Experimentelle Lebensmitteltechnologie Uni Kiel
Modul des Ökotrophologie-Studienganges an der uni Kiel
Modul des Ökotrophologie-Studienganges an der uni Kiel
Kartei Details
Karten | 121 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Chemie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 08.10.2013 / 15.02.2020 |
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Unterschiedesschwelle
Wahrnehmung von Unterschieden in Konzentrationen
Sättigungsschwelle
Höhere Konzentration führt nicht zur Gechmackssteigerung
Darstellung Urteil/Verkostung
- kein Unterschied
0 Unterschied, aber Geschmack nicht erkannt
x Unterschied erkannt
xxx... Konzentrationsunterschiede
Bei weiteren Geschmacksrichtungen: Proben verkosten, Beschreibung des Geschmackseindrucks und Bewertung mit Attributen
Geruchsproben
Gefäß öffnen, Geruch zufächeln und Abstand zur nase verringern
Schnüffeltechnik
-Geruchseindruck beschreiben und bewerten
-Neutralisation mit Frischluft
blumig: jasmin, Rose, Veilchen, Orangenblüte
fruchtig: Apfel, Erdbeere, Himbeere, Zitrone
grün: Gras, Gurke, blättrig, fettig
würzig: Anis, Nelke, Pfeffer, Vannilin
erdig: Erde, Schimmel
Definition Sensorik
wissenschaftliche Untersuchungen, um Zusammenhang von Produkten und deren Wahrnehmung und Bewertung zu beurteilen
Auge: optisch
Nase: olfaktorisch
Mund: gustatorisch
haut: haptisch
Ohr: akustisch
Auslösung einer wahrnehmung
-Mindestkonzentration
-Reizauslösung (Reiz-Rezeptor-ZNS-Empfindung)
-Reizschwelle ist unterschiedlich
-Bewertung ist abhängig von erfahrungen und assoziationen
Geschmack
süß, sauer, salzig, bitter (umami)
Wahrnehmung durch Geschmacksrezeptoren auf Zunge und Rachenraum
süß, bitter (umami) durch rezeptoren
salzig, sauer durch Ionen
zum erkennen ausreichend benetzen und neutralisieren
Geruch
zur Wahrnehmung kurze, kräftige Atemzüge (schnüffeln) ---> Verwirbelungen und gesteigerten geruchsempfinden
Lebensmittelsenssorik/-analytik
-Analyseparameter: standarisierbar, Genusswert etc. sind aber eher schlecht zu bewerten
-Lebensmittelsensorik: sehr aussagekräftig, aber auch kostenintensiv
-Kombination aus beidem: Electronic Nose, Sensortechnologien
Sensorische Prüfungen
-ungeschultes Personal: benötigt hohes n, ergibt viele unterschiedliche Bewertungen
-geschultes Personal:
Sensibilisierung der Sinne, Sensorisches Gedächtnis, Anwendung statistischer Methoden
Prüferschulung
Grundgeschmacksarten
Schwellenwertsprüfungen
Intensitätsprüfungen
Unterschieds- und Vergleichstests
-Paarmethode
-Dreiecks (Triangel-)methode
Duo-Trio-Methode
Rangordnungsmethode
Verfahren der Sensorik
Deskriptiv:
-mit oder ohne Skala, einfach zu beschreiben
-Profilanalyse (qualitaitv/quantitativ)
Beliebtheitsprüfug
-hohe Bedeutung, n=mind.60
-gleichartige Produkte
Akzeptanztest
-Präferenztest
Statistische Verfahren=objektiv
Bedeutung der Sensorik
-Ermittlung der Verbraucherakzeptanz
--Entwicklung neuer Produkte- und Varianten
-Auswahl von Rohstoffen
-Qualitätskontrolle
--> Forschung&Entwicklung
-->marktforschung
-->Sensorikforschung
--> Optimale Abstimmung intrinsischer Produkteigenschaften auf den Konsumenten
