines ausgeglichenen Blocksatzes. Diese Methode bezieht sich auf die Optimierung einzelner Zeilen statt eines ganzes Absatzes und ist optimal im Einsatz von nachträglichen Korrekturen. Da der Adobe-Absatzsetzer voreingestellt ist, empfiehlt es sich diesen für neue Dokumenten zu deaktivieren, indem alle Dokumente geschlossen werden und im Absatzbedienfeld der Adobe-Einzeilensetzer gewählt wird.

• Akkolade (franz. = Umarmung)

Satzzeichen (geschweifte Klammer { } oder Nasenklammern). Für sie gibt es keine verbindlichen Vorschriften im Sinne der Interpunktion. Im deutschsprachigen Raum werden sie mit Ausnahme im wissenschaftlichen und musikalischen Fachbereich kaum verwendet.

• Akzidenzen (lat. accidens = das Zufällige, Veränderliche)

Bezeichnung für Gelegenheitsdrucksachen (ein- oder mehrfarbige, ein- oder mehrseitige Familien-, Geschäftsdrucksachen, Prospekte in gehobener Qualität), die nicht zum Zeitungs-, Zeitschriften-, Verpackungs- oder Werkdruck gehören.

• Akzidenzdruckmaschine

Vielseitig einsetzbare Druckmaschinen (Bogen- oder Rollendruckmaschinen) im Gegensatz zu Spezialmaschinen wie z.B. Zeitungsdruckmaschinen.

• Alinea (lat. a linea = von der Linie an)

Historische Bezeichnung für den Beginn eines Absatzes mit oder ohne Einzug. Früher wurde statt eines Einzugs ein Alinea-Zeichen (¶) gesetzt.

• Anbrechen

An einer kartonierten Broschur den Umschlag an der ersten Rille falzen.

• Andruck

Probedruck auf Spezialmaschinen zur Kontrolle der Farbigkeit und Wiedergabe von Abbildungen, Tonflächen, Schmuckelementen etc. Dabei müssen bestimmte Parameter (Druck auf Auflagenpapier, standardisierte

Plattenkopie, Farbreihenfolge und Tonwertzunahme der Fortdruckmaschine, Druckrichtung der Abbildungen) eingehalten werden, um die spätere Qualität im Fortdruck simulieren zu können. Dieses Verfahren wird mittlerweile fast vollständig durch digitale Proofverfahren abgelöst.

• Anhang

Bezeichnung für Texte in einem Buch, die inhaltlich oder formal im Hauptteil nicht unterzubringen sind und deshalb am Ende platziert werden. Dazu können z. B. Anmerkungen, Abbildungsverzeichnisse, Quellenangaben, Register und eventuell Anzeigen gehören. Diese Texte werden meistens in einer Konsulta- tionsgröße (Schriftgröße) gesetzt. Einen Anhang findet man überwiegend in Fach- und Sachbüchern.

• Ankleben

An der Kante eines Bogenteils schmal Klebstoff auftragen und mit einem anderen Bogenteil verbinden.

• Antialiasing

Rechnerisches Verfahren, um bei niedrigaufgelöster Bildschirmdarstellung von Grafikobjekten und Buchstaben unschöne, treppenartige Kanten zu »entschärfen«. Dies erfolgt durch das Errechnen von Farbverläufen zwischen der Objekt- und der Hintergrundfarbe. Dadurch verlieren die Objekte allerdings auch ihre Randschärfe.

• Antiqua-Schrift (lat = die Alte)

Die sogenannte Lateinische Schrift i.Gs. zu den Gebrochenen Schriften (Gotisch, Rundgotisch, Schwabacher, Fraktur). Nach

DIN 16518 werden die Druckschriften in folgende Gruppen eingeteilt:

I Venezianische Renaissance Antiqua;

II Französische Renaissance Antiqua;

III Barock Antiqua;

IV Klassizistische Antiqua;

V Serifenbetonte Linear Antiqua;

VI Serifenlose Linear Antiqua;

VII Antiqua Varianten;

VIII Schreibschriften,

IX Handschriftliche Antiqua;

X Gebrochene Schriften,

Xa Gotisch,

Xb Rundgotisch,

Xc Schwabacher,

Xd Fraktur,

Xe Fraktur Varianten.