Anforderungen an die Räumlichkeiten in der Sensorik
-hell
T: 20+/- 2°C
Luftfeuchtugkeit: 60-75%
störungsfreie Atmosphäre
geruchsneutrale Umgebung
Einzelkabinen
Vorraussetzungen an das Prüfpersonal
-Gesundheit
-Verfügbarkeit
-Einstellung
-Ausdrucks und Urteilsvermögen
-Erinnerungsvermögen/Sensorisches Gedächtnis
-Konzentrationsfähigkeit
-Ausdauer
-Bereitschaft zur Zusammenarbeit
-Funktionsfähige Sinnesorgane
vorher: keinen Alkohol, Tabak oder Kaffee konsumieren
-nicht zu satt oder hungrig/durstig sein
keine stark gewürzten LM vorher
keine stark parfümierten Kosmetika
Konzentration und Pausen
Einprobenmethode A-not-A
Prüfung verschiedener Proben auf Übereinstimmung mit einem vorgegebenen Standard
ratewahrscheinlichkeit: 50%
Duo-Trio-Test
-Eine Probe als Standard
Probenpaar wird auf Übereinstimmung mit dem Standard geprüft
-Ratewahrscheinlichkeit: 50%
Dreeicksprüfung
Eine Probe ist doppelt und eine einfach
die abweichende soll bestimmt werden
Dreiecksanordnung um erwartung zu vermeiden
Ratewahrscheinlichkeit 33,3%
statistische Auswertung <Sensorik
-Binominial-Theorem
-Chi-Quadrat-Methode nach Pearson
Rangordnungsprüfungen: min 3 Proben, Auswertung mit dem Friedmann-test
Rangsummendifferenz berechnen
Trocknung
Entzug des wassers durch Wärmeeinwirkung
-Verlängerung der Haltbarkeit
-Konservierungsverfahren, bei dem das Produkt in eine leichte und lagerfähige Form gebracht wird
Tropfenerzeugung mittels Düse
-Einstoff-Druckdüsen-Zerstäubung: die Flüssigkeit wird über die eine Düse eingebracht
-Zweistoffdüsenzerstäubung: Flüssigkeit und Luft wird über zwei Düsen eingeführt
-Tropfenerzeugung mittels Scheibe
-Zentrifugalzerstäubung: zentrale Suspensionsaufgabe in ein rotierendes Rad, Austritt an der Peripherie und Zerfall in Tröpfchen
-Zyklon: Prinzip= Abtrennung von Partikeln mittels Zentrifugalkraft
-Labor= Sprühtrockner Mobile Minor mit Zerstäuberscheibe
Rieselhilfsmittel
Bei Problemen wie schlechten Fließeigenschaften, Verklumpung während der Lagerung
-hygroskopische Produkte wie fruchtpulver, Meersalz, Milchpulver
-Probleme entstehen durch Flüssigkeitsbrücken zwischen den einzelnen Teilchen und ungleichmäßige Oberfläche der Teilchen
Eigenschaften von Rieselhilfsmitteln
-hohe Saugfähigkeit (Wassr, Öl)
Abstandshalter---> gute Fließfähigkeit
-geringe Partikelgröße
-synthetische Kieselsäure (Siliciumoxid, E551) in Gaben von 0,1-1%
Definition Trocknen
-Abtrennung von Flüssigkeit aus Feststoff-Flüßigkeitssystem durch verdunstung oder Ausdampfen
Thermischer Trocknungsprozess:
-Wärmeübertragung von der Umgebung auf das Produkt
2. Phasenumwandlung des Lösungsmittels
3. Abtransport des Lösungsmitteldampfes
--> konvektive Trocknung (Gasstrom)
--->Kontakttrrocknung
--> Strahlentrocknung (elektromagnetische Wellen)
Sprühtrocknung
-Konvektionstrocknung
-Wärme über Luft auf das Gut übertragen--> Wasser verdampft
-Luft nimmt den Wasserdampf auf---> Verdunstungskühlung
--> Diffusion des Wasserdampfes in die Luft über Druckgefälle
-Eintrittstemperatur der Trockenluft: 170-250°C
-Austrittstemperatur: 75-95°C