• Auflagendruck

Druckauflage, Fortdruck.

• Aufschlagverhalten

Bezeichnung für die Planlage eines aufgeschlagenen Buchblocks. Sie wird von der jeweilig eingesetzten Bindetechnik beeinflusst. Das Aufschlagverhalten ist bei einer Dispersionsklebebindung am Besten, da der Rücken eine ähnliche Flexibilität wie bei der Fadenheftung oder beim Fadensiegeln zulässt. PUR und Hotmelt als Kleber bei der buchbinderischen Verarbeitung haben ein eingeschränkteres Aufschlagverhalten.

• Aufsichtsvorlage

Repro(duktions)vorlage

• Ausschießen (Imposition)

Richtiges Anordnen der Seiten auf einem Druckbogen bei der konventionellen oder elektronischen Bogenmontage, damit die gedruckten und gefalzten Bogen später numerisch die richtige Seitenreihenfolge aufweisen.

• Ausstattung

Unter Ausstattung versteht man die äußere Formgebung eines Buches (Format [Satzspiegel, Schriftart, Schriftgröße]), Art des Bucheinbandes und des Schutzumschlages, Papier und besonderes Zubehör wie Lesezeichen,

Schuber, Prägungen auf dem Rücken oder zusätzlich auf dem vorderen Buch- deckel etc.). Der Verleger bestimmt nach § 14 des Verlagsrechtgesetzes die Aus- stattung. Der Buchbinder unterteilt den Fachbegriff Ausstattung noch folgender- maßen: Bogenausstattung (= Vorrichten, Ergänzung von Falzbogen mit zusätzli- chen Bogenteilen), Blockausstattung (Zweck- und Dekorativausstattung am Buchblock von Broschur oder Deckenband), Endausstattung (= Endverarbeitung, abschließende Bearbeitungen und Ergänzungen an Broschur oder Deckenband), Deckenausstattung (= verzieren, Dekorativmerkmale an Einbanddecken).

• Auszeichnung

Auszeichnungen

• Bedruckstoff

Allgemeine Bezeichnung für ein zu bedruckendes Material. Überwiegend besteht der Bedruckstoff aus Papier oder Karton, es kann aber auch z. B . Bucheinbandgewebe (im Offsetdruck) Kunststoff-Folien (im Flexodruck) oder Glas (im Siebdruck) bedruckt werden.

• Beschichtete Papiere

Mit Harzen, Cellulosederivaten, Erdölprodukten sowie Kunststoffen veredelte Papiere, die Anforderungen wie Aromadichte (Lebensmittelverpackungen) oder bestimmten technischen Erfordemissen (z.B. Fotorohpapiere) genügen müssen.

• Bilderdruckpapiere

Holzfreies oder holzhaltiges, beidseitig gestrichenes Papier. Marktüblich sind Bilderdruckpapiere mit matten, glänzenden und superglänzenden Oberflächen (super-glossy, spezial gestrichen). Es ist in Grammaturen von etwa 50–300 g/m2 lieferbar, die häufig eingesetzten Qualitäten haben eine Grammatur von etwa 70–170 g/m2. Die Einsatzgebiete liegen im Mehrfarbendruck wie z.B. Fachzeitschriften, Werbeschriften, Broschüren und Prospekte. Matt gestrichenes Papier, Kunsdruckpapier.

• Beschnittener Buchblock

Jede Formatangabe für ein Buch bezieht sich immer auf den beschnittenen Buchblock. Dabei erfolgt die Maßangabe in cm oder mm. Die erstgenannte Maßangabe bezieht sich immer auf die Breite des Buchblocks. Bei einem beschn. Format von 14,0 x 21,5 cm handelt es sich um ein Hochformat, bei einem Format von 21,5 x 14,0 cm um ein Querformat.