-Produkt unter 100°C
_Schnelle, schonende Trocknung, auch für empfindliche Produkte geeignet
Sprühtrocknungssysteme
nach Art der Tropfenübertragung
1. Zentrifugalzerstäubung
2. Einstoffdüsenzerstäubung
3. Zweistoffdüsenzerstäubung
nach Produkt-/Luftführung
-Gleichstromführung
-Gegenstromführung
Gerät im Labor: Zentrifugalkraft, Zweistoffdüse, Gleichstrom
Prinzip der Trocknung im Labor
-Raum ist gefüllt mit heißer, gefilterter Luft
-Suspension wird mittels Scheibe oder Düse fein verteilt und zerfällt in Tröpfchen
-grobe Partikel sinken ab, werden evtl. nachgetrocknet oder ausgetragen
-feine Teilchenwerden entweder über den Zyklon abgetragen oder wieder zurückgeführt
-herrscht leichter Unterdruck, dauert nur wenige Sekunden
Versuch Sprühtrocknung einer mit Glucose angereicherten Milch
-Herstellung der Suspension
-Lufteintrittstemperaturen am Gerät gleich, Unterschide bei der Luftaustrittstemperatur
-Bilden sich an der Lösung Tröpchen oder Fäden?
-Pulver auswiegen und die Schütthöhe bestimmen
Stärke
Amylose:
-20-30% (bis auf Amylomais und Wachsmais)
-Glucose ist alpha 1-4 gebunden, helicale Struktur
-löslich in heißem Wasser--> Gelbildung
-retrogradation: kristallisiert wieder aus
Amylopektin
-70-80%
-Glucose alpha 1-4 und 1-6 gebunden (jedes 15-30. Molekül), helicale Strukturen
-kristalline Strukturen, quillt in heißem Wasser ohne vollständig zu lösen
Struktur Stärke
-kristalline Bereiche: Amylopektin
-amorphe Bereiche: Amylose+Amylopektin
kristalline+amorphe Bereiche bilden zusammen Blocklets
Stärke ist eine Reservekohlenhydrat der Pflanzen und wichtigster KH-Lieferant für Menschen
- liegen frei vor (Kartoffeln) oder iengebettet in Proteinmatrix (Getreide)
Amylose bildet harte Filme, Gel ist löslich ab 124°C
Amylopektin: bildet kein Gel, kaum Helix und ist löslich unterhalb von 100°C
Physikalische Veränderungen der Stärke
Quellen in kaltem Wasser
-Wasser durchdringt amorphe Bereiche
-Hydratbrücken
-kristalline Bereiche halten die Form zusammen--> reversibel
Quellen in heißem Wasser
-Volumenzunahme und Erweichung der intermizellaren Netzwerke der amorphen Bereiche
-Kristalline Strukturen gehen verloren
-Lösung von Wasserstoffbrückenbindungen ist irreversibel
Stärkekleister
-Endzustand der Quellung
-Keine Newton´schen Flüssigkeiten mehr
-strukturviskos
Gelbildung
-Vernetzung von Amylosemolekülen
-Viskoelastisches verhalten (Doppelhelices, Bündel von Doppelhelices, Eierschachtel..)
Retrogradation
-Gelverkürzung--> Wasserstoffbrückenbindungen zwischen benachbarten Stärkemolekülen (Amylose)
-Wasseraustritt: Synärese
Charakterisierung von Stärken
-Viskosität: hoch-niedrig
-Gelbildung: schwach-stark
Textur: kurz-lang
-Klarheit: klar-opak
-pH-Empfindlichkeit
-Scherstabilität
Modifizierte Stärken
-Chemisch oder physikalisch
-Veränderung der Gelatinisierung/Kocheigenschaften einer Stärke
-Verringerung von Retrogradation und Gelierung
-Verstärkung von Wasserbindung der Stärkesuspensionen bei niedrigen Temperaturen
physikalisch: Quellstärken (kaltquellend)
chemisch: Substituiert/Abgebaut: pH-Stabilität etc.
Stärkegewinnung
-Mais, Kartoffel, Tapioka, Weizen
freie Stärkekörner: Pflanzen werden zerkleinert und die Stärke mit Wasser ausgeschwemmt, in der Suspension setzt sich die Stärke ab und wird anschließend getrocknet
-bei getreidestärke ist die Gewinnung der Stärke aufwendiger, weil sie erst aus dem Endosperm gelöst werden muss
Amylose bildet Oberflächenfilme, interessant für Instant-Puddings
Amylopektin: Dickungsmittel und Stabilisator in Dressings oder ähnlichen
Herstellung von zuckerwaren
Mischen der grundstoffe und einkochen, Zugabe von Aroma und Säure
Einfüllung in Puderkästen
nach dem aushärten vom Puder befreien, avt. in Trommel mit wachs oder Zucker nachbehandeln
Geliermechanismus von hochveresterten pektin >50%
1. Zucker setzt die wasseraktivität herab, Pektinmoleküle werden dehytratisiert, so wird eine Annäherung der pektinketten erleichtert
2. Säure führt zur Zurückdrängung der Dissoziation der freien Carboxylgruppen (elektrische Abstoßung, Pektin ist negativ geladen) so wird die Zusammenlagerung erleichtert
zusammenlagerung
Aggragatbildung der Methoxylgruppen (hydrophob)
2. wasserstoffbrückenbildung zwischen nicht veresterten, undissoziierten Carboxylgruppen
Retardatoren
Puffersalze mit Na, ka, (salze der Milchsäure, weinsäure)
führen zu einer zeitverzögerten Ausbildung des Geliernetzes durch eine sterische Störung der Annäherung der pektinmoleküle ---> Anlagerung der Kationen an dissoziierte Carboxylgruppen
-Erhöhung des pH-Wertes vor der Säurezugabe
-je mehr Puffersalze eingesetzt werden, desto niedriger ist die Geliertemperatur und desto länger die Gelierzeit
Gelierung niederveresterten Pektins <50%
rektion mit mehrwertigen Kationen (z.B. Calciumionen)
Ionenbindung der Calciumionen mit Carboxyl-Hydroxylgruppen der Pektinketten
Pektin allgemein: alpha 1-4 glycosidische Galacturonsäure verestert mit Methanol
Agar-Agar
Polysaccharid aus Galactose, Agarose+Agaropektin
-geschmacksneutral und unverdaulich
-heißlöslich
geliert bei <45°C schmalzt zwischen 60-97°C
hat eine 6-10x höhere Gelierkraft als Gelatine
säureempfindlich ab temperaturen über 65°C, dann wird der Bruch zäh und schmierig
Agarodse ist der gelierende teil, Agaropektin geliert nicht
D-Galactose und 3,6 Anhydrogalactose
Gelatine
Strukturprotein (aus Kollagen, Prolin, Hydroxyprolin, Glycin)
verliert seine Gelierfähigkeit bei Temperaturen über 100°C
Gelfestigkeit ausgedrückt in Bloomzahl
Niedrige Bloomzahl <150
Mittlere Bloomzahl 150-220
Hohe Bloomzahl > 220
Gelatine Typ A (acid, saurer Prozess, aus Schweineschwarten und Rinderknochen gewonnen) schnelle Gelierung
Gelatine Typ B (basic, alkalischer Prozess, aus Rinderhaut und -knochen gewonnen)
Für Gummibonbons: Gelatine Typ A mit hoher Bloomzahl
Gelee- und Gummizuckerwaren
Zucker, Glucosesirup, Hydrokolloide, Säuren, Aromen, Farbe und wasser