• Bindegenehmigungsexemplar

Durch die Buchbinderei von Hand gebundenes Exemplar aus Aushängern mit allen beauftragten Ausstattungsdetails. Es dient zur endgültigen Freibgabe der Bindung im Verlag bei aufwändigen Buchprodukten. Das 2. Exemplar dient in der Buchbinderei als Muster zum Rüsten. Empfehlenswert ist es, den Drucker fünf Bogen pro Signatur auf einer separten Palette absetzen zu lassen und diese entsprechend zu kennzeichnen.

• Aushänger

Zur Kontrolle der Druckqualität werden bei aufwändigen Buchproduktionen (meisten mehrfarbige Festeinbände) aus der Produktion entnommen, gefalzt und beschnitten und dann an den Verlag geschickt. Dort werden diese in der Herstellung geprüft und anschließend wird der Druck für die Bindung freigegeben.

• Bindequote

Teilaufbindung einer gedruckten \Auflage, um das verlegerische Risiko zu mindern oder eine langfristige Vorfinanzierung der Bindekosten (Kapitalbindung) zu vermeiden. Die verbleibenden Rohbogen werden meist beim Buchbinder eingelagert. Eine Produktion in Bindequoten verteuert die Herstellungskosten, da pro Bindequote jeweils Rüstkosten in der Buchbinderei anfallen.

• Blaupause

Dieser Begriff wird heute oft synonym für den üblichen Plotterausdruck oder Formproof der Bogenmontage verwendet. Vor der Digitalisierung der Vorstufe wurde von der Bogenmontage auf einem Spezialpapier eine Art Fotokopie erstellt, die üblicherweise ein bläuliches Aussehen hat (auch als Oszalid-Kopie bekannt). Diese wurde wie heute der Plot dem Kunden zur Überprüfung von Stand und Reihenfolge vorgelegt. Erst nach Freigabe durch den Kunden erfolgt die Plattenkopie .

• Bogen

Maßeinheit für den Umfang von Broschur oder \Deckenband. Man unter- scheidet in Druckbogen, Buchbinderbogen und Falzbogen. Ein Normalbogen umfaßt 16 Seiten als Grundeinheit für das Ausschießen der Falzbogen.

• Bogenarten

Folgende Arten werden unterschieden: (a) Druckbogen: � Bedruckter Planobogen mit einem oder mehreren Buchbinderbogen. (b) Buchbinderbogen: Bedruckter Planobogen, der nach dem Druck beschnitten wurde und eine Signatur enthält; Eingangsbogen beim Falzen.

(c) Falzbogen: Gefalzter Buchbinderbogen, Produkt der Falzmaschine.

• Bogenmontage

Auf ein auftragsbezogenes Papierformat bestelltes oder geschnittenes Papier für einen Druckauftrag. Der Papiergroßhandel bietet häufig gewünschte Papierqualitäten in unterschiedlichen Grammaturen als Lagersorten in bestimmten Formaten an.

• Bogensignatur und Bogennorm

Beides auch Prime genannt, dient als Hilfsmittel für den Buchbinder zum Kollationieren. Die Bogensignatur ist die Ordnungsziffer des Falzbogens. Die Bogennorm beinhaltet Verfasser und Titel. Beides wird auf der ersten Seite eines Druckbogens in kleiner Schrift entweder unterhalb des Satzspiegels oder im Fuß- beschnitt (Beschnitt), manchmal auch im Bund zwischen der ersten und letzten Seite eines Falzbogens als Flattermarke oder unter oder über der Flattermarke plaziert. Beispiel:

2 Franz Kafka, Der Prozeß

Hier handelt es sich um den zweiten Falzbogen (Bogensignatur) des Kafka-Titels »Der Prozeß« (Bogennorm). Sekunde